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Warum DUAL - überzeugt mich :-)

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Autor
Beitrag
#Darkstar#
Inventar
#1 erstellt: 22. Jan 2021, 10:32
Hallo Forum,

ich bin von Haus aus mit Technics Plattenspielern groß geworden. So lange ich mich (wieder) mit Plattenspielern beschäftige, kam mir nie etwas anderes in den Sinn, als direkt angetriebene Plattenspieler aus Japan.

DUAL Plattenspieler hatte ich noch nie und könnte ein Modell nicht von dem anderen unterscheiden. Im meinem Kopf existieren die folgenden Gedankengänge (vermutlich Vorurteile):

- DUAL Plattenspieler sind in Bezug auf Tonabnehmer weniger flexibel als Geräte mit SME Anschluss
- Justierung des Tonarms st umständlich
- Riemenantrieb ist Verschleiß behaftet und weniger präzise als Direktantrieb
- generell weniger stabil und wartungsintensiver

Daher meine Frage: Was ist so toll an DUAL Plattenspielern?

Ich möchte hier keinen Glaubenskrieg entfachen und überzeugen könnt ihr mich allenfalls mit technischen Argumenten, da mir die Optik einfach nicht gefällt.

Ich freue mich auf Eure Beiträge.

Viele Grüße
Christian
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 22. Jan 2021, 10:49
Moin,

bei mir ist es eher umgekehrt. Bin mit Dual groß geworden.
So ist das eben, wie bei Autos. Der eine mit Opel der Andere mit VW und so weiter.

Darüber hinaus sind Plattenspieler für mich als Geräte mit das komlexeste beim Hifi.
Da zählt wohl hauptsächlich die Summe und Kombination der einzelnen Lösungen/Baugruppen ob es ein guter Dreher wird.
Sicher auch die Erfahrung der Entwickler die sie mit ihren jeweiligen Konzepten über die Jahre gesammelt haben.

Am Ende zählt doch das was hinten raus kommt und ob es einem gefällt, ob nun objektiv oder subjektiv.
Es muß nur für jeweils zwei Ohren der Himmel auf Erden sein.
Tattermine
Inventar
#3 erstellt: 22. Jan 2021, 10:58
Tach,

aus meiner Sicht ist das zwar müßig,

#Darkstar# (Beitrag #1 schrieb:
da mir die Optik einfach nicht gefällt

aber trotzdem... räumen wir mal grundsätzlich etwas auf:

#Darkstar# (Beitrag #1) schrieb:
- DUAL Plattenspieler sind in Bezug auf Tonabnehmer weniger flexibel als Geräte mit SME Anschluss
- Justierung des Tonarms st umständlich
- Riemenantrieb ist Verschleiß behaftet und weniger präzise als Direktantrieb
- generell weniger stabil und wartungsintensiver

Die ersten zwei Punkte sind, mit Verlaub, Blödsinn. Punkt drei mag stimmen, hat aber nichts mit Dual zu tun - Riementreibler gibt es auch von Technics (und so gut wie allen anderen Herstellern). Punkt vier ist m.E. modell- aber nicht herstellerabhängig. Dazu noch: die Modellpalette bei Dual ist einigermaßen breit, es lohnt sich, einen genaueren Blick draufzuwerfen, und dann kann man die auch unterscheiden. Kurz: Dual ist nicht gleich Dual (und Technics im übrigen nicht gleich Technics).

Ich vermute, Dich wird hier keiner von Dual-Geräten überzeugen können, was auch nicht schlimm ist. Ich find die (oder zumindest manche davon) geil, weil ich damit aufgewachsen bin (kindliche Prägung und so), Du offenbar nicht. Gegenbeispiel: mich wird nie jemand von den AT-VM95-Systemen überzeugen können - weil mir die Optik nicht gefällt, und da können noch so viele technische und wirtschaftliche (P/L-Verhältnis) Argumente ins Feld geführt werden.


[Beitrag von Tattermine am 22. Jan 2021, 10:59 bearbeitet]
ingo74
Inventar
#4 erstellt: 22. Jan 2021, 11:11
Die Bandbreite der Optik (auch bei der Technik) ist groß, Dual hat für mich mit dem Golden One einen der schönsten Plattenspieler, aber ich verbinde mit Dual meist Gelsenkirchener Barock und das ist nicht so meins
Marsilio
Inventar
#5 erstellt: 22. Jan 2021, 11:16
[i]DUAL Plattenspieler sind in Bezug auf Tonabnehmer weniger flexibel als Geräte mit SME Anschluss[/i]
=> Vorurteil. Ans Dual-Headshell (im Jargon TK genannt) kann man genauso jeden 1/2-Zoll-Tonabnehmer anschliessen. Ausnahme: die sogenannten ULM-Tonarme. Das TK ist innerhalb von zwei Sekunden aus- und wieder eingeklickt, also genau so schnell wie ein SME-Headshell. Ich habe hier zehn TK's rumliegen mit fix daran montierten und justierten Tonabnehmern, damit ich nach Lust und Laune rasch den Tonabnehmer wechseln kann.

[i]- Justierung des Tonarms st umständlich[/i]
=> Falsch. Rädchen aufdrehen, Gegengewicht verschieben, am Gegengewicht selber feintunen, Rädchen zu. Für Auflagekraft und Antiskating habe ich ebenfalls Rädchen mit (erstaunlich präziser!) Skala. Sache von ca. 15 Sekunden wenn man es wie ich öfters macht.

[i]- Riemenantrieb ist Verschleiß behaftet und weniger präzise als Direktantrieb[/i]
=> Warum Riemenantrieb? Bei Dual gibt es Plattenspieler mit Reibradantrieb (z.B: 1219, 1229), Riemenantrieb (z.B. 601, 1249) und Direktantrieb (z.B: 604, 621, 704, 721). Selber besitze ich einen Dual-Reibradler und einen Dual-Direktriebler, ferner einen Lenco-Riementriebler und einen Revox-Direkttriebler. Die sind alle gleich präzise. Der Direkttriebler hat ein Strobo, das absolut hochpräzisen Gleichlauf optisch bezeugt; der Reibradler eine Stroboscheibe, die angeleichtet dasselbe macht. Beim Riementriebler muss alle zehn Jahre oder so der Riemen gewechselt werden, that's it.

