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Geplante Obsoleszenz, oder: wie wir uns von der Industrie verarschen lassen.

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ViSa69
Inventar
#351 erstellt: 21. Mrz 2013, 17:34
Nur ein kleines Beispiel:

Eines unserer Produkte wurde auf Wunsch eines Fahrzeugbauers (Kostenersparnis) welches wir jahrelang aus Metall bauten durch eine Variante aus Kunstoff ersetzt. Diese Sparmaßnahme hat den Nebeneffekt das dieses Produkt dadurch eine kürzere Lebensdauer hat, die logische Konsequenz daraus ist eine öftere (evtl. ausserplanmäßig?) und teurere Werkstattaufenthalte. Den Autofahrer wird das sicher freuen ...

WIE kann ich das jemals mittels einer Quelle belegen ?
In dem Fall bin ich die Quelle, das musst du mir einfach glauben ... oder soll ich jetzt etwa die technische Zeichnung incl. dem letzten Änderungsstatus online stellen ...?

Ich weiß nicht wo oder als was @LD arbeitet, aber grade wenn man mit sowas tagtäglich zu tun hat kann man im wahrsten Sinne des Wortes davon ein Liedchen singen. Es ist mir mittlerweile auch völlig Latte ob das irgendjemand glaubt oder nicht.

In diesem Sinne ...

Gruß,
ViSa
cr
Inventar
#352 erstellt: 21. Mrz 2013, 17:37
Kurzhaarbartschneider:
Essentielles Teil ist ein Exzenter, das bewirkt, dass die Klingen hin und her gehen. Macht man es aus Plastik, ist dieses Teil binnen weniger Betriebsstunden völlig verschlissen. Ob man nun dieses Teil aus Metall oder Plastik nimmt, ändert die Herstellungskosten minimal. Dennoch werden welche aus Plastik verbaut.
Damit dies keine unbehauptete Anekdote bleibt, kann ich auch das Modell nennen.

Auch die Plastikteile in den Billy-Regalen sind keine Anekdote, sondern traurige Wahrheit. Sie taugen absolut nichts. Wer glaubt, nur gut erfunden, kann sich ja eines kaufen (er sollte sich gleich die entsprechenden Metallteile im Baumarkt dazukaufen).
Man braucht nicht für alles 100.000 Belegquellen, wenn es offensichtlich ist. Sich hinter Akademismus zu verschanzen, ist mir zu billig.
Wer für Offensichtliches dauernd nach Beweisen schreit, will eben die Wirklichkeit nicht wahrhaben.
anon123
Inventar
#353 erstellt: 21. Mrz 2013, 17:43

WIE kann ich das jemals mittels einer Quelle belegen ?


Name des Hersteller, des Kunden und Bezeichnung des Teils. Nachweis, dass Teil A schlechter ist als Teil B. Fundstellen, die zeigen, dass das in größerem Umfang geschehen ist, inkl., dass das bei Kunden in signifikanter Weise zu höheren Kosten geführt hat.

Irgendwas in der Art wird es doch wohl geben und sicher auch über Dein konkretes Berufsumfeld hinaus. Denn mir ist schon klar, dass man mit dem Feuer spielt, wenn man diese Interna nach außen trägt. Aber irgendwas in der Art sollte es auch woanders geben. Dann hätte man etwa "bissfestes", über das man sich unterhalten kann.

Ich will gar nicht a priori in Abrede stellen, dass das, was du sagst, stimmt. Wie könnte ich. Aber irgendwann muss man etwas mehr haben, als die eigene Beobachtung. Und das meint übrigens auch meine eigene Beobachtung.



Wer für Offensichtliches dauernd nach Beweisen schreit, will eben die Wirklichkeit nicht wahrhaben.


Und wenn das Offensichtliche so offensichtlich ist, dann gibt es dafür auch Belegstellen zur Genüge. Auch das ist eine "Wirklichkeit", die man gerne auch mal "wahrhaben" kann. Und dass dem so ist, kann selbst einer wie ich mit einer viertelstündigen Fingerübung zeigen.


[Beitrag von anon123 am 21. Mrz 2013, 17:46 bearbeitet]
cr
Inventar
#354 erstellt: 21. Mrz 2013, 17:46

WIE kann ich das jemals mittels einer Quelle belegen ?
In dem Fall bin ich die Quelle, das musst du mir einfach glauben ... oder soll ich jetzt etwa die technische Zeichnung incl. dem letzten Änderungsstatus online stellen ...?


So ist es. Wer kann es sich leisten hinauszupausaunen, dass sein Arbeitgeber mit Absicht irgendwo ein Teil einbaut, damit es schnell verschleißt. Solche Idealisten wird man wohl selten finden.
Welcher Reparaturbetrieb, der immer bestimmte Teile wo austauschen muss, weil sie ein Dreck sind, kann es sich erlauben, den Hersteller anzupatzen, von dessen Gerätereparaturen er lebt.

Diesen Akademismus in derartigen Diskussionen finde ich immer herzlich naiv.
Die Diskutanten hier im Forum, die mit Samsung LCDs konfrontiert sind, deren Lebensdauer wegen der ELKOs sehr beschränkt ist, haben sich ja sicher auch nur gegen Samsung verschworen und erfinden eine Anekdote nach der anderen über Geräte, die in Wahrheit nach 2 oder 3 Jahren alle noch super laufen.
Nein, bevor man sowas in Erwägung zieht, muss sicher erst eine akademische Studie über diese Geräte verfasst werden, wo dann vielleicht bewiesen werden kann, dass der Elko um 5V unterdimensioniert ist, oder nein, dass es doch Zufall sein muss, weil der Elko ja 0,1V über der Nennspannung liegt und somit ja alles paletti.....
Ich glaube zwar viel an Zufall, aber nicht zwanghaft.


[Beitrag von cr am 21. Mrz 2013, 17:52 bearbeitet]
ViSa69
Inventar
#355 erstellt: 21. Mrz 2013, 17:52
Beantwortest du mir bitte noch die Frage ob du selbst in einem Arbeitsverhältnis stehst und evtl. die Branche ?
Oder bist du sowas wie ein Dauerstudent der noch wie wirklich gearbeitet hat ? (Nicht böse gemeint)

Ich werde hier ganz sicher nichts dergleichen tun, als AN biste heute wegen kleinster Kleinigkeiten den Job los. Wenn du dich mal wieder darüber aufregen solltest wenn deine Inspektion am Auto so teuer war oder warum "schon wieder" was kaputt ist, dann denk einfach an meine Worte.

Ich bin raus hier.

Gruß,
ViSa
anon123
Inventar
#356 erstellt: 21. Mrz 2013, 17:55
Ich habe doch wohl ganz deutlich gesagt, dass ich nicht meine, dass Du aus Deinem eigenen Arbeitsverhältnis plaudern sollst:

Irgendwas in der Art wird es doch wohl geben und sicher auch über Dein konkretes Berufsumfeld hinaus. Denn mir ist schon klar, dass man mit dem Feuer spielt, wenn man diese Interna nach außen trägt. Aber irgendwas in der Art sollte es auch woanders geben.

Du weißt schon, was ich mit "woanders" meine, oder?

Dazu:

Beantwortest du mir bitte noch die Frage ob du selbst in einem Arbeitsverhältnis stehst und evtl. die Branche ?

Natürlich. Branche ist "Bildung und Forschung". Branchen davor u.a. "Energie und Rohstoffe" und "Unternehmensberatung".



[Beitrag von anon123 am 21. Mrz 2013, 18:05 bearbeitet]
Stuhlfänger
Stammgast
#357 erstellt: 21. Mrz 2013, 18:29

anon123 (Beitrag #353) schrieb:
Aber irgendwann muss man etwas mehr haben, als die eigene Beobachtung. Und das meint übrigens auch meine eigene Beobachtung.


