Plattenspieler Dual 1229 Typ CS40

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pantrakose
Neuling
#1 erstellt: 17. Mai 2015, 21:19
Hallo Leute,
kann mir einen Dual 1229 Typ CS40 mit Tonabnehmer Shure DM101 M-G gebraucht zulegen.
Was darf ich ausgeben. Ist das auch nach heutigen maßstäben ein gutes Gerät?
8erberg
Inventar
#2 erstellt: 17. Mai 2015, 21:35
Hallo,

wenn der Dreher in gutem Zustand ist ein eindeutiges ja!

Daher nachschauen:

1. lässt sich der Modeselector schalten?
2. Funktioniert die Automatik?
3. bei beiden Geschwindigkeiten bleibt das Tempo korrekt?
4. Nadel und system ok?

Vor dem Probelauf den Dreher korrekt einstellen, ein Plattenspieler ist ein Präzisionsgerät, daher korrekt vorgehen und nicht "schnell, schnell". Daher: immer ein Blick in die Anleitung und genau danach vorgehen!

Beim Probelauf genau hinhören: das Reibrad darf nicht rumpeln (verhärtet), Pitch sollte leicht drehbar sein und die Änderung am Strobo auch nachvollziehbar sichtbar (und auch hörbar) sein.

Anleitung: http://dual.pytalhost.eu/1229/

Das Gerät hat ca. 40 Jahre auf dem Buckel, daher sind evtl. Kleinigkeiten zu machen (gut zum Preisdrücken), ebenso kommt es auch darauf an wie der Zustand von Zarge, Haube usw. ist, ob Wechselachse und Puck für Singles dabei ist.

Daher zum Preis: einen ranzigen 1229 würd ich keinen Anfänger zumuten, Finger weg!

Ein gut gemachter 1229 darf auch je nach Zustand der Nadel ruhig über 100 Euro kosten.

Dreher in der Aufmachung und dem technischen Aufwand gibt es in "Neu" für Geld und gute Worte nicht zu kaufen.

Beim Transport: Teller abnehmen! Sicherungsschrauben lösen, hochziehen und neu anziehen! Gegengewicht und System abbauen (siehe Anleitung!!)

Peter


[Beitrag von 8erberg am 17. Mai 2015, 21:37 bearbeitet]
pantrakose
Neuling
#3 erstellt: 17. Mai 2015, 22:43
Hallo Peter,

erst mal vielen Dank für deine schnelle Hilfe. Sind ja ein paar Dinge zu beachten. Muss jetzt erst mal schauen was ein Modeselector ist. Sobald ich mich entschieden habe melde ich mich nochmal.
Habe auch einen Dual 606 im Auge. Der sieht auch ganz gut aus und kostet 70€.

Mal sehen.

Gruß

Toni
pantrakose
Neuling
#4 erstellt: 17. Mai 2015, 22:52
Hi ich nochmal,

habe es rausgefunden. ist natürlich der Schalter für den Plattenwechsler.
8erberg
Inventar
#5 erstellt: 18. Mai 2015, 09:09
Hallo,

ganz ehrlich: nehm lieber den 606, der hat keine Automatik (nur Tonarm-Rückführung) und ist technisch längst nicht so anspruchsvoll bei der Wartung.

Dabei testen: Gleichlauf muss gegeben sein, das Strobo sofort leuchten und der Tonarm sollte frei beweglich sein. Ein kleiner Widerstand bei LP-Größe und Single-Größe ist bei eingeschaltetem "Rillenfinder" vorgesehen, man kann den auch abschalten.

Nur daran denken: Teller, Gegengewicht und System abmachen vor dem Transport und und auf jeden Fall die Transportsicherungsschrauben losdrehen hochziehen und wieder anziehen.

Und wichtig: ABHOLEN, nie mit Paketdienst - da kommt viel zu oft nur noch Schrott an!
Anleitung: http://dual.pytalhost.eu/606/

Peter
pantrakose
Neuling
#6 erstellt: 18. Mai 2015, 22:52
Hallo Peter,

ja hast wahrscheinlich recht. Habe aber mit dem Besitzer vom 1229 telefoniert. Hört sich echt gut an und macht auch auf den Bildern einen guten Eindruck. Würde ihn sowieso persönlich abholen und testen. Denke kann ihn auch Preislich noch Richtung 120- 150 Euronen bewegen. Naja wo die Liebe halt hinfällt.
Aber, kaufe den 606er auch. Wenn alles gut ist für 60 €. Will einen von den beiden dann verschenken.
Bräuchte von dir bitte noch einen Tip wie und wo ich Ersatznadeln (1229 = Tonabnehmer Shure DM101 M-G) für beide Geräte herbekomme.

Toni
DrNice
Inventar
#7 erstellt: 18. Mai 2015, 23:21
Trotz der Vollautomatik ist der Wartungsaufwand eines 1229 überschaubar, zumal er sich bei dem Preis ohnehin in Grenzen halten sollte. Vielleicht findet sich ja in deiner Nähe jemand, der den Dreher mit dir gemeinsam durchsehen kann. Hat der 606 einen Adapter auf die gängigen Halbzolltonabnehmer?

