Ersatznadel/-tonabnehmersystem für Thorens

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alvi
Neuling
#1 erstellt: 20. Okt 2016, 12:29
Hallo allerseits,

ich habe vor kurzem an einer Entsorgungsaktion einen Plattenspieler vor dem Tod durch die Müllpresse bewahren können. Bei besagtem Modell handelt es sich um einen Thorens TD 105. Ich bin total unerfahren im Umgang mit Plattenspielern, war jedoch imstande, ihn anzuschliessen, und tatsächlich funktioniert er noch. Mit etwas Herumstöbern im Internet konnte ich in Erfahrung bringen, dass es sich bei der Nadel um eine Stanton 680 EEStanton 680 EE an meinem Thorens TD 105
handelt. Da weiss ich nun nicht, wie viel die gebraucht wurde resp. in was für einem Zustand die ist (hören tu ich nichts ). Sollte ich die auswechseln?
Ich kann leider auch nicht wirklich beurteilen, ob die Nadel gut montiert ist, v.a. habe ich Respekt davor, sowas selbst auszuwechseln. Falls eine neue Nadel benötigt würde, was käme da in Frage? Lohnt sich sowas überhaupt? Sobald ich den Verstärker einschalte, ist immer ein tiefer Brummton zu hören, anfangs laut, hab dann aber rausgekriegt, dass man offenbar dieses dritte Kabel an die "Erdungsschraube" anschliessen muss - wie gesagt, ich bin total unerfahren. Der Ton ist aber immer noch zu hören, wenn man den Tonarm berührt, schwillt er an - woran könnte das liegen?
Der Plattenspieler ist toll, wir haben noch eine Menge Platten in der Wohnung, die sonst nie wirklich jemand hört. Grundsätzlich befindet er sich auch in einem super Zustand, rein optisch zumindest.

Ich hoffe, dass ihr mir mit eurem Fachwissen weiterhelfen könnte, und danke euch allen schonmal!
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 20. Okt 2016, 12:58
Das Stanton 680 EE war damals ein gutes Mittelklassetonabnehmersystem. Gute Ersatznadeln sind leider rar geworden.

Der TD105 war damals das Einsteigergerät von Thorens. Aus heutiger Sicht aber kann man durchaus sagen, dass selbst dieses deutlich besser als so manches derzeit neu im Handel angebotenen Geräte ist.

Allerdings würde ich jetzt noch nicht davon ausgehen, dass die Nadel definitiv durch ist. Der von Dir erwähnte Brumm könnte andere Gründe haben. Erste Frage: Woran hast Du den Plattenspieler genau angeschlossen? Hat Dein Verstärker überhaupt noch einen richtigen Phonoeingang? Am normalen AUX-Eingang bringt das nämlich nix, das Audiosignal von der Plattennadel ist viel leiser und benötigt eine spezielle Verstärkung.

LG
Manuel
alvi
Neuling
#3 erstellt: 20. Okt 2016, 13:07
Der Plattenspieler ist am Phono-Eingang angeschlossen, Massekabel ist auch angeschlossen.

Vielen Dank für deine Antwort, wie alt darf so eine Nadel denn werden, resp. wie alt ist die Stanton höchstens?
directdrive
Inventar
#4 erstellt: 20. Okt 2016, 14:09
Moin alvi,

Gratulation zu dem Fund, das ist schon ein ganz anständiges Gerät. Das Brummen kann mehrere Ursachen haben, evtl. besteht hier ein Kontaktproblem oder eine Masseschleife. Lässt sich wahrscheinlich durch Enfernen des Masse-Clips am Tonabnehmer - der kleine Blechstreifen am Anschluss für das blaue Käbelchen - beseitigen.

Der Tonabnehmer wurde bereits irgendwann einmal mit einer besseren Nadel ausgestattet, der Einschub mit dem Aufdruck EEE ist eigentlich für das nächstgrößere Modell 681 gedacht und besitzt einen aufwändigeren Nadelschliff (Stereohedron). Ersatznadeln aus alten Beständen gibt es noch, sind allerdings nicht ganz preiswert: D6800 EEE bei Thakker

Nachbaunadeln sind günstiger, erreichen aber oft nicht die Qualität der Originalnadel: D6800 EE Nachbau