Manchmal reichen auch Plausibilitätsüberlegungen. Wenn ich schon gezwungenermaßen einen Elko in den heissen Abluftstrom einsetzen muß, nehme ich keinen, der für 85 Grad und 1.000 Stunden spezifiziert ist, sondern einen, der für 105 Grad und 5.000 Stunden spezifiziert ist (die Temperatur ist aufgedruckt) und fast nichts extra kostet. Und wenn LED, die für eine Lebensdauer von 50.000 Stunden (d.h. nach 50.0000 Stunden haben die noch eine Leuchtkraft von mindestens 70%, ohne durchgebrannt zu sein) spezifiziert sind, nach wenigen 1000 Stunden defekt sind, dann besteht Erklärungsbedarf, insbesondere dann, wenn für die betroffenen Rückleuchten und Anzeigeinstrumente Geschmacksmusterschutz besteht. Und wenn Epson in seine Drucker Timer einbaut, die nach einer vorgegebenen Zeit dafür sorgen, daß der ansonsten noch gebrauchsfähige Drucker seinen Dienst verweigert, dann ist das dem Käufer vor dem Kauf aufzugeben.

Die Grenzen zwischen in Kauf genommener und geplanter Obsoleszenz sind mitunter fließend. Wenn jemand nur auf den Preis schaut, zahlt er notgedrungen zweimal, aber bei Markenqualität setze ich voraus, daß ich auch entsprechend langlebige Markenqualität erhalte, und dies scheint zunehmend nicht mehr gegeben zu sein. Als Made in Germany noch was zählte, kamen alle wesentlichen Bauteile- und Gruppen aus einer Hand. Längst ist die Fertigungstiefe bei 15% und darunter angelangt, und nur wer auf Markentreue der Kunden baut, hat unter diesen Umständen noch eine funktionierende Qualitätskontrolle, denn Markentreue und geplante Obsoleszenz sind Dinge, die nicht zueinander passen, weil sie eine Marke schnell in Verruf bringen. Da nützt es dann auch nichts, wenn die anderen es genauso machen.
Lötdampfer
Stammgast
#358 erstellt: 21. Mrz 2013, 18:46
@ViSa
WIE kann ich das jemals mittels einer Quelle belegen ?
In dem Fall bin ich die Quelle, das musst du mir einfach glauben ... oder soll ich jetzt etwa die technische Zeichnung incl. dem letzten Änderungsstatus online stellen ...?


Wenn es nach manchem geht,warscheinlich ja.
Nur jeder der Branchenbezogen über viele Jahre mit der Technik zu tun hat,
kann von diversen materiellen Stolpersteinen ein Lied singen.

Denk doch beispielsweise an die chronisch kranken Fensterhebermechanismen im VW-Konzern.
Es ist seit der Einführung des Golf4 bekannt,
daß die Kunststofführungen der Hebemechanik stark verschleißen und
besonders gern im Winter den Dienst versagen.

Jeder Mechaniker der zu dem Konzern gehörigen Marken kann dies bestätigen.
Nur wird garantiert die Firma Brose(Coburg etc) als Hersteller keine verfügbaren Metallführungen einsetzen,weil diese überhaupt nicht erwünscht sind.
Der Zubehörmarkt bietet diese Metallteile seit Jahren für "Fallfenster" geplagte Fahrzeugeigentümer an.
Der Fahrzeughersteller nicht.
Warum dies der Fall ist,kann sich selbst die dunkelste Leuchte ausmalen.

Oder Firmen wie Meyle/Wulf Gaertner die sich eine goldene Nase mit verbesserten Fahrwerksteilen verdienen(besonders Golf4/A3/A4/Passat 3B&BG),weil der Hersteller über die komplette Produktionszeit sich stoisch geweigert hat,die Vorderachskonstruktion zu verstärken.
Fahrer und Werkstätten von 3Bs und BGs mit klappernden VAs und festgegammelten Haltepunkten können ein Lied davon singen.
Und dann setzt sich ein kleiner Teilehersteller wie Meyle hin,verbessert die Teile und siehe da,mit minimalstem Materialaufwand ist das Zeugs auf einmal stabil.

Es sind schon erstaunliche Zufälle,daß technologisch führende Hersteller wie der Wolfsburger Konzern über komplette Produktionszeiträume nicht in der Lage ist,dieses Problem abzuschalten und ein kleiner Teilehersteller in der Lage ist,dem Problem habhaft zu werden...

Oder Lambdasonden bei diversen Fahrzeugherstellern,deren Verfallsdatum im MoManag festgeschrieben ist und zum Service dann nach festgelegten Zeiträumen die Sonden gewechselt werden sollen.
Bei teils drei L-Sonden pro Fahrzeug und den vollkommen überzogenen E-Teilepreisen der Fahrzeughersteller ein höchst lohnenswertes Geschäft.

Aber bestimmt wird sich ein Hersteller finden,der diese absichtlichen Stolperfallen zugiebt.
Man muss schon lächerlich praxisfern sein,um zu glauben,daß auch nur ein Hersteller dies machen wird.
In diesem Sinne...Immer diese Zufälle...


[Beitrag von Lötdampfer am 21. Mrz 2013, 18:54 bearbeitet]
cr
Inventar
#359 erstellt: 21. Mrz 2013, 19:00
Damit das mit den LCDs keine Anekdote bleibt, die ja nichts gilt:
http://www.n-tv.de/t...-article6174416.html

Ist aber nur die Meinung von wem, der dauernd mit kaputten LCD konfrontiert ist, gilt wohl doch nicht als Beleg.
Lötdampfer
Stammgast
#360 erstellt: 21. Mrz 2013, 19:08
Und hier mal ein Link für die Zweifler im Kfz-Bereich.
Eine kleine Bude(Meyle möge mir verzeihen) zeigt den Großen,wie man Lagerbuchsen richtig konstruiert?
Das ist wohl kaum ein Zufall...

http://www.meyle.com...ktinformationen.html


[Beitrag von Lötdampfer am 21. Mrz 2013, 19:13 bearbeitet]
anon123
Inventar
#361 erstellt: 21. Mrz 2013, 19:18
@cr:

Sag mal, liest Du nicht, was ich schreibe, oder macht es Dir Spaß, auf einzelnen Worten herumzureiten?

Re: "Anekdoten" habe ich doch klar und deutlich geschrieben:

Es ist halt etwas schwieriger, als von einer Anekdote aus der Werkstatt (und das bleibt solange eine Anekdote, bis sie belegt ist, oder man hinreichend viele weitere Beispiele ähnlicher Art findet) auf den Rest des Marktes zu schließen.

Das ist eigentlich gut zu verstehen, und daraus ergibt sich klar als Schlussfolgerung, dass die von Dir zitierten Beispiele auch aus meiner Sicht keine "Anekdoten" sind.

Ich wäre Dir wirklich sehr verbunden, wenn Du dieses deplazierte Polemisieren auf Basis selektiver Wahrnehmung lassen würdest. Auch Dein (bewusst?) verzerrtes Eingehen auf "Belege" ist ehrlich gesagt irritierend. Du weißt genau, was ich meine, zumal ich es auch noch ein paar Beiträge weiter oben vorgeführt habe. Also dreh' das bitte nicht sonstwo hin, wo es gar nicht herkommt und wo es auch gar nicht hingehört.

Ich habe auch nirgendwo auch nur mit einem Wort etwas gesagt wie

hinauszupausaunen, dass sein Arbeitgeber mit Absicht irgendwo ein Teil einbaut, damit es schnell verschleißt.

Also tu' bitte nicht so, und sei es implizit, ich täte das.

Danke.


[Beitrag von anon123 am 21. Mrz 2013, 19:26 bearbeitet]
cr
Inventar
#362 erstellt: 21. Mrz 2013, 19:27
Hier noch ein netter Samsung-Fall, weil das ohnehin mein "Lieblingshersteller" ist:


Mainboard und LCD – Panele Reparatur KV 1002,15€. Kaufpreis war 1175,00€. Der hohe Preis. Antwort von Samsung: Kulanz ist ein freiwilliges Entgegenkommen des Herstellers und ist juristisch nicht verpflichtend. “Wir bitten um Ihr Verständnis.”


http://www.murks-nein-danke.de/murksmelden/tv-le-40a786-samsung/

Haarscharf nach der Garantie hin, Reparaturpreis fast Kaufpreis (zu dem Zeitpunkt wäre wohl ein neuer gleichwertiger schon billiger gewesen).
Super Eigenwerbung, hoffentlich lesens viele auf der Murks-Seite! Weitermachen!


