Plattenspieler richtig einstellen

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~Schnörkel
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Jan 2011, 23:06
Hallo Gemeinde,

ich bin vor ein paar Wochen in das Thema Vinyl eingestiegen und bräuchte etwas Hilfe zur Einstellung eines Dual 1225.

Zunächst mal ist es mir nicht gelungen, den Plattenspieler wirklich brummfrei anzuschließen. Ich habe statt dem DIN-Kabel ein wirklich gut geschirmtes Chinch-Kabel angelötet, sogar mit ausgelagerter Erde. Das Brummen tritt auf sobald ich den Plattenspieler an den Verstärker anschließe (auch wenn der Netzstecker gezogen ist). Mir ist auch aufgefallen, dass wenn ich den Verbindungsdraht zwischen GR und GL durchschneide das Brummen stärker wird. Habs daher wieder zusammengelötet.
Kann es daran liegen, dass das Kabel ca. 3,5m lang ist? Wie gesagt ist ein mehrfach geschirmtes Kabel aus dem Car-Hifi Bereich.

Meine zweite Frage dreht sich um die Auflagekraft. Ich habe sowohl das DMS 200 Tonabnehmersystem mit neuer original Dual Nadel, als auch ein Shure M75 Type D mit gebrauchter Nadel. Eingestellt habe ich die Auflagekraft mit Hilfe der "dhfi Schallplatte 2 Hörtest- und Messplatte". Dabei hat sich herausgestellt das ich für das Shure System eine Auflagekraft von 1,75g(nachgemssen mit Tonarmwaage) benötige um den 300Hz Ton mit 50μ Amplitude sauber wiederzugeben. Empfohlen sind ja 0,75g damit dürfte die Nadel wohl hin sein. Interessanterweise braucht die neue DN 201 Nadel nur 1,2g für eine saubere Wiedergabe. Jetzt zu meiner Frage: kann ich die Dual Nadel auch mit so wenig Auflagekraft betreiben? Für diese Nadel ist ja ein Mindestgewicht von 2,5 Gramm angegeben. Wie kritisch ist es wirklich, Schallplatten mit einem Auflagegewicht von über 1g (p) über längere Zeit abzuspielen? In der Bedienungsanleitung der Tonarmwaage wird ja dringen davon abgeraten.

Quellen:
CCF17122010_00000
dfi
Bepone
Inventar
#2 erstellt: 28. Jan 2011, 23:36
Hallo,

Auflagekräfte sind auch bis 25mN (2,5g) unproblematisch, wenn die Nadel in Ordnung und richtig eingestellt ist.
Man sollte möglichst nicht unter dem vom Hersteller angegebenen Wert bleiben.

Zu niedrige Auflagekräfte sind schädlicher als zu hohe für die Platte. Die Nadel kann dann der Plattenrille nicht sauber folgen, schlingert und beschädigt die Modulation. Zu hören an Verzerrungen.


Übrigens sind 50µm etwas wenig. Mit der DHFI Nr. 2 sollten's schon 60µm sein, dann passt es. Wenn es einseitig stark verzerrt, stimmt das Antiskating nicht.

Wenn das Shure so schlecht abtastet, könnte evtl. das Nadelträgerlager verhärtet sein oder der Diamant ist verschmutzt. Ersteres kann man durch Erhöhung der Auflagekraft durchaus in Grenzen ausgleichen.
Die Abtastfähigkeit bei 300Hz sagt meiner Erfahrung nach wenig über den Verschleißzustand des Diamanten aus - hier muss eher auf hohe Frequenzen geachtet werden.


Gruß
Benjamin
High_Fidelity_Freak
Inventar
#3 erstellt: 28. Jan 2011, 23:46
Hi,
der Brummfehler ist vermutlich ein Masseproblem.
Ohne angeschlossenen Spieler brummt der Amp nicht, oder?
Hast du mal probiert z. B. den Arm zusätzlich zu erden, oder direkt am System die 2 mal Masse separat auf Masse zu legen. Wenn es dann verschwunden ist ist entweder die Tonarmverkabelung hinüber (da zerrts und setzts aber meist auch am Klang aus) oder du hast im Spieler selbst ein Problem mit der Masse.

Auflagekräfte sind GANZ unterschiedlich. Je nach System und Arm.
Mein SL1310 mit ACE L kommt z. B. bei ca. 2gr am feinfühligsten daher. Darüber geht etwas Feinzeichnung verloren, darunter verzerrts bei sehr hohen und lauten Tönen.
Im Allgemeinen dürfte bei einer sauberen, verzerrungsfreien Abtastung in der Nähe des vom Hersteller angegebenen Wertes alles stimmen.
Antiskating wird übrigens als Anfang immer auf den Wert der Auflagekraft gestellt.
Gruß,

HdK
~Schnörkel
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 29. Jan 2011, 15:45
Danke euch. Ihr habt mir schon mal sehr geholfen. Dann ist der Artikel von Shure wohl eher als Werbung für das V15 System zu verstehen.
Ich habe die beiden Erdungskabel mal vom System abgezogen und direkt an der Steckdose geerdet. Danach war das Brummen weg. Allerdings tritt es bei beiden Systemen gleich stark auf.
Naja ich denke ein wenig Brummen und knistern gehört zum Schallplattenhören einfach mit dazu.

Gruß Maik
Bepone
Inventar
#5 erstellt: 29. Jan 2011, 16:13
Hallo Maik,

ich weiß nicht, welche Tests Shure da tatsächlich durchgeführt hat. Die Erfahrung zeigt aber, dass Auflagekräfte um 25mN tatsächlich noch überhaupt kein Problem darstellen. Die Platten klingen auch nach mehrmaligem Abspielen noch genauso wie vorher.




Naja ich denke ein wenig Brummen und knistern gehört zum Schallplattenhören einfach mit dazu.

Knistern schon. Brummen nur, wenn etwas nicht in Ordnung oder der Verstärker schlecht ist.

Wenn es bei Erdung an Steckdose nicht brummt, dann lass' es doch so! Du könntest dir z.B. einen Schuko-Stecker bauen, bei dem du beide Strompins entfernst.



Gruß
Benjamin
High_Fidelity_Freak
Inventar
#6 erstellt: 29. Jan 2011, 17:06
Hi,
eigentlich muss ein Plattenspieler nicht geerdet sein. Da gehts nur darum dass die Massepotentiale von Verstärker und Plattenspieler gleich sind. Der Verstärker ist schließlich auch nicht geerdet...
Einfach versuchsweise noch einen Draht hinten am Amp festmachen und damit mal alle direkt zugänglichen Metallteile des Spielers abtasten.
Gruß,

HdK


P. S.: Bei wirklich guten Platten aus den frühen/mittleren 80ern ist nach dem Waschen kein Knistern mehr hörbar.
applewoi
Stammgast
#7 erstellt: 31. Jan 2011, 22:10

~Schnörkel schrieb:


Naja ich denke ein wenig Brummen und knistern gehört zum Schallplattenhören einfach mit dazu.




Nein, warum auch?
J.Bond
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 31. Jan 2011, 23:11
Das DMS 200 mit DN 201 wird mit 2,5 betrieben.
Ich würde da von der Herstellerangabe nicht
abweichen.
Auch ist diese Auflagekraft nicht schädlich
für die Platte. Das ist immer im Zusammenhang
von Nadelschliff daraus resultierend der Auflage-
fläche zu sehen.
Eine sphärische Nadel hat eine andere Auflagefläche
als eine elliptische.
Suche:
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