NAD 1155 als Phonoverstärker nutzen?

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re-start
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Feb 2015, 02:49
Moin Leuts,

vorgestern habe ich einen Hochtöner geschrottet (mechanisch, und nein, die Geschichte wird nicht erzählt..). Also erstmal Mono, aber wie? Mein Verstärker hat keine Monotaste. Zum Glück stand da noch eine NAD 1155 Vorstufe parat, die sowas hat. Also einen derer Tape-Ausgänge an meinen Verstärker, Quelle an den NAD, Mono rein und gut ist.

So weit die (zensierte) Vorgeschichte. Zu meiner eigentlichen Frage: macht es Sinn, die NAD auf diese Art als Phono(vor-)stufe zu verwenden? Immerhin hat die eine Umschaltung MM/MC sowie wählbare Kapazität. Ich habe noch einen Thorens TD 318, der lediglich ein neues Sytem, einen frischen Riemen sowie ein neues Netzteil bräuchte - durchaus überschaubare Investitionen, meine ich. Oder sollte ich in eine separate Phonovorstufe investieren? Wenn ja, was habt ihr für Vorschläge (bis ~150 Euro)?

Ich freue mich auch über Empfehlungen hinsichtlich TA!

Kai

Edit: nein, mein Verstärker hat keinen Phonoeingang..



[Beitrag von re-start am 05. Feb 2015, 03:03 bearbeitet]
tomi_356
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 05. Feb 2015, 17:25
Hallo Kai,

ich kann zwar Deine ganze Verkabelung ,welche Du hier beschreibst, nicht ganz nachvollziehen, aber Du wirst schon wissen was Du tust!
Da Du ohnehin Lautsprecher benötigst: Warum investierst Du nicht in ein paar ordentliche Aktive (wichtig hierbei: mind 8 Zoll Tiefmitteltöner erspart einen extra Subwoofer)?

Ich betreibe selbst eine 1155 Vorstufe direkt an meinen Aktivlautsprechern zur vollsten Zufriedenheit!
M. E. ist die in der 1155 verbaute Phonosektion jeder expliziten Phonostufe in diesem Preisbereich mindestens ebenbürtig!

Einen geeigneten TA kann ich Dir leider nicht empfehlen, da ich den Thorens nicht kenne.

Just my 2 cents,

Klaus
akem
Inventar
#3 erstellt: 05. Feb 2015, 18:10
Was hast Du denn aktuell für ein System auf dem Thorens? Die in Frage kommenden Tonarme haben effektive Massen von 12,5g bzw. 14g. Wenn es ein MM oder ein MI System werden soll, sollte die Compliance eher am unteren Ende liegen (15-20), MCs mit einer relativ hohen Compliance um die 15 sollten auch funktionieren. Was darf das System denn kosten? 150€ für alle Teile inkl. System UND Phonopre ist etwas arg wenig Budget.

Gruß
Andreas
Wuhduh
Gesperrt
#4 erstellt: 05. Feb 2015, 18:40
Hallo, Kai !

Der NAD hat eine sehr ordentliche Phono-Vorstufe, die eigentlich nicht durch irgendetwas moderneres in Deinem Budgetrahmen ersetzt zu werden braucht. Der NAD wird über " Output-Normal " oder " -High " an einen Hochpegeleingang eines Vollverstärkers angeschlossen. Bevorzugt AUX oder CD oder Tuner. Ein Geärt , welches dazu abgenabelt werden müßte, wird halt an den NAD wieder angeschlossen.

Wenn Du so schon an dem Fast-PNP-Anschluß eines NAD scheiterst, wirste Dir bestimmt mit der Thorensleiche eine mittelschwere Fleischwunde beim reaktivieren holen.

Ein Download der benötigten Bedienungsanleitungen ist immer empfehlenswert. Und es gibt die hier im Forum die verpönte Suchfunktion ... da recht oben !

@ Klaus:

Deine pauschale Aussage bzgl. der notwendigen Größe eines TT in einer Aktivbox könnte bestimmt in der Praxis zu akustisch unbrauchbaren Ergebnissen führen. Du kennst weder den Hörraum noch die Hörgewohnheiten von Kai.

MfG,
Erik
re-start
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Feb 2015, 21:29
Danke für die Infos!

Zunächst zum Thorens, den habe ich damals fertig bestückt bekommen, das verbaute Sytem war ein Ortofon X3 MC, m.W. ein High Output MC-System.

Die Budgets waren separat gemeint, also eines für neues TA-System, Riemen etc, plus die 150 Tacken für die Phonostufe, die ich ja wohl nicht brauche, umso besser.

