Projektvorstellung: Fileserver

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nEvErM!nD
Inventar
#1 erstellt: 17. Apr 2011, 19:01
Hallo miteinander

Ich weiß nicht, ob es hier jemanden interessiert, aber ich möchte trotzdem kurz mein kleines Fileserver-Projekt und meine Gedanken dazu vorstellen.
Vielleicht nützt es ja jemandem.

1. Intention

Zur Vorgeschichte:

Vor einigen Monaten habe ich mir ein WD TV Live gekauft, um meine - hauptsächlich in digitaler Form vorhandenen - Videos und Musikstücke abzuspielen.

Bis vor kurzem hatte ich meine Daten auf einer externen USB-Festplatte welche an den Player angeschlossen war.
Ich war mit der Konstellation auch sehr zufrieden und alles hat schon funktioniert.

Warum dann überhaupt einen Fileserver hinstellen? Nunja...

Es wird in kurzer Zeit wohl noch ein zweiter WDTV Live im Haushalt dazukommen, dieser soll natürlich auch die selben Daten zugreifen können.

Warum kein Standard-NAS?

Ich hab hier noch einiges an ungenutzten PC-Komponeten liegen - deren Verwendung kostet mich nichts.
Ein brauchbares NAS (QNAP o.ä.) schlägt gleich mal mit ~200€ aufwärts zu Buche.
Naja... ich bin Student


2. Vorüberlegungen

a) Was will ich eigentlich?

Folgende Eigenschaften sollte der Server mitbringen:

- erstmal nur die Freigabe meiner Daten per Samba
- der Server soll bei Bedarf weitere Funktionen übernehmen können
- halbwegs stromsparend
- möglichst leise

Um Punkt 3 (Stromverbrauch) zu gewährleisten soll der Server nur an sein wenn er gebraucht wird, sonst im Standby schlummern.
Dazu soll der Server per Wake-on-LAN aktiviert werden.
Ausschalten soll automatierst geschehen.


b) Betriebssystem:

Zuerst dachte ich an FreeNAS (ein freies NAS-OS auf FreeBSD-Basis), man stößt einfach zuerst darauf wenn man sich umsieht.
Das stellte sich mir allerdings schon nach kurzer Überlegungsphase als zu unflexibel heraus.
Wenn man mal irgendwas anderes mit dem Server machen will ist man in der Sackgasse - großartige Vorteile (außer der einfachen Konfiguration) gibt es eigentlich nicht.

Windows war eigentlich von vornherein ausgeschlossen.
Die Standardversionen (XP, Win7, etc.) sind jetzt nicht wirklich server-geeignet.
Die großen Server-Versionen könnte ich zwar über MSDNAA kostenlos bekommen, die sind mir aber eigentlich zu aufgeblasen.
Windows Home Server gäbs noch - müsste ich aber kaufen -> ist also raus

Somit blieb mir eigentlich nur noch übrig mich nach jahrelanger Abstinenz mal wieder auf Linux einzulassen.
Die Entscheidung fiel auf ein kleines Debian-Linux.


c) Hardware:

Die erste Idee war ein Intel D201GLY2.

D201GLY2

Nachteile:
- nur 2 SATA-Ports
- Kein Gigabit-LAN onboard
- nur 1 PCI-Slot
- keine Unterstützung von S3 (Suspend-to-RAM) und dazu auch noch lahm beim starten aus dem S4 (Suspend-to-Disk)

Der einzige PCI-Slot geht für eine Gigabit-LAN-Karte drauf, somit kein Platz mehr einen Raid-Controller nachzurüsten -> nur zwei Festplatten und kein Raid möglich
Dazu braucht der Server auch noch recht lang um aktiv zu werden.

Ich sag's mal so:
Ich hatte das OS schon installiert, die oben genannten Punkte haben mich aber schon im "Freiluft-Tisch-Aufbau" so gestört, dass was anderes her musste.


Das nächste was ich an halbwegs aktueller Hardware übrig habe ist Pentium Core 2 Duo E6400 auf einem MSI-Board.

Schon besser... 2x PCI, PCIe, S3-Unterstützung
Auch vom Stromverbrauch gar nicht so schlimm wie sich so ein Dual-Core anhört (dazu später mehr).

Diese Kombination ist jetzt momentan auch am werkeln.


3. Die Umsetzung

Die Hardware sieht jetzt mometan also wie folgt aus:

Mainboard: MSI P4M890M (leider als Medion-OEM :.)
CPU: Intel Core 2 Duo E6400
RAM: 512MB
NIC: irgend eine D-Link (Gigabit)
HDD1: 40GB 2,5" Seagate als Systemplatte
HDD2: 1,5TB 3,5" Seagte für Daten

Hinzukommen soll irgendwann wie erwähnt noch ein RAID-Controller + passende Festplatten.

Hier mal ein Bild vom Testaufbau:

Fileserver Testaufbau


Zum Softwareteil:

Naja... ist ja jetzt nicht soo spektakulär

Debian Linux + SAMBA + SSH... mehr ist momentan eigentlich noch nicht drauf...

Was vielleicht noch interessant ist das "power management":

Per Script + Cronjob wird alle 5 Minuten überprüft, ob der WDTV Live noch an ist (Ping) und ob noch irgendwelche SAMBA-Verbindungen bestehen (z.B. während dem überspielen von Dateien vom PC).
Fällt der Test 2 mal hinter einander negativ aus fährt der Server in den S3.

