PE-Plattenspieler Blaupunkt Arizona 7 629 850

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pfingstspatz1979
Neuling
#1 erstellt: 12. Jan 2019, 14:52
Hallo alle,
ich bin seit einigen Jahren im Besitz dieser wunderschönen Blaupunkt-"Konzerttruhe"(Bjr. Anfang der 1970er), wie es in der Bedienungsanleitung heißt:
https://www.radiomus...7629850_7629850.html

Nach Kauf habe ich den Plattenspieler auch zu einem Fachmann gebracht, der (angeblich?) alles überprüft und eingestellt hat. Leider leiern die Platten jedoch auch danach fast immer oder die Nadel rutscht über die Platte. Ich bin völlig unbewandert, was Plattenspieler angeht und sicherlich auch kein "feines Ohr"; ich wäre schon zufrieden, wenn er die Platten halt verlässlich abspielt (Tonqualität ist ohnehin nicht doll bei der Anlage).
Ich habe nun einige Sachen gelesen und Tutorials angeschaut, aber ich komme nicht weiter. Ich lese immer wieder von der Einstellung des Tonarms, dass dieser parallel zur Platte sein soll; bei diesem Plattenspieler ist allerdings der Tonarm hinten fast einen Zentimeter höher als vorne an der Platte. Und den Tonarm kann man von der Höhe her nicht verstellen. Auch kann man den Tonarm nicht mit Gewichten und den Abnehmer nicht mit Schräubchen o.ä. justieren. Vielleicht würde eine Erhöhung des Plattentellers Sinn machen oder ich brauche einfach einen neuen Tonabnehmer (oder einen komplett neuen Plattenspieler?!), aber bevor ich nun noch mehr Geld in die Hand nehme, wollte ich mal hören, ob hier jemand eine fundierte Meinung abgeben kann.
Vielen Dank!
PE-PlattenspielerPE-Plattenspieler
paule7
Stammgast
#2 erstellt: 12. Jan 2019, 18:59
Moin,
bei Deinem Plattenspieler handelt es sich um einen Perpetuum-Ebner PE 72. Eine Bedienungsanleitung gibt es hier, Anmeldung erforderlich. Beim PE 72 handelt es sich um einen Plattenwechsler mit Reibradantrieb. Im Wechselbetrieb können, bei Benutzung der Wechselachse, bis zu 10 Platten hintereinander abgespielt werden. Deshalb ist die Stellung des Tonarms so vollkommen in Ordnung. Eventuell gibt es für den Einfach-Betrieb einen Unterbaukeil für deinen Tonkopf. Aber da kenne ich mich nicht aus, da müssen die Dual-Freunde etwas dazu sagen. In der BDA wird leider nichts zu den Einstellungen des Tonarms gesagt oder ob dieser überhaupt einstellbar ist. Wegen des Leierns, würdest Du sagen der Dreher rumpelt, weil das Reibrad unrund läuft, oder hält der Plattenspieler einfach die Drehzahl nicht? Der Gleichlauf läßt sich am einfachsten mit einer Stroboskopscheibe prüfen, außer der Scheibe wird dazu noch eine Lampe, die mit 50 Hz "flackert" (z.B. eine Glühlampe) benötigt.

grüße
paule
pfingstspatz1979
Neuling
#3 erstellt: 13. Jan 2019, 00:55
Vielen lieben Dank für die Info! Den Stab für den Plattenwechsel habe ich noch. Diese Glühlampennummer klingt ja sehr nach 20.Jahrhundert, aber ich schaue morgen mal, ob ich eine Fassung und Glühlampe finde...die Apps, die es ja offenbar auch gibt, scheinen ja eher nicht allzu vertrauenserweckend zu sein. Also, danke, wie gesagt! Ich melde mich dann nochmal.
8erberg
Inventar
#4 erstellt: 13. Jan 2019, 07:14
Hallo,

nach 50 Jahren braucht der Dreher nicht "Justage" sondern einfach auch mal eine ordentliche Wartung.