M.W. habe ich die Urversion des TD 318, also wohl den TP21-Tonarm (mittelschwer) lt. thorens-info.de. Wenn die MC-Stufe in der 1155 ok ist, dann darf's natürlich auch ein MC-System sein. Vom Klangcharakter lieber schlank als "fett", und biitte nicht höhenlastig. Ich habe auch kein Problem damit, die Suchfunktion zu benutzen, bin schon dabei. Trotzdem bin ich für jeden direkten Tip aus eigener Erfahrung wirklich dankbar!

Mir ging es hauptsächlich um die Einschätzung der Phonostufe der NAD. Dass ihr mich da beruhigen konntet, ist klasse.

Mir ist übrigens aufgefallen, dass ich die ganze Geschichte mal vernünftig im Ablauf darstellen sollte. Also, vorgestern habe ich aufgrund eines momentanne Konzentrationsausfalls den Hochtöner einer meiner Lautsprecher mechanisch zerstört (saudoofe Unachtsamkeit).

Darufhin wollte ich zumindest mit dem verbleibenen Lautsprecher noch etwas Trostmusik hören, was aber bei Stereo ja wenig Sinn macht. Ich habe mich dann an meine NAD 1155 erinnert, die eine Monotaste hat. Daher habe ich meine Quelle dort angeschlossen, und die NAD dann an den Vollverstärker, voila.

Wo ich dann die NAD in Betrieb hatte, ist mir mein PLattendreher wieder eingefallen, besagter Thorens. Da ich ein paar Vinylschätzchen habe, die ich sehr gerne mal wieder hören würde, stellte sich die Frage, ob es Sinn macht, die Phonostufe der NAD zu nutzen.

Zum Anderen ist das TA-System austauschreif, war es schon vor vielen Jahren. Daher meine Bitte um eine Empfehlung. Da ist so weit die Geschichte.


@KLaus
Nein, ich brauche keine neuen Lautsprecher! Der neue Hochtöner ist heute gekommen und spielt auch schon wieder. Ist übrigens die Kera 360.2 (Udo Wohlgemuth).

@all/Erik
Nochmal ausführlich zur Verkabelung der Geräte. Den Tape-Ausgang am NAD habe ich an einen Hochpegeleingang meines Vollverstärkers angeschlossen und wie gewohnt dort (also am Vollverstärker) die Abhörlautstärke eingestellt. Das hat auch einwandfrei funktioniert so weit.

Ich hatte das so gemacht, weil ich - zugegeben intuitiv - davon ausgegangen bin, dass sich der Tapeausgang wie ein "normaler" Hochpegelausgang verhält, etwa der eines CDPs oder Tuners, und diese Lösung daher die beste Wahl wäre.

Sollte ich da irren, dann sorry! Welchen Vorteil hätte es, statt des Tapeausgangs den normalen Vorstufenausgang der NAD zu nehmen? Dann hätte ich doch noch das Lautstärkepoti der NAD mit im Spiel. Ich bin auch schon am suchen.. Gruß,

Kai - noch ohne Fleischwunde :-)

PS: ich bin uninformiert, was Sachen wie Aus- und Eingangsimpedanz u.s.w. angeht, also bitte entschuldigt, falls ich "dumme" Fragen stelle.


[Beitrag von re-start am 05. Feb 2015, 22:58 bearbeitet]
akem
Inventar
#6 erstellt: 06. Feb 2015, 01:15

re-start (Beitrag #5) schrieb:
Vom Klangcharakter lieber schlank als "fett", und biitte nicht höhenlastig.


Da würde sich ein Denon DL110 anbieten. Auch ein High-Output MC wie das alte System.
MMs klingen etwas schlanker untenrum, kann aber auch schnell ins helle kippen. Für ähnliches Geld wäre das Audio Technika AT440mla zu haben, das aber ein kleines bischen verfärbt, ansonsten aber sehr ordentlich ist. Alternativ vielleicht noch das Sumiko Pearl.

