NAD Vollverstärker verzerrt bei lauteren, bassigen Passagen

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RM74
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Nov 2019, 11:19
Hallo,

vielleicht könnt ihr mir bei einen Verstärkerproblem helfen ...

Mein ca. 10 Jahre alter NAD C 315BEE spielt seit kurzem bei kräftigen und basslastigen Passagen sehr unsauber und verzerrt die tieferen Töne hörbar.

Lautsprecher und Quellen konnte ich als Defekt ausschliessen, da dies bei einem anderen Verstärker nicht auftrat. Es ist definitiv der NAD.

Woran kann es liegen, was im Amp könnte defekt sein ? Lohnt sich gegebenfalls eine Reparatur ?

Freue mich auf Eure Meinung.

Viele Grüße,
René
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 17. Nov 2019, 12:16
Moin,

wenn das Problem auf beiden Kanälen auftritt, kann man schon Vieles ausschließen.
Vermutlich handelt sich um Probleme der Spannungsversorgung oder des Lautsprecher-Relais.
Letzteres ist eher unwahrscheinlich, aber es ist dennoch denkbar, dass die Kontakte eine ähnliche Abnutzung erfahren haben.

Die beiden großen Siebelkos mit 10.000µF/50V sind nicht besonders teuer (ca. 10 EUR pro Stk.). Das Problem ist ein anderes. Dieser NAD wurde - auch um hohe Ströme realisieren zu können, fast vollständig auf einer großen Platine konstruiert. Dies führt dazu, dass man im Reparaturfall diese Platine vollständig ausbauen muss. Deshalb würde man bei einer Reparatur am besten das Relais gleich mittauschen, weil die Materiualkosten im Verhältnis zu den Lohnkosten eher geringer sind. Dies wäre nur dann nicht der Fall, wenn es an der Unterseite eine Abdeckplatte zum Abschrauben gibt.

Also guckst Du am besten unter das Gerät. Meine "Ferndiagnosen" sind natürlich auch nur Spekulation. Wenn es keinen abschraubbaren Gehäuseboden gibt, wird aber auch ein Kostenvoranschalg nicht so preiswert zu machen sein.
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 17. Nov 2019, 13:46
C002 ist im SM als Bodenplatte ersichtlich.

Unbenannt
RM74
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 17. Nov 2019, 13:49
Vielen Dank für ihre schnelle Antwort.

Ja, die Verzerrungen treten gleichzeitig auf beiden Kanälen auf.

Ich hab´mal nachgeschaut - an der Unterseite befinden sich mehrere kleine Schrauben zum Lösen
einer ca. 30 x 25 cm messenden Metallplatte.

Soweit ich weiss, macht diese Reparaturen die Firma Bergmann ( haben auch schon via Garantiefall die Lasereinheit bei meinem C 515BEE getauscht ) und das haben sie sehr gut und schnell erledigt.

Wo könnten die Kosten für so eine Reparatur Pi mal Daumen liegen ? --- macht aber vielleicht wenig Sinn,
wenn der Kostenvoranschlag schon 30 bis 40 Euro + Versand kostet.


[Beitrag von RM74 am 17. Nov 2019, 13:52 bearbeitet]
RM74
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 17. Nov 2019, 13:58
Ach ja, was ich vergessen hatte zu schreiben :

Der Tone Defeat - Schalter knistert gelegentlich etwas beim Ein/Ausschalten ( nur im Betrieb )

... vielleicht ist diese Info auch relevant ...


[Beitrag von RM74 am 17. Nov 2019, 14:00 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 17. Nov 2019, 14:00
Die Kosten können durchaus den zeitlichen Gebrauchtwert übersteigen, wenn man sich dieses Angebot einmal ansieht.

An deiner Stelle würde ich das Gerät einmal oben und unten öffnen und dazu jeweils aussagekräftige Bilder hier hochladen (Img). Somit könnten wir evtl mehr dazu sagen, oder sogar den Fehler finden.
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 17. Nov 2019, 14:04

Der Tone Defeat - Schalter knistert gelegentlich etwas beim Ein/Ausschalten ( nur im Betrieb )


Betätige bitte einmal alle Schalter (Den Ein/Aus-Schalter natürlich nicht!) und Potis etwa 30x.
Dadurch könnte sich schon mal Oxidation an den Kontaktstellen lösen. Evtl ist das schon die Lösung....


