Plattenspieler hat keinen Erdungsanschluss

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WhatOn
Neuling
#1 erstellt: 31. Dez 2017, 12:44
Guten Tag zusammen.

Ich habe einen Plattenspieler geschenkt bekommen und wollte ihn nun mit einem Phonokabel an meinen Verstärker anschließen. Letzterer hat zwar einen Erdungsanschluss, jedoch finde ich keinen am Plattenspieler selbst. Gibt es denn eine Möglichkeit den Plattenspieler zu erden, auch wenn er keinen Erdungsanschluss hat?
Ich kenne mich auf diesem Gebiet leider kaum aus, deswegen wende ich mich an euch.

Vielen Dank!
akem
Inventar
#2 erstellt: 31. Dez 2017, 12:46
Nenne doch bitte mal Ross und Reiter: um welche Geräte geht es?

Gruß
Andreas
Vogone
Inventar
#3 erstellt: 31. Dez 2017, 12:47
Hi und willkommen in Forum,

vielleicht einfach mal im Laden fragen, wo das Gerät(?) gekauft wurde.
VG Andy
stefansb
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 31. Dez 2017, 12:49
Wenn der Verstärker keinen Erdungsanschluss hat, dann verfügt er mit Sicherheit auch nicht über einen Phonoverstärker.
WhatOn
Neuling
#5 erstellt: 31. Dez 2017, 13:04
@akem

(Plattenspieler)
https://www.amazon.d...A3JWKAKR8XB7XF&psc=1

@stefansb

Der Verstärker (Marantz pm14s1) hat einen Phonoeingang + Erdungsanschluss. Nur am Plattenspieler selbst finde ich keinen.

Danke für die schnellen Antworten!
dertelekomiker
Inventar
#6 erstellt: 31. Dez 2017, 13:05
Und wenn der Stefan den Eingangspost nicht richtig gelesen hat, verfügt er sicher auch nicht über eine Brille...

@WhatOn

Macht er denn Probleme ohne Erdung? Wenn kein Brummen o.ä., dann ist doch alles gut. Und unbedingt vergleichen zwischen Phono-Eingang Marantz und internen Phono-Pre des Dual an Audio In.


[Beitrag von dertelekomiker am 31. Dez 2017, 13:11 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#7 erstellt: 31. Dez 2017, 13:09
Was passiert denn wenn du den Plattenspieler ohne Erdungskabel einstöpselst? Wenn nix brummt ist doch alles gut. Passieren kann eigentlich nix. Kleiner Tipp bitte mit der Lautstärke unten anfangen.

Gruß Beaufighter
WhatOn
Neuling
#8 erstellt: 31. Dez 2017, 13:30
Nach ein paar Minuten scheint sich ein leichtes Brummen "aufzubauen". Es ist nicht direkt zu hören, warum auch immer. Ich bin mehr der CD-Hörer und bin deswegen bezüglich Plattenspielern ein absoluter Anfänger.
lini
Inventar
#9 erstellt: 31. Dez 2017, 13:42
WO: Ja, die gibt's. Denn eine getrennte Masseführung ist nur im Fall von Phono-Vorstufen mit symmetrischen Eingängen zwingend notwendig - weil die Signalmassenanschlüsse am Tonabnehmer dabei das bleiben, was sie eigentlich sind, nämlich Minus-Pole. In Verbindung mit herkömmlichen, unsymmetrischen Eingängen verwandeln sie sich hingegen in Signalmassen und können dann auch mit der Headshell-, Tonarm- und Chassis-Masse zusammengelegt werden. Bei Geräten mit DIN-Anschluss war es sogar der Normalfall, dass alle Massen zusammen auf nur eine gemeinsame Leitung gelegt waren, während man sich bei Geräten mit Cinch-Anschlüssen typischerweise für eine der beiden Signalmassen entscheiden würde. Wenn Du also einen Spieler mit Cinch-Ausgängen hast, der trotz mangelndem, separatem Kabel bzw. Anschluss für die Headshell-, Tonarm- & Chassismasse nicht brummt, wird er höchstwahrscheinlich so eine gemeinsame Masseführung aufweisen - was Du natürlich auch messtechnisch überprüfen könntest, wenn Du ein Multimeter zur Hand hättest...

Grüße aus München!

Manfred / lini
akem
Inventar
#10 erstellt: 31. Dez 2017, 14:52
Der Dual-Dreher hat einen eingebauten Phono-Vorverstärker. Deswegen ist das Laufwerk an dieser integrierten Verstärkerstufe geerdet und muß nicht mehr am Marantz geerdet werden.
Wenn sich dennoch ein Brummen langsam aufbaut, dann stimmt was nicht. Ich hoffe mal, Du hast den im Dual eingebauten Vorverstärker deaktiviert, wenn Du in den Phonoeingang des Marantz gehst...???