Gruß
Andreas
re-start
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Feb 2015, 02:16
Vielen Dank, Andreas! Da hätte ich schon drei Systeme zur Auswahl. Da du das Denon zuerst nennst, wäre es dein Tip? Mir kommt es darauf an, dass die für mein Hörempfinden analytischen Fähigkitgen meiner Lautsprecher nicht noch mal extra betont werden, also nicht zu hell.. natürlich auch nicht dumpf, du weisst, was ich meine? Eine leichte Verfärbung wäre für mich weniger ein Problem, da macht mein Raum vermutlich mehr Schweinereien (bin schon dran..) ;-) und das Gehör gewöhnt sich an so manches, wenn das Paket passt. Wie bewertest du die Verfärbung? Gruß,

Kai

Edit: über das AT440 MLa lese ich bei phonophono.de nur Gutes, die Tendenz ins Helle wird als minimal beschrieben, dafür Jazz-tauglich und sehr räumlich, was mir entgegenkäme. Die Beschreibung des Denon liest sich aber auch nicht schlecht:-)


[Beitrag von re-start am 06. Feb 2015, 02:41 bearbeitet]
akem
Inventar
#8 erstellt: 06. Feb 2015, 17:20
Das DL110 ist ein System, das sehr ausgeglichen spielt. Keine besonderen Stärken aber auch keine Schwächen. Für seinen Preis wirklich ein tolles System.
Das AT440 hat nominell die bessere Nadel, die auch länger hält. Es hat die bessere Auflösung aber es spielt eben auch schlanker und es gibt diese kleine nasale Verfärbung. Vielleicht gibt sich das mit längerem Einspielen, so lange hatte ich das 440 damals nicht. Ich habe es aus eben diesem Grund verkauft.

Gruß
Andreas
re-start
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 06. Feb 2015, 18:50
Hi Andreas, danke für die Rückmeldung. Thema Denon, man kann Ausgewogenheit durchaus als eine Form der Stärke sehen, finde ich, von daher habe ich das Sytem jetzt in der engeren Wahl. Nasal würde mich auch nerven, andere Eigenschaften wie z.B. eher zurückhaltend im Bass nicht so. Etwas weniger Auflösung stört vermutlich nicht so sehr, wenn man den direkten Vergleich nicht hat (?).

Ach, ich sehe schon, ich werde wohl anfangen müssen, schöne "Old School"-Dreher zu sammeln, die dann auch unterschiedliche Charaktere haben dürfen. Ich entdecke gerade die Vielfalt bzgl. dieses Themas hier im Forum, bin beeindruckt, auch von deiner Geduld. Gruß,

Kai
Wuhduh
Gesperrt
#10 erstellt: 06. Feb 2015, 19:07
Jegliche Klangbeschreibung ist immer subjektiv und auch von verschiedenen Komponenten abhängig. Nur die von sehr vielen Händlern und Pseudo-Fachzeitschriften nicht, weil ansonsten der abgewertete Artikel schwer bis gar nicht verkäuflich ist.

MfG,
Erik
re-start
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 11. Feb 2015, 14:46
Hallo Forum, vielleicht interessiert es ja jemanden, daher ein kurzes Update. Gestern war der neue Antriebsriemen für meinen TD 318 in der Post.

Nach dem Einbau habe ich den Dreher neu justiert, incl. Auflagekraft und Antiskating, angeschlossen und - Brummen! So ein Sch.. Eher zufällig habe ich ein bisschen auf den frontseitigen Schalter für die Quellenwahl gedrückt und das Brummen wurde weniger. Ein Wackeln an den Cinchbuchsen ergab alles vom verschwinden des Brummens bis hin zur erheblichen Verschlimmerung, so dass ich von einem mechanischen (Kontakt-) Problem ausging.

An dieser Stelle ein Kompliment an NAD für den servicefreundlichen und soliden Aufbau der 1155! Um es kurz zu machen: ich habe schlussendlich die Lötpunkte für die Cinchbuchsen des Phonoeingangs auf der Platine von unten nachgelötet (das Bodenblech musste einfach nur abgeschraubt werden, um optimalen Zugang zu haben) und - Toi Toi Toi - bis jetzt läuft es wieder störungsfrei, kein Brummen, kein Rauschen.

Das setup ist jetzt wie folgt: Thorens an NAD, von der Vorstufe dann über einen Tapeaufnahmeausgang an einen Hochpegeleingang meines Vollverstärkers. Funktioniert wunderbar. Das Tonabnehmersystem scheint doch nicht hin zu sein, wie ich zuerst vermutet hatte. Mag sein, ich hatte seinerzeit - ist ja schon ein paar Jahre her, wo der Dreher zuletzt im Einsatz war - irgendwas nicht mehr richtig justiert gehabt.

Was Plattenfreunde sicher nachvollziehen können: es ist einfach herrlich, eine schwarze Scheibe aufzulegen und ihr beim Drehen zuzuschauen, während analog dazu die Musik erklingt. Dass der Thorens und letztlich auch die NAD mit ein bisschen Nachhilfe - Dinos aus dem letzten Jahrtausend - ansonsten 'einfach so' spielen, als wenn nichts gewesen wäre, nach so vielen Jahren, ist auch faszinierend. Gruß,

Kai
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