Repariert : DENON UDRA-F88 geht ständig aus

Hallo liebe Forums-Gemeinde, ich habe mich grade eben ganz frisch angemeldet, um von einer erfolgreichen Reparatur zu berichten. Es scheint ja hier noch viel mehr Freaks zu geben, die keine Ruhe geben bis ihre alten Geräte wieder laufen, anstatt sie einfach durch einen Neukauf zu ersetzen. Vielleicht kann es ja dem ein- oder anderen als Inspiration dienen ...

Das Gerät ist ein DENON Kompakt-Stereo-Receiver UDRA-F88, geschätzte 20 Jahre alt.

Fehlerbild: Das Gerät hat sich immer wieder einfach so spontan abgeschaltet. Zunächst nur so alle paar Stunden mal, bei niedrigen Umgebungstemperaturen häufiger. Im Laufe weniger Monate wurde es immer schlimmer, zum Schluss ließ es sich gar nicht mehr einschalten. Dazu kam dann noch, dass auch das Display ständig spontan ausging, außerdem komische Zirp-Geräusche vom Mute-Relais.

Ohne Schaltplan war die Fehlersuche natürlich schwierig, und ich hab einige Irrwege beschritten.
- Zunächst hatte ich - nach einem anderen Beitrag hier - die "Protect" Schaltung in Verdacht. Hab den kompletten Schaltplan der Endstufe rausgezeichnet, die Protect-Schaltung auch gefunden - aber daran lag's nicht.
- Dann hab ich in einem Akt der Verzweiflung angefangen, Elkos zu tauschen. Nach einem scheinbaren Erfolg stellte sich aber raus, dass das auch nicht die Ursache war.
- Dann hab ich die verschiedenen Spannungsregler auf dem Mainboard untersucht und hatte auch schon den symmetrischen +/- 20V Regler in Verdacht - aber das war's auch nicht. Dieser Spannungsregler wird vom Controller digital geschaltet, ist also nicht ständig aktiv.

Die eigentliche Fehlerursache war ein Null-Ohm Widerstand im Front-Teil!

Das Frontteil enthält Bedienelemente, Display, und Controller. Die Versorgung kommt über Flachbandkabel vom Mainboard. Die GND-Versorgung wird dann auf der Platine über mehrere Drahtbrücken und einen Null-Ohm Widerstand zum Controller geroutet. Und genau dieser Null-Ohm Widerstand war defekt! Scheinbar ein Haarriss oder so, denn Teilfunktion war ja immer noch vorhanden. Je nach Strombelastung und thermischer Ausdehnung hat sich der Defekt dann stärker bemerkbar gemacht. Durch die resultierende Masseverschiebung haben u.a. auch die Schaltsignale zu Spannungsregler und Mute-Relais nicht funktioniert, was dann auch die Zirp-Geräusche erklärt hat.

ich hab keine Ahnung, wozu Null-Ohm Widerstände überhaupt gut sind. Jedenfalls hab ich da jetzt einfach noch eine weitere Drahtbrücke eingelötet - und seitdem funktioniert's wieder problemlos ...