Radioempfang über Massekabel ?

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sandy666
Stammgast
#1 erstellt: 10. Dez 2013, 23:23
N'Abend,

Mein Bekannter hat mir vorhin niederkapazitive Kabel (Sommer Albedo) an meinen TD 318 gelötet. Jetzt hab ich das Problem das ich plötzlich Radioempfang habe über das Massekabel. Was ist das denn ? Kann mir das jemand erklären wie das geht ?
Angelötet wurden die Kabel nach Symetrischem Prinzip, also die beiden Leiter des Kabels an jeweils plus und minus des Tonabnehmers (natürlich nicht direkt, sondern an die Platine). Die Abschirmung des Albedo wurde an die Masse des Tonarms, welche auch an den Vorverstärker geht, angelötet.

Leute glaubt mir, das ist echt gruselig wenn plötzlich Radioempfang mit einem Plattenspieler möglich ist.

Hilfe...Bitte...

Sandra
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 10. Dez 2013, 23:48
Hallo!

Das ist ein altbekanntes Problem das durch mangelnde Abschirmung des Phonokabels verursacht wird, dabei wird das Phonokabel im Verein mit der Eingangs-Kapazität zur Antenne und der Entzerrer demoduliert irgendeinen Mittelwellensender.

Falls dir das Radioprogramm nicht zusagt kannst du einen anderen Sender durch das Kürzen der Phonoleitungen auswählen oder den Empfang durch bessere Abschirmung und-/oder eine Erhöhung der Kapazitäten im Entzerrer.-Eingang ganz unterbinden.

MFG Günther
volvo740tius
Inventar
#3 erstellt: 10. Dez 2013, 23:55
Hallo,


sandy666 (Beitrag #1) schrieb:


niederkapazitive Kabel (Sommer Albedo)
Angelötet wurden die Kabel nach Symetrischem Prinzip


nur so am Rande, Deine Phonokabel sind jetzt mit ca. 175pF Kapazität belegt. Die Originalkabel von Thorens können fast nicht schlechter sein.
Radioempfang habe ich bei einem Dreher auch nach Umrüstung auf symmetrisch. Ist aber nur im Winter an klaren Abenden. Einkürzen der Kabel soll helfen, ich werde wohl in einer Musestunde auf RG 59 oder sowas gehen.

Gruß Thomas
sandy666
Stammgast
#4 erstellt: 10. Dez 2013, 23:55
Ich dachte eigentlich das Albedo ist schon gut abgeschirmt ? Und ich hab ja extra ein anderes Kabel genommen damit ich geringere Kapazitäten Hab !?!
Sollte ich jetzt doch ein asymmetrisches Kabel nehmen ?

Wenn ja, welches (bis 50€)
volvo740tius
Inventar
#5 erstellt: 11. Dez 2013, 00:10
Hallo,

bei Deiner Verschaltung summieren sich die Kapazitäten Ader/Ader und Ader/Schirm. Macht beim Albedo 110+ 65 pF. Zu den Koax- Kabeln gibts hier auch schon paar Freds. Das RG 59 hat mir zugesagt, ist nicht so dick und noch ziemlich flexibel. Kenne ich von der Arbeit. Hat wohl knapp 70 pF. Einfach mal die Suchmaschine bemühen.

Gruß Thomas
sandy666
Stammgast
#6 erstellt: 11. Dez 2013, 01:24
Also ich hab jetzt nichts brauchbares zu RG59 gefunden. oder meinst Du das Coaxkabel ? Das ist doch für einen Subchassisspieler viel zu steif und schwer, oder ?
Ingor
Inventar
#7 erstellt: 11. Dez 2013, 13:46
Das RG 59 ist ein dickes Videokabel. Ich verstehe gar nicht den Sinn der ganzen Aktion. Nimm ein ganz normales NF-Kabel und gut ist. Das Gepimpe mit den Kabeln bringt nichts. Wenn es nicht brummt, ist das Kabel ausreichend geschirmt. Ob die Kabelkapazität etwas größer oder etwas kleiner ist macht sich kaum bemerkbar.An meinem alten NAD konnte ich die Abschlusslkapazität von 100 auf 200 und 300 pF verstellen. Ich konnte da kaum einen Unterschied hören, wenn ich den Schalter verstellte. Und das wohl gemerkt während die Platte lief.
sandy666
Stammgast
#8 erstellt: 11. Dez 2013, 16:50
Ich hab jetzt wieder das original Thorens Kabel dran, nur etwas gekürzt und neue Stecker dran und alles passt wieder. War ein Versuch weil all Welt meint das an einen Plattenspieler symetrische Kabel gehören.
Die Thorens Kabel haben (zumindest steht es so in der Bedienungsanleitung) 150pF. Ich hab ein Drittel gekürzt, also sind es noch ca. 100pF. Plus 120pF vom V-90 LPS macht 220pF. Das AT 120 E soll mit 100-200pF abgeschlossen werden, aber die 20pF mehr dürften den Kohl wohl nicht fett machen.

