Staubschutz / Kalotte an MT und TT „wichtig“?

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Sensei_Miheru
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Apr 2021, 22:43
Hallo zusammen,

Da ich mit meinem „neuen“ gebrauchten Boxen leider ein kleines Problem habe und gerade feststellen musste, dass an einem der Tieftöner der Staubschutz gerissen ist, stelle ich mir gerade die Frage, wie wichtig beziehungsweise unwichtig dieser für den Klang ist.

Ich bin recht neu in dem ganzen Thema und musste gerade erst mal googeln, wie man das Ding in der Mitte überhaupt nennt...
Dabei habe ich gelernt, dass man das Ding halt Staubschutz nennt. Der Name lässt mich nun vermuten, dass dieses Teil auch nur vor Staub schützt. Ist es demnach, anders als bei Hochtönern, schlichtweg egal ob das Ding nun einen Riss hat, oder sollte man das irgendwie beheben?

Erschwerend hinzu kommt, dass ich im Netz leider nichts zur Reparatur einer Kunststoff Kalotte finden konnte. Lediglich zur Reparatur von Pappmembranen… und hier dachte ich mir auch, die Membran hat denke ich mal eine Aufgabe, der Staubschutz, außer für Staub schützen auch?

Hoffe mein leien-Dasein triggert die Profis unter euch jetzt nicht zu sehr. Hoffe auf eine nette Antwort für einen Grünschnabel.

LG Michél
Pollton
Inventar
#2 erstellt: 10. Apr 2021, 01:13
Hallo,

wie der Name schon sagt, schützen diese Staubschutzkalotten die Schwingspulen vor Staub und Dreck, aber sie beeinflussen auch den Klang. Je höher die Frequenz, die wiedergegeben wird, desto mehr lagert sich die Abstrahlung zur Mitte hin. Ein MT strahlt auch über die Kalotte ab, ein TT weniger bis gar nicht, je nachdem, wie hoch er mitläuft. Aber trotzdem, wenn die Kalotte eingerissen ist, ändern sich die TSP-Parameter und damit die Eigenschaften der Treiber.
Wie groß ist denn der Riss? Wenn es nur der Tieftöner ist, kannst du versuchen es zu kleben. Wenn nicht möglich, dann tauschen und dann bei den anderen Tieftöner auch. Oder wie viele Tieftöner sind verbaut?
Böötman
Inventar
#3 erstellt: 10. Apr 2021, 04:26
Wenn das Chassis über eine Polkernbohrung verfügt dann ist die Dustcap üblicherweise ein Teil des Kühlkonzeptes.

@ Pollton: Darf man fragen welche TSPs sich konkret ändern? Ich kenn das noch aus Jugendzeiten das zumindest bei'm Bass eine vorhandene Dustcap eher Zweitrangig war. Logischerweise unter Berücksichtigung des Chassisaufbaus als auch der Gehäusebauform.
Sensei_Miheru
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 10. Apr 2021, 07:57
Okay, danke schonmal für die Antwort.
Aber verändert sich der Ton wirklich merkbar, oder nur messbar? Denn hören konnte ich bisher noch nichts.
Ist es wirklich nötig den kompletten Lautsprecher zu tauschen? (Wenn ja, welchen bräuchte ich da für die Canton Ergo 82 DC)
Und wenn ich den gleichen nehme der vorher verbaut war, ändert sich der Ton wirklich so signifikant, dass ich beide tauschen muss?

Wie schaut es denn mit der Reparatur aus? Habe dazu ein bisschen was im Netz gefunden. Bezieht sich allerdings meistens auf Pappmembranen / Kalotten. Aus welchem Material besteht denn die Plastikmembran eines Lautsprechers üblicherweise... Man braucht ja für unterschiedliche Kunststoffarten unterschiedliche Klebstoffe.
https://www.speakerr...bkappe-ersetzen/c-38

