Kabel Deutschland: Digitalradio auf 192 kBit/s runtergebrochen

Kabel Deutschland greift nicht nur wie bereits angedroht bei den TV-Programmen der ARD durch und entfernt die Regionalversionen der Dritten bis auf jeweils eine und reduziert die Bitrate auf etwa 3.5 MBit/s (auf DVB-S sind es etwa 7 MBit/s außerhalb der Regionalisierungszeiten) und den Hauptton auf 160 kBit/s sowie die zweite Audiospur (Audiotranscription) auf schäbige 128 kBit/s. Sie machen auch das Radio platt: die ARD-Programme mit 320 kBit/s werden in den bereits kastrierten Gebieten auf 192 kBit/s recodiert. Ob Radiotext dann noch dabei ist, weiß ich nicht, dürfte aber kaum der Fall sein. Auch über den Verbleib der Dolby-Digital-Spur ist mir nichts bekannt bislang.

Anlaß ist das nicht-mehr-Zahlen der Einspeisevergütung seitens ARD und ZDF an Kabel Deutschland. Also des Geldes, das in den 80er Jahren mal ins Leben gerufen wurde, um den Breitbandausbau zusätzlich zu finanzieren. Die großen Netzbetreiber (KDG, Unitymedia) bekamen die Kohle (GEZ-Mittel von jedermann!) bis Ende 2012, um dann vom zwangsverkabelten Nutzer wieder Geld zu verlangen. In anderen Staaten zahlen die Netzbetreiber an die Programmveranstalter, damit sie dessen Programme als Bereicherung ihres Angebotes aufnehmen können...

Schade, daß so wenige Kabelnutzer dies freiwillig sind und daß sie nur selten Alternativen haben. So wirds kaum funktionieren, KDG die rote Karte für soviel Frechheit zu zeigen. Leider.