[i]- generell weniger stabil und wartungsintensiver [/quote][/i]
Kann ich so nicht bestätigen. Meine beiden Dual machten nie Ärger. Aber selbstverständlich haben sie die Dual ihre "Schwachstellen". So gab es bei anderen Herstellern langlebigere Entstörkondensatoren als bei Dual ("Knallfrösche"), die müssen halt irgendwann mal getauscht werden. Die Dual-Vollautomaten weisen einen sogenannten Steuerpimpel auf, der im Laufe der Jahrzehnte irgendwann einmal zerbröseln kann. Ersatz aber ist nicht teuer und kein Problem. Ein kleines bisschen mehr Wartung benötigen die alten Reibradler. Auch bei Technics sind "Problemzonen" überliefert, so gibt es z.B. Modelle, bei denen der Tonarmlift ziemlichen Ärger machen kann - oder die Haubenscharniere brechen ab - bei Dual ist das nie ein Thema.

[i]Daher meine Frage: Was ist so toll an DUAL Plattenspielern?[/i]
Die Qualität - gerade bei den damals besseren Modellen der späten 60er- bis späten 70er-Jahre. Minime Wartung vorausgesetzt ist ein Topmodell-Reibradler wie der 1219 ist auch 50 Jahre später noch topfit, denn Elektronik, die zickt, ist da keine an Bord. Und der Materialeinsatz war halt gigantisch: Der Plattenteller ist sauschwer - und unglaublich leichtgängig. Wenn bei meinem die Platte fertig ist und das Reibrad ausgeklinkt ist, dreht der Teller noch über drei Minuten im Leerlauf weiter bis er ganz langsam zum Stillstand kommt. Oder die TK's: Optisch zugegeben nicht die schönste Lösung aber sehr praktisch und zwischen ganz vielen Modellen kompatibel - und es gab sogar vorjustierte Tonabnehmer eigens für die Dual, die man einfach einklinken konnte (Shure M75, M91, M95, V15III, Dual DMS240, Ortofon M20E). Erwähnenswert ist auch die freundliche und sehr kompetente Community (www.dual-board.de), die einem mit Rat und Tat gerne weiterhilft - und die gute Ersatzteilversorgung. Letztere, so mein Eindruck, ist bei Dual besser als bei Technics.

Ich könnte nun noch weitere Punkte aufzählen...

LG
golf2
Inventar
#6 erstellt: 22. Jan 2021, 11:23

#Darkstar# (Beitrag #1) schrieb:

- Riemenantrieb ist Verschleiß behaftet und weniger präzise als Direktantrieb

Bis heute gibt es wirklich sehr gute riemengetriebe Dreher. Auch der Verschleiß ist kein Thema und einen Riemen kann nun wirklich (fast) jeder selber wechseln.


[Beitrag von golf2 am 22. Jan 2021, 11:23 bearbeitet]
hammermeister55
Stammgast
#7 erstellt: 22. Jan 2021, 11:43
Hallo zusammen,

überzeugt ihn nicht, der kauft sonst alle Duals weg.

MfG

Rüdiger
Holger
Inventar
#8 erstellt: 22. Jan 2021, 12:01
Keine Gefahr, die Optik gefällt eh nicht...
#Darkstar#
Inventar
#9 erstellt: 22. Jan 2021, 12:03
Danke für Eure Beiträge. Einiges von dem oben genannten war wirklich neu für mich. Dass es hier wohl kein besser oder schlechter gibt sondern "anders" und am Ende wohl auch die optischen Vorlieben ausschlaggebend sind, scheint unstrittig.
.JC.
Inventar
#10 erstellt: 22. Jan 2021, 15:30
Hi,


#Darkstar# (Beitrag #1) schrieb:
ich bin von Haus aus mit Technics Plattenspielern groß geworden.


mein erster Dreher war ein Koffergerät von Dual, das hat mich aber nicht wirklich geprägt.
Mir geht es ebenso wie dir, mit 17 hatte ich mir den SL 1600 MK2 gekauft (für 400 DM !), und das hat mich geprägt!


Dual ist schon flexibel mit dem TKS (Ton Kopf Schlitten was ein lustiger Name), aber mal ehrlich,
ggü. einem frei wählbaren SME Headshell ist das doch Pippi Langstrumpftechnik.

Ich finde die Optik durchaus wichtig, immerhin ist ein Dreher ein relativ großes Gerät,
und da fällt für mich Dual voll durch (auch mit den oft sehr schönen, selbstgemachten Holzzargen).

Für eine kurze Übergangszeit hatte ich erst den 1019 der war cool !
Leider war der Lagerspiegel vom Motor eingelaufen (kein Öl mehr drin)
und dann kam ein 1218 ein grundsolider Dreher, was die 2 mm Stahlblechplatine angeht,
aber der Tonarm (bzw. Tonarmbasis) ...

Um es abzukürzen, ich kann und will dich nicht von Dual überzeugen.
eStyle
Inventar
#11 erstellt: 22. Jan 2021, 15:44
Ist halt einfach Geschmacksache.
Mir zum Beispiel wollen einfach diese S-Tonarme nicht gefallen. Ich weiß nicht wieso, aber ich finde das sieht viel schöner aus, wenn ein gerader Tonarm die Platte abspielt. Die Flexibilität mit den SME-Headshells ist natürlich super, aber die TK Lösungen von Dual sind nicht verkehrt. Besser als nichts auf jeden Fall!

Ich denke beide Hersteller bauen super Geräte und beide mit gewissen Vor- und Nachteilen, je nach Modell. Man kann sicher nicht allgemein sagen, dass Dual immer besser oder Technics immer besser ist.


[Beitrag von eStyle am 22. Jan 2021, 15:44 bearbeitet]
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 22. Jan 2021, 16:03
Und dann gibt es sicher auch unter den Freunden der Plattenspieler Liebhaber unterschiedliche ZIELGRUPPEN.