Fragen über Fragen, ich weiß. Aber hoffe ihr könnt mir weiter helfen

Schönes Wochenende euch.
Böötman
Inventar
#5 erstellt: 10. Apr 2021, 09:49
Ganz ehrlich? Ich persönlich habe bei TT oder Subs noch nie einen Unterschied zw. vorhandener und fehlender Dustcap gehört. Daher oben auch die Frage nach den sich ändernden TSPs. Betreibt man einen Langhubsub mit Polkernbohrung im kleinen GG dann sollte jedem klar sein, das er bei fehlender Dustcap muter vor sich her furzt da der gesamte Über- bzw. Unterdruck im Gehäuse nun einen Weg zur Außenwelt hat. Ohne Polkernbohrung kann das auch passieren wenn der Überdruck im Gehäuse so massiv ist, das die Luftsäule den Weg durch bzw. unter der Spider entlang in Richtung Schwingspule, an der Schwingspulenaußenseite in Richtung Polplatte, dort am Schwingsspulenende um den Spulenträger herum - von der Außen- zur Innenseite - und von dort aus gerade zur Außenwelt nimmt. Das hört man übrigens deutlich.
Sensei_Miheru
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 10. Apr 2021, 15:10
Hat damit wirklich niemand Erfahrung? Also mit dem kleben eine Staubkappe aus PP?
Böötman
Inventar
#7 erstellt: 10. Apr 2021, 15:43
Sorry aber was willst Du noch hören? Nimm halt Uhu Sekundenkleber.

Die Ergos sind recht großvolumig im BR Design. Die fehlende Staubschutzkalotte ist ein optischer, evtl. auch ein Messtechnisch belegbarer Makel. Wenn Dir danach ist dann tausch das eine Chassis aus. Ich glaube kaum das Du beide LS im Blindtest unterscheiden kannst.


[Beitrag von Böötman am 10. Apr 2021, 15:44 bearbeitet]
Sensei_Miheru
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 10. Apr 2021, 15:51
Naja, selbst wenn es nur optisch ist, mich nervt es, zu wissen, dass da was „kaputt“ ist. Denke das können viele nachvollziehen.

Mit Sekundenkleber ist es halt nicht getan… Soweit ich jetzt herausbekommen habe, besteht die Lautsprechermembran und Staubschutz aus PP Kunststoff. Dieser Geht halt mit allen gängigen Klebstoffe, selbst diese die für Kunststoff sind, keine Verbindung ein. Es gibt Spezialkleber mit Aktivator. Aber bei allen Beispielen die ich gefunden habe, wo dieser Kleber Anwendung findet, geht es um „größere“ Reparaturen. Inklusive anpressen etc. Daher ja meine Frage, ob damit jemand Erfahrung hat.

VG
Pollton
Inventar
#9 erstellt: 10. Apr 2021, 19:18
Hallo,

Böötman (Beitrag #3) schrieb:
Wenn das Chassis über eine Polkernbohrung verfügt dann ist die Dustcap üblicherweise ein Teil des Kühlkonzeptes.

@ Pollton: Darf man fragen welche TSPs sich konkret ändern? Ich kenn das noch aus Jugendzeiten das zumindest bei'm Bass eine vorhandene Dustcap eher Zweitrangig war. Logischerweise unter Berücksichtigung des Chassisaufbaus als auch der Gehäusebauform.

hängt davon ab, ob das Chassis eine Polkernbohrung oder sonstige Belüftungsschlitze hat, wenn nicht, ist es wohl nur ein optischer Mangel.
Gehe ich recht in der Annahme, dass die Polkernbohrung bis zum Dustcap durchgängig ist? Wenn ja, dann müsste ein Riss im Dustcap deutliche Unterschiede zeigen, weil nach meinem Verständnis kann das Chassis nicht mehr den Druck aufbauen, weil dann die Luft durchpfeift, wieß nicht, wie ich es sonst erklären soll.
Ich würde ja nichts behaupten, wenn ich es nicht selbst gemessen hätte. Bei einem 15" PA-Chassis mit großer Polkernbohrung, habe ich schon mal sehr große Unterschiede der TSP gemessen, eingebaut müsste man es auch an der Impedanzmessung sehen können, die hatte ich aber nicht gemacht.
Die größten Unterschiede waren bei Vas, Mms, Rms und BL. Wenn du es genau wissen willst, muss ich die Daten nochmal heraussuchen.


Sensei_Miheru (Beitrag #4) schrieb:

Aber verändert sich der Ton wirklich merkbar, oder nur messbar? Denn hören konnte ich bisher noch nichts.


