Dual Reibrad ersetzen? Geschichte wie kam ich zurück zur Platte...

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SaGruenwdt
Stammgast
#1 erstellt: 29. Mai 2003, 02:54
Betrifft: DUAL: 1214 Automatic Plattenspieler

erst einmal die Geschichte wie ich zu diesen Altgerät kam:
Etwa 1992 wollte ein Bekannter den Plattenspieler wegwerfen, so habe ich Ihn dann an mich genommen. Damals hatte er noch das original Dual Keramik-abtastsystem. Jahrelang stand das Ding bei mir nur rum, bis mir irgendwann der Gedanke kam ich könnte ja mal zum Spaß wieder Schallplatte hören... War ganz davon abgekommen seitdem ich 1989 meinen ersten Phillips CD-Player gekauft hatte.
Ich erinnerte mich an die frühen 80ger wo ich mit so einen roten Telefunken-Kasten mit 2 Knallroten Boxen meine ersten Schallplatten hörte! Und an den Klang der Rosita Stereo im Wohnzimmer meiner Eltern (Da war ein Phillips Plattenspieler bei).


Also lötete ich Cinch Stecker statt der Din Buchse an den Dual-Plattenspieler und kaufte mehr aus Neugier ein recht günstiges Audio-Technica Abtastsystem. Weil das Keramiksystem schien mir doch etwas sehr veraltet nachdem ich die technischen Daten las! Gesagt getan.... Mehr aus Zufall hatte ich eine LP "Roxette - Joyride" bekommen wovon ich auch seit einigen Jahren die gleiche CD besaß.
Ich legte zuerst die CD ein... bekannte Töne. (Nahm an die LP kann dem nicht das Wasser reichen)
Dann schaltete ich den SONY Verstärker (Siehe Profil) auf Phono und wartete die Einlaufrille ab. Komischerweise hatte ich den Eindruck dass auf einmal der Bass sauberer, druckvoller, tiefer kam... genau das gleiche bei den Gitarren, mehr "echt". Aber die Stimmen setzten den ganzen die Krone auf, ich wollte es kaum glauben es klang nicht nach Platte sondern mehr nach einfach "Stimme" einfach nach Instrument einfach nach "echt". Per Gessle klang über CD etwas heiser Kühl und sehr sehr sauber manchmal kratzig, während man über Platte bei genau dem gleichen Lied seine Stimme vor dem Mikro schweben spüren konnte... ich wollte einfach lauter drehen! das ganze verwunderte mich doch etwas! Auch wenn der Dual leichte Gleichlaufschwankungen aufweist, es leise rumpelte im Hintergrund, zeitweise knisterte... ich hatte den Eindruck er klang besser "angenehmer" als der JVC CD Player (den ich übrigens noch immer habe). Ich kannte nur den Klang von den alten dumpfen Keramiksystemen... war also angenehm überrascht! Das veranlasste mich dann zu vielen CDs die ich habe die gleichen LPs anzuschaffen... :o) Ich gebe zu ich höre meistens CD weil die sind eben nicht so wahnsinnig empfindlich gegen Kratzer. Aber wenn ich einfach mal Lust drauf habe, ich das zeremoniell des vorsichtigen Armauflegens haben will *g, mir eben das Gefühl danach ist dann kommt die LP zum Spiel, auch gerade dann wenn ich mal lauter hören will denn die LP nervt und kratzt in den höhen dann nicht so sehr! Aber macht auch spaß Freunde zu vergackeiern, die glauben immer eine CD läuft!

Nun noch die Frage:

Das Reibrad im Dual 1214 (Bild im Profil) ist etwas abgenutzt deswegen rumpelt es und die Gleichlaufschwankungen kommen sicher auch etwas daher weil das Rumpeln im Takt des Gleichlaufes einhergeht! Kann man so was nachkaufen? Irgendwann will ich mir eh einen neuen Plattenspieler zulegen aber trotzdem die Frage...

