Welchen Tonabnehmer für 1210er mit einem Scott 420A Verstärker?

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riot_fc
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 20. Jun 2010, 19:41
Hallo zusammen,

ich habe zwar schon Threads zu diesem Thema gefunden, aber aufgrund meiner Stereo-Anlage würde ich doch gerne um Rat bitten.
Und zwar habe ich einen Technics SL-1210 MK2 und dazu einen Scott Versärker, Scott 420A. Im Forum habe ich die technischen Details dazu gefunden:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-4322.html
Boxen sind von Nubert, nuBox 381.

Ich höre hauptsächlich Punkrock, ich nenne hier vor allem mal The Damned, The Jam, The Clash, aber auch rockigere Sachen wie Dictators, Radio Birdman etc..

Nun meine Frage: wie der Kollege zum Verstärker schon schrieb, hat dieser einen recht weichen Sound.
Die Platten, die ich aber gerne höre, sind dagegen, für mein Empfinden, meist mit einem sehr sauberen und klarem Sound produziert. Der Klang bei mir ist aber eher schraddelig und wenig akzentuiert (kann man das so sagen?). Im Moment habe ich noch einen Ortofon Concord drauf (was wohl eher eine schlechte Wahl war).

Ich suche also einen Tonabnehmer, der druckvoll und knackig wirkt.

Ich hatte vom Shure M97 XE gelesen. Allerdings hieß es, dieser hätte einen dominanten Bass. Heisst das, dass er für mich nicht geeignet ist?

Ich würde mich wirklich sehr über einen Rat freuen!

Vielen Dank, beste Grüße,

A.

PS: So bis um die 150€ wäre machbar...
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 20. Jun 2010, 20:16
Moin,

recht schön klingt zum Beispiel ein Denon DL110.

Das ist ein High Output MC System, das an den MM Eingang angeschlossen wird.

Es klingt sauber ,angenehm und druckvoll bei recht guter Auflösung.

Für Punk/Rock wäre noch das Denon DL103 recht gut, das benötigt aber einen MC Eingang am Verstärker.
(Übertrager würden den Rahmen sprengen)

Wenn du es lieber etwas wärmer magst, ist das Shure M97 sicher gut.

Je nach Anspruch in der Hochtonauflösung kann aber auch ein System wie das Nagaoka 321be gut genug sein.

Das kostet nur ca 40 Euro und soll technisch baugleich mit dem Technics 270C sein.

Das Technics klingt schon recht gut, das 321be habe ich persönlich nicht gehört, soll aber etwa gleich klingen.

Auch ein Shure M44 könnte schon deinen Geschmack treffen.


Dein Ortofon sollte eigentlich nicht so schlecht klingen.

Kommt aber auf die Nadel an.

Punk und härtere Rock- Sachen sind nicht selten schon "schraddelig" aufgenommen.

Vielleicht kannst du dir zum Testen mal von einem Bekannten kurz ein System ausleihen.
(DJ- System oder so)

Wenn das genauso schraddelig klingt, liegt´s eher an den Platten, wenn nicht, ist es das System/die Nadel.

Gruss, Jens
Albus
Inventar
#3 erstellt: 20. Jun 2010, 21:51
Abend,

im Hinblick auf den Grundstoff des Musikmaterials als "sehr sauber und klar", verbunden mit dem alten Verstärker (der nach dem Verweis auf einzelne Daten ein wenig rauschbrummen darf = höhere Ausgangsspannung des TA wünschenswert), versuchte ich zuerst ein Shure M35X, wenn's noch etwas saftiger im Bass sein soll, dann das schon erwähnte Shure M44, und zwar in der Version als M44G (nicht das M44-7, nicht mehr in Balance der Frequenzbereiche; Akkordwurzeln sind nicht alles).