Eine Alternative wäre der Tausch des gesamten Tonabnehmers. Hilfe zum Einbau und zur Einstellung findest Du in der Bedienungsanleitung. Falls nicht vorhanden, kannst Du sie Dir z.B. hier herunterladen: Vinyl Engine Kurze Registrierung auf der Website ist notwendig, macht aber keinen Ärger. Altes System bitte nicht wegschmeissen, notfalls kaufe ich es Dir ab

Grüße, Brent
Marsilio
Inventar
#5 erstellt: 20. Okt 2016, 14:29
Tatsächlich hatte die 681-Nadel in der EEE-Version den Stereohedron-Schliff. Das wusste ich nicht, hat jetzt aber ein Blick ins Manual bestätigt. In dem Fall würde ich in jedem Fall die vorhandene Nadel mal gaaanz sachte von hinten nach vorne mit einem feinen Bürstchen oder Pinsel vom Schmodder befreien, der sich sicher im Laufe der Zeit da festgeklebt hat. Der Stereohedron-Schliff ist ein sogenannter Multifacettenschliff. Im Gegensatz zu normalen elliptischen Schliffen tastet der überdurchschnittlich gut ab und hält auch gut und gerne doppelt so lange. Dafür war auch der Preis entsprechend markant teurer.

Langer Rede kurzer Sinn: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Nadel noch etwas taugt ist also recht hoch. Wäre sie nicht mehr gut würde sie aus der Plattenrille hüpfen und klanglich verzerren.

Die von Brent verlinkte Originalnadel vom Thakker hat übrigens nur einen elliptischen Schliff.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 20. Okt 2016, 14:47 bearbeitet]
directdrive
Inventar
#6 erstellt: 20. Okt 2016, 15:53

Marsilio (Beitrag #5) schrieb:

Die von Brent verlinkte Originalnadel vom Thakker hat übrigens nur einen elliptischen Schliff.


Auch die jetzt verbaute EEE-Nadel ist elliptisch, ich habe in meinem Beitrag Quatsch bezüglich des Stereohedron-Schliffs geschrieben, sorry.

Grüße, Brent
akem
Inventar
#7 erstellt: 20. Okt 2016, 16:43
Hörst Du denn außer Brummen auch Musik über die Lautsprecher? Oder ist es nur ein Brummen?
Wenn ersteres stimmt irgendwas im Plattenspieler mit der Erdung nicht, wenn zweiteres kann der Tonabnehmer (also dessen Generator) kaputt sein, die Signalkabel oder aber auch der Phonoeingang des Verstärkers..
Wo kommst Du denn her? Vielleicht findet sich in Deiner Nähe jemand, der sich den Dreher mal anschauen kann? Oder hast Du im Bekanntenkreis irgendwo die Möglichkeit, den Dreher mal woanders auszuprobieren bzw. einen anderen Dreher auszuleihen und an Deinem Verstärker auszuprobieren?

Gruß
Andreas
Marsilio
Inventar
#8 erstellt: 20. Okt 2016, 16:47

directdrive (Beitrag #6) schrieb:

Marsilio (Beitrag #5) schrieb:

Die von Brent verlinkte Originalnadel vom Thakker hat übrigens nur einen elliptischen Schliff.


Auch die jetzt verbaute EEE-Nadel ist elliptisch, ich habe in meinem Beitrag Quatsch bezüglich des Stereohedron-Schliffs geschrieben, sorry.

Grüße, Brent


Kommt drauf an ob es die 680EEE- oder die 681EEE-Nadel ist, die da verbaut ist. Kompatibel mit dem 680-Tonabnehmer müssten sie ja sein...

LG
Manuel
directdrive
Inventar
#9 erstellt: 20. Okt 2016, 18:31

Marsilio (Beitrag #8) schrieb:
Kommt drauf an ob es die 680EEE- oder die 681EEE-Nadel ist, die da verbaut ist. Kompatibel mit dem 680-Tonabnehmer müssten sie ja sein...


Hallo Manuel,

die Nadel für die 681er ist die D6800EE bzw. EEE, die Nadel für das 680er heißt D680, beide sind elliptisch, die für die 681er mit 5 x 18 µ, die für's 680 7 x 18 µ. Beide System gab es in der MK II-Ausführung auch mit Stereohedronschliff, als 681EEE-S und als 680EE-S. Ist alles etwas unübersichtlich bei Stanton/Pickering.

Grüße, Brent


[Beitrag von directdrive am 21. Okt 2016, 00:37 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#10 erstellt: 20. Okt 2016, 18:53
Alles klar, wir haben hier also die elliptische Nadel

LG
Manuel
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