Die Aktion war, wie soviel rumgebastel am Dreher, eh nur für den Kopf.
Ingor
Inventar
#9 erstellt: 11. Dez 2013, 18:54
Nur leider konnte noch niemand erklären, welchen Vorteil symmetrische Kabel an dieser Stelle bringen sollen. Der Phono-Eingang ist unsymmetrisch, die Kabelstrecke ist sehr kurz, der Einfluss des Kabels somit völlig zu vernachlässigen.
Hörbert
Inventar
#10 erstellt: 11. Dez 2013, 19:37
Hallo!

Eine symmetrische Verdrahtung des Tonarmes nebst Phonokabel bringt nur dann überhaupt etwas wenn der Phono-Entzerrer daraus ausgelegt ist. Zudem ist der Zugewinn an Störfestigkeut (einen anderen Effekt hat die Symmetrierung nicht) in 99% aller Fälle nicht wirklich notwendig da in einem normalen Haushalt keine derart massiven Störquellen existieren die das analoge Equipment so stark belasten daß hier eine Notwendigkeit besteht.

Bei der Symmetrierung wird wie in unzähligen anderen Fällen bei der analogen Abtastung voiel Unsinn verzapft. Wenn man dieses ganze Zeug auch nur halbwegs ernst nehmen würde müßte man sich ernsthaft fragen wieso ohne alle diese Gimmiks, Wunderwässerchen, und zusätzliche Basteleine der Plattenspieler überhaupt etwas anderes ausspucken könnte als ein grammopohnähnliches Ergebniss. Laut dieser Fraktion wird ja mit jedem Schritt das Endergebniss besser und besser, -wie mies war dann die Ausgangsbasis?

MFG Günther
volvo740tius
Inventar
#11 erstellt: 11. Dez 2013, 22:10
Hallo,

Ingor (Beitrag #7) schrieb:
Das RG 59 ist ein dickes Videokabel. Ich verstehe gar nicht den Sinn der ganzen Aktion.


das RG 59 ist 5,9mm im Durchmesser. Sommer Albedo übrigens ebenso. Wenn die Phonokabel verschlissen sind, wäre ein Koaxkabel eine Alternative und kostet einen Bruchteil von den sonst so erhältlichen Kabeln.

Gruß Thomas
akem
Inventar
#12 erstellt: 11. Dez 2013, 22:15
Ketzer!

Im Ernst: jedes Handy ist so ein potentieller Störer und I-Phones werden ja heute von vielen Leuten als ernsthafte Hifi-Quelle betrachtet. Also ab damit an die Anlage...
Zum Kabel: es kommt auch auf die Qualität der Schirmung an. Da gibt es durchaus Unterschiede bezüglich der HF-Dichtigkeit. Und natürlich macht sich auch die Eingangskapazität der Phonostufe bemerkbar. Jetzt kennst Du den Grund, warum viele Phonostufen so hohe Werte bei der Eingangskapazität haben. Früher in den 80ern hatten in Vollverstärkern und Receivern eingebaute Phonoeingänge zum Teil vollkommen absurde Werte von mehreren hundert pF, in Einzelfällen sogar über 1000pF... Wenn man sich die Meßschriebe in der Hifi-Presse angeschaut hat, ist einem rein vom Anschaun schon schlecht geworden. Hörtest überflüssig... Aber so kann man halt Entwicklungsaufwand bei der EMV-Entstörung des Gerätes sparen und deshalb wird's gemacht. Ob der Kunde wiederkommt und nochmal was kauft ist ja egal...

Gruß
Andreas
Ingor
Inventar
#13 erstellt: 12. Dez 2013, 15:40
@ Thomas

RG 59 ist aber ziemlich steif, das wird als Videoinstallationsleitung eingesetzt und hat eine ziemlich harte Isolierung, innen und außen. Und man benötigt ja 2 Leitungen, Das wird dann am Subchassis ziemlich problematisch. Es gibt aber Messleitungen, die flexibel und kapaztätsarm sind, brauchen tut man das aber nicht.
Grüße

Ingo
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