Gruß
Andreas
Vogone
Inventar
#11 erstellt: 31. Dez 2017, 15:17
Hi,

hast du schon beide Anschlussmöglichkeiten ausprobiert?

1) Dual mit LINE auf LINE Eingang am Verstärker
2) Dual mit Phono man Phonoeingang am Verstärker

VG Andreas

P.S. wenn alles richtig funktioniert, dann hat man auch kein Brummen. Am Verstärker liegt es wahrscheinlich nicht.
Manchmal ist es auch die Stromversorgung. Bei einem Bekannten von hatte ich zum Schluss die Hifi-Anlage über eine Mini-USV angeschlossen, dann war endlich Ruhe. Der Hanpin-Dual kann aber mit dem Marantz pm14s1 irgendwie nicht mithalten.


[Beitrag von Vogone am 31. Dez 2017, 15:25 bearbeitet]
robernd
Stammgast
#12 erstellt: 02. Jan 2018, 18:31
Hi,
da hat es mich gerade gerissen. Andere Leute schneiden ihre Schutzerden ab, um die zusätzliche Erdung von Geräten zu vermeiden.
Wenn es also nicht die Schutzerden irgendwelcher Geräte erzwingen, sollte man auf keinen Fall zusätzliche Erdleitungen verlegen. In den meisten Fällen ergeben sich dadurch sogenannte Brummschleifen. Das heißt, wenn es Masseverbindungen zwischen zwei Geräten gibt (also NF-Kabel und Erdkabel), wirken sie wie eine große Spule, die 50-Hz-Streufelder der Umgebung aufnimmt.

Lassen sich die Erdleitungen nicht vermeiden, so sollten die Signalleitungen immer ganz eng mit den Erdleitungen verlegt sein. Falls kein Gerät eine Schutzerde hat, sollte ein Gerät (in der Regel der Verstärker) geerdet sein.

Gruß RoBrernd
akem
Inventar
#13 erstellt: 02. Jan 2018, 18:58

robernd (Beitrag #12) schrieb:
Wenn es also nicht die Schutzerden irgendwelcher Geräte erzwingen, sollte man auf keinen Fall zusätzliche Erdleitungen verlegen. In den meisten Fällen ergeben sich dadurch sogenannte Brummschleifen. Das heißt, wenn es Masseverbindungen zwischen zwei Geräten gibt (also NF-Kabel und Erdkabel), wirken sie wie eine große Spule, die 50-Hz-Streufelder der Umgebung aufnimmt.

Nein, das stimmt so nicht...
Wenn zwei Geräte unterschiedliche Massepotentiale haben und man verbindet diese beiden Massepotentiale, dann fließt ein Ausgleichsstrom, der mit der Netzfrequenz moduliert ist. Und da dies über den Schirm des Signalkabels stattfindet, wird bei unsymmetrischen Kabeln und auch bei symmetrischen aber massebezogenen Leitungen das Audiosignal beeinflußt.

Gruß
Andreas
robernd
Stammgast
#14 erstellt: 02. Jan 2018, 19:27
In dem Punkt stimme ich dir zu.

Nur, wo kommen die unterschiedlichen Massepotentiale her? Und wie groß ist der Ausgleichsstrom?
Wenn wir an einer Erdleitung größere Verbraucher hängen haben (z.B. Endverstärker und PC), dann produzieren die auf der Erdleitung einen kräftigen Strom (durch interne kapazitive Kopplung oder durch eingebaute Störschutzkondensatoren), der einen Spannungsabfall bewirkt. In dem fall hat der Schirm des Audiokabels keine Chance, den kurzzuschließen, und es brummt. Wenn aber der Plattenspieler ungeerdet "in der Luft hängt", gibt es keinen Spannungsabfall auf einer Erdleitung. In dem Fall reicht die dünne Abschirmung aus, um die sehr kleinen Ströme durch kleine Koppelkapazitäten (z.B. isolierter Netztrafo zum Gerätegehäuse) auszugleichen.
Ohne größere Ströme auf den Erdleitungen gibt es diese Potentialunterschiede kaum. Dann bleibt noch die induktive Kopplung irgendwelcher magnetischen Streufelder in die Brummschleife.

Siehe dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Erdschleife:
"Vermeidung einer Schleife
Abhilfe bei Schutzleiter-Erdschleifen kann die sogenannte Schutzisolation schaffen. Daher sind viele Audio-Geräte schutzisoliert und besitzen – auch bei Metallgehäusen – keine Verbindung zum Schutzleiter. Eine Masseverbindung zwischen den Geräten besteht nur in Form des Schirmes der Signalleitungen. Sobald jedoch Geräte durch mehrere Signalmasse-Wege verbunden sind, können auch hier Erdschleifen entstehen."

Gruß RoBernd
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