Freundlich
Albus
riot_fc
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 21. Jun 2010, 10:50
Hallo Jens,
Hallo Albus,
vielen Dank für die Tipps! Man hört ja, das ich ein ziemlicher Laie bin - das einem trotzdem geholfen wird, finde ich wirklich super! Ich denke, ich werde es mal mit dem M44 probieren.
Nochmals Danke.
Beste Grüße,
A.
Jazzy
Inventar
#5 erstellt: 21. Jun 2010, 21:54
Bei den techn. Daten fehlen leider Eingangsimpedanz und -Kapazität des MM-Einganges.Normwerte sollten 47kOhm und ca. 100pF sein.Mehr als 150-200pF können den Klang je nach MM-System auch "versauen" .
riot_fc
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 22. Jun 2010, 03:26
Hmmm. Ehrlich gesagt - keine Ahnung. Ich hab diesen Thread zu meinem Verstärker zufällig gefunden und dachte, dass es den Koryphäen hier hilft, mir einen Rat zu geben. Wie gesagt, ich bin eher Laie... Aber ich werde schreiben, wie es so funktioniert hat mit dem neuen Tonabnehmer und der alten Musik...
Albus
Inventar
#7 erstellt: 22. Jun 2010, 14:10
Tag,

sei man ruhig zuversichtlich, was das M44G angeht. In alten Zeiten lagen die Phono-Eingänge typisch bei 50 Kiloohm Widerstandswert und (der Hochfrequenzeinstreuung entgegen wirkend) Kapazitätswert von 300-600 pF (Picofarad). Das M44G hat seine Herkunft auch aus erfahrungssatter Zeit und Praxis, es kommt mit fast jeder Kombination an Phono-Eingängen gut zurande = es ist ein robuster Tonabnehmer.

Lasse uns Deinen Eindruck dann bitte wissen.

Freundlich
Albus
riot_fc
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 30. Aug 2010, 15:41
So, habe mich für das Shure M44-G entschieden und eben montiert und wollte mal schnell eine Rückmeldung geben. Ich hoffe die Fachausdrücke sind richtig, bin kein Kenner. Und so richtig gute Ohren hab ich auch nicht und mein ganzer Aufbau ist mit Sicherheit nicht High-End. Aber vielleicht hilfts ja anderen mit einem ähnlichen Musikgeschmack und Set-Up.

Ich habe ohne eine Schablone justiert. Ich hab mich an die Technics-Anleitung gehalten, bei der ein bestimmter Abstand von der Nadel zum Tonarm mit 52mm angeben war - das ergab, dass Headshell (orig. Technics) und Kante des System (ungefähr) bündig abschließen müssten. Daran konnte ich dann auch gut ausrichten und habe ein Auflagegewicht von 1,3 Gramm eingestellt.

Ich hab als erstes "Buzzcocks - singles going steady", "Wipers - Is this real?" (Nachpressung) und die erste "Damned"-Platte gehört. Ich hatte den Eindruck, dass es im Ganzen nicht so breiig klingt wie vorher (Ortofon Concorde Pro S), sondern detailierter, die Bassläufe sind deutlicher zu hören als vorher.
Alst Test für den Bass "The Jam - All Mod Cons", die ja von Haus aus einen recht präsenten Bass hat: Der Klang ist gut, der Bass nicht zu sehr im Vordergrund.
Dann die erste "Boys"-Platte, die ich in letzter Zeit viel höre. Und hier klingt es für meine Ohren wirklich druckvoller als vorher, ein im Ganzen vollerer, satterer Klang. Sehr schön.
Dann hab ich mal "Hellacopters - High Visibility" gehört. Also eine neuere Produktion, schöne Platte, schweres Vinyl. Und wenn ich viel neuere Sachen hören würde, würde ich mir fast überlegen, den von Albus empfohlenen M35X zu nehmen, aufgrund des dezenteren Basses. Weil das ist jetzt schon ordentlich saftig...

Fazit: für meinen Geschmack, 70er Punkrock, sehr zu empfehlen, für neuere, fetter produzierte Sachen kann es auch neutraler sein im Bass, wenn einem daran liegt.