[Beitrag von cr am 21. Mrz 2013, 19:29 bearbeitet]
anon123
Inventar
#363 erstellt: 21. Mrz 2013, 19:39
Ich weiß nicht, ob das schon verlinkt wurde.

Aber hier (über Wikipedia) findet man die Grünen-Studie.

Mimi001
Hat sich gelöscht
#364 erstellt: 21. Mrz 2013, 19:42
Danke.



[Beitrag von Mimi001 am 21. Mrz 2013, 19:43 bearbeitet]
Stuhlfänger
Stammgast
#365 erstellt: 21. Mrz 2013, 19:43
Danke, hatte schon mehrfach danach gesucht.
Lötdampfer
Stammgast
#366 erstellt: 21. Mrz 2013, 20:01
@anon Lese doch mal ausgiebig unter "Begünstigende Faktoren für geplanten Verschleiß" ab Seite 8.

Vielleicht füllt das Deine Wissenslücken auf!

Statt sich von Rechts nach Links zu winden,solltest Du Dir mal die
Märkte anschauen und Dir die Frage stellen,wohin der ganze "Neuschrott" geliefert werden soll,wenn man die Lebensdauer der "alten" Produkte nicht begrenzt.


[Beitrag von Lötdampfer am 21. Mrz 2013, 20:05 bearbeitet]
RheaM
Inventar
#367 erstellt: 21. Mrz 2013, 20:25
Ist schon schlimm wie Verbraucher über den Tisch gezogen werden. Aber in manchen Fällen ist es richtig gefährlich. da hat sich mit dem Nabendynamo beim Fahrrad endlich eine jederzeit gut und leicht funktionierende stromerzeugung bis in den Discounterbereich durchgesetzt. Und selbst da wird immer mehr moderne und helle LED- Beleuchtung angeboten. Und was macht die Fahrradindustrie? Um ein paar Cent zu sparen werden statt sicherem zweiadrigem Kabel kontaktierte Schutzbleche mit eingebauten Störstellen verwendet. und Scheinwerfer werden nicht mehr an einem (mehr oder weniger) soliden Halter sondern direkt am Schutzblech verschraubt. Genau so am Gepäckträger. Um zwei kleine Streben einzusparen stützt der sich neuerdings am Schutzblech ab.


[Beitrag von RheaM am 21. Mrz 2013, 20:27 bearbeitet]
cr
Inventar
#368 erstellt: 21. Mrz 2013, 20:33
@Fahrraddynamo: Und da die meisten zu faul für Akkus sind, gibts noch einen Batterienmüllberg.

Was ich noch anmerken möchte: Die Preise von PCs und LCDs tragen ja nicht unwesentlich zur Verschleierung der Inflationstrate bei, da mit dem Argument des technischen Fortschrittes die Preise dieser Güter nach unten korrigiert werden (googlen nach: Hedonischer Ansatz oder hedonisch, Inflation).
Dass man sich allerdings dauernd neue kaufen muss, weil die Garantiezeit kaum überlebt wird, d.h. das Produkt in Wahrheit immer schlechter wird, auch wenn es mehr kann, geht natürlich gewollt unter. Zähle ich auch zur Verar....., die mit den Bürgern getrieben wird.
Stuhlfänger
Stammgast
#369 erstellt: 21. Mrz 2013, 20:40
Ich hab' jetzt mal in die sog. Grünen-Studie reingelesen. Als Gutachten würde ich das nicht bezeichnen wollen, vielfach entpuppen sich die Beispiele eher als 'low quality' zum 'low price', manche Fakten sind doch eher Vermutungen, und die vorgeschlagenen Maßnahmen sind teilweise kindlich naiv formuliert und auch so gedacht. In Anbetracht des Getöses in den diversen Gazetten ist das doch eher eine Enttäuschung.
Joachim_drechsler
Inventar
#370 erstellt: 21. Mrz 2013, 21:53
Es geht doch nur um Macht. Egal ob Banken oder grosse Industrieunternehmen.
Dazu muss ich aber viel viel Geld verdienen, sonst wird's nichts mit dem
Endziel.
Denen sind auch die Methoden an unser Geld ranzukommen vollkommen
Wurst.
Ein mir bekannter Bänker erzählte mir diese kleine nette Geschichte:
Alle Mitarbeiter mussten sich im Konferenzraum einfinden um dem
Chef zu lauschen.
So, was Chefe sagt wird getan. Alle ran ans grosse Fenster von dem man
auf die Hauptstrasse gucken kann.
Dann zeigte er mit dem Finger auf die Menschenmassen, die zum
Wochenmarkt eilten und sagte sehr eindringlich, WIR WOLLEN das Geld
dieser Leute und sonst nichts.
Auch da mit allen verfügbaren Mitteln.
Und dann soll es dass frühzeitige sterben egal welcher Produktlinie
nicht geben?
Ich Lach mich weg, zieh mir doch meine Hose nicht mit der Kneifzange an.
Es ist auch viel über Raubtierkapitalismus diskutiert worden, der sich breit gemacht haben soll. Die einen sagen es gibt ihn, die anderen sagen es gibt ihn nicht. (Beweise??dafür) gab es deswegen nicht, weil sich die gegenüber
stehenden Gruppierungen versuchten sich verbal die Köpfe einzuschlagen.
Viel anders ist es hier auch nicht, leider! Somit ist dieser Thread und so manch anderer völlig fruchtlos. Tja, so ist der Mensch, er erledigt sich im Grunde genommen selbst. Und wundert sich das er mit 40 einen Herzinfarkt bekommt. Prost Karl Soost, so heisst der Leuchturmwärter von Westerhever
Lötdampfer
Stammgast
#371 erstellt: 22. Mrz 2013, 11:45
Schnuckiputz
Stammgast
#372 erstellt: 22. Mrz 2013, 12:38
Tja, nun wird man wohl schwer an der Meinung festhalten können, es sei überhaupt nicht bewiesen, daß moderne Fernseher "fürs Kaputtgehen" gemacht sind.

Entlarvend escheint da insbesondere die Häufgkeit von Netzteildefekten. Das ist ja ein geradezu klassischer Bereich für sog. Sollbruchstellen. Und diese Defekte kann man ja nun wirklich nicht damit schönreden, in teuren Fernsehern sei halt auch viel mehr komplizierte Technik als in billigen drin, die halt kaputtgehen könne.

Aber wahrscheinlich ist die Pannenstatistik jetzt zu "unseriös", weil nicht Hunderttausende, sondern nur ein paar tausend Leute gefragt wurden?
Joachim_drechsler
Inventar
#373 erstellt: 22. Mrz 2013, 12:59
Tya. Ich lehne mich zurück und Denk mir meinen Teil.
Fertig bin ich damit. Die Anderen die ANderen gehen mir immer mehr am A. Vorbei. Soll doch jeder an das glauben worauf er Bock hat.
Völlig Latte
Joachim_drechsler
Inventar
#374 erstellt: 22. Mrz 2013, 13:11
Es gibt ja auch genug Leute die behaupten Justin Timberlake könne singen.
Bohlen zum Beispiel! Was willst Du dagegen denn machen?
Markus_Pajonk
Gesperrt
#375 erstellt: 22. Mrz 2013, 13:27
http://www.ce-markt.de/images/offenerbrief.png

Der Punkt mit dem Waschmaschinen und Külschränken ist ja wohl nicht so einfach von der Hand zu weisen...somit sieht man das "Problem" mittlerweile ein anderes ist.
Stuhlfänger
Stammgast
#376 erstellt: 22. Mrz 2013, 14:00
Was willst Du damit sagen?
Markus_Pajonk
Gesperrt
#377 erstellt: 22. Mrz 2013, 14:22
Würde es die GO wirklich geben so müssten alle Einbauküchen alle zwei Jahre erneuert werden. Würde es GO wirklich in der Form!! geben müsste man nicht über "weisse Ware" mit einer besseren ökologischen Bilanz sprechen. Sie müssten und würden eh alle 2-3 Jahre ausgetauscht werden.

