Welches System an welchen Dreher ?

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rufnick
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Nov 2013, 17:38
Hallo liebe Hifi-Freunde

Ich habe vor kurzem das Vinyl-Hören für mich entdeckt. Für mich war die Platte vorher immer ein relativ umständliches und anfälliges Medium, für mich ohne Daseinsberechtigung.
Das mit der Anfälligkeit und der Umständlichkeit ist leider immer noch so, nur das klangliche Potenzial was ich bis jetzt schon aus den Rillen geholt habe macht Lust auf mehr.

Folgende Tonabnehmen kann ich mein eigen nennen.

DENON DL 110, läuft sehr gut, weiß aber nicht wie viel Stunden es schon gelaufen hat.
SONY XL45A, mit Ersatznadel von JICO, nicht SAS
SHURE 97xe, Neuwertig

Folgend Dreher habe ich bis jetzt.

Marantz TT320, voll funktionsfähig
Onkyo CP-1055F, voll funktionsfähig
DENON DP-37F, schaltet nicht ab (Teller dreht immer), Tonarmsteuerung spricht nicht an.
Macht es Sinn den noch mal in die Reparatur zu geben? Ist in meine Augen der schönst von allen hier aufgeführten.

Da ich alle Tonabnehmer und Dreher über die Jahre mal hier und da abgreifen konnte, weiß ich nicht welches System an welchem Dreher am besten passt.
Außerdem sind die oben genannten Dreher für mein empfinden nicht unbedingt die schönsten.
Am liebsten würde ich mir einen schönen, alten, aufgearbeiteten Dreher mit Holzzarge kaufen der mit den oben genannten Systemen klar kommt und über ein SME-Headshell oder ähnlich verfügt.
Genial wäre ein Dreher mit ordentlich potenzial nach oben. Ausgeben würde ich bis max. 400Euro.

Wie man Überhang und Kröpfung richtig einstellt, habe ich mittlerweile drauf.
Nun habe ich mich in letzter Zeit versucht selber schlau zu machen, aber das scheint eine Wissenschaft für sich zu sein.
Da geht es um Resonanzfrequenzen, Tonarme mit unterschiedlicher bewegter Masse, Tonabnehmer mit unterschiedlichen Eigengewichten, Nadelnachgiebigkeit usw.
Ganz zu schweigen von Lastimpedanzen und Kapazitäten die irgendwie mit dem Phono-pre harmonieren sollten.
Momentan muss meine frisch restaurierte Yamaha C50 als Phono-Vorverstärker herhalten was sie in meinen Augen auch ganz brauchbar macht.
Auf lange sicht würde ich mir aber gerne einen AKAIDO kaufen wollen mit anpassbaren Eingangkapazitäten und Lastimpedanzen per Chinch.

Kann mir bitte jemand Tipps zu der Frage geben welches System an welchen Dreher?
Kann mir jemand einen heißen Tipp für einen brauchbaren gebrauchten Dreher aus der guten alten Zeit geben der die aufgeführten Anforderungen erfüllt?

Beste Grüße

Rufnick


[Beitrag von rufnick am 07. Nov 2013, 18:21 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 07. Nov 2013, 18:38
Das Denon-System würde ich an Deinem Denon-PS betreiben, meines Wissens wurden die mitunter ja mit diesem System verkauft.

Ansonsten: Schau doch mal unter den alten Thorens. Ein TD126 oder TD320 wär' vielleicht etwas für Dich.


[Beitrag von Marsilio am 07. Nov 2013, 18:44 bearbeitet]
akem
Inventar
#3 erstellt: 07. Nov 2013, 18:51
Ja, das DL110 war die Originalausstattung des Denon Drehers. Wenn aber die Tonarmsteuerung nicht mehr funktioniert, ist der Dreher imho unbrauchbar. Und jemanden zu finden, der sowas noch reparieren kann, dürfte auch nicht ganz trivial sein.
Ich würde mal einen Thorens TD320 MK2 oder einen TD2001 ins Auge fassen und den dann mit dem DL110 versehen. Sollte eine gute Kombi ergeben. Wenn's ein 320 MK1 ist (mit leichterem Tonarm) kann man das DL110 auch mal versuchen, ggf. mit 1-2g Zusatzgewicht, oder eben das Shure. Dann halt das bessere nehmen... Das Sony kenne ich nicht. Wenn da aber eine Standart-Nachbaunadel drauf ist, auch wenn sie von Jico ist, wird die gegen ein DL110 nicht annähernd anstinken können. Mit der SAS vielleicht schon eher

Gruß
Andreas
rufnick
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 08. Nov 2013, 10:28
Danke für eure Tipps.

Schränkt denn ein leichter Tonarm wie beim TD320MK1 die Tonabnehmerauswahl nicht zu sehr ein?
Das DL110 soll sich ja angeblich an mittel schweren bis schweren Tonarmen wohler fühlen.
Bei dem Sony XL45A ist das ähnlich. Es scheint auch ein echter Geheimtipp zu sein. An dem Onkyo ist es auf jeden fall super dynamisch und tonal sehr ausgewogen.
Bis jetzt ist es für meine Ohren mein Favorit. Das DL110 hängt momentan am TT320 und spielt etwas zurückhaltender im Bass und betont etwas mehr die höheren Lagen. Räumlich legt es aber eine Schippe drauf.