Und schon haben die Hersteller einen unterschiedlichen Focus und bauen entsprechende Dreher.
golf2
Inventar
#13 erstellt: 22. Jan 2021, 16:09
Zum Glück ist das so, es gibt ja schliesslich nach viele andere Hersteller außer Dual und Technics.
hammermeister55
Stammgast
#14 erstellt: 22. Jan 2021, 16:21
Ja genau,

finde den DJ der sich einen Dual kaufen würde !!

oder den bequemen Plattenhörer der sich einen 1200er MK I besorgen würde.

MfG

Rüdiger
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 22. Jan 2021, 16:21
Hat es nicht einen guten Grund weshalb bei einigen Riemendrehern (vor allem Masselaufwerke) der Motor bewusst außerhalb bzw nicht unter dem Teller platziert ist?
straylight23
Stammgast
#16 erstellt: 22. Jan 2021, 16:59
Klar, dahinter steckt die Idee, den Motor und seine Vibrationen vom Teller und seiner Achse vollständig zu entkoppeln.

Bei Thorens ist das über das Subchassis gemacht, bei einigen Masselaufwerken durch ein völlig separat gehaltenes Gehäuse.

Einen echten Vorteil gegenüber einem gut gemachten Direkttriebler wie den Technics mit ihren berührungslos laufenden Gleichstrommotoren ergibt sich daraus aber nicht (mehr).

BTT: Ich finde die Dinger zwar nicht besonders hübsch, aber im Grunde sind die Dual TKs doch einer guten SME Headshell nicht unterlegen. Der Wechselmechanismus ist schnell und die Justage eines normalen halbzoll Tonabnehmers ist extrem simpel. Die Aussparung für den Fingerlift nimmt man als "Schablone". Die Nadel kommt genau auf Höhe mit der vorderen Kante der Aussparung und dann muss der TA nur noch gerade zu den Kanten des TK laufen. Fertig. Einfacher geht es kaum.


#Darkstar# (Beitrag #1) schrieb:


- DUAL Plattenspieler sind in Bezug auf Tonabnehmer weniger flexibel als Geräte mit SME Anschluss
- Justierung des Tonarms st umständlich
- Riemenantrieb ist Verschleiß behaftet und weniger präzise als Direktantrieb
- generell weniger stabil und wartungsintensiver



Letztendlich bleibt von den obigen Vorurteilen nichts übrig. Was bleibt ist der Geschmack. Ist doch okay so...


[Beitrag von straylight23 am 22. Jan 2021, 17:18 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#17 erstellt: 22. Jan 2021, 19:02

hammermeister55 (Beitrag #14) schrieb:
.. oder den bequemen Plattenhörer der sich einen 1200er MK I besorgen würde.


Platten hören ist an sich nicht bequem!
hpkreipe
Inventar
#18 erstellt: 22. Jan 2021, 20:27
Kurz meine Sicht dazu.

Für mich sind direkt angetriebene Plattenspieler, ein Qualitätsnachteil an sich, optimiert für Disko- und Radiofräsen, wo es eben auf und ausschließlich auf schnelles Hochlaufen ankommt, bzw. kam.

Komplexe Ansteuerung, reichlich Elektronik die ausfallen kann und das auch immer wieder tut.

Der Riemenantrieb bei guter Auslegung kompeniete intrinsisch das restliche Antriebsruckeln der Motors. Der Moror kann weit vom Tonabnehmer platziert werden.

Mit wenigen Bauteilen lassen sich sehr langzeitstabile und wartungsfreundliche Plattenspieler bauen. Das wurde und wird noch so gemacht.

Plattenspieler selber sind ausgesprochen simple Gerätschaften. Der Antrieb selber eine Platte mit 33 U/min oder auch noch anderen Umdrehungsfrequenzen in Rotation zu versetzen, ist keine Raketenwissenschaft. Ein Subchasis ist da schon das Ende der Fanenstange und das ist bei Direktangetriebenen Konzepten auch schwerer umsetzbar, wenn denn der Motor mit entkoppelt werden soll.

Beim Tonarm ist eine tangentiale Führung optimal, aber in Bezug auf Drehtonarme ist die Abweichung im Vergleich zu den sonstigen Verzerrungen nicht so bedeutend. Da läßt sich nun lange etwas darüber schreiben, Allerdings sind auch Tangentialtonarme immer, nun gut fast immer, in einem elektronischem Regelkreis geführt, der sich auch mit der Wiedergabe überlagern kann. Der Wartungsaufwand und das Auswechseln eines Halbzoll-Tonabnehmers ist deutlich über dem eines schnöden Drehtonarms.

Aber im Prinzip ist es bei gegebener Funktion komplett egal, Platte auflegen und den Klängen lauschen, das ist das Ziel. Wichtiger ist es in meinen Augen, einen MC Tonabnehmer zu nutzen.
straylight23
Stammgast
#19 erstellt: 22. Jan 2021, 20:31
Ich hol mir schon mal Popcorn
ParrotHH
Inventar
#20 erstellt: 22. Jan 2021, 20:59

hpkreipe (Beitrag #18) schrieb:
Für mich sind direkt angetriebene Plattenspieler, ein Qualitätsnachteil an sich, optimiert für Disko- und Radiofräsen, wo es eben auf und ausschließlich auf schnelles Hochlaufen ankommt, bzw. kam.

Das sehe ich "ein wenig" anders...

Mir war z. B. nicht bewusst, dass im Radio- oder Diskobetrieb Plattenspieler gar nicht zur Wiedergabe von Musik genutzt wurden, sondern nur Showobjekte zum schnellen Hochlaufen waren, obwohl man das zumeist als Hörer gar nicht sehen konnte.

Aber man lernt ja nie aus!

Komplexe Ansteuerung, reichlich Elektronik die ausfallen kann und das auch immer wieder tut.

"Komplexe Elektronik" und "Plattenspieler" sind instrinsisch ein Widerspruch!