In meinen augen gab es mal GO bzw. einige Hersteller! haben immer wieder versucht diese zu praktizieren. Das heutige Ausfallproblem ist aber vollkommen anders gelagert: Preisdruck und Geschwindigkeit. Produkte können und sollen nicht mehr ausreifen. Hersteller die Produkteinführungen verzögern, damit sie ausgereiftertere Produkte am Markt etablieren wollen werden von uns allen stets abgestraft: Die haben den Markt verschlafen! usw.
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#378 erstellt: 22. Mrz 2013, 14:48
Moinsen!


Schnuckiputz (Beitrag #372) schrieb:
Tja, nun wird man wohl schwer an der Meinung festhalten können, es sei überhaupt nicht bewiesen, daß moderne Fernseher "fürs Kaputtgehen" gemacht sind.

Entlarvend escheint da insbesondere die Häufgkeit von Netzteildefekten. Das ist ja ein geradezu klassischer Bereich für sog. Sollbruchstellen. Und diese Defekte kann man ja nun wirklich nicht damit schönreden, in teuren Fernsehern sei halt auch viel mehr komplizierte Technik als in billigen drin, die halt kaputtgehen könne.



Tja, Schnuckiputz (das wollte ich auch einmal in einem Forum schreiben, danke dafür), in der Tat sind die so zustandegekommenen Zahlen ausgesprochen fragwürdig und alles andere, als dafür geeignet, die These der geplanten Obsoleszenz zu stützen.

1. Die Fragestellung der Bild-Zeitung (Springer), die die "Studie" gemacht hat, ist so gestellt, daß (gelinde gesagt) nicht auszuschließen ist, daß sich besonders die Leser angesprochen und zur Teilnahme animiert fühlen, die einen Defekt hatten.
2. Die Auswahl der Teilnehmer ist alles andere als repräsentativ. Man könnte auch sagen: es ist gar keine auswahl erfolgt.
3. Die Aussagen und Zahlen in dem Welt-Artikel (ebenfalls Springer) beziehen sich immer auf die Grundzahl der teilnehmenden, es erscheint nirgends eine Relation zur Gesamtzahl der jeweils verkauften Fernseher.
4. Wieviele Netzteile (von wievielen) sind jetzt eigentlich kaputtgegangen?
5. Wenn 80% der Reparaturen für die Kunden kostenlos waren (wie ebenfalls im Welt-Artikel steht), wie klug geplant war dann die geplante Obsoleszenz?

Und zu guter Letzt 6.: Dies war überhaupt gar kein Artikel, der zu dem Verdacht der geplanten Obsoleszenz Stellung genommen hat und es finden sich auch in der zugrundeliegenden "Studie" der Bild-Zeitung überhaupt keine Hinweise darauf.

Übrigens: ich bin sehr daran interessiert, nachvollziehbare und belastbare Hinweise zum Thema zu erhalten. Ich habe sehr viele Elektrogeräte (besessen) und erst einmal hat sich der Verdacht bei mir eingestellt, daß in dem Gerät Bauteile mit Absicht unterdimensioniert waren. Es handelte sich um einen Zerkleinerer, den ich mit einer Handvoll Senfkörner überfordert hatte.


Aber wahrscheinlich ist die Pannenstatistik jetzt zu "unseriös", weil nicht Hunderttausende, sondern nur ein paar tausend Leute gefragt wurden?
Die Zahl alleine ist es eben nicht, schon gar nicht, wenn Fragen im Internet gestellt werden.
Frag doch mal in einem Forum der "Welt", ob Arbeitslose schuld an der Überforderung der Sozialsysteme sind.
Edith: Oder frag mal im open End Forum, ob es Kabelklang gibt.
Schöne Grüße,
Simon


[Beitrag von DamonDiG am 22. Mrz 2013, 15:02 bearbeitet]
Stuhlfänger
Stammgast
#379 erstellt: 22. Mrz 2013, 15:18

Markus_Pajonk (Beitrag #377) schrieb:
Würde es die GO wirklich geben so müssten alle Einbauküchen alle zwei Jahre erneuert werden. Würde es GO wirklich in der Form!! geben müsste man nicht über "weisse Ware" mit einer besseren ökologischen Bilanz sprechen. Sie müssten und würden eh alle 2-3 Jahre ausgetauscht werden.


Von einem Haushaltsgerät erwartet man in der Regel eine Lebensdauer von 10 Jahren. Wenn es schon nach 3-5 Jahren defekt ist, liegt man weit ausserhalb der Garantiezeit und das Murren hält sich trotzdem in Grenzen. Aber wie ich oben schon schrieb: Die Grenzen zwischen low quality und Vorsatz sind fliessend, und es gibt zwar viele Marken, aber nur wenige Hersteller.
Lötdampfer
Stammgast
#380 erstellt: 22. Mrz 2013, 15:33
@Markus Pajonk
Das heutige Ausfallproblem ist aber vollkommen anders gelagert: Preisdruck und Geschwindigkeit.


Das hat mit der Praxis leider wenig zu tun.
Wenn ein Hersteller ein Netzteil konzipiert,
so stehen bei Switchmode-Technologie die Spannungsbereiche
fest,die im Netzteil existieren.

Die Entwicklung von SNTs ist heute dank normaler
Konzeptionssoftware selbst für Hobbybastler kein Problem mehr.
Auch weiss selbst jeder Hobbybruzler,daß beim Einsatz und der vorherigen Auswahl von Kondensatoren neben der Spannungsfestigkeit der Temperaturbereich wichtig ist,für den der Kondensator ausgelegt sein muss.

Wenn man aber im täglichen Handwerksleben beobachtet,daß Hersteller besonders im Netzteilbereich bspw bei Kompaktanlagen oder Flachbild-TVs die Temperaturbereiche besonders bei nah an den Leistungstransistoren eingebauten Kondensatoren sehr niedrig bemessen und dann auch noch die Spannungsfestigkeit knapp über der anliegenden Dauerspannung liegt(bspw bei 14V Betriebsspannung ein 16V Kondensator),dann ist dies nicht Zufall,
sondern fest einkalkuliert,daß dieser Kondensator durch Alterung in überschaubaren Zeiträumen den Dienst quittiert und somit den TV außer Betrieb nehmen wird.

Somit kann man,schlecht nachweisbar aber nachvollziehbar Obsoleszenz betreiben und vermeiden,daß Geräte zu lang halten.


@DamonDIG


4. Wieviele Netzteile (von wievielen) sind jetzt eigentlich kaputtgegangen?
5. Wenn 80% der Reparaturen für die Kunden kostenlos waren (wie ebenfalls im Welt-Artikel steht), wie klug geplant war dann die geplante Obsoleszenz?


Die Netzteile wird niemand mehr zählen,weil dieses Problem branchenweit bekannt ist.
Wer mit dem Problem weniger aus beruflichen oder hobbyseitigen Antrieben zu tun hat,muss sich nur mal auf Wertstoffhöfen oder bei Rohstoffverwertern umschauen.

Vorrausgesetzt die 80% waren kostenlos,was ist dann mit den 20% kostenpflichtigen Reparaturen?
Und vor allem,wie verhält sich der Kunde wohl,wenn ihm Servicefreundlichkeit vorgegaukelt wird,in dem der Hersteller nach einem Schaden,großmütig eine komplette Gerätekomponente mit minimalstem Aufwand tauscht?
Er wird wieder kommen!
Also summieren sich die 20% der kostenpflichtigen Reparaturen dann mit dem Neuabsatz und somit ist dies ein sehr lohnenswertes Geschäft.

Daß es geplante Obsoleszenz gibt,ist auch durch Großprozesse bereits mehrfach nachgewiesen worden.
Da es sich in diesen fällen aber eher um ein LowTech-Produkt handelte,konnte dies noch deutlich leichter nachgewiesen werden.