Unterm Strich machst du mit beiden Plattenspielern nichts verkehrt. Beim 606 merkt man, dass hier und da am Material gespart wurde. Beim 1229 ist alles eine Spur massiver, obwohl der 606 technisch "weiter" ist. Entscheidend ist am Ende dein persönlicher Geschmack und dabei kann dir niemand eine Empfehlung aussprechen.
8erberg
Inventar
#8 erstellt: 19. Mai 2015, 08:36
Hallo,

wenn der 1229 in einem guten Zustand ist - der ist wirklich aus dem vollen geschnitzt, Maschinenbau und Präzision.

Original-Shure-Nadeln gibt es für Geld und gute Worte nicht, willst Du den Dreher als Wechsler nutzen - es gibt Nachbauten mit sphärischer Nadel,
willst Du den Dreher nur als Einzelspieler nutzen - es passen auch http://www.ebay.de/i...us-New-/380185394345

die kommen zwar nicht an eine Originalnadel Shure N91 ED "ran", aber die gibt es auch nicht mehr zu kaufen.

Richtig gut kommt eine SAS-Nadel von Jico ( http://www.jico-stylus.com/product_info.php?products_id=1581 ).

ULM 55 Nadeln für den 606 gibt es noch Original, Nachbauten kenn ich leider nur für die ULMs in recht bescheidener Qualität.

https://www.thakker....5-e-original/a-5940/

Der 606 ist ein unterschätzter Dreher, der Direktantrieb macht wenig Tücken (meist ist es nur der Siebkondensator im Netzteil) und mit dem original ULM kann man schon gut Musik hören.

Peter
Axel_Biber
Neuling
#9 erstellt: 06. Nov 2016, 19:44
Darf ich hier eine dumme...
Sollte die Nadel automatisch, also von sich aus, den Anfang einer Platte finden?
Falls ja...was gibt's zu drehen wenn der PS das nicht tut?

Danke euch...
akem
Inventar
#10 erstellt: 06. Nov 2016, 20:03
Der 1229 ist ein Vollautomat. Nach drücken des Start-Stop-Hebels richtung Start sollte der Motor anlaufen und der Arm angehoben werden und nach links zur Platte geschwenkt werden. Wie weit hängt von der Einstellung der Plattengröße ab. Dann sollte der Arm sanft abgesenkt werden.
Wenn das nicht geht?
Der übliche Verdächtige ist der Steuerpimpel, eine kleine Plastikkappe im Inneren unter dem Tonarm. Die kriegt nach einigen Jahrzehnten Risse (der Weichmacher verflüchtigt sich halt) und fällt dann irgendwann auseinander oder vom haltgebenden Metallstift runter. Originalteile sind nicht einfach aufzutreiben, sind aber nicht teuer. Notfalls gibt es auch Behelfslösungen wie Kabelisolierungen, die passend abgelängt sind und auf den Metallstift aufgesteckt sind. Meld Dich vielleicht mal im www.dual-board.de an. Dort kann man Dir sicher helfen und Bezugsquellen nennen. Auch das Servicemanual kannst Du dort kostenlos runterladen. Da steht dann drin, wo der Steuerpimpel genau sitzt und wie man den wechselt.

Gruß
Andreas
Axel_Biber
Neuling
#11 erstellt: 06. Nov 2016, 20:06
Nach links schwenken tut er bereitwillig, nur zu weit zur Mitte, trotz eingestellter 33 1/3 Umdrehungen. Dann ist das Problem vermutlich das von dir beschriebene.

Hab Dank 😊
akem
Inventar
#12 erstellt: 06. Nov 2016, 20:20
Rechts ist ein Hebel für die Größe der Platte. Die Drehzahl stellt nur die Drehzahl ein und sonst nichts...
17: Single
25: selten
30: LP

Gruß
Andreas
Axel_Biber
Neuling
#13 erstellt: 06. Nov 2016, 20:47
Mhm...
maicox
Stammgast
#14 erstellt: 06. Nov 2016, 21:11
Hallo,

Wenn Du den Dreher ernsthaft nutzen möchtest, solltest Du Dir die Mühe machen und den alten Adel komplett überarbeiten.

Durch Verharzungen der Schmiermittel funktioniert oft die Mechanik nicht mehr wie sie es sollte.

Für die Dual 1219/ 1229 hatte ich mal eine kleine Check- Liste gebastelt. Nicht erschrecken, es liest sich erst einmal mächtig kompliziert. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und Geduld, kannst Du dem 1229 wieder zu einem richtig tollen Stück Technik machen.

Ich bin mal so frei:

Über das Dual- Board sind auch diverse Ersatzteile erhältlich.

Vor der Demontage des Chassis immer den Stecker ziehen! Lebensgefahr!



