Ersatznadel für Shure M95 G-LM oder neues AT VM95 E ?

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TobiTheDuck
Neuling
#1 erstellt: 04. Dez 2019, 21:09
Hallo zusammen!

Ich bin der Tobi und ganz frisch angemeldet.
Das ist ja ein recht vielseitiges Forum hier, ich werd dann bei Gelegenheit den Vorstellungsthread suchen...

Natürlich hab ich auch gleich ein Anliegen:

Ich habe vor einiger Zeit einen "defekten" CEC BD 5200 vermacht bekommen und höre nach der "Reparatur" (Riemenwechsel )schon ne Weile Musik damit, ich finde der hört sich ganz ordentlich an.
Jetzt wird es Zeit, was am Tonabnehmer zu verändern / zu erneuern, ich höre bei Höhen ein Kratzen und außerdem hab ich es irgendwie geschafft, die Nadel zu verbiegen (und wieder gradezubiegen). Lief danach nicht schlechter als zuvor, aber auch nicht besser, und ich will mir ja auch nicht die Platten versauen.

Es ist ein Shure M95 G-LM montiert.
Ich überlege, mir entweder eine Ersatznadel (Budget-Nachbau) oder gleich ein neues Abnehmersystem zu kaufen. Das Ganze ist (noch) kein ernsthaftes Hobby, aber Musik soll trotzdem gut klingen und ich höre schon hin.
Daher erstmal eine Lösung bis um die 50€.

Eine Anfrage bei Thakker ergab, dass auch die folgenden Ersatznadeln passen:
https://www.thakker....5-ed-nachbau/a-9369/
https://www.thakker....5-ed-nachbau/a-5548/
Ist der Aufpreis vom einen zum anderen hörbar und das Geld wert?

Oder lieber gleich ein neues Abnehmersystem, ich dachte an ein Audio-Technica VM95 E, den Nachfolger des Brot-und-Butter-Abnehmers AT 95E, da hab ich viel Gutes drüber gelesen.

Also was ist da tendenziell besser? Das Shure M95 G-LM für bis zu 50€ mit neuer Nadel versehen, oder ein ganz neues Abnehmersystem für auch ca. 50€? Ich kann echt nicht einschätzen, was da am Ende besser klingen könnte (Hilfe!).


Der Plattenspieler hängt an einem Onkyo R-811RDS und Teufel Ultima 20 Regallautsprechern, ich höre neue, eher rockige Platten (nicht nur, aber keine Klassik) und ab und zu eine übernommene Sammlung aus den 70/80ern.

Vielen Dank für die geschätzte Aufmerksamkeit
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 04. Dez 2019, 21:21
Die 45-Euro-Nachbaunadel von Jico ist ziemlich gut - eine getippte Nadel (= aufgeklebter Diamantsplitter), elliptisch geschliffen.

Das Audio Technica AT-VM95E hat eine Nadel von vergleichbarer Güte, der Zulieferer ist mutmasslich sogar der Gleiche (Namiki).

Die alten Shure-Tonabnehmersysteme sind hinsichtlich Anschlusskapazitäten beim Phonovorverstärker ziemlich gutmütig, bei den Audio Technicas sollte genauer hingeschaut werden, ob das mit den Werten passt. Was der Onkyo R-811RDS für eine Eingangskapazität hat weiss ich nicht.

Klanglich ist das Shure etwas wärmer abgestimmt, auch hat es etwas mehr Bass. Das Audio Technica betont die Höhen etwas stärker.

LG
Manuel
evilknievel
Inventar
#3 erstellt: 04. Dez 2019, 21:27
Hallo,

in Anbetracht dessen, daß die Teufel nicht besonders viel Tiefgang aufweisen würde ich zum M95 raten.
Shure bietet etwas mehr Punch im Tieftonbereich, was deinem Setup wahrscheinlich eher entgegenkommt als ein neutral aufspielender Tonabnehmer von Audio Technica.

Welchen der Nachbauten?
Ich würde aus dem Bauch die japanische Variante nehmen. Ich traue Jico eine bessere Verarbeitungsqualität (Ausrichtung des Steins) vielleicht sogar eine Politur oder gar Qualitätskontrolle zu.

Gruß Evil
Albus
Inventar
#4 erstellt: 04. Dez 2019, 22:03
Tag,

für den R811RDS sind nach Service Manual 330 pF für den Phono-Modus ausgewiesen. Mit dem Kapazitätsbeitrag des CEC (Headshellkabel, Tonarmkabel, Audiokabel, etwa 130-150 pF) kommt man den für die M95 vorgegebenen 400-500 pF, 450 pF bestens, gut entgegen.

Freundlich
Albus
TobiTheDuck
Neuling
#5 erstellt: 05. Dez 2019, 00:57
Vielen Dank für die Antworten, das geht bisher schon in eine deutliche Richtung.

Das Shure-System holt also mehr Bass raus, was auch nach meinem Empfinden gut wäre, da mir bei den Lautsprechern tatsächlich manchmal etwas der Tiefgang fehlt.
Zwar hat der Verstärker einen Sub Mono Out, aber die Anschaffung eines aktiven Subwoofers ist zur Zeit nicht unbedingt geplant. Zudem einen "Super Bass", der bei Bedarf schon etwas gegenwirken kann, meistens habe ich aber alles, Treble, Bass, Superbass, auf "0".
Die Höhen fand ich eigentlich ausreichend, wenn sie denn sauber waren.
Wenn das auch noch besser zum Onkyo/CEC passt...2:0 fürs M95.