Es wird Dir aber fast jeder in der Elektro und Kfz-Branche eine gezielte Verfallsplanung nach kurzem Nachdenken nennen können.
Sind es nämlich KEINE Zufälle,
daß heute Geräte garnicht mehr reparaturfähig sein sollen.

-Oder daß in Geräten Betriebscounter eingebaut sind.
-Elektronik unterdimensioniert wird.
-Akkus fest eingebaut werden.
-Fahrwerkstechnik im Kfz-Bereich unterdimensioniert wird(und dies NICHT aus fahrdynamischen Gründen).
-LED-Technik eine sehr kurze Lebensdauer hat.
-Haushaltsgeräte bspw Mixer butterweiche Kunststoffantriebe besitzen.

...

Das kann man beliebig fortsetzen.
Jeder der an das Gute der Industrie glaubt,sollte sich vielleicht mal fragen,
wer den ganzen weltweit produzierten Kram konsumieren soll ohne daß man deren Lebensdauer begrenzt und somit eine verkürzte Grenznutzungsdauer erreicht um einer Marktsättigung entgegen zu wirken.
Das war schon beim Glühlampenkartell und bei den Nylon´s so und hat sich durch die heute vorherrschenden gigantischen jährlichen Produktionsausstöße um ein vielfaches verstärkt.

Z.B. hatte Osram/Berlin in den späten 60er Jahren mal eine Glühlampe marktreif,die eine x-fach höhere Lebensdauer hatte als andere Produkte des Hauses und einen speziell entwickelten Lampenkolben.
Warum wohl wurde diese Glühlampe nie auf den Markt gebracht?!
Wegen des damals erhöhteren Stromverbrauchs der Lampe war dies nicht der Fall.
Auch hatte Binninger seine EGL-Lampen entwickelt.
Das kann man beliebig fortsetzen.

Es sollte doch auch den größten Optimisten einleuchten,
daß beim heutigen Ausstoß von Gebrauchsartikeln der Markt in kürzester Zeit gesättigt wäre und die Industrie etwas machen muss,um dem entgegen zu wirken.


[Beitrag von Lötdampfer am 22. Mrz 2013, 15:55 bearbeitet]
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#381 erstellt: 22. Mrz 2013, 16:26

Lötdampfer (Beitrag #380) schrieb:
@DamonDIG

4. Wieviele Netzteile (von wievielen) sind jetzt eigentlich kaputtgegangen?
5. Wenn 80% der Reparaturen für die Kunden kostenlos waren (wie ebenfalls im Welt-Artikel steht), wie klug geplant war dann die geplante Obsoleszenz?


Die Netzteile wird niemand mehr zählen,weil dieses Problem branchenweit bekannt ist.

Wär halt trotzdem nett, wenn die jemand zählen würde, bzw. schon mal gezählt hätte (Link?), dann könnte diese "bekannte Problem" vielleicht auch mal quantifiziert werden. Und das nicht nur "branchenweit", sondern auch hier. In meinem Beitrag oben habe ich ja genau das bemängelt, daß in dem Artikel keine genaue Angabe über die Anzahl der abgerauchten Netzteile in Relation zur Anzahl der verkauften Geräte gemacht wird. Ich habe mal kurz eine kleine Stichprobe im Kollegenkreis gemacht und gefragt, wem schon mal irgendein Netzteil von irgendwas kaputtgegangen ist. Ergebnis:0


Wer mit dem Problem weniger aus beruflichen oder hobbyseitigen Antrieben zu tun hat,muss sich nur mal auf Wertstoffhöfen oder bei Rohstoffverwertern umschauen.

Und wird dort was finden? Kaputte Netzteile? Spannend. Und was wird er dann draus schließen können?

Vorrausgesetzt die 80% waren kostenlos,was ist dann mit den 20% kostenpflichtigen Reparaturen?
Und vor allem,wie verhält sich der Kunde wohl,wenn ihm Servicefreundlichkeit vorgegaukelt wird,in dem der Hersteller nach einem Schaden,großmütig eine komplette Gerätekomponente mit minimalstem Aufwand tauscht?
Er wird wieder kommen!
Also summieren sich die 20% der kostenpflichtigen Reparaturen dann mit dem Neuabsatz und somit ist dies ein sehr lohnenswertes Geschäft.

Scheint ja einfach zu sein. Für die 80% treibt man also einen logistischen, personellen und materiellen Aufwand von X, um Y durch das wiederkommen von diesen 80% zu verdienen.
Meine Marketing-Kollege schmunzelt noch...

Daß es geplante Obsoleszenz gibt,ist auch durch Großprozesse bereits mehrfach nachgewiesen worden.
Da es sich in diesen fällen aber eher um ein LowTech-Produkt handelte,konnte dies noch deutlich leichter nachgewiesen werden.

Link?

...


Das kann man beliebig fortsetzen...

Tust Du ja, wie ich sehe, schon monatelang.
Laß gut sein.
Ick sag schon nix mehr.
Trau mich nicht mehr.
ViSa69
Inventar
#382 erstellt: 22. Mrz 2013, 16:32

Lötdampfer (Beitrag #380) schrieb:

Jeder der an das Gute der Industrie glaubt,sollte sich vielleicht mal fragen,
wer den ganzen weltweit produzierten Kram konsumieren soll ohne daß man deren Lebensdauer begrenzt und somit eine verkürzte Grenznutzungsdauer erreicht um einer Marktsättigung entgegen zu wirken.
Das war schon beim Glühlampenkartell und bei den Nylon´s so und hat sich durch die heute vorherrschenden gigantischen jährlichen Produktionsausstöße um ein vielfaches verstärkt.

Z.B. hatte Osram/Berlin in den späten 60er Jahren mal eine Glühlampe marktreif,die eine x-fach höhere Lebensdauer hatte als andere Produkte des Hauses und einen speziell entwickelten Lampenkolben.
Warum wohl wurde diese Glühlampe nie auf den Markt gebracht?!
Wegen des damals erhöhteren Stromverbrauchs der Lampe war dies nicht der Fall.
Auch hatte Binninger seine EGL-Lampen entwickelt.
Das kann man beliebig fortsetzen.

Es sollte doch auch den größten Optimisten einleuchten,
daß beim heutigen Ausstoß von Gebrauchsartikeln der Markt in kürzester Zeit gesättigt wäre und die Industrie etwas machen muss,um dem entgegen zu wirken.


Genau DAS ist es !

Solange die Obsoleszenz in einem vertretbaren Zeitrahmen abläuft ( Die meisten verstehen darunter ca.10 Jahre, ist aber auch stark abhängig vom Produkt ... in der IT sind das Welten ... ) ist doch alles im grünen Bereich.

Aber wenn Drucker nach "X" drucken einfach ihren dienst quittieren oder bei Autos Lambda-Sonden getauscht werden müssen weil das so einprogrammiert wurde oder Geräte kurz nach Ablauf der Garantiezeit hopps gehen hört mein Verständnis für Obsoleszenz einfach auf.

Der Produkt-Lebenszyklus hat mittlerweile ein Level erreicht mit dem ich mich in den meisten Fällen nicht mehr anfreunden kann ...

Gruß,
ViSa


[Beitrag von ViSa69 am 22. Mrz 2013, 16:34 bearbeitet]
Schnuckiputz
Stammgast
#383 erstellt: 22. Mrz 2013, 16:49

DamonDiG (Beitrag #381) schrieb:
Ich habe mal kurz eine kleine Stichprobe im Kollegenkreis gemacht und gefragt, wem schon mal irgendein Netzteil von irgendwas kaputtgegangen ist. Ergebnis:0


Dann hast Du aber glückliche Kollegen. Mir ist vor Jahren mal ein Netzteil in einem Röhren-TV duchgeknallt (Marke Universum, made by Vestel Türkei). Sowohl meinem Vater als auch meinem Bruder ist das Netzteil im PC abgeraucht. Du siehst, die Praxis sieht etwas anders aus. Das schließt aber selbstverständlich nie aus, daß man über Jahre auch mal ohne solche Schäden bleibt. Doch es liegt wohl auf der Hand, daß manche Hersteller ihren Fertig-PC's nicht aus Kundenfürsorge Mini-Netzteile mit nur 250 W verpassen, sondern um sie durch die absehbare und somit "geplante" Überlastung zum vorzeitigen Exitus zu bringen, lange bevor die übrigen Teile des PC wirtschaftlich und technisch verbraucht sind. Dafür braucht man keine externen Beweise, sondern das kann jeder Physikschüler ausrechnen, wenn er nur mal zusammenzählt, was die einzelnen PC-Komponenten denn so an Strom ziehen.