Ich frage mich nur wie viel hat der Tonarm Einfluss auf den Tonabnehmer?
Und was holt eventuell ein grundsolider Dreher aus den Systemen noch raus?

Das 97xe finde ich bei bestimmten Musikrichtungen (z.B alte Jazzplatten) durch die Wärme im Grundton sehr genial.
Für HipHop / Pop zum Beispiel ist das in meinen Ohren aber kontraproduktiv oder sagen wir mal so, wenn die Platte sehr gut aufgenommen ist, dann holt das 97xe mir nicht genug Auflösung heraus. Das 97xe soll sich aber eher an leichten Tonarmen wohl fühlen und ob der Onkyo CP-1055F der richtige Dreher ist um das schlussendlich zu beurteilen?

Alles nicht so einfach!

Hat noch jemand Tipps zur weiteren Vorgehensweise oder noch ein guten Vorschlag für einen Dreher der hier noch nicht aufgezählt wurde?
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 08. Nov 2013, 10:41
Hallo!

Stimmt, das Dl-110 klingt am besten in Tonarmen ab 20 Gramm eff. bewegter Masse aufwärts. In Tonarmen ab ca. 12 Gramm spielt das System leicht nervös mit etwas hartem Klang und leichter Tieftonarmut. Sicher für viele moch erträglich aber m.E. etwas unter seinem Wert.


In einem noch leichteren Tonarm habe ich es gar nicht erst verbaut.

MFG Günther
akem
Inventar
#6 erstellt: 08. Nov 2013, 10:51
Laut thorens-info.de kam beim TD320 MK1 je nach Baujahr entweder der TP16 MK3 oder MK4 zum Einsatz. Der MK3 hat 10-11g effektive Masse, der MK4 hat 12,5g. Der MK4 sollte mit dem DL110 schon halbwegs zurecht kommen, beim MK3 wirst Du ohne Zusatzgewicht nicht hinkommen bzw. da kann es dann schon etwas dünn klingen. Um mehr Bass rauszukitzeln kannst Du aber auch beim MK4 noch 2g oder so am Headshell dazu bauen. Im Lieferumfang des DL110 ist ein Gewichtsplättchen von 1g dabei, das kannst Du ja mal zum Rumprobieren nehmen, wenn Du es noch hast. Die Leute schmeißen ja immer gerne alles gleich weg, was sie nicht ad hoc zuordnen können... Ansonsten tut's Knetmasse oder Kaugummi auch erstmal.

Gruß
Andreas
rufnick
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Nov 2013, 11:29
Das mit dem Zusatzgewicht werde ich testen.

Gilt es irgendwo Daten im Netz von dem Marantz TT320 und dem Onkyo CP1055F die mir Aufschluss über die bewegte Masse der Tonarme gibt. In der Bedienungsanleitung der beiden Dreher kann ich nämlich nichts finden?

Nun gibt es von Thorens und auch anderen Herstellern Laufwerke mit der Möglichkeit die Tonarme zu wechseln (z.B. SME). Macht es Sinn in so etwas zu investieren?
Wenn das DL 110 erst ab 20Gramm aufwärts sein volles Potenzial ausspielt, was für ein Dreher würde denn diese Vorgabe erfüllen?
Und sind 20Gramm aufwärts für das Sony XL45A und das Shure 97xe nicht zuviel?
Hörbert
Inventar
#8 erstellt: 08. Nov 2013, 11:53
Hallo!

Z.B. ein Technics SL-1300/1400/1500 der ersten Generation mit original Headshell.

Oder auch einer der heutigen Plattenspieler die mit einem Jelco SA-250/Sa-750/E/D ausgestattet sind.

Aber akem hat natürlich recht, auch ein entsprechendes Gewichtsplättchen oder bei S-Tonarmen eine entsprechend gewichtige Headshell erfüllen hier ihren Zweck. Zwar wird die innere Balance des so beschwerten Tonarmes dadurch etwas aus dem Tritt kommen aber das dürfte sich nur bei stark verwellten Schallplatten nachteilig auswirken.

Zudem geht das Systemgewicht des DL-110 natürlich in die Rechnung mit ein, (4,8 Gramm) also könnte ein Tonarm mit der Nettomasse von 15-16 Gramm eff. bewegter Masse durchaus schon hinreichen wobei mehr eff bewegte Nettomasse natürlich schön wäre -aber man kann nur selten alles haben-.

MFG Günther
rufnick
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 10. Nov 2013, 12:52
Noch einmal vielen Dank für eure Tipps.

Ich habe eine 5 Cent Münze auf das Head Shell geklebt und nun klingt das DL 110 tatsächlich viel entspannter. Hätte nie gedacht das solch eine Maßnahme so ein Schritt nach vorne bringt.

Um noch einmal zu Thorens zurück zu kommen, wie sieht es denn mit einem TD160 aus. Den gibt es ja auch in vielen verschiedenen Ausführungen. Sind einige davon auch zu empfehlen?

Liebe Grüße
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