Lifetec LT8964 CD-Player reparieren

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Johannes_B.
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 31. Jan 2018, 20:43
Hallo liebe Gemeinde,

Ich bin aktuell so halb am Verzweifeln. Ich habe das CD-MD-Deck LT8964 von Lifetec und bei dem spinnt der CD-Player. Prinzipiell könnte man es zusammenfassend so beschreiben: er hat nicht immer Lust drauf. Wenn er will, liest er CDs, wenn nicht, dann nicht.
Folgendes habe ich bereits gemacht:
- mehrfach die Lasereineheit (KSS213C) getauscht, auch ein verwandtes Modell (KSS213Q)
- Laufwerk getauscht
- Flachbandkabel getauscht
- Laserschiene geölt
- Platine auf kalte Lötstellen überprüft, teilweise prophylaktisch aufgeschmolzen
- mit den Focus- und Trackingpotis experimentiert

Manchmal krieg ich es hin, dass er problemlos alle Arten von Audio-CDs abspielt. Das geht dann am nächsten Tag immer noch. Dann lass ich ihn zwei Wochen abgeschaltet und wenn ich ihn dann wieder nutzen will, liest er sich dumm und dusselig und findet keine CD mehr.

Im aktuellen Status liest er ca. 80% der gepressten CDs und 40% der gebrannten. Teilweise liest der die Titelanzahl und Zeit aus, findet dann aber den ersten Track nicht (manchmal aber dann den zweiten Titel). Bei anderen CDs ist es umgekehrt, dass er die ersten Tracks problemlos abspielt, aber dann bei den hinteren keine Spuren mehr findet (teilweise dreht er dann immer wieder den Tellermotor hoch wie ein CD-ROM-Laufwerk). Andere CDs wiederum soielt er von vorn bis hinten problemlos ab. Ich hab da noch kein System dahinter entdeckt, da es bei gebrannten wie bei gepressten CDs auftritt.

Ich weiß langsam nicht mehr weiter. Klar wäre der Austausch des Gerätes am einfachsten, aber auch finanziell am aufwändigsten, da ich dann ein Doppeldeck von Sony nehmen würde, und die mit Digitalausgang (ist Pflicht, da ich einige DTS-CDs habe) kosten aktuell um die 300 €.
Ich überlege, die Elkos zu tauschen, fürchte aber dass das Problem tatsächlich in den Chips liegt.

Kennt jemand diese Symptome und kann mir spontan nen Tipp geben, was sich noch verlohnt? Eäre für jeden Tipp dankbar.

- Johannes
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 02. Feb 2018, 11:59
Die meisten KSS, die man heute zu kaufen bekommt, sind Nachbauten, laufen mal gut, mal weniger gut.
Da hier schon mehrere KSS verbaut wurden und sich der Fehler nicht gebessert oder verändert hat, kann man davon ausgehen, dass auch noch ein Fehler wo anders liegt.
Die CD muss immer richtig geladen werden, so dass sie nicht schleift usw. Der kleine Sonsorschalter, der beim Einfahren der Schublade, dem CPU meldet "Lade ist drin" sollte zuverlässig einen Kontakt geben, mal den Widerstand in dem geschlossenen Zustand prüfen. Wie schlapp ist der Riemen ?
Auch den Sensorschalter prüfen, der ausgelöst wird, wenn die Lasereinheit auf die Startposition am CD-Motor gefahren wird.
Eine Fehlfunktion, so wie hier, deutet auch auf mangelhafte Elkos hin, die angewärmt besser laufen, als kalt oder lange abgestanden.
Die Teile kann man mit einen ESR-Meter prüfen. Ich nutze dazu das ESR 1 von ELV. Wenn man dafür kein Geld ausgeben will, dann einen Haarfön nehmen und die Elkos auf der Laufwerksplatine mal schön warm machen, spielt dann der Player einwandfrei sind wahrscheinlich ein oder mehrere Elkos verbraucht.
Möglicherweise drehen die Motoren zu schwer und das Gerät hat nur schwache Treiber IC verbaut, die das nicht ausgleichen können, insbesondere der CD-Motor, besonders nach langen Stillstand, brauchen die dann etwas, um sich wieder leicht in ihren Lagern zu drehen... Den Motor von Elektronik abklemmen und mal mit einer 9 Volt Batterie richtig drehen lassen, liest der Player dann gut, dann liegt (auch) wahrscheinlich daran. (Edit ich lese gerade, dass der Player ab und zu von selbst mal den CD Motor hochfährt, damit ist wohl diese Massnahme nicht mehr hilfreich, aber der Trackingmotor ? ) Man kann da mal ein Tropfen Feinmechanik-Öl in das obere Lager geben... An das untere Lager kommt man nicht ran. Manchmal, als die letzte Massnahme, habe ich dann den ganzen Motor in Feinmachanik-Öl getaucht und nur dann muss etwas warten bis das Öl rausgelaufen ist und etwas Drehen lassen, damit die Kohlen ihren Bahn von den Öl befreien und wieder zuverlässig anlaufen. Öl ist ein sehr guter Isolator, Fein- oder Kurzschlüsse gibt es dadurch nicht.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 02. Feb 2018, 12:04 bearbeitet]
Johannes_B.
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 04. Feb 2018, 03:10
Was du über die Elkos sagst, klingt interessant. Denn in der Tat habe ich ein temperaturabhängiges Verhalten festgestelöt, nur eben dass es schlechter lief, wenn er warm war. Das war bis vor kurzen besonders auffällig, weil er auf dem Amp stand und dadurch von unten richtig schön durchgewärmt wurde. Also werd ich mir mal ne Liste machen, welche das alle sind und mich auf den Weg zu, Elektroniker meines Vertrauens machen. Bei zwei Duzend Stück sollten die Preise nicht allzu hoch steigen.
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 04. Feb 2018, 03:18

