Bericht: Audiolabor Schnell Elkotausch mit Bildern

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Audiolabor_Fan
Neuling
#1 erstellt: 01. Aug 2015, 23:04
Hallo Forumsmitglieder,
als meinen ersten Beitrag habe ich mir die erfolgreiche Revision meiner Audiolabor Schnell Monoblöcke ausgesucht. Es gibt bereits einen Beitrag von 2008 von cooldive unter: http://www.hifi-forum.de/viewthread-108-7847.html , allerdings ist dieser nicht bebildert.

Anders als cooldive habe ich nicht den Versuch unternommen andere Bauteile auszutauschen als die beiden 68000er Elkos.

Vorgeschichte:
Vor ca. 2 Jahren hatte ich die Gelegenheit 2 erstklassig erhaltene Schnell Monoblöcke der legendären Marke Audiolabor für günstiges Geld zu erwerben. Optisch waren die Geräte wie gerade aus dem Geschäft abgeholt. Im alltäglichen Betrieb machen sie mir grosse Freude in Kombination mit meinen Martin Logans und einer Burmester Wandler/Laufwerkskombination. Auch an meinem Project mit einer Project TubeBox DS geht für meine Ohren die Sonne auf. Wie entsetzt ich war, als plötzlich eine "Pfütze brauner Brühe" unter einem Schnell Monoblock auftauchte, könnt Ihr Euch vorstellen. Eine Öffnung des Gehäuses der betroffenen Endstufe brachte schnell ans Tageslicht was passiert war. Einer der grossen Roederstein Elkos leckte erheblich.

Roederstein undicht

Zwar lief die Endstufe noch, allerdings war nun eine schnelle Lösung angesagt, damit das auch so bleibt.

Ich recherchierte im Netz und fand oben besagten Artikel hier im Forum. Er war mir ein wichtiger Wegweiser was zu tun ist, um die Schnells wieder fit zu machen. Die wichtigste Frage die es zu klären galt war: "Welche Ersatzteile verwende ich?" Es gibt unendlich viele Anbieter von Elkos und die Beschaffung 68000er Schraubsockelelkos ist kein Problem. Klar war von Anfang an, dass Originalersatzteile nicht in Frage kamen, da es die Firma Roederstein schon lange nicht mehr gibt. Nach längerer Recherche habe ich mich für 68000er Elkos von Fischer&Tausche aus der GM Serie entschieden. http://www.ftcap.de/...-40c-85c-8000-h.html

FT 68000er Elko

Der technische Fortschritt macht auch vor Bauteilen wie Elkos nicht halt. Die neuen Elkos sind bei gleicher Kapazität und gleichem Durchmesser wie die Roedersteins ca. um ein Drittel kleiner.

Grössenvergleich im offenen Gehäuse

Dies führt zu einem Problem. Der Minuspol, der an einer der Lautsprecherklemmen mittels einer massiven Messingverbindung verschraubt ist, ist nun ca. 4 cm zu kurz. Zu sehen links auf folgendem Bild.

Abstand

Das Problem lässt sich allerdings recht einfach lösen. Im Baumarkt finden sich bei den Metallprofilen auch flache Messingprofile als Meterware. Ein ca. 10mm breiter Messingstreifen von 4-5 cm Länge, der mit einem 5.5mm Bohrer an beiden Enden gebohrt werden muss schliesst die durch die kürzer baudenden neuen Elkos entstandene Lücke. Verschraubt wird das ganze dann mit M5 Schrauben. Die Messingteile müssen individuell gefertigt und angepasst werden. Hier wird deutlich, dass es sich bei den Audiolaborgeräten um Handarbeit handelt und zum Teil erhabliche Toleranzen vorhanden sind. Zwei gleiche gibt es nicht. Die Bilderserie unten zeigt im Detail die von mir gefertigte Brücke in eingebautem und angepassten Zustand.

Die MessingbrückeDie MessingbrückeDie MessingbrückeDie Messingbrücke

Am Ende stand eine funktionierende und einwandfrei laufende Schnell. Ich habe im übrigen beide Schnells aufgerüstet um sicherzustellen, dass beide Monos wieder optimalen Strom bekommen. Insgesamt hat sich der Eingriff gelohnt. Die Monos sind signifikant "lauter" und Bässe kommen nun wieder richtig böse.

Was kostet das?

Zum Schluss noch die Frage nach dem finanziellen Aufwand. Ich habe hier in der Schweiz inkl. Versand 204 Franken für 4 Elkos bezahlt. Das Messingprofil als Meterware liegt bei 15 Franken. Der Umbau hat für beide Endstufen zusamen ca. 3 Stunden gedauert. Benötigt werden Standardwerkzeuge und vorallem ein 19er Ringschlüssel zum lösen der massiven Konterschrauben der Schraubsockelelkos.

Wer fragen hat darf mich gerne anmailen.

Euer Audiolabor_Fan
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 03. Aug 2015, 08:22
Prima Bericht und toll, dass Du es bebildert hast


... und Bässe kommen nun wieder richtig böse.


das glaube ich gerne, bei 2 x 68000µF hat das Netzteil mehr als genügend Reserven

- Johannes
as-audio
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 10. Aug 2015, 20:02
Zwei Anmerkungen:

- Roederstein ist von Vishay gekauft worden:
http://www.vishay.com/company/brands/roederstein/
Es sieht so aus als würde die Marke weitergeführt.

- Die Stromschienen (Masse) sind aus Kupfer.
Bertl100
Inventar
#4 erstellt: 11. Aug 2015, 11:30
Hallo zusammen,

Vishay hat ja massenweise "alte" Firmen aufgekauft. Vitrohm, Dale, Roederstein, Telefunken (Temic), ...
Und faszinierenderweise (Gott sei Dank!) die meisten Fertigungsstandorte und Produkte einfach weiterlaufen lassen!

Gruß
Bernhard
as-audio
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 22. Aug 2017, 16:43
Anstatt die Blechle zu verlängern, hätte man die Elkos "höhersetzen" können.
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