Was ist bei erhöhter Auflagekraft zu erwarten?

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Pentator
Stammgast
#1 erstellt: 06. Aug 2019, 17:35
Hallo,

Was sind eigentlich für Konsequenzen zu erwarten wenn man dei Auflagekraft des Tonabnehmers (über die Angabe des Herstellers) erhöht?
Und damit meine ich vor allen Dingen klanglich.

Das die Tiefenabtastfähigkeit steigt ist klar.
Bedeutet das jetzt das Höhen besser abgetastet werden und damit das Klangbild eher heller wird, oder kann das bedeuten das die Nadel bei großen Dynamikattacken (Bässe) besser folgt und die Tiefen damit mehr herauskommen/sauberer werden?

Es handelt sich hier um ein Ortofon 2M-System, dem - wie hier mal gelesen - nachgesagt wird das die Nadelnachgiebigkeit eher geringer ist (als angegeben).

Danke im Voraus und schöne Grüße,
Pete
8erberg
Inventar
#2 erstellt: 06. Aug 2019, 18:22
Hallo,

es lohnt sich sowieso bei den Ortofon-Systemen die ersten ca. 20 Stunden mit erhöhter Auflagekraft (Obergrenze des empfohlenen Bereichs) zu arbeiten.

Aber mal die Frage : welche Auflagekraft möchtest Du denn wählen?

Peter
Jazzy
Inventar
#3 erstellt: 06. Aug 2019, 19:18
Der Nadelwinkel ändert sich,bei scharfen Schliffen nicht zu empfehlen.
kempi
Inventar
#4 erstellt: 06. Aug 2019, 19:32
Bei meinem M2 bronze hat sich die Abtastfähigkeit um 10mü erhöht nachdem ich die Auflagekraft von 1,5 auf ca. 1,8 g erhöht habe. Für das System wird irgendwo auch 2 g empfohlen
Jazzy
Inventar
#5 erstellt: 06. Aug 2019, 19:38
Und wie ist die Abtastfähigkeit bei korrekten 17mN?
8erberg
Inventar
#6 erstellt: 06. Aug 2019, 19:59

Jazzy (Beitrag #3) schrieb:
Der Nadelwinkel ändert sich,bei scharfen Schliffen nicht zu empfehlen.


Ich gugg inzwischen nur noch das der SRA (Stellung der Nadel in der Rille) bei ca. 90 Grad liegt, VTA ist doch recht schwammig, und logischerweise viel Toleranz zulässig ("normale" Pressungen 20 Grad, DMM 15 Grad, beides +/- 5 Grad).

Passt es nicht kommt ne dünnere/dickere Matte druff.

Peter
kempi
Inventar
#7 erstellt: 06. Aug 2019, 20:18

kempi (Beitrag #4) schrieb:
........ Für das System wird irgendwo auch 2 g empfohlen
:prost

Ich hab‘s gefunden, bei lowbeats.de werden die 2 g empfohlen.
kempi
Inventar
#8 erstellt: 06. Aug 2019, 20:20

Jazzy (Beitrag #5) schrieb:
Und wie ist die Abtastfähigkeit bei korrekten 17mN?

Wie bei 1,8, ausreichend
Wuhduh
Gesperrt
#9 erstellt: 06. Aug 2019, 23:25
Nabend !

@ Pentator:

Wie so oft treten hier Plappermäulchen auf, die nicht in der Lage sind, Deine Frage konkret und schlüssig zu beantworten.

Bei der Erhöhung der Auflagekraft verbessert sich die Abtastfähigkeit im gesamten Frequenzbereich (!) . Dies kann man u. a. mit einer guterhaltenen Testschallplatte oder mit einer Schallplatte mit relativ hohen Pegeln nachvollziehen. Die Wahrnehmung einer klangliche Verbesserung ist eine subjektive Sache. JA, da wird sich schon etwas tun.

Der von 8erberg erwähnte SRA verkleinert sich, was auch abhängig von der Nadelaufhängung ist. Das eine System sackt mehr ab als ein anderes. Ggfs. muß der Tonarm nachjustiert werden, damit der Schnittwinkel der Pressung möglichst optimal erreicht werden kann. In Prozentzahlen sieht das viel aus - eine übliche Schallplatte wird in Mikrometerbereich geschnitten.

( Dazu @ Jazzy: Falschinfo, woher auch immer, denn beispielhaft: EMT JSD 5 , Gyger S - Schliff , 22-25mN , auch Roksan Shiraz: ca. 24mN )

Der Verschleiß der Nadel und der Schallpladde ist geringfügig höher.

MfG,
Erik
Holger
Inventar
#10 erstellt: 07. Aug 2019, 07:56

Wuhduh (Beitrag #9) schrieb:
Dazu @ Jazzy: Falschinfo, woher auch immer, denn beispielhaft: EMT JSD 5 , Gyger S - Schliff , 22-25mN , auch Roksan Shiraz: ca. 24mN )


Wobei das ja die vom Hersteller empfohlenen Werte sind... Jazzy meint bestimmt, dass man bei scharfen Schliffen eher nicht groß darüber gehen sollte, weil sich eine Änderung der Nadelstellung bei solchen Schliffen negativer auswirken kann als bei z. B. einfachen Ellipsen.
Es ist nicht generell so, dass man schärfere Schliffe nicht mit höherer AK fahren darf - wenn der Hersteller es so vorschreibt.
Mein TSD mit SFL läuft auch bei 2,5g...
ParrotHH
Inventar
#11 erstellt: 07. Aug 2019, 11:28
Ja, spannende Frage, die ich mir auch schon gestellt habe.