Messbar ist alles, was sich verändert, aber wenn du kein Unterschied hörst, hast du ein Teil deiner Frage schon selbst beantwortet.

Ist es wirklich nötig den kompletten Lautsprecher zu tauschen?

Davon hat keiner was gesagt.

Böötman (Beitrag #5) schrieb:
Ganz ehrlich? Ich persönlich habe bei TT oder Subs noch nie einen Unterschied zw. vorhandener und fehlender Dustcap gehört. Daher oben auch die Frage nach den sich ändernden TSPs. Betreibt man einen Langhubsub mit Polkernbohrung im kleinen GG dann sollte jedem klar sein, das er bei fehlender Dustcap muter vor sich her furzt da der gesamte Über- bzw. Unterdruck im Gehäuse nun einen Weg zur Außenwelt hat. Ohne Polkernbohrung kann das auch passieren wenn der Überdruck im Gehäuse so massiv ist, das die Luftsäule den Weg durch bzw. unter der Spider entlang in Richtung Schwingspule, an der Schwingspulenaußenseite in Richtung Polplatte, dort am Schwingsspulenende um den Spulenträger herum - von der Außen- zur Innenseite - und von dort aus gerade zur Außenwelt nimmt. Das hört man übrigens deutlich.


Hmm, was du schreibst, ist ja im Grunde das, was ich sagen wollte. Wenn du noch keinen Unterschied gehört hast, dann waren es Chassis ohne Polkernbohrung, oder?

Wenn am Anfang keine genauen Angaben zum Chassis und Schaden gemacht wird, kann man auch nur eine allgemeine Antwort geben. Es geht um die CantonErgo 82 DC, aber ich kenne die Chassis nicht und mir ist nicht klar, ob es eine Polkernbohrung hat oder nicht und wie die Beschädigung aussieht.


Sensei_Miheru (Beitrag #8) schrieb:

Mit Sekundenkleber ist es halt nicht getan… Soweit ich jetzt herausbekommen habe, besteht die Lautsprechermembran und Staubschutz aus PP Kunststoff. Dieser Geht halt mit allen gängigen Klebstoffe, selbst diese die für Kunststoff sind, keine Verbindung ein. Es gibt Spezialkleber mit Aktivator. Aber bei allen Beispielen die ich gefunden habe, wo dieser Kleber Anwendung findet, geht es um „größere“ Reparaturen. Inklusive anpressen etc. Daher ja meine Frage, ob damit jemand Erfahrung hat.

VG

Muss ja irgendwie ein Kleber geben, was für PP geeignet ist. Ich nehme dafür Sickenkleber, kannst ja mal nach suchen.
Böötman
Inventar
#10 erstellt: 10. Apr 2021, 19:45

Pollton (Beitrag #9) schrieb:
Hmm, was du schreibst, ist ja im Grunde das, was ich sagen wollte. Wenn du noch keinen Unterschied gehört hast, dann waren es Chassis ohne Polkernbohrung, oder?


Doch doch, die Chassis waren mit Polkernbohrung, das allerdings im vernünftig dimensionierten BR Gehäuse. Der Port war angemessen groß so das es im Gehäuse kaum Druckunterschiede gab welche man hätte hören können. Ohne Dustcap ist halt die Schwingspulenkühlung massiv verschlechtert da die Hubabhängige Zwangsbelüftung (Ansaugen und Ausstoßen von Frischluft in der Polkernbohrung durch Unter- bzw. Überdruck der nach vorn hin abgedichteten Membran) entfällt.

Wenn man sich die Cantons des TEs ansieht dann gibt es reichlich komprimierbares Luftvolumen im Gehäuse und eine große Portöffnung. Selbst wenn die Chassis am Xmax laufen glaube ich kaum, das es zu Störgeräuschen aufgrund der fehlenden Dustcap kommt. Es bleibt lediglich die herabgesetzte elektrische Belastbarkeit und der optische Mangel.
Pollton
Inventar
#11 erstellt: 10. Apr 2021, 21:10
Auch wenn es keinen hörbaren Unterschied gibt, mich würde es enorm stören, auch weil es messbar ist, aber allein schon aus optischen Gründen. Ich vermute mal, der Klirr dürfte auch ansteigen, auch bei eingedrückte Kalotte. Nachgemessen habe ich es aber noch nicht.
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