Das Fett und Öl der Mechanik wird mehr wie Honig geworden sein. Dann hat der Motor es schwer dagegen anzukommen.

Außerdem haben die Kristallsysteme den Ruf das das Gummilager verhärtet, da
hilft dann auch keine neue Nadel mehr (Saphir, hält eh nur 100 Betriebsstunden).

Das wird einfach fertig sein.

System siehe:

http://www.hifi-archiv.info/PE/72/pe72-10.jpg

Peter
pfingstspatz1979
Neuling
#5 erstellt: 13. Jan 2019, 21:44
Ölen etc. sollte eigentlich durch den Techniker vorgenommen worden sein.
Wenn meine Justage-Versuche nun scheitern sollten (was Deine Kommentare ja nahelegen @8erberg): auf was müsste ich achten, wenn ich einen neuen/gebrauchten Plattenspieler erwerben und einbauen will?
Vogone
Inventar
#6 erstellt: 13. Jan 2019, 22:00
Den Gleichlauf kann du auch mit einem Smartphone und der App RPM prüfen.
Das Thema Kaufberatung Plattenspieler wird in alten Freds ausgiebig durchgekaut. Lies dir das erst einmal durch und wenn dann noch Fragen offen sind ....


[Beitrag von Vogone am 13. Jan 2019, 22:04 bearbeitet]
paule7
Stammgast
#7 erstellt: 13. Jan 2019, 22:33
Moin,
falls Du deinen Perpetuum Ebner behalten möchtest, wäre die Frage, welches System an Deinem Dreher verbaut ist. Laut BDA kommen ja zwei Systeme in Frage das PE 190 oder das PE 223. Das PE190 gibt es hier noch zu kaufen. Und neue Diamantnadeln findest du in der Bucht. Dabei handelt es sich in beiden Fällen aber um ungebrauchte alte Ware und die von Peter angesprochene Verhärtung des Gummis ist dann immer noch ein Thema.

grüße
paule
8erberg
Inventar
#8 erstellt: 14. Jan 2019, 00:12
Hallo,

mit Ölen ist es nicht getan, der Schmodder muss raus, das ist bei einem Wechsler nicht einfach.

Wenn Du es Dir nicht zutraust frag im Dual-Board nach Hilfe in Deiner Nähe.

Solltest Du eher an einen anderen Dreher denkst: was ist vorhanden (Verstärker) was darf es kosten?

Peter

Tante Edith war tätig


[Beitrag von 8erberg am 14. Jan 2019, 10:58 bearbeitet]
pfingstspatz1979
Neuling
#9 erstellt: 14. Jan 2019, 00:21
Ich habe per App gemessen, Turntable accuracy of +1.40%. Wenn ich das richtig interpretiere, ist das ein Wert der ok ist oder?

Dann noch zur Frage von Paule7: Bei mir ist auf jeden Fall der PE 190 verbaut. Danke für den Link zur Nadel. Ist es denn denkbar, dass das Leiern und Ausscheren allein durch eine nicht mehr gut funktionierende Nadel zustande kommt?

Ich habe nun mal die Unterseite fotografiert...
20190113_214050
ich werde daraus überhaupt nicht schlau, aber immerhin sieht das Öl noch nach Öl und nicht nach Honig aus...vielleicht fällt jemandem da ja noch was schlaues ein.

Wäre eigentlich ideal, wenn jemand draufgucken würde, weil ich zu wenig Ahnung habe. Wo würde ich da jemanden finden können? Dusl?!
Verstärker ist die Blaupunkt-Anlage, wie sie in die "Konzerttruhe" 1972 integriert wurde: Rundfunk-Chassis = 7.629.350, Vollstereo, NF-Verstärker mit zwei Endstufen je 8 W (Sinus); Phono-Chassis = PE 2010.
Stereo, aber schon eher nicht mehr zeitgemäß vom Sound her, von daher lohnt sich eine mega-Investition nicht, aber ich würde schon einiges ausgeben - habe keine Ahnung, was sowas kosten könnte!