[Beitrag von Schnuckiputz am 22. Mrz 2013, 16:53 bearbeitet]
Lötdampfer
Stammgast
#384 erstellt: 22. Mrz 2013, 17:20
@DamonDIG
Link?


Es ist schon interessant,welch simple Aufgaben hier mancher nicht einmal selber hinbekommt,aber im nächsten Moment Fakten negieren mag.

http://de.wikipedia.org/wiki/Phoebuskartell

Desweiteren kannst Du auch in der Firmengeschichte von DuPont weiterlesen und die Lücken füllen.


Und wird dort was finden? Kaputte Netzteile? Spannend. Und was wird er dann draus schließen können?


Daß Du nicht erfasst um was es sich handelt,ersieht man schnell an dieser Aussage!


Für die 80% treibt man also einen logistischen, personellen und materiellen Aufwand von X, um Y durch das wiederkommen von diesen 80% zu verdienen.
Meine Marketing-Kollege schmunzelt noch...


Dann sollte Dein Marketingkollege mal die Firma Apple genauer betrachten.
Dann schmunzelt man schnell über geballtes Unwissen.

Der personelle Aufwand ist recht niedrig und der materielle noch niedriger.
Der Bindungseffekt aber umso höher.
Was wohl,bezweckt Apple mit seinem kostengebundenen Gerätetausch bei Defekten?


@Schnuckiputz


Dafür braucht man keine externen Beweise, sondern das kann jeder Physikschüler ausrechnen


Offensichtlich nicht


[Beitrag von Lötdampfer am 22. Mrz 2013, 22:05 bearbeitet]
Ing_Imperator
Stammgast
#385 erstellt: 26. Apr 2013, 14:57
Also ich muss auch mal diesbezüglich was erzählen:

Ich bin Student und somit immer knapp bei Kasse, wollte allerdings endlich mal einen Plasma-Fernseher haben, alleine wegen des Seitzabstandes. Ich kaufte einen defekten Conrac 42 Zoll Plasma, der mit dem FSC Myrica 42-2 und noch einem Medion und Tevion baugleich ist. Der Schaden war leider ein Serienfehler, sodass ich 80€ für die Ersatzteile hinlegen musste (die auf ebay nutzen das ja gnadenlos aus). Dank der Hilfe im Internet kam ich den Fehler auf der Spur und habe die betroffenen Baugruppen durch wiederaufbereitete ersetzt. Danach lief die Kiste wieder
Das Panel hing noch etwas schief im Rahmen, das habe ich hier im Forum erwähnt und dann hat mich ein Mitarbeiter des Herstellers angeschrieben, dass ich ihn doch anrufen könne. Er hat mir dann genau erklärt, wie ich das korrigiere. Wohlgemerkt, an einem Plasma von 2006! Also an dem deutschen Hersteller Conrac kann sich wirklich jeder eine dicke Scheibe abschneiden. Das Teil ist immernoch mein Haupt-TV und läuft problemlos, denke da passiert in nächster Zeit auch nichts mehr. Innen ist der TV aber fast auschliesslich Samsungtechnik, Panel und Ansteuerung, was halt wieder zeigt, dass das Logo auf der Front nichts aussagt.
Mimi001
Hat sich gelöscht
#386 erstellt: 27. Apr 2013, 16:14
Hier ein aktueller artikel in der SZ zum Thema.
In der Print-Ausgabe etwas umfassender...


cr
Inventar
#387 erstellt: 27. Apr 2013, 16:48
Dass immer wieder diese Glühbirnengeschichte kommt, ist ein wenig langweilig.
Denn dass man die Leuchtdauer auf Kosten der Effizienz praktisch beliebig verlängern kann, ist ja kein Geheimnis. Da aber eine Glühbirne ein Cent-Artikel ist, würde bereits eine Verlängerung der Lebensdauer um 10%, wenn man dafür für dieselbe Helligkeit um 10% mehr Strom bräuchte, sinnlos sein.
10% von 100W = 10W; x1000 Stunden = 10 kWh = 2 Euro. Wegen der längeren Lebensdauer hat man sich vielleicht 10% von 50 Cents erspart, bleibt ein Defizit von 1,95 Euro.
Ob es jetzt bei 10% längerer Lebensdauer 10% oder 15 oder 5% mehr Stom bedeutet, müßte man nachschauen, aber es bleibt sinnlos.
Am besten betreibt man an einem 120V Stromnetz 235V Birnen, die leben dann praktisch ewig, so wie die bekannte Funsel in dem US-Feuerwehrhaus.

Ich finde, die Journalisten sollten sich einmal auf wirklich interessante Obsoleszenz-Probleme konzentrieren.
Stuhlfänger
Stammgast
#388 erstellt: 28. Apr 2013, 10:07

cr (Beitrag #387) schrieb:
Da aber eine Glühbirne ein Cent-Artikel ist, würde bereits eine Verlängerung der Lebensdauer um 10%, wenn man dafür für dieselbe Helligkeit um 10% mehr Strom bräuchte, sinnlos sein.


Nun ist eine Glühbirne kein Cent-Artikel, wenn sie von Osram oder Phillips kommt, und Strom nicht der einzige begrenzende Faktor, sondern auch die Legierung des Glühwendel-Materials und vor allem die Zusammensetzung des Schutzgases.
cr
Inventar
#389 erstellt: 04. Mai 2013, 21:37
Kann mich nicht entsinnen, dass ein Glühbirne von Philips mehr als 1 Euro gekostet hätte.
Die schönen matten von Philips waren teurerer (hatten einen speziellen Namen), dafür sah man auch den Glühwendel nicht durch, sondern sie waren gleichmäßig hell.
Die von GE waren meist um 1/2 Euro, brennen auch 1000 Stunden.
Stuhlfänger
Stammgast
#390 erstellt: 05. Mai 2013, 09:21

cr (Beitrag #389) schrieb:
Kann mich nicht entsinnen, dass ein Glühbirne von Philips mehr als 1 Euro gekostet hätte.


Aktuell sind sie teuer wie nie. No-Name-Ware ist aus den meisten Super- und Baumärkten rausgeflogen, und statt dessen hängen dort meist nur noch Osram, und diese Energie-Saver-Glühbirnen (Halogen) kosten knapp 2 Euro das Stück.
hifi_angel
Inventar
#391 erstellt: 05. Mai 2013, 12:18

ViSa69 (Beitrag #49) schrieb:

Wär es nicht sehr viel besser wenn der Hersteller mich durch technische Innovationen überzeugen kann mir was neues zu kaufen,
als mich durch vorzeitiges kaputtgehen dazu zu zwingen ?


Für wen wäre das besser?
1. Innovationen kosten viel Geld,
2. es kostet nochmals viel Geld die Leute davon zu überzeugen,
3. müssen die Leute auch das Geld übrig haben, denn das alte Gerät funktioniert doch noch und die mein altes Gerät kaufen, kaufen keine neuen (oder ich muss das alte funktionierende Gerät auf den Schrott werfen?)

Folge: Absatz sinkt => weniger Arbeitsplätze, weniger Einkommen => Leute können sich keine Innovationen mehr leisten und behalten ihre noch funktionierenden Geräte => Absatz sinkt noch mehr => noch weniger Arbeitsplätze usw.