Grüße Grüni
Holger
Inventar
#2 erstellt: 29. Mai 2003, 09:05
Hallo Grüni,

Möglicherweise stand der Dual eine Zeitlang stromlos aber eingeschaltet rum, in diesem Fall kriegt das Reibrad an der Stelle, an der es am Teller anlegt, eine Art "Delle" und die hört man dann. Wenn das Gerät abgeschaltet ist, wird das Reibrad vom Teller weggeschwenkt.
Eine Quelle für neue Reibräder kenne ich nicht, aber eine ganze Menge der 12er-Serie von Dual, angefangen beim 1209 bis in die 1220er hinein waren Reibradler und diese Plattenspieler werden z.B. bei eBay zuhauf angeboten, oft kriegt man so ein Teil für 'nen Appel und 'n Ei.
So einen würde ich mir billig besorgen und das (hoffentlich bessere - Garantien gibt's da halt keine) Reibrad austauschen.
Siehe hierzu die Seite http://www.compassnet.com/concept/tableinx.htm, (Englisch, Du musst in der Beschreibung der Modelle nach dem Begriff "Idler Wheel Drive" suchen).
EWU
Inventar
#3 erstellt: 29. Mai 2003, 09:17
Zur Zeiten der PS-Ära konnte man einfach Reibräder nachkaufen, heute geht das auch noch, ist aber viel schwieriger.Es gibt vereinzelt noch Bastler/Elektroniker/Händler, die noch PS Teile besitzen.Durchforste einmal das Internet.
Es freut mich aber zu hören, dass es noch andere gibt, die das gleiche Empfinden haben, wie ich, nämlich, dass Platte klingt und Emotionen hervorruft,und dass CD nur Töne von sich gibt.
Wenn Du jetzt zb.über einen Thorens oder Transrotor PS hörst, mit einem guten Tonarm und einem ebensolchen System, dann mekst Du, was man uns mit der Einführung der Digitaltechnik alles angetan hat.Kalte, sterile Musik.Konserve.Und wenn dann auch noch die CD lieblos entstanden ist, weil der Tontechniker scgnell fertig sein wollte, ja, dann ist das schon Qual für die Ohren.
EWU
Inventar
#4 erstellt: 29. Mai 2003, 09:41
schau hier mal nach:http://www.phonophono.de/html/dual1.html

Die führen Dual PS.
SaGruenwdt
Stammgast
#5 erstellt: 01. Jun 2003, 15:45

Hallo Grüni,

Möglicherweise stand der Dual eine Zeitlang stromlos aber eingeschaltet rum, in diesem Fall kriegt das Reibrad an der Stelle, an der es am Teller anlegt, eine Art "Delle"


Ich habe es mir nochmal genauer angesehen, die Seiten sind eher etwas bröckelig b.z.w. etwas Gummi fehlt "ausgefranst". Ist fragwürdig ob sich das lohnt dafür erst bei ebay den gleichen PS zu ersteigern!
Mein jetziges Abtastsystem im Dual: "AT316EP"

Nun habe ich hier noch einen Fisher MT-9040 Plattenspieler der hat Riemenantrieb und Rumepelt so gut wie garnicht. Aber leider klingt das original Magnetsystem von Fisher grausam langweilig trotz neuer Nadel (ST-66D) (Höhenmangel-Bassmangel)! (Etwas platt) Aber das wäre ja nicht weiter das Problem. Problem ist: Der Tonarm (recht stabil) hat keine Gewichtseinstellung. Das Magnetsystem ist aber ohne Probleme austauschbar "P-mount" System mit einer Schraube. Nun will ich deswegen aber keine Tonarmwage kaufen! Was kann man machen?

Grüni
Holger
Inventar
#6 erstellt: 01. Jun 2003, 19:34
P-Mount-Systeme sind in so ziemlich allen Parametern standardisiert, d.h. auch die Tonarme haben meist eine fest auf 1,25g eingestellte Auflagekraft, deshalb kann man bei solchen Armen oft nichts verändern.
Ich selbst habe mir für einen alten Technics mit P-Mount ein Audio Technica AT-3472P von Phonophono in Berlin bestellt (www.phonophono.de). Damit klingt der Technics sehr gut.
Vielleicht bringt das ja auch bei dem Fisher den Kick, das System kostet 32,95 Euro.
SaGruenwdt
Stammgast
#7 erstellt: 02. Jun 2003, 01:34
Dann werde ich das einfach einmal ausprobieren! Denke das ist es wert... Bin mal gespannt! Kann man das dort direkt bestellen?

Es wundert mich immer wieder der CD LP Vergleich.
Die höchsten Töne bei CD erscheinen mir immmer rauh und zackig. CD versionen der gleichen Titel klingen glasig hart... LP Titel seidig *g
Glaube das liegt doch an der zu geringen Samplerate. Aber viele Aufnahmen lassen eh zu wünschen übrig... da hat der Equalizer zuviel getan! Und ich habe das Gefühl es wird immer schlimmer, besonders bei den Titeln aus den aktuellen Charts! Total equalizing... da zischeln die Sänger bei S lauten nur so um die Wette! Viel zu laut aufgenommen, komprimiert, peaks einfach digital abgeschnitten...

Grüni
Grüni
EWU
Inventar
#8 erstellt: 02. Jun 2003, 07:17
"Kann man das dort direkt bestellen?" JA