Danke für alle eure Beiträge!


[Beitrag von pfingstspatz1979 am 14. Jan 2019, 00:37 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 14. Jan 2019, 10:50
Hallo,

sorry, Tippfehler - Dual-Board, dort gibt es eine PE-"Ecke".

Man sollte auch garkein Öl sehen, denn die Schmierstellen die "von unten" sichtbar sind dürfen nur mit Fett behandelt sein, allerdings sieht das Kurvenrad mehr als "trocken" aus und die Automatik dürfte entsprechend laut laufen.

+ 1,2 % der Nenndrehzahl hört man nicht besonders auffällig, leiern sind Schwankungen in der Drehzahl und nicht eine absolute Abweichung.

Reinigen der Laufflächen des Reibrades und evlt. Anrauhen (wie sieht das Reibrad überhaupt aus?) wie auch ein Pflegen der Motorlager dürfte dort was bringen. Dafür sollte man den Teller abnehmen und mal nachschauen.

Eine defekte Nadel bzw. ein verhärtetes Nadellager bewirkt auch kein Jaulen sondern eher das Springen (und ruinieren) der Schallplatten. Immerhin arbeiten die alten Kristallsysteme mit ca. 5,5 - 6 Pond Auflagekraft.

Der von Dir genannte Blaupunkt Receiver ist ein "Bilbao" siehe http://www.hifi-archiv.info/Blaupunkt/1970/blaupunkt32.jpg

Wenn dazu ein PE 2010 vorhanden ist verfügst Du ja bereits über einen zweiten Plattenspieler?

Peter


[Beitrag von 8erberg am 14. Jan 2019, 11:04 bearbeitet]
pfingstspatz1979
Neuling
#11 erstellt: 14. Jan 2019, 11:17
Danke @8erberg!
Tja, ich werde mal überlegen müssen, ob es realistisch ist, dass ich als Laie hier groß vorankomme oder ob eine Neuanschaffung nicht eher sinnvoll wäre. Vielleicht kriege ich ja aus der PE-Ecke wirklich noch lokal Unterstützung.
PE 2010 hatte ich nur aus der BDA der Konzerttruhe abgeschrieben, k.A. warum das da so steht.

Ich habe jetzt am Wochenende mal wieder einige Platten aufgelegt. Komisch ist, dass er einige Platten ganz fehlerfrei spielt; andere wiederum leiern und leicht springen; bei der einzigen ganz neu gekauften Platte der Tonarm immer mal wieder nen halben cm o.ä. Richtung Tellermitte wegrutscht. Die fehlerfrei gespielten sind merkwürdigerweise alles Originalplatten aus den 70ern; Probleme machen nur Platten, die in den letzten fünf Jahren neu gekauft wurden.
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 14. Jan 2019, 11:34
Hallo,

welchen Zustand hat die Nadel? Kauf Dir lieber eine neue bevor Du Deine Platten damit ruinierst!

Spielen die damit ab hast Du vielleicht bei Deinem System Glück...

Peter
pfingstspatz1979
Neuling
#13 erstellt: 17. Jan 2019, 19:14
Juhu, einfach war die Lösung: Eine neue Nadel! Jetzt müsste ich nur noch einen besseren Verstärker haben...dieses alte Ding klingt leider sehr blechern. Nun ja. Der Charme der alten Zeit!
8erberg
Inventar
#14 erstellt: 17. Jan 2019, 22:09
Hallo,

das ist ja schon mal ein gutes Zeichen.

Das Problem wird sein, dass "moderne" Verstärker einen "miesen Sound" erzeugen wenn man ein Kristallsystem anschließt.

Lösung wäre Keramiksystem an Phono-Eingang

(die Schaltung wäre 2 x nötig, je 1 x für links und rechts)

Die Widerstände könnte man im Anschlußkabel verstecken.
Mit dieser Schaltung könnte man dann den Plattenspieler am "Phono"-Eingang (Magnetsysteme) an einem handelsüblichen Verstärker anschließen.

Peter
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