Ansonsten muss auch bei einem Riementriebler irgendwie für eine definierte Geschwindigkeit gesorgt werden, was nicht selten auch dort über eine Regelelektronik geschieht. Vergleiche z. B. mal die Steuerplatine eines direktgetriebenen Dual 604 gegen die eines riemengetriebenen Thorens TD 320. Oder gegen ein Linn Lingo.

Der Riemenantrieb bei guter Auslegung kompeniete intrinsisch das restliche Antriebsruckeln der Motors. Der Moror kann weit vom Tonabnehmer platziert werden.

Und wenn man den Riemen oder Laufflächen mal anfasst, verschlechtert sich aufgrund der Fettflecken sofort der Gleichlauf. Und bei außenlaufenden Riemen irgendwelcher Boutique-Laufwerke stellt sich das ganz einfach durch den normalen Hausstaub ein. Schon wirklich clever!

Aber sei es drum: bei Dual hat man ja die Wahl zwischen allen Antriebsprinzipien.

Parrot
eStyle
Inventar
#21 erstellt: 22. Jan 2021, 21:14

ParrotHH (Beitrag #20) schrieb:
Aber sei es drum: bei Dual hat man ja die Wahl zwischen allen Antriebsprinzipien.


So sieht es aus! Deshalb macht es bitte nicht zu einem "Direktantrieb gegen Riemenantrieb" Thread, davon gibt es genug!
Marsilio
Inventar
#22 erstellt: 22. Jan 2021, 21:31

hpkreipe (Beitrag #18) schrieb:
Wichtiger ist es in meinen Augen, einen MC Tonabnehmer zu nutzen.


Das sehe ich jetzt nicht so, obwohl an meinem Wohnzimmer-Dual auch ein MC werkelt. Wenn die Umgebung stimmt (Kapazitäten) und der Tonabnehmer respektive der Nadeleinschub ein gewisses Niveau hat, kann man auch mit einem MM sehr gut Platten hören.

Ein Blindvergleich zwischen meinem Shure Ultra und einem vergleichbaren MC (welches?) wäre noch spannend...

LG
Manuel
holger63
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 22. Jan 2021, 21:45
Gleichlaufprobleme hatte ich schon mit Riemen genau wie mit DD. Da sehe ich gar keinen Unterschied. Und das der Gleichauf in den Keller fährt, wenn man den Riemen mal anfasst, ist auch eher ein haltloses Argument. Messbar, vielleicht, aber hörbar nach meiner Erfahrung nicht. Oder fummelt jemand mit Margarine an den Fingern am Dreher herum?
Die Technicse etc. die ich bisher hatte, fuhren beeindruckend schnell hoch. Tun meine Riemen-CECs aber auch.. Also, so what..
ParrotHH
Inventar
#24 erstellt: 23. Jan 2021, 00:46

holger63 (Beitrag #23) schrieb:
Gleichlaufprobleme hatte ich schon mit Riemen genau wie mit DD. Da sehe ich gar keinen Unterschied. Und das der Gleichauf in den Keller fährt, wenn man den Riemen mal anfasst, ist auch eher ein haltloses Argument. Messbar, vielleicht, aber hörbar nach meiner Erfahrung nicht. Oder fummelt jemand mit Margarine an den Fingern am Dreher herum?

Ich wollte einen Kontrapunkt zur angeblichen Überlegenheit der Riementriebler setzen.

Zunächst mal sind viele Dinge, die der objektiven Qualität abträglich sind, nicht unbedingt hörbar. Schlechter Gleichlauf, Geschwindigkeitsabweichungen, das Ohr ist meist gnädig. Aber es ging ja um Qualität!

Ich hatte mal eher spontan den Gleichlauf meines Thorens TD 320 MK II gemessen, und zwar ganz einfach mit Testton von Schallplatte und Aufnahme per App. Das Ergebnis war für mich ziemlich erstaunlich, denn der Gleichlauf meines tollen Thorens entpuppte sich nach mehrfacher Messung als nicht besonders toll. Ich nahm dann den Außenteller ab, und reinigte Innenteller und Riemen. Bei den anschließenden Messungen war der Gleichlauf dann messbar besser.

Das war damals kein systematisches Ding, daher habe ich das leider nicht dokumentiert, aber ich habe es ein paar Monate später nochmal wiederholt, da war der Effekt wieder da, nicht so stark, aber eben selbst über die simple Handy-App reproduzierbar. Seitdem frage ich mich, was das wohl für Geräte mit außenlaufenden Riemen bedeutet, bei denen diese Teile ungeschützt im Freien liegen, und auch ab und an angegrabbelt werden.

Parrot
8bitRisc
Inventar
#25 erstellt: 23. Jan 2021, 00:47
Dual und Technics: zwei große Namen in Sachen Plattenspielerbau

Beide hatten zur Blütezeit der HIFI-Technik eine große Produktpalette auf diesem Sektor.
Dual hat auch unterhalb der HIFI-Klasse einfache (Koffer)Plattenspieler für die damalige Jugend angeboten.
Technics hatte diese soweit mir bekannt nicht im Programm. (wahrscheinlich wurde das untere Preissegment unter dem Namen Panasonic angeboten).
Technics hatte gegenüber Dual oberhalb der höheren Preisklasse einiges im Programm.(z.B. separate Laufwerke, Tonarme, Tonabnehmer und Zargen).

Insgesamt kann man sagen, daß Technics den anspruchsvollen HIFI-Freak besser bediente als Dual.
Aber auch auf dem Massenmarkt waren sie besser aufgestellt als Dual. Es gab z.B. auch Tangentialplattenspieler mit teilweise kompakten Abmessungen und gleichzeitig hochwertiger Technik. Für den amerikanischen Markt gab es auch Plattenwechsler von Technics. Dual fing erst Anfang der 70er an mit dem 701 einen reinen Plattenspieler ohne Wechselfunktion anzubieten.
Was mir bei Dual nicht gefällt sind die Zargen in welche die Plattenspieler gesteckt wurden bzw. die optisch teilweise billig wirkenden Modelle der frühen 80er (z.B. CS-741).
Da sind die Technics-Modelle SL-1200-SL-1500 schon andere Kaliber. Wahrscheinlich waren diese aber auch teurer als z.B. die großen Duals der 7er Serie.