"Aber viele Aufnahmen lassen eh zu wünschen übrig."
"Und ich habe das Gefühl es wird immer schlimmer, besonders bei den Titeln aus den aktuellen Charts! Total equalizing"

das ist richtig.Warscheinlich liegt das an den hohen Studiokosten und daran, dass von denen keiner mehr so richtig singen oder Instrumente spielen kann.Da geht man ins Studio, leiert den Song runter und nach 2 Tagen verläßt man das Studio.Der Tontechniker im Studio kann genauso viel.Damit überhaupt was zu hören ist,kommt dann ein Computertechniker und macht Musik draus.
Da diese Musik ja eh meistens auf schlechten Anlagen gespielt wird (hauptsache es kommt tüchtig Bumms raus)merkt das dann keiner.Und wenn der Absatz dieser "Künstler "dann zurück geht, dann wird schnell wieder ein Superstar geboren.Und so geht´s weiter.
Wenn diese Musikkultur noch 10 Jahre so anhält, sind wir kulturell wieder auf dem Stand der Neandertaler angelangt.Wie traurig.
Marc_L.
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 05. Jun 2003, 10:02
Hi,
Zitat: "Ist fragwürdig ob sich das lohnt dafür erst bei ebay den gleichen PS zu ersteigern!"
Warum? Dann hast Du gleich noch ein komplettes Ersatzteillager dazu!
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3329999881&category=19669
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3330302151&category=23334
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3329852466&category=19669
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3330069998&category=19669
So ähnlich hab' ich auch meinen 1210 wieder auf Vordermann gebracht. Preiswerter geht's nicht!
Viele Grüße
Marc


[Beitrag von Marc_L. am 05. Jun 2003, 10:04 bearbeitet]
DrNice
Inventar
#10 erstellt: 07. Jun 2003, 16:53
"Ist fragwürdig ob sich das lohnt dafür erst bei ebay den gleichen PS zu ersteigern!"
M.E. kommt es drauf an, was so ein Reibrad als Ersatzteil kostet. Außerdem ist die Wahrscheinlickeit groß, dass das Rad des zugekauften Drehers in nur unwesentlich besserem Zustand ist (wenn überhaupt). Okay, man hat dann zwar noch einige weitere Ersatzteile, aber wann geht schonmal was an nem Plattenspieler kaputt? Zukaufen würde ich an deiner Stelle nur, wenn neue (?) Reibräder zu teuer oder nicht mehr zu beschaffen sind.
Holger
Inventar
#11 erstellt: 07. Jun 2003, 19:52
>>wenn neue (?) Reibräder zu teuer oder nicht mehr zu beschaffen sind.<<

Bingo. Erstens nicht mehr zu finden und wenn, dann (dank eBay) ungefähr so teuer wie zwei oder drei komplette Ersatzplattenspieler (in denen die Reibräder oft noch gut sind, ich habe selbst diese Erfahrung machen können).
SaGruenwdt
Stammgast
#12 erstellt: 08. Jun 2003, 21:15

Hi,
Zitat: "Ist fragwürdig ob sich das lohnt dafür erst bei ebay den gleichen PS zu ersteigern!"
Warum? Dann hast Du gleich noch ein komplettes Ersatzteillager dazu!


Dann müsste ich nun auch den Tonarm austauschen, nach dem wiederholten Ausbau des Systems ist die Klemmhalterung (Drehbarer Griff zum abontieren des Systems) angebrochen, nun wackelt es leicht und der seitliche Winkel der Nadel muss jedesmal nachgeprüft werden! Außerdem muss man ja zugeben das der alte DUAL nicht gerade schön aussieht! Oder? Ich werde mal sehen das ich ein P-Mount System bekomme...

Grüni
bgkd
Neuling
#13 erstellt: 10. Jul 2003, 08:17
Das Reibrad erzeugt immer eine Schwingung auf dem Plattenteller, die sich über die Nadel auf den Verstärker überträgt, was man auch hören kann mit guten Anlagen im tiefen Bereich. Beim Riemenantrieb reicht die Elastizität des Riemens, daß die Schwingungen nicht weiter getragen werden. Deshalb würde ich, wenn ich Zeit oder Geld investiere, in einen Plattenspieler mit Riemenantrieb reinbuttern.
Peter
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 10. Jul 2003, 09:03
Dann hattest Du offensichtlich ein beschädigtes Reibrad.
Deine beschriebene Erfahrung kann ich nicht teilen. Sowohl im Tiefen- als auch im Höhenbereich ist bei mir alles in Butter. Auch muß ich sehr, sehr nah meine Ohren an den Dreher platzieren, um irgendwelche Laufgeräusche wahrzunehmen.

Grüße
Peter
cr
Inventar
#15 erstellt: 10. Jul 2003, 09:34
Prinzipiell sind Reibräder wegen des Rumpelns problematisch. Dennoch hatten die DUAL-Reibrad-Spieler einen Rumpelabstand, der nahe beim Riemen war (es gibt immer gute und schlechte Realisierungen eines Konzeptes). Ich hatte auch mal einen und es war kein Rumpeln zu hören.
Holger
Inventar
#16 erstellt: 10. Jul 2003, 12:29

Das Reibrad erzeugt immer eine Schwingung auf dem Plattenteller, die sich über die Nadel auf den Verstärker überträgt, was man auch hören kann mit guten Anlagen im tiefen Bereich.


Sorry, aber so verallgemeinern kann man das nicht.
Meine Reibradler rumpeln in keinster Weise - Dual 1019, Braun PS 350, Garrard 401, Garrard 301, Thorens TD 124 Mk. II (2x).
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