Check- Liste Dual 1219/ 1229

1.) Antiskating- Scheibe überprüfen gegebenenfalls austauschen oder den Riss kleben und mit einem Draht “aneinander- ziehen“. Hierzu vorsichtig zwei kleine Löcher in die Kunststoffscheibe bohren - Draht durchziehen - Verdrillen. Antiskating- Funktion überprüfen.

2.) Steuerpimpel überprüfen gegebenenfalls ersetzen.

3.) Haupthebel- Friktionsfläche (Reibfläche) für den Steuerpimpel entfetten, gegebenenfalls etwas anrauen.

4.) Federn des Chassis überprüfen. Eventuell könnte sich der innere Gummi-Dämpfer verklemmt haben, dann kann das Chassis nicht mehr richtig in der Zarge federn.

5.) Betätigungshebel entharzen und neu schmieren. Mechanische Teile der Automatik entharzen und neu schmieren

6.) Multiselekt- Mechanik entharzen, Gummiring ersetzen und neu schmieren. Bewährt hat sich ein 3/8“-10mm (Teilweise wohl auch 3/8"-10mm) Dichtring aus dem Sanitärbereich oder ein Stückchen Silikon- Schlauch. Achtung: Druck auf Haltekugeln darf nicht zu hoch sein! Gegebenenfalls Dichtring „schwächen“! Auf “Freigängigkeit“ der Tonarmverkabelung und des Tonarmes achten!

7.) Treibrad und Treibrad- Schwenkhebel demontieren reinigen und neu schmieren. Treibrad entfetten und gegebenenfalls die Lauffläche (Kante) nachschleifen. Bei „Standplatten“(Tieferer Abdruck der Motorantriebswelle) gegebenenfalls ersetzen.

8.) Motor ausbauen und Wartungsarbeiten vornehmen (entharzen, Lagerspiegel umdrehen, Sinterlager neu ölen usw.) Es werden drei neue Nieten oder M3 x 8mm Linsenkopf- Schrauben und passende Muttern benötigt.

9.) Antriebsrad (Pulley) entfetten – ebenfalls die innere Plattentellerkante, an der das Treibrad läuft.

10.) Mechanik für Geschwindigkeits- Wahl und Pitch entharzen und neu schmieren.

11.) (1229) Plattenteller- Stroboskop- Ring kontrollieren. Dieser kann sich ablösen – befestigen/ankleben oder ersetzen.

12.) Stroboskop- Lampe auf Funktion überprüfen, ebenfalls auf eventuell verbaute defekte Kondensatoren achten – gegebenenfalls ersetzen - Ersatz z.B. über Dualfred erhältlich.

13.) Plattenteller- Lager zerlegen, reinigen und neu schmieren.

14.) Plattenteller- Lagerachse reinigen und neu schmieren.

15.) Über das Antriebrad (Pulley) die Grundeinstellung für die richtige Geschwindigkeit vornehmen (Pitch auf Mitte stellen) bei montiertem Teller und Abspielen einer Platte.

16.) Tonarmlift überprüfen, gegebenenfalls „entplumpsen“, Lifthülse Tonarmlift auf Riss überprüfen.

17.) Kurvenrad entharzen und neu schmieren.

18.) Kontakte Kurzschließer kontrollieren und reinigen.

19.) Din- Verkabelung überprüfen gegebenenfalls gegen neue Cinch- Leitungen austauschen. Dann zusätzliche Masseleitung verwenden und Masse- Brücken am Kurzschließer auftrennen.

20.) Auch die Stromversorgungs- Leitungen überprüfen. Oft sind hier nachträglich montierte Stecker vorhanden. Aufschrauben und nachsehen ob alles in Ordnung ist bzw. richtig verbunden wurde.

21.) Auf Knallfrosch (Entstörkondensator) überprüfen gegebenenfalls ersetzen. Hier gehört ein 0.01 µF X2- Kondensator (z.B. Conrad: 450213) in den Schalterkasten.

22.) Schalter (im Schalterkasten) und Anschlüsse überprüfen und Schaltkontakte gründlich reinigen.

23.) Kontaktplatte am Tonkopf- Träger reinigen (Glasfaser- Radierer), Kontakte am TK und System reinigen, Nadel reinigen.

24.) Tonarmlager prüfen – es sollte eine minimales Spiel spürbar sein.

25.) Gegebenenfalls Aufsetzpunkt/ Automatik justieren


Als Verbrauchs- Material benötigt man (grob): Wälzlagerfett, mineralisches Motoröl, Haftöl, Putzlappen, Ohr- Reinigungsstäbchen, Reinigungsmittel (Isopropanol/ Bremsenreiniger oder ähnliches). Zum Überarbeiten der Oberflächen Reinigungs- bzw. Pflegemittel nach Bedarf.


SM: 1219 / 1229

Mode select: Klick

Motor: Klick

BA: 1219 / 1229
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