In unserem globalen Wirtschaftssystem (absolut unabhängig von politischem System in den einzelnen Ländern) gilt nur eine Zauberformel "Wachstum". Ohne Steigerung der Absätze bricht das System ein. Selbst Stagnation ist ein Rückschritt. Selbst nur geplante oder erwartete Umsatzsteigerungen (bzw. Gewinne) werden an der Börse honoriert. Und wenn ein Unternehmen nicht die von außen erwartete Umsatzsteigerung "abliefert" wird es an der Börse bestraft, mit der Folge "Kostenanpassung" d.h. Arbeitsplatzabbau.
Und jede weitere Produktivitätssteigerung (um wettbewerbsfähig zu sein und auch um mehr Gewinne machen zu können) erhöht den Druck auf Absatzsteigerung, damit nicht wiederum Arbeitsplätze durch die Produktivitätssteigerung abgebaut werden müssen, was die Kaufkraft wieder sinken lässt und so Absatzreduzierungen in anderen Branchen zur Folge hat.

So gesehen "verlangt" unser Wirtschaftssystem geplante Obsoleszenzen in immer kürzeren Zyklen.

Ein Branche die ohne eine geplante Obsoleszenz sofort zusammenbrechen würde ist die Textilbranche. Hier regelt zwar nicht irgendein qualitätsbestimmendes Merkmal die geplante Nutzungsdauer, nein viel schlimmer, der Absatz wird dadurch gesichert, dass den Leuten einfach gesagt wird, dass dies oder jenes man nicht mehr trägt und sie sich blamieren, wenn sie es dennoch tun, man nennt es auch Mode!

Und wenn man sich die neuen Innovationen bei technischen Geräte nicht mehr leisten kann, muss eine Sollbruchstelle her und eine Reparatur unwirtschaftlich werden, indem man das Gerät entsprechend konstruiert.

So gesehen hat Appel schon vorgesorgt, wenn das jeweils "neue" Gerät nicht mehr spontan zum Neukauf anregt, bzw. der Kunde das Geld sich doch lieber sparen möchte, sorgt die Akkulebensdauer dafür, dass er am Ende doch sein Erspartes für ein neues Gerät ausgeben muss.Denn den Akku kann man ja selber nicht wechseln

Schon Aktien von Appel erworben? Solange die das machen, werfen die Aktien genug Geld ab, mit dem man dann sich selber "langlebige" Produkte kaufen und dann über Appel mit seinen geplanten Obsoleszenzen schimpfen kann.


[Beitrag von hifi_angel am 05. Mai 2013, 13:41 bearbeitet]
Schnuckiputz
Stammgast
#392 erstellt: 05. Mai 2013, 14:11

hifi_angel (Beitrag #391) schrieb:


In unserem globalen Wirtschaftssystem (absolut unabhängig von politischem System in den einzelnen Ländern) gilt nur eine Zauberformel "Wachstum". Ohne Steigerung der Absätze bricht das System ein. Selbst Stagnation ist ein Rückschritt. Selbst nur geplante oder erwartete Umsatzsteigerungen (bzw. Gewinne) werden an der Börse honoriert. Und wenn ein Unternehmen nicht die von außen erwartete Umsatzsteigerung "abliefert" wird es an der Börse bestraft, mit der Folge "Kostenanpassung" d.h. Arbeitsplatzabbau.
Und jede weitere Produktivitätssteigerung (um wettbewerbsfähig zu sein und auch um mehr Gewinne machen zu können) erhöht den Druck auf Absatzsteigerung, damit nicht wiederum Arbeitsplätze durch die Produktivitätssteigerung abgebaut werden müssen, was die Kaufkraft wieder sinken lässt und so Absatzreduzierungen in anderen Branchen zur Folge hat.

So gesehen "verlangt" unser Wirtschaftssystem geplante Obsoleszenzen in immer kürzeren Zyklen.


Tja, diese gängige Theoie hat nur den Nachteil, daß sie sich bislang nicht um die Frage schert, woher denn eigentlich das Einkommen der Massen kommen soll, welche die Massenprodukte kaufen soll. Das geht gewiß auf Dauer nicht mit den bei uns mittlerweile üblichen ständigen Realeinkommensverlusten der arbeitenden Bevölkerung. Damit schaft man statt mehr Nachfrage allenfalls immer mehr "Aufstocker" unter den Hartzern. Steigende Nachfrage setzt auf Dauer eben auch steigende Einkommen voraus.

Dabei müssen die Einkommen globalwirtschaftlich betrachtet natürlich nicht unbedingt in Deutschland steigen, sondern man kann mehr Nachfrage auch über die riesigen Märkte in China oder Indien generieren. Der Trend geht wohl genau dahin, denn schon heute wandern die Ausbeuter z.T. in Länder wie Bangladesh oder Ghana ab. In Ghana z.B. liegen die Löhne für Textilarbeiter, wenn ich richtig informiert bin, z.T. schon um ca. 1/3 niedriger als in China. Je qualifizierter und teurer die Arbeit in China wird, desto mehr Nachfrage wird dort entstehen. D. h. umgekehrt, daß wir in Ländern wie Deutschland mit seinen Dumpinglöhnen ungeachtet aller geplanten Obsoleszenz schrumpfende Märkte haben werden, zumal hier auch noch die demographische Entwicklung in diese Richtung weist. Wir haben also die besten Zeiten hinter uns ...
cr
Inventar
#393 erstellt: 05. Mai 2013, 14:55

Aktuell sind sie teuer wie nie. No-Name-Ware ist aus den meisten Super- und Baumärkten rausgeflogen, und statt dessen hängen dort meist nur noch Osram, und diese Energie-Saver-Glühbirnen (Halogen) kosten knapp 2 Euro das Stück


Das sind ja auch keine normalen Glühbirnen, sondern halt Halogen, leben zudem 2000 Std. Mit ihrer Stromersparnis rentieren sie sich dennoch nur knapp bis nicht (meistens kosten sie mehr als 2 Euro, eher 3-4). Ich verwende sie nicht als Glühbirnenersatz, da sie sich nicht rentieren. Außer es geht nichts anderes.
ViSa69
Inventar
#394 erstellt: 05. Mai 2013, 21:57

hifi_angel (Beitrag #391) schrieb:

1. Innovationen kosten viel Geld,
2. es kostet nochmals viel Geld die Leute davon zu überzeugen,
3. müssen die Leute auch das Geld übrig haben, denn das alte Gerät funktioniert doch noch und die mein altes Gerät kaufen, kaufen keine neuen (oder ich muss das alte funktionierende Gerät auf den Schrott werfen?)

Folge: Absatz sinkt => weniger Arbeitsplätze, weniger Einkommen => Leute können sich keine Innovationen mehr leisten und behalten ihre noch funktionierenden Geräte => Absatz sinkt noch mehr => noch weniger Arbeitsplätze usw.

In unserem globalen Wirtschaftssystem (absolut unabhängig von politischem System in den einzelnen Ländern) gilt nur eine Zauberformel "Wachstum". Ohne Steigerung der Absätze bricht das System ein. Selbst Stagnation ist ein Rückschritt. Selbst nur geplante oder erwartete Umsatzsteigerungen (bzw. Gewinne) werden an der Börse honoriert. Und wenn ein Unternehmen nicht die von außen erwartete Umsatzsteigerung "abliefert" wird es an der Börse bestraft, mit der Folge "Kostenanpassung" d.h. Arbeitsplatzabbau.
Und jede weitere Produktivitätssteigerung (um wettbewerbsfähig zu sein und auch um mehr Gewinne machen zu können) erhöht den Druck auf Absatzsteigerung, damit nicht wiederum Arbeitsplätze durch die Produktivitätssteigerung abgebaut werden müssen, was die Kaufkraft wieder sinken lässt und so Absatzreduzierungen in anderen Branchen zur Folge hat.

So gesehen "verlangt" unser Wirtschaftssystem geplante Obsoleszenzen in immer kürzeren Zyklen.



Du, mir ist das durchaus bewusst.

Aber es gibt was das Wachstum angeht hier einen limitierenden Faktor: Unser schöner Planet oder genauer unsere Ressourcen. In einer endlichen Welt mit mit endlichen Ressourcen kann man nicht unendlich wachsen. Wir haben jetzt schon die Situation das wir von allem zuviel haben und tatsächlich muss es eine geplante Obsoleszenz geben sonst sind die Märkte übersättigt und nichts geht mehr.