[Beitrag von Rabia_sorda am 17. Nov 2019, 14:05 bearbeitet]
RM74
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 17. Nov 2019, 14:09
... so ähnlich dachte ich mir das auch, insgesamt werden es wohl mehr als 100 Euro für die Reparatur werden.

Ich hab´ja nun parallel dazu an eine Neuanschaffung gedacht:

Wie steht Ihr zu den neuen NAD Geräten ( z.B. C338 ) ... ich hab´mich ziemlich erschrocken, als ich gesehen habe, wie so ein Verstärker innen aufgebaut ist ( kein Ringkerntrafo mehr ) nur Chips und Punktlötstellen

Was meint Ihr ?
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 17. Nov 2019, 14:28
Prima, dass es eine Bodenplatte hat. Wenn Du es nicht selbst reparieren kannst, findet es sicherlich auch als defektes Gerät Interessenten, zumal es einen Ringkerntrafo hat.
Schalter vielfach zu betätigen - wie Rabia Sorda vorschlägt - ist sicherlich sinnvoll und es kostet nichts. Ein Schalterproblem besteht ja wie Du schreibst ohnehin.

Weshalb ich aber trotzdem auf die Siebelkos tippe, ist spezielle Konstruktion mit relativ geringer Leistungsaufnahme aber kurzfristig in Relation dazu hohen Impulsleistungen (ca. 40W vs ca. 120W). Zudem bedingt die Architektur der kurzen Wege, dass die Elkos nahe an den Endstufen verortet sind.
RM74
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 17. Nov 2019, 14:28
Betätige bitte einmal alle Schalter (Den Ein/Aus-Schalter natürlich nicht!) und Potis etwa 30x.
Dadurch könnte sich schon mal Oxidation an den Kontaktstellen lösen. Evtl ist das schon die Lösung....[/quote]


... hab´ich jetzt mal gemacht - leider hat sich nichts geändert
... aber trotzdem Danke für den Hinweis.
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 17. Nov 2019, 14:48
Bezüglich Deiner Frage "neue NAD" kann ich Dir keinen Rat geben, ebensowenig zum Thema "Lohnt eine Reparatur".
Ich denke, es macht mehr Sinn Argumente pro und contra zu liefern:

Dabei spielt auch eine Rolle, ob Dir beim jetzigen Gerät Optionen wie Optische Eingänge, HDMI, Bluetooth, Netzwerkfähigkeit ... fehlen.
Wenn Du also sowieso eine gewisse Unzufriedenheit mit dem jetzigen Gerät verspürt hast ... okay.

Wirtschaftliche Sichtweisen sind so eine Sache. Zum einen weiß man ja auch bei den im Netz als "fehlerfrei" angebotenen Geräten nicht, wie lange sie fehlerfrei bleiben oder es dann doch nicht sind. Vielleicht sind die Siebelkos oder andere Bauteile bei allen NAD-Geräten dieses Alters ein wunder Punkt? Und zum anderen gibt es ja auch andere Vergleichsoptionen wie z.B. 100 EUR für eine Reparatur vs. z.B. 300 EUR für ein neues Gerät, das ggf. kaum mehr reparierbar sein wird, weil spezielle IC oder Software (Firmware) nicht verfügbar sind. Es hat schon seinen Grund, dass die Premiummodelle vergangener Zeiten nachwievor gute Preise erzielen.


[Beitrag von CarlM. am 17. Nov 2019, 14:50 bearbeitet]
RM74
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 01. Feb 2020, 20:19
... vielen Dank für Eure Antworten und Empfehlungen.
Nach einigem Hin -und Her-Überlegen habe ich mich dann doch für eine Reparatur entschieden.
Alles in allem waren es rund 150 € für eine neue Hauptplatine. Laut des Reparateurs waren es wirklich verschlissene Ladeelkos und ein defekter Umschalt IC. Die Mainboards für den C 315BEE sind mittlerweile im Abverkauf und neuwertig vielleicht bald nicht mehr erhältlich. Jetzt klingt und sieht er wieder aus wie neu.
Wenn er so noch ein paar Jährchen macht, ist alles o.k.

Viele Grüße,
René.
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