Ich habe nun einen Harman Kardon Receiver HK 3250 für geschenkt angeboten bekommen, und überlege, ob sich ein Vorverstärker kaufen lohnt, oder ob ich bei meinem alten Scott Vollverstärker bleibe. Aber dafür wechsel ich mal in einen anderen Thread.

Nochmals danke an alle, die mich beraten haben.
Herzlich,
riot


[Beitrag von riot_fc am 30. Aug 2010, 15:42 bearbeitet]
Albus
Inventar
#9 erstellt: 31. Aug 2010, 12:59
Tag,
und Tag riot,

gut dann; nur, die 1,3 g sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit deutlich zu niedrig. Problem ist in der Tat, dass die Angaben zur Auflagekraft auf der blauen Verpackung und dem Beipack (Copyright 2000, 27A3116 (TC)) voneinander abweichen. Packung 0.75-1.5 g, Beipack 1-3 g, typical 1.5 g. - Meine Exemplare benötigen/benötigten für mittlere Abtastamplituden >2,0 g, anfangs 2,5 später dann auf 2,2 g vermindert. Die Abtastfähigkeit bei hohen Schnellen, d.i. höhere Frequenzen mit reichlich Pegel, braucht sicherlich mehr als die eingestellten 1,3 g.

Freundlich
Albus
riot_fc
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 31. Aug 2010, 16:39
Tag Albus,
vielen Dank für den Hinweis. Hab's gleich mal ausprobiert mit 2,2 g. Glaube, es ist besser so. Erscheint mir in den Mitten (vor allem E-Gitarren) kräftiger und "unten rum" noch ein bißchen satter, wenn ich mich nicht täusche?

Besten Dank!
Herzlich, riot
stbeer
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 31. Aug 2010, 16:45
Riot,

lieber die Auflagekraft - innerhalb des empfohlenen Bereichs - etwas hoeher als zu gering einstellen!

Stefan
riot_fc
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 31. Aug 2010, 17:12
Ja, hatte nur auf der Packung gelesen 0,75 - 1,5 g. Im "Beipackzettel" hatte ich gar nicht mehr danach geschaut.
Aber wie gesagt, erscheint mir nun mit 2,2 auch besser als die vorherigen 1,3.
Danke!

PS: Wobei mein Zettel von 2008 ist (27C3116 Rev. 4) und dort ist in der Tabelle für das M44G auch "0,75-1,5 g / Typical Tracking Force 1,5 g" angeben, wie auf der Packung auch....??


[Beitrag von riot_fc am 31. Aug 2010, 17:25 bearbeitet]
Albus
Inventar
#13 erstellt: 31. Aug 2010, 18:03
Tag erneut,
und Tag erneut riot,

aha, da kratze ich mich an der Stirn, der Revision wegen. - Aber, die Nadelnachgiebigkeit ist doch nach wie vo eher hart, d.h. (Bürstchenprobe und Blick auf Stellung des Nadelträgers bei erhöhter AK), gegen Bürstchenhaare ist der Nadelträger etwas steif, teilt eher das Büschel als zu weichen, und bei 22 mN ist immer noch gut Spielraum zwischen Platte und Unterkante des Korpus. Dann liesse ich's dabei.

Es bleibt vermutlich die weitere Abweichung zwischen den Spezifikationen und den tatsächlichen Eigenschaften des M44G: die Höhe beträgt tatsächlich unter AK >17,0 mm, nach Spezifikationen aber 15,9 mm. Nur eben, wenn's die 15,9 mm wären, dann ginge es nicht an einen SL1210M5G, der benötigt mindestens eine Bauhöhe des TA von 17,0 mm (der 'gewöhnliche' SL1210M2 kommt mit 15,0 im Minimum zurecht).

Eine Testplatte steht Dir nicht zur Verfügung - ja, rhetorische Frage.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 31. Aug 2010, 18:10 bearbeitet]
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