mich auf den Weg zu, Elektroniker meines Vertrauens machen


Das lohnt bei dem Gerät doch nicht. Ein MD-Player/Brenner hatte letzte Woche ein Kumpel für 20€ von Pioneer gekauft. Ein CD-Player kostet das Gleiche......

Wenn du löten kannst, kannst du die Elkos auch selber tauschen.
Dazu solltest du aber, damit es nicht einfach nur ein Bauteiletausch werden soll, sie vorher messen oder mit einem Fön und auch Kältespray behandeln, um defekte Elkos lokalisieren zu können.
Bollze
Inventar
#5 erstellt: 05. Feb 2018, 10:06
Fehler die durch die Erwärmung einer Schaltung entstehen, sind ein Indiz für fehlerhafte Halbleiter, kann sein muss aber nicht...
Die Elkos dagegen verbessern ihre Eigenschaften mit der Erwärmung. Grenzwertige Elkos erholen sich durch eine Erwärmung oft soweit, dass sie wieder ihre Aufgabe übernehmen können. Bei völlig defekten Elkos hilft auch keine Erwärmung mehr. Diese Angaben sind nur Erfahrungen und nicht in Stein gemeisselt, andere Fehlermöglichkeiten sind damit nicht ausgeschlossen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 05. Feb 2018, 13:18 bearbeitet]
Johannes_B.
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 06. Feb 2018, 03:02

Rabia_sorda (Beitrag #4) schrieb:

mich auf den Weg zu, Elektroniker meines Vertrauens machen


Wenn du löten kannst, kannst du die Elkos auch selber tauschen.


Das meinte ich ja auch. Elektroniker im Sinne von Elektronikbauteilehändler. Ich werd mal gucken, ob ich irgendwie durch punktuelle Erwärmung eingrenzen kann, wo die Fehlerquelle liegt.
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 06. Feb 2018, 19:44
Ja, der Fön und Kältespray kann bei einer Fehlersuche sehr oft helfen.
Johannes_B.
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 07. Feb 2018, 22:47
Ich habe das Problem jetzt durch gezieltes Erwärmen und wieder abkühlen auf ein Bauteil namens BA6209 reduzieren können. Ein Motorcontroller mit Kühlkörper. Wird der warm, liest sich der CD-Player ins Nirvana, ist er kalt, funktioniert es einwandfrei. Die Preisfrage ist jetzt natürlich: liegt es nur an diesem oder ist das ein Ergebnis mehrerer Umstände...
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 07. Feb 2018, 23:30
Dann erhitze nur den BA, indem du einen Lötkolben, Feuerzeug usw. An den Kühlkörper haelst.
Johannes_B.
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 22. Feb 2018, 00:07
Nachdem die Post nun meinen ersten Motorcontroller verschlampt hat und jetzt erst der zweite angekommen ist, kann ich folgendes Zwischenfazit ziehen: er läuft deutlich besser. Nicht perfekt und auch nicht temperaturunabhängig, aber bisher deutlich deutlich besser als vorher. Er liest auch fast alle gebrannten anstandslos. Ein paar liest er nur mit Kratzen aus, aber ich vermute mal, dass das jetzt am Plagiatslaser liegt. Ich bereue es ein wenig, dass ich den KSS213Q geext habe, in dem ich am Spannungspoti gedreht habe... Naja, wenn ich mal zu viel Geld übrig hab, hol ich mir noch mal einen. Dann sollte alles so fuktionieren, wie es soll. Aktuell kann ich erstmal damit leben.
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