(Außerdem bin ich mir mit dem Onkyo zur Zeit nicht so sicher...an sich nicht verkehrt, angenehme Midi-Größe, paar nette Features, aber linker Kanal manchmal erst nach Warmlaufen und/oder Volumeregler drehen voll da und dann immer noch kratzig bei hohen Höhen (auch bei anderen Quellen), morgen wird mit teslanol tunerspray probiert).

Also hab ich grade vermutlich zwei Baustellen, Plattenspieler und Verstärker
Aber die Nadel muss auf jeden Fall neu, und dann mal sehen was mit dem Verstärker wird - würde aber lieber reparieren als im Budget-Bereich was neues (und vermutlich nicht gerade besseres) zu kaufen.

Die von mir verlinkte Made-in-Japan-Nadel für 45,50€ von Thakker, ist das die genannte Jico-Nadel?
Gefühlt etwas komisch, für eine Nachbaunadel genauso viel auszugeben wie für einen guten Budget-Tonabnehmer mit Nadel, aber ein gutes altes Shure-System aufzugeben wäre ja irgendwie auch schade (für den Einsatz mehrerer Abnehmer oder gar Plattenspieler bin ich wohl noch nicht ausreichend infiziert ).


Altern Tonabnehmersysteme eigentlich mit der Zeit (Materialermüdung oder -verhärtung) und kann schon dadurch eine Neuanschaffung sinnvoll sein?


[Beitrag von TobiTheDuck am 05. Dez 2019, 01:00 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#6 erstellt: 05. Dez 2019, 01:18
Die alten Shure-Tonabnehmer halten ewig. Und die sind wirklich gut, selbst Jahrzehnte später haben die immer noch ihre Fans. In den 70er-Jahren war Shure im Tonabnehmerbereich einer der führenden Player, dass sie letztes Jahr nun den Schirm in dieser Sparte für immer zugetan haben, ist bedauerlich.

Im Übrigen kann man das alte Shure noch auf einen Bereich hochrüsten, in dem das nagelneue Audio Technica AT-VM95 selbst in der teuersten Ausführung nicht mehr mithalten kann - nämlich mit einer SAS-Nadel von Jico.
- Variante mit Bor-Nadelträger:https://www.jico-stylus.com/product/n95he-sas-b/
- Variante mit Saphir-Nadelträger: https://www.jico-stylus.com/product/n95he-sas-s/
- Und dann gibt es auch noch eine nackte Ellipse auf Zirconia-Nadelträger: https://www.jico-stylus.com/product/95ed-e-z/
=> diese Vielfalt an Highend-Nadeln zeigt, dass das Shure M95, das damals in grossen Mengen über den Ladentisch ging, selbst im höheren Alter noch angesagt ist. Und im Falle eines Falles findet man in der Bucht oder sonstwo schnell wieder einen M95-Generator zum kleinen Preis.

LG
Manuel
TobiTheDuck
Neuling
#7 erstellt: 09. Dez 2019, 16:41
Kurze Zwischenmeldung,

ich hab inzwischen den Verstärker auseinandergebaut und gereinigt (mit Teslanol T6), vor allem die Potis der Toneinstellungs- und des Volumereglers. An letzteren war recht schwierig ranzukommen, aber am Ende ging´s doch. Ich war etwas erstaunt, wie wenig in dem Verstärker steckt, aber auch wie groß so ein Radiomodul ist.

Es hat wirklich geholfen, das Kratzen, für welches ich ja auch die Nadel in Verdacht hatte, ist weg.
Klingt jetzt nicht insgesamt besser, aber die Störgeräusche sind weg.
Nur der Motor der Lautstärkeregelung klingt jetzt bissl anders, vorher Surren, jetzt eher blubberiger, der hat wohl leider auch etwas Teslanol abbekommen, hoffentlich geht er davon nicht kaputt.

Eine neue Nadel hab ich noch nicht bestellt, werde ich aber noch machen, zumal der Nadelträger ja schonmal verbogen war und ich außerdem neugierig bin, ob und wieviel eine neue Nadel besser klingen wird.

Hier noch Fotos vom Onkyo R-811 RDS, wieder komplett zusammengebaut (außer dem Deckel).

k-IMG_20191205_225531
k-IMG_20191205_225603


EDIT:

Ich hab grade versucht, Makrofotos von der Nadel zu machen, eigentlich mehr so zum Spaß und um zu sehen, wie diese eigentlich aussieht. Hat auch geklappt.

Dabei ist diese dann vollends auseinandergefallen. Ich war schon extrem vorsichtig, hab aber bemerkt, dass der vorderste Teil, auf dem der Diamant sitzt, ziemlich labil war, und nach zwei Mal schief anschauen fiel der dann ab. Erstaunlich, dass die vorher noch ganz ordentlich funktioniert hat?!

Hier noch die Fotos...ist das eine sphärische, eine elliptische Nadel oder sogar eine Shibata? Kann man das überhaupt erkennen?
Muss sich ja alles recht chaotisch für euch anhören...

k-IMG_8144b
IMG_8143b


[Beitrag von TobiTheDuck am 10. Dez 2019, 00:50 bearbeitet]
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