Aber das mit den Gehäusen war ja die Crux der deutschen Hersteller; es musste immer ein wenig bieder wirken. Erst so gegen Ende der 70er merkte man, daß man hier besser werden muss.

Ich persönlich besitze einige große Duals der 60er und 70er. Von Technics habe ich leider nur den 1210er. Ein SL-1300 oder SL-1400 soll aber irgendwann mal dazukommen. Technics hat auch die Automatikfunktionen in der Endzeit der Analogtechnik nochmal technisch besser umgesetzt. Man setzte auf einmal Servormotoren für die Tonarmsteuerung ein. Die komplexe mechanische Kinematik mittels Kurvenrad konnte somit entfallen. Wahrscheinlich führte das auch zu geringeren Fertigungskosten. Bei Dual konnte man dagegen nach wie vor gut erkennen, daß sie in erster Linie Feinmechanik gut konnten.

Auch in der heutigen Zeit gefallen mir die neuen Technicsmodelle besser als das was man seit langen von Dual bekommt. Zugegeben ist die Auswahl bei Technics auch sehr begrenzt. Die sollten hier nochmal nachlegen und z.B. einen hochwertigen Voll- oder Halbautomaten bringen.

Trotzdem bin ich ein großer Fan von Dual. Die Plattenspieler aus der Blütezeit sind einfach gut und technisch durchdacht.


[Beitrag von 8bitRisc am 23. Jan 2021, 00:49 bearbeitet]
eStyle
Inventar
#26 erstellt: 23. Jan 2021, 01:09

ParrotHH (Beitrag #24) schrieb:
aber ich habe es ein paar Monate später nochmal wiederholt, da war der Effekt wieder da


Das hast du aber nicht rausgehört, sondern einfach nach mehreren Monaten spaßeshalber nochmal getestet und festgestellt, dass der Effekt wieder eingetreten ist, wenn ich dich richtig verstehe?
pedi
Inventar
#27 erstellt: 23. Jan 2021, 02:14
ich bin mit dual gross geworden.
gegen einen gut gewarteten dual 701 müssen sich sehr viele andere dreher ganz schön anstrengen um in seine nähe zu kommen.
(zur zeit läuft ein 750-1)
.JC.
Inventar
#28 erstellt: 23. Jan 2021, 09:36
Moin,


8bitRisc (Beitrag #25) schrieb:
Dual und Technics: zwei große Namen in Sachen Plattenspielerbau
...
Da sind die Technics-Modelle SL-1200-SL-1500 schon andere Kaliber. Wahrscheinlich waren diese aber auch teurer als z.B. die großen Duals der 7er Serie.
...
Ein SL-1300 oder SL-1400 soll aber irgendwann mal dazukommen.
...
Man setzte auf einmal Servormotoren für die Tonarmsteuerung ein. Die komplexe mechanische Kinematik mittels Kurvenrad konnte somit entfallen.
...
Trotzdem bin ich ein großer Fan von Dual. Die Plattenspieler aus der Blütezeit sind einfach gut und technisch durchdacht.


stimmt und können hier sie stellvertretend für deutsche und japanische Technik der 1970er ° stehen.
...
nein, das Preisgefüge war ähnlich (aus Marktgründen)
...
nimm dir einen SL-1700 und vergleiche die mechanische Logik und Ausführung ggü. Dual
dann reden wir weiter s.u.
...
und genau diese Änderung, rein aus Marketinggründen, war sche...!
1. bewegt sich die Liftbank rein mechanisch exakt so, wie ich es will (also den Lifthebel bewege)
2. das alte Lied, je mehr drin ist, desto mehr kann kaputt gehen
3. eigentlich günstige Schmierstoffe können erhebliche Defekte auslösen, wenn sie minderwertig sind
3.1 Liftausfall am SL-1300 MK2 wg. verharzendem Fett (das wird wie Gummi, blockiert, Lifthülse bricht, Exitus)
...
Wenn du, wie ich, den SL 1700 kennst s.o., denkst du das von Dual nicht mehr - garantiert.


° ps
die 70er Jahre waren die Zeit, als japanische Motorräder deutsche M. vom Martkt verdrängten
u.a. deshalb weil die Japaner einfach technisch besser waren (nur noch BMW konnte sich halten)
#Darkstar#
Inventar
#29 erstellt: 23. Jan 2021, 10:03
Es macht Spaß Eure Beiträge zu lesen und freue mich, dass es ruhig geblieben ist, obwohl dieses Thema ja gerne mal in einen Glaubenskrieg ausarten kann.
.JC.
Inventar
#30 erstellt: 23. Jan 2021, 10:14
Wissen statt Glauben!
Nimm dir einen kleinen, defekten Dual 1226 und dito Technics die kosten ja so gut wie nichts
baue die auseinander und vergleiche mal die mechanischen Lösungen für Halb- oder Voll automatik.


[Beitrag von .JC. am 23. Jan 2021, 10:15 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#31 erstellt: 23. Jan 2021, 11:51

.JC. (Beitrag #30) schrieb:
Wissen statt Glauben!
Nimm dir einen kleinen, defekten Dual 1226 und dito Technics die kosten ja so gut wie nichts
baue die auseinander und vergleiche mal die mechanischen Lösungen für Halb- oder Voll automatik.
;)


Naja, stelle mal einen Technics aus dem Jahre 1969 meinen gleichaltrigen Dual 1219 gegenüber - wenn es denn überhaupt gehen würde.
Der 1226 ist kaum jünger. Was gab es damals von Technics? Wahrscheinlich schlicht noch gar nichts.

Sorry, aber dieser Vergleich hinkt stark.

NB: Mein 1219, der den Stand des damals möglichen repräsentiert, funktioniert auch heute noch tadellos. Und was die Materialanmutung betrifft ist das vom allerfeinsten.