Die Erklärung mit dem Nadelwinkel erscheint mir schlüssig, weil sie die Nadelaufhängung in den Mittelpunkt stellt. Der Diamant an sich ist jedenfalls eher nicht der bestimmende Faktor. Ein Audio Technica AT33PTG/II besitzt im wesentlichen die identische Nadelkonstruktion wie eine Jico SAS/B, MicroRidge auf Borstab (beim AT ist dieser noch vergoldet, das war es dann mit den Unterschieden).

Empfohlene Auflagekraft AT33PTG/II: 2g
Empfohlene Auflagekraft Jico SAS: 1,25g

Und tatsächlich sind die SAS-Nadeln m. E. eher weich aufgehängt.

Parrot
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 07. Aug 2019, 11:38
Hallo,

kommt drauf an. Die V15 III SAS soll im Gegensatz zur originalen Shure mit mehr Auflagekraft gefahren werden.

Peter
Holger
Inventar
#13 erstellt: 07. Aug 2019, 11:49
Es wird wohl so sein, dass JICO die SAS-Nadeln für 1,25g konzipiert... bei Systemen, deren Originalnadeln andere Auflagedrücke verlangen, ist es dann eben mal mehr und mal weniger.
Für Shures mit einer AK ab 0,75g (wie z. B. auch meine N75 ED T2) ist es dann eben mit SAS höher.
Jazzy
Inventar
#14 erstellt: 07. Aug 2019, 14:48
Holger:

Jazzy meint bestimmt, dass man bei scharfen Schliffen eher nicht groß darüber gehen sollte

Wenigstens einer,der mich versteht
gapigen
Inventar
#15 erstellt: 07. Aug 2019, 16:19
... ich setze mich mal dazu.
akem
Inventar
#16 erstellt: 10. Aug 2019, 13:50
Daß die Abtastfähigkeit steigt würde ich nicht so pauschal unterschreiben. Man darf nicht vergessen, daß die Aufhängung des Nadelträgers inklusive deren elastischen Elementen stärker vorbelastet wird. Anschauliches Beispiel: was passiert bei einem Auto, wenn man 500kg in den Kofferraum lädt? Nicht nur, daß es hinten runter hängt, auch die Fähigkeit der Stoßdämpfer, Fahrbahnunebenheiten auszugleichen, schwindet - und zwar erheblich...
Bei der Nadelträgeraufhängung ist es grundsätzlich nicht viel anders. Nicht nur, daß sich der Nadelträger stärker in die Knie geht, auch die Federsteifigkeits-Balance horizontal zu vertikal gerät aus dem Tritt. Da eine Rillenmodulation ja grundsätzlich immer gleichzeitig zu einer horizontalen und vertikalen Auslenkung führt, werden Verzerrungen die Folge sein, wenn sich die Choose plötzlich horizontal wesentlich leichter auslenken läßt als vertikal...

Gruß
Andreas
Burkie
Inventar
#17 erstellt: 10. Aug 2019, 14:00

akem (Beitrag #16) schrieb:
Man darf nicht vergessen, daß die Aufhängung des Nadelträgers inklusive deren elastischen Elementen stärker vorbelastet wird.

Nach dem Hook'schen Federgesetzt ist das aber egal. Solange man noch im linearen Bereich der Feder ist.



Anschauliches Beispiel: was passiert bei einem Auto, wenn man 500kg in den Kofferraum lädt? Nicht nur, daß es hinten runter hängt, auch die Fähigkeit der Stoßdämpfer, Fahrbahnunebenheiten auszugleichen, schwindet


Logisch, die gefederte Masse nimmt ja auch um über 50% zu.
Leg mal 10 Gramm Zusatzgewicht auf den Tonabnehmer, und sieh dir an, was passiert.

Gruß
Pentator
Stammgast
#18 erstellt: 13. Aug 2019, 18:52
Hallo und danke für die Antworten Wuhduh, akem und Burkie.

nunja, wir sprechen hier von höchstens 0,4g, was aber natürlich immernoch 30% sein können!
Schade das man den Winkel so schlecht beobachten kann,- ich müsste mal eine lange USB-Verlängerung
besorgen, dann kann ich vielleicht mein China-USB-Mikroskop so davor platzieren das man etwas sieht.

Würd mich schon interessieren ab wann man in die höheren Verzerrungen kommt.
Na? Erklärt sich jemand Bereit dieses Experiment durchzuführen?

Danke und schöne Grüße,
Pete
Jazzy
Inventar
#19 erstellt: 13. Aug 2019, 19:26
Seitlich platzieren,das Mikroskop. Mit dem Abtasttest auf einer Test-LP kannst du die Verzerrungen gut einschätzen.


[Beitrag von Jazzy am 13. Aug 2019, 19:28 bearbeitet]
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