Ein schönes Beispiel für Innovation sind für mich Smartphones. Allein die Idee ein Basis-Hardwaregerät bereit zu stellen welches durch verschiedene Apps individuell personalisiert werden kann wie es zuvor nie möglich gewesen wäre. Also funktioniert das mit Innovation durchaus.

Ich habe auch kein Problem mit fest verbauten Akkus so lange sie einigermaßen lange halten (Einfach mal so als Zahl in den Raum geworfen meinetwegen 5 Jahre). Apple hat sich damals mit den iPods ziemlich selbst ins Knie geschossen da diese ziemlich genau nach Ablauf der Garantie ihren Geist aufgegeben haben. Da hatte es auch heftige Beschwerden gegeben. Ich selber habe noch nie einen Handy-Akku gewechselt und mein letztes Handy war 5 Jahre lang in Gebrauch (SE-K800i)

Und genau das ist es was ich meine, mein K800i funktioniert immer noch aber ich habe mir jetzt als Nachzügler nun auch ein Smartphone geholt, eben weil mich die Funktionsvielfalt / Innovation dieser Geräte überzeugt hat.

Wie sehr eine geplante Obsoleszenz auch Schaden anrichten kann hat der Autohersteller Opel am eigenen Leib schmerzlich erfahren dürfen. Die Fahrzeuge wurden dermaßen kaputtgespart das viele Schäden noch während oder kurz nach Ablauf der Garantie auftraten so das hohe Folgekosten enstanden sind. Die Amis/GM wollten hier das *Einweg-Wegwerfauto* positionieren (Im Sinne von "Ist doch gut wenn die Karre unterm Arsch wegrostet, dann kaufen die Kunden neue." Ja, das taten viele auch, und zwar bei der Konkurrenz), der Schuss ging mal heftig nach hinten los. Viele Kunden sind verärgert abgesprungen und machen einen weiten Bogen um diesen Hersteller.

Du siehst, es gibt für (übertrieben starke) Obsoleszenz auch die Gefahr der Arbeitslosigkeit, nämllich dann wenn man den Produktlebenszyklus zu stark verkürzt.

Gruß,
ViSa
Schwergewicht
Inventar
#395 erstellt: 06. Mai 2013, 08:26
Hallo,

wobei Opel weniger wegen mangelnde Qualität, sondern wegen einer schlechten, nicht am Kunden orientierte Modellpolitik und auch einem schlechten Marketing in diese Situation gekommen ist.

Heute ist es das Wichtigste, sich über ein geschicktes Marketing (Bose lässt da z.B. grüßen) in eine Position in den Köpfen der "Zielgruppe/theoretischen Kunden" zu bringen, die einem einen gewissen vor allem "jugendlichen" Lifestile suggerieren.

Bei Autos ist dies z.B. BMW ab ca. Ende der 60er gelungen, oder später Audi, eine bis in die 70er als ganz biedere angesehene Automarke. Gut Mercedes hatte und hat immer noch das Image des "Herausragenden/Besonderen", obwohl sich Facharbeiter und auch "kleinere" Angestellte selbst gut betuchte Rentner schon seit sicherlich 20 bis 30 Jahren einen Mercedes leisten können und ein Daimler schon seit zumindest diesem längeren Zeitraum kein Statussymbol mehr ist. In den Köpfen ist dies aber noch so verankert.

Beispielsweise Porsche, BMW, Audi, Daimler auf der einen (elitären, sportlichen, jugendlicher Lyfstile) Seite und beispielsweise Opel, Ford, Skoda auf der anderen, nicht erstrebenswerten Seite, die man dann gerne dem (vermeintlichen) gemeinen Volk sowie den Opas überlässt, obwohl sich alle Autos in der jeweils gleichen Preisklassse insgesamt gesehen so gut wie gar nicht voneinander qualitätsmäßig unterscheiden. Aber dies zu akzeptieren, dürfte zumindest den besagten Porsche, Audi ....... Fahrern schwer fallen, denn nur sie gehören ja durch ihr Auto dazu, wozu auch immer.

Stuhlfänger
Stammgast
#396 erstellt: 06. Mai 2013, 09:11
"Geplante" Obsoleszenz kann sich nur leisten, wem deshalb die Kunden nicht weglaufen. Z.B. Apple mit seiner Designware ist da ein gutes Beispiel. Oder sämtliche Autohersteller mit absurd hohen Ersatzteilpreisen (geschützt durch Geschmacksmuster). Entweder zahlt es die Versicherung oder die Markentreue überwiegt. Vorzeitig geplatzte Motoren u.ä. Kapitalschäden werden ansonsten bei keinem Hersteller toleriert, und jede Rückrufaktion kratzt am Markenimage! Gibt es eh nur eine überschaubare Anzahl an Anbietern, so daß der Kunde am Ende doch wieder bei einem landet, ist Fuschen relativ risikolos, und bei weisser Ware/No Name/Billig-Schrott gibt es sowieso so gut wie keine Kundenbindung.

Ende der 80er kämpften so gut wie alle Auto-Hersteller mit schlechter Qualität der Bleche von den Zulieferern aus der DDR ---> Rost! Audi reagierte mit vollverzinkten Karosserien, andere zogen (teilweise) nach, die DDR ging pleite. Nicht so Adam Opel, der dann auch noch von Lopez kaputtgespart wurde. Zu dem Klapper-Image gesellte sich das Rostlauben-Image, und davon hat sich Opel bis heute nicht erholt ('Lopez-Effekt'). Danach trieb er sein Unwesen bei VW und sorgte z.B. dafür, daß der komplette Blinkerschalter erneuert werden mußte, wenn das Blinker-Relais defekt war, was ungewöhnlich oft vorkam. Wg. Geheimnis-Verrats mußte VW schließlich Milliardensummen an GM überweisen, während das Verfahren gegen Lopez selbst wegen fehlendem öffentlichen Interesses eingestellt wurde. Heute kann er sich an nichts mehr erinnern.
cr
Inventar
#397 erstellt: 24. Jun 2013, 18:52
Zum Thema:
http://www.handelsbl...-liegen/8395922.html

"Wo die Sollbruchstellen in der Elektronik liegen

Das Testhaus HTV untersucht Elektronik auf geplante Obsoleszenz. Mit Röntgenuntersuchung, Rasterelektronenmikroskopie und Infrarotspektroskopie werden Sollbruchstellen gefunden. Der Technikchef erzählt, wo sie liegen......"


[Beitrag von cr am 24. Jun 2013, 18:53 bearbeitet]
Soundscape9255
Inventar
#398 erstellt: 08. Nov 2013, 15:58
HTV ist die Stiftung Warentest recht scharf angegangen:

http://www.elektroni...ends/artikel/102745/

(Natürlich nicht ganz uneigennützig, ich erwähne es nur vorsichtshalber schon mal).
cr
Inventar
#399 erstellt: 06. Dez 2014, 05:18
Es ist ja auch zu verlockend, das über Elkos zu machen. Man weiß statistisch recht genau, wie lange sie bei welcher Temperatur leben und positioniert sie im Gerät entsprechend.
Bin gespannt, wie das bei meinen Toshiba TVs wird: Einer ist seit 6 Jahren in Betrieb, einer seit vier, einer seit zwei.
Bin ferner gespannt, woran die LED-Leuchtmittel sterben, haben teils auch Elkos und es wird heiß (bei den Osram habe ich zumindest eine 3, 4 oder 5 Jahresgarantie, je nach Leuchtmittel (bei ihren ESLs wurden die Lebensdauern von 15.000 bis 20.000 h erfüllt, fast ohne Ausnahme - kann ich bei unseren gewerblich genützten gut sagen, weil man da die Brenndauer kennt).
cr
Inventar
#400 erstellt: 21. Apr 2015, 21:38
Ich drücke die Daumen, dass das durchgeht

Gesetz-gegen-zu-rasch-alternde-Geraete

http://diepresse.com...klink=/home/index.do
ZeeeM
Inventar
#401 erstellt: 21. Apr 2015, 21:41
Ich arbeite in der IT und die vergleichsweise gehen LCDs im Gegensatz zu den rühreren Röhren nicht kaputt.
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