LG
Manuel
ForgottenSon
Inventar
#32 erstellt: 23. Jan 2021, 12:35

Marsilio (Beitrag #31) schrieb:

Naja, stelle mal einen Technics aus dem Jahre 1969 meinen gleichaltrigen Dual 1219 gegenüber - wenn es denn überhaupt gehen würde.


Na, dass Dual den Plattenspielernarkt in den 60ern revolutioniert hat, ist ja unstrittig. Ebenso, dass die Japaner erst in den 70ern den Hifi-Markt aufmischten und damit auch das originale Dual kaputt gemacht haben. Man könnte anführen, dass es Technics (Panasonic) mehr oder weniger unterbrechungsfrei gegeben hat und die heutigen neuen Plattenspieler immer noch aus dem ursprünglichen Haus kommen. Stell mal einen "Dual" aus den 80ern neben einen Technics aus den 70ern ....
.JC.
Inventar
#33 erstellt: 23. Jan 2021, 12:58
Hi Manuel,


Marsilio (Beitrag #31) schrieb:
Der 1226 ist kaum jünger. Was gab es damals von Technics? Wahrscheinlich schlicht noch gar nichts.


schau mal auf die Jahreszahlen: Dual 1228 und Technics SL 1300

Verschiedene Preisklassen, ungefähr gleiche Produktionszeit.
Tattermine
Inventar
#34 erstellt: 23. Jan 2021, 13:14

.JC. (Beitrag #30) schrieb:
Nimm dir einen kleinen, defekten Dual 1226 und dito Technics (...) und vergleiche mal die mechanischen Lösungen für Halb- oder Voll automatik.
;)

Und was stellt man dann fest?
Holger
Inventar
#35 erstellt: 23. Jan 2021, 13:27
Naja... dass Technixe viiiiiiel besser konstruiert sind natürlich... etwas anderes kann man gar nicht feststellen, wenn man .JC. ist... alllerdings... ist das ja nicht jeder... daher wird man feststellen, dass es zwar unterschiedlich aussieht, aber dennoch gleich funktioniert... der Dual oder Technics arbeitet automatisch und zwar so, wie er es tun soll.
Fertig.


[Beitrag von Holger am 23. Jan 2021, 13:28 bearbeitet]
olibar
Inventar
#36 erstellt: 23. Jan 2021, 13:51

ParrotHH (Beitrag #24) schrieb:

holger63 (Beitrag #23) schrieb:
Gleichlaufprobleme hatte ich schon mit Riemen genau wie mit DD. Da sehe ich gar keinen Unterschied. Und das der Gleichauf in den Keller fährt, wenn man den Riemen mal anfasst, ist auch eher ein haltloses Argument. Messbar, vielleicht, aber hörbar nach meiner Erfahrung nicht. Oder fummelt jemand mit Margarine an den Fingern am Dreher herum?

Ich wollte einen Kontrapunkt zur angeblichen Überlegenheit der Riementriebler setzen.

Zunächst mal sind viele Dinge, die der objektiven Qualität abträglich sind, nicht unbedingt hörbar. Schlechter Gleichlauf, Geschwindigkeitsabweichungen, das Ohr ist meist gnädig. Aber es ging ja um Qualität!

Ich hatte mal eher spontan den Gleichlauf meines Thorens TD 320 MK II gemessen, und zwar ganz einfach mit Testton von Schallplatte und Aufnahme per App. Das Ergebnis war für mich ziemlich erstaunlich, denn der Gleichlauf meines tollen Thorens entpuppte sich nach mehrfacher Messung als nicht besonders toll. Ich nahm dann den Außenteller ab, und reinigte Innenteller und Riemen. Bei den anschließenden Messungen war der Gleichlauf dann messbar besser.

Das war damals kein systematisches Ding, daher habe ich das leider nicht dokumentiert, aber ich habe es ein paar Monate später nochmal wiederholt, da war der Effekt wieder da, nicht so stark, aber eben selbst über die simple Handy-App reproduzierbar. Seitdem frage ich mich, was das wohl für Geräte mit außenlaufenden Riemen bedeutet, bei denen diese Teile ungeschützt im Freien liegen, und auch ab und an angegrabbelt werden.

Parrot


Nun, ich habe ein solches Boutique-Laufwerk mit außen liegendem Riemen, tut seit bald 12 Jahre seinen Dienst, ohne, dass ich irgendwelche Gleichlaufschwankungen höre. Ab und zu gönne ich dem Riemen ein Bad im Talcum. Mehr nicht. Der vor 6 Jahren gekaufte Ersatz liegt ungenutzt im dunklen Fach, es spielt immer noch der erste Riemen. Auf die Idee, den Gleichlauf mittels App zu testen, bin ich noch nie gekommen. Wozu auch? Die Musik gefällt mir so, wie sie ist und spielt nicht anders (Gleichlaufbetrachtet) wie die Musik von CD oder aus dem Stream.
Holger
Inventar
#37 erstellt: 23. Jan 2021, 14:50
[quote="olibar (Beitrag #36)"[
Auf die Idee, den Gleichlauf mittels App zu testen, bin ich noch nie gekommen. Wozu auch?[/quote]

!!!

straylight23
Stammgast
#38 erstellt: 23. Jan 2021, 15:24

ParrotHH (Beitrag #24) schrieb:

holger63 (Beitrag #23) schrieb:
Gleichlaufprobleme hatte ich schon mit Riemen genau wie mit DD. Da sehe ich gar keinen Unterschied. Und das der Gleichauf in den Keller fährt, wenn man den Riemen mal anfasst, ist auch eher ein haltloses Argument. Messbar, vielleicht, aber hörbar nach meiner Erfahrung nicht. Oder fummelt jemand mit Margarine an den Fingern am Dreher herum?

Ich wollte einen Kontrapunkt zur angeblichen Überlegenheit der Riementriebler setzen.

<snip>

Ich hatte mal eher spontan den Gleichlauf meines Thorens TD 320 MK II gemessen, und zwar ganz einfach mit Testton von Schallplatte und Aufnahme per App. Das Ergebnis war für mich ziemlich erstaunlich, denn der Gleichlauf meines tollen Thorens entpuppte sich nach mehrfacher Messung als nicht besonders toll.