Somit schält sich der Server spätestens nach 10 Minuten ab wenn er nicht mehr gebraucht wird.
Gestartet wird er per Wake-on-LAN vom PC oder dem WDTV (beim einschalten) aus.

Achja... das verwendete Skript ist eine modifiziert Version von diesem Skript.
Dummerweise ist mir erst später aufgefallen, dass es eigentlich auch schon eine fertige Version für den Standby gibt


4. ToDo

Nunja... was wäre noch zu tun:

- Irgendwann noch ein paar Änderungen an der Hardware
- Je nach Bedarf noch ein paar Anpassungen der Software (Freigaben, etc.)
- Das ganze Zeug ordentlich in ein Gehäuse verbauen

- Eigentlich wollte ich die CPU auch noch untertakten, um noch etwas Strom zu sparen.
Leider ist das Mainboard hierfür wenig geeignet... mal sehen


5. Stromverbrauch

Abschließend noch ein paar Worte zum Thema Stromverbrauch...

Mal als kleine "Referenz":
Das Intelboard welches ich zu Beginn verwenden wollte braucht ~50W (sowohl im Idle als auch unter "Last" :.).

Das aktuelle System braucht im Idle etwa 55W.
Da so ein bisschen Daten-freigeben die CPU nicht wirklich fordert steigt die Leistungsaufnahme auch unter "Last" nicht wirklich an.
Allerhöchstens sind es viellicht mal 75W.

Ok... für den 24/7-Betrieb sicher nicht geeignet...
Aber da der Rechner ja nur läuft wenn er gebraucht wird - sprich man Filme schaut - liegt die Betriebsdauer vielleicht bei 12 Stunden pro Woche (und das ist schon wirklich hoch angesetzt denke ich).

Das läuft vielleich auf einige wenige Euros Stromkosten pro Monat raus - damit kann ich gut leben


-----------------------------------------------------------------------------------------------------


So.... ist jetzt doch bedeutend mehr Text geworden als ich vorhatte zu verfassen

Naja... vielleicht war es ja für den einen oder anderen interessant.

Wenn es noch fragen zu irgend einem Punkt gibt immer her damit.

Einen schönen Abend wünsche ich
amiga01
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 17. Apr 2011, 19:53
Hallo,

habe ich vor Jahren mal laufen gehabt, 1300MHz Duron, 512MB Ram, 40GB Systemplatte, 4x 120GB Samsung im Softraid 5 an irgendeinem HighPoint PCI_controller unter ??Suse 7.1??? als Fileserver und FTP.
Stromverbrauch durchaus erträglich, auch bei 24/7.
Irgendwann dann Promise SX4000 rein, W2000 rauf, weil meine DigiTV per DVB-T dort aufnehmen sollte.
Dann PCI-GB-LAN rein, damals ok, heute witzlos, weil merklich mehr als 20MByte/s über Dateisystem bei PCI nicht gehen.

Aufnahmegeschichte wurde irgendwann nicht mehr genutzt, Raid-Controller starb...
Billig-NAS mit GB-LAN geholt. 18-20MB lesen, 8-10MB Schreiben über Samba mit ext3, NTFS über USB Lesen 10MB/s, Schreiben 1MB/s.
Experimente mit der Dockstar und Debian gemacht. Lesen von NTFS-USB mit ntfs-3g um 22MB/s, Schreiben um 3-5MB/s.
Auch nicht so der Bringer, aber die stromsparendste Variante.

Jetzt ein Zyxel-NSA320 geholt. 1,2GHz Marvel mit 512MB drin.
Lesen intern über 30MB/s, Schreiben um 25MB/s, externe USB-HD mit NTFS Lesen 20MB/s, Schreiben 15MB/s.

WOL möglich, aber nicht genutzt. Zeitgesteuert nachts aus, sonst läuft es durch, da der FTP von Außen erreichbar ist und sein soll.
Stromverbrauch irgendwo zwischen 7W und 22W, damit kann ich leben.

zeug liegt hier sicher auch noch genug rum, allerdings nichts, womit ich in die Leistungsklasse käme und kaufen kann ich eben auch ein kleines NAS.

Bastel ich eben was anderes.

Trotzdem viel Erfolg.

Gruß aus Berlin
Michael
XphX
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 18. Apr 2011, 15:10
Wenns stabil läuft, super!
Bumsfallera
Stammgast
#4 erstellt: 18. Apr 2011, 16:00
@nEvErM!nD: Bei Deiner Konstellation kannst Du doch auf den S3 verzichten und den Rechner auch ganz ausschalten, oder?

Die gleiche Zusammenstellung hatte ich früher auch und mein (Ubuntu-)Server brauchte max. 20sec. zum Hochfahren aus dem S5. Wegen ein paar Sekunden Unterschied lohnt S3 und S4 eigentlich nicht mehr.
HiLogic
Inventar
#5 erstellt: 21. Apr 2011, 17:14
Will jemand von mir einen LSI Logic MegaRAID 8408E Controller abkaufen?

Das Ding ist ein echter Hardware-Raid Controller mit Intel IOP Prozessor und 256MB Cache-Ram für 8 SATA Platten.
Der Controller benötigt einen PCIe 8x Slot, kann aber auch in jedem 16x Slot (z.B. von der Grafikkarte) betrieben werden.

Bei Interesse bitte eine PM...


[Beitrag von HiLogic am 21. Apr 2011, 17:15 bearbeitet]
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