Einen Kontrpunkt kann man nur setzen, wenn man eine gegensätzliche Position vertritt.

Wo wurde in dem Beitrag von holger63 von der Überlegenheit des Riemenantriebs gesprochen? Er hatte doch lediglich geschrieben, dass er sowohl mit Direktantrieb, als auch mit Riemenantrieb schon Gleichlaufprobleme hatte und (Achtung Zitat:) "keinen Unterschied" sieht. Nix Überlegenheit = Nix Kontrapunkt = Nur einfaches Statement. Von der Sinnhaftigkeig Deines Vorgehens mal abgesehen. Ich höre weder an meinem 320 MKII noch z.B an meinem CS604 irgendwelche Gleichlaufschwankungen.
ParrotHH
Inventar
#39 erstellt: 23. Jan 2021, 17:01

straylight23 (Beitrag #38) schrieb:
Einen Kontrpunkt kann man nur setzen, wenn man eine gegensätzliche Position vertritt.

Wo wurde in dem Beitrag von holger63 von der Überlegenheit des Riemenantriebs gesprochen?

Hallo!

Ich bezog mich auf die Einlassung von hpkreipe:

hpkreipe (Beitrag #18) schrieb:
Für mich sind direkt angetriebene Plattenspieler, ein Qualitätsnachteil an sich, optimiert für Disko- und Radiofräsen, wo es eben auf und ausschließlich auf schnelles Hochlaufen ankommt, bzw. kam.

M. E. ist es genau andersherum. Probleme mit brummenden und/oder vibrierenden Antrieben hatte ich mit Direkttrieblern: nie!

Bei Riementrieblern aber schon, übrigens mit einem Dual. Es kommen da eben noch Komponenten hinzu, die das Ergebnis beeinflussen und verschlechtern können. Z. B. das Pullley, das bei manchen Duals als "Spreizpulley" ausgeführt ist, um über eine mechanische Veränderung des Durchmessers eine Pitchregelung zu realisieren. Damit spart man zwar "komplexe Ansteuerung, reichlich Elektronik die ausfallen kann", handelt sich dafür aber andere Probleme ein, weil so ein Pulley gespreizt eben nicht mehr perfekt rund ist, sondern kleine Lücken zischen den Lamellen aufweist, über die der Riemen läuft und die Brummen verursachen können.

Über die - mindestens messbaren - Effekte, die die sich verändernden Eigenschaften der Übertragungsflächen von Pulley, Riemen und (Sub)Teller im Alltag mit sich bringen, hatte ich bereits geschrieben. Da ist ein Direktantrieb auf Dauer um Welten überlegen, fallen diese ganzen potentiellen Störelemente nämlich einfach weg.

Einen defekten Timer-IC, Opamp, Transistor oder Kondensator einer Steuerplatine lötet man aus, und ersetzt das Bauteil durch ein neues. Das sind Cent-Artikel. Aber versuche mal, so einen brummenden Antrieb eines an sich hochwertigen Laufwerks wieder zu beruhigen. Viel Spass dabei.

Ich sagte ja auch bereits, dass zumindest für meine Ohren die Unterschiede im Gleichlauf ab einer gewissen Qualität im Alltag nicht mehr hörbar sind. Ich mag aber, wenn ein Gerät so konstruiert ist, um die Qualität dieser Parameter zu erhöhen und auf Dauer zu gewährleisten. Und ich mag es, wenn das unauffällig gemacht wird, "unter der Haube". Man protzt also nicht damit, man tut es einfach.

Tatsächlich ist genau dieses nach außen hin bescheidene Auftreten bei hoher technischer Qualität im Innern eines der Merkmale, die mir bei Dual gut gefallen.


Einen Aspekt der Dual-Welt hat noch keiner hier erwähnt, oder ich habe es überlesen: die dynamisch ausbalancierten Tonarme. Auch so eine Konstruktion, die ich total elegant finde: die Auflagekraft wird über eine Feder an der Achse des Tonarms erzeugt. Das Gegengewicht dient lediglich dazu, den Tonarm auszubalancieren. Damit muss das Gerät nicht mehr im Wasser stehen.

Parrot
.JC.
Inventar
#40 erstellt: 23. Jan 2021, 19:38

ParrotHH (Beitrag #39) schrieb:
Damit muss das Gerät nicht mehr im Wasser stehen.


das ist natürlich ein klarer Vorteil, Feuchtigkeit ist nicht gut für Elektronik.
eStyle
Inventar
#41 erstellt: 23. Jan 2021, 19:44

ParrotHH (Beitrag #39) schrieb:
Einen Aspekt der Dual-Welt hat noch keiner hier erwähnt, oder ich habe es überlesen: die dynamisch ausbalancierten Tonarme.


Das ist definitiv etwas, was ich sehr an meinem Dual CS 600 schätze - einfach aufstellen, fertig!
Holger
Inventar
#42 erstellt: 23. Jan 2021, 19:55

eStyle (Beitrag #41) schrieb:
einfach aufstellen, fertig!


Ja, das mache ich mit meinen Thorensen aber auch... es kommt halt darauf an, WOHIN man ihn stellt...

Darauf zu achten gehört halt auch zum „richtig machen“.

Und wo bitte ist es denn so schräg, dass ein solcher Tonarm wirklich unerlässlich wäre?

ingo74
Inventar
#43 erstellt: 23. Jan 2021, 20:24
Wer schräge Böden hat, für den wär der Technics was

2514f9c4d5a69c165016d78d3fde1723
eStyle
Inventar
#44 erstellt: 23. Jan 2021, 21:11
@Holger:

Natürlich gehört das richtige Aufstellen mit dazu und sollte beachtet werden, aber ein Plattenspieler ist keine kleine Kompaktanlage, die man mal einfach irgendwo hinstellt und das passt schon. Man braucht den richtigen Platz, der oftmals auch nicht auf die Schnelle gegeben ist. Je nach Wohnungsgröße manchmal auch gar nicht. Soll man nur deswegen, den Wunsch Platten hören zu wollen aufgeben?
Ich habe zum Beispiel einen Boden, der etwas zur linken Seite abfällt in meiner neuen Wohnung und somit müsste eigentlich alles auf meinem Lowboard an der linken Seite etwas höher. Hässliche Unterleger oder so möchte ich ungern unter mein Lowboard. Handwerklich begabt bin ich auch nicht, dass ich mir da etwas basteln könnte (höhenverstellbare Füße oder so). Irgendetwas unter die Gerätefüße finde ich optisch auch blöd. Also kann ich nun losgehen und mir entweder einen Plattenspieler mit höhenverstellbaren Füßen kaufen oder einen Dual mit kardanischer Lagerung und fertig - schon kann ich Platten genießen!


[Beitrag von eStyle am 24. Jan 2021, 01:49 bearbeitet]
Fabian-R
Stammgast
#45 erstellt: 23. Jan 2021, 21:20
Also ich nutze einen SL-Q2 wahlweise mit originalem TA oder AT95SH. Absolut top. Der Dual 1228, den ich entsorgt habe, war allerdings keinen Deut schlechter.ALSO. Reine Optiksache, meiner Meinung nach
Holger
Inventar
#46 erstellt: 23. Jan 2021, 21:30

eStyle (Beitrag #44) schrieb:

Ich habe zum Beispiel einen Boden, der etwas zur linken Seite abfällt in meiner neuen Wohnung und somit müsste eigentlich alles auf meinem Lowboard an der linken Seite etwas höher.


Du bist halt die Ausnahme, die die Regel bestätigt... muss es auch geben.
Alles gut.

holger63
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 23. Jan 2021, 23:03
Nochmal kurz..
Ich halte die Frage Direkt oder Riemen eher für akademisch, oder für Geschmackssache.
Ich nutze Silberkabel. Warum? Silber ist der beste Leiter, fertig. Ander nutzen DD. Ist der beste Antrieb. Höre ich das Silberkabel? Hm. Höre ich den DD? Auch hm.
Ich kann Parrots Sicht komplett nachvollziehen, aber bei der Frage, welchen Dreher stelle ich mir zuhause hin, spielen für mich die Antriebsarten eben nur eine untergeordnete Rolle.

Um mal auf das Thema zu kommen, warum Dual? Klare Antwort : weil er dir gefällt!
Mir gefällt Dual nicht.
-rowo-
Stammgast
#48 erstellt: 23. Jan 2021, 23:57
Rein optisch sind mir Duals auch oft zu barock. Allerdings wirkt es so schon ganz anders. Irgendwo habe ich mal einen in rundgelutschter weißer Holzzarge gesehen, den fand ich total schick (hätte optisch gut zu einer Kitchenaid gepasst ); Nachteil war, es passte keine Haube mehr drauf (was ich bei Plattenspielern immer ungünstig finde).

Wichtig bei Drehern ist wohl eher das Zusammenspiel von Tonabnehmer und Tonarm und die passenden Anschlussbedingungen für ersteren. Optik ist für den Besitzer (bzw. den restlichen Haushalt) ein relevantes aber individuelles Auswahlkriterium.

Wie man hier so liest, scheinen Ersatzteilversorgung, die Möglichkeiten der Selbstreparatur und die große hilfsbereite Fan-Community für die Duals zu sprechen; von Reibradlern mal abgesehen, aber das betrifft nicht nur Dual.
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 24. Jan 2021, 00:11
warum .. weil man sich keine Gedanken über Aufstellung machen braucht z.B.in Schräglage
eStyle
Inventar
#50 erstellt: 24. Jan 2021, 01:48

-rowo- (Beitrag #48) schrieb:
hätte optisch gut zu einer Kitchenaid gepasst


Die KitchenAid macht aber keine 33,1/3 Umdrehungen die Minute!
Passat
Inventar
#51 erstellt: 24. Jan 2021, 04:31
Was Technics angeht:
Da haben längst nicht alle Geräte einen SME-Anschluß.
Alle Tangentialgeräte haben T4P und ebenso fast alle Geräte ab Anfang der 80er.

Und bei Dual haben alle Geräte ab 1983 eine normale 1/2"-Systembefestigung.
Nur bei den Geräten der ULM 1 (506/522/606/622/626/650RC/714Q/731Q) und ULM 2-Serien (505/506-1/508/528/607/617Q/627Q/628/728Q/741Q) braucht man für 1/2"-Systeme einen Adapter.

Und über Design lässt sich streiten.
Mir gefallen meine CS 627Q und CS 741Q ausgesprochen gut, für mich eine der schönsten Duals.
Ich habe hier auch 2 Technics-Klone, einen Yamaha TT-400 mit Riemenantrieb und einen Grundig PS 6000 mit Direktantrieb.
Bei beiden wirkt der Teller sehr billig und beim Grundig haben die Gummifüße schon Auflösungserscheinungen.
Wenn man die Teller abnimmt, dann hat man den Eindruck, die wären aus etwas dickerer Alufolie gepresst worden.
Gewicht 530g bzw. 850g, jeweils mit serienmäßiger Gummimatte.
Das Mehrgewicht beim PS 6000 gegenüber dem TT 400 kommt primär vom Magnetring für den Direktantrieb.

Beim CS 627Q z.B. ist der Teller aus dickem Aluguß und hat zudem einen Bleiring am Außenrand eingepresst.
Gewicht mit serienmäßiger Matte 1,2 kg.
Einen Magnetring für den Direktantrieb hat er nicht.

Einen moderene Dual dagegen würde ich kaum kaufen.
Die Technik ist gegenüber den 70ern und 80ern doch stark abgespeckt und die 4er haben einen Designfehler bzgl. der Position des Motors.
Der sitzt bei denen vorne rechts. Normalerweise baut man den möglichst weit weg vom Tonabnehmer ein, also links oder hinten links.
Was Dual da geritten hat, ist mir ein Rätsel.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 24. Jan 2021, 04:34 bearbeitet]
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