Revox A77 MKii WOW Problem

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leechme06
Stammgast
#1 erstellt: 22. Jan 2024, 21:46
Moin liebe Tonbandfreunde!

Ich habe eine Revox A77 MKii, die ich vor ca. 2 Jahren von einem Techniker im Tausch gegen ein defektes Koffermodell erstanden habe. Der Techniker gab mir die Maschine als "gut funktionierendes Gerät" - die nötigen Siebelkos wurden getauscht und ein paar Kleinigkeiten, genaue Infos habe ich nicht. Aber es wurde keine grundlegende Restauration durchgeführt. Ich habe die Maschine nicht sehr oft verwendet, aber aktuell hat die Maschine ein paar Macken. Die erste Macke, die Auftrat ist, dass die Maschine je nach "Tagesform" etwas länger braucht, bis sie auf Touren kommt, also die ersten paar Sekunden ist die Geschwindigkeit zu langsam, die Tonhöhe zu tief, das pendelt sich aber ein. Lustigerweise kann ich diese Macke im Moment nicht rekonstruieren. Die Maschine stand lange in meinem Studio, da ist es im Winter kalt, könnte daran liegen - jetzt Zuhause merke ich das nicht mehr.

Was mir aber auffällt ist, dass die Maschine beginnt, einen ausgeprägteren WOW zu haben, aber nur dann, wenn sich das Band langsm dem Ende zuneigt und die rechte Rolle ziemlich voll ist. Ich kann aktuell tatsächlich nicht sagen, ob das Problem durch das Bespielen bereits auf dem Band ist oder ob es ausschliesslich bei der Wiedergabe auftritt...

Ich habe bei einer kurzen Google Suche einen Artikel gefunden, der exakt dieses Problem beschreibt. Hier das Zitat:

Slick capstan motor shaft

This problem took us several hours to figure out when we first saw it. The symptom is excessive wow in the tape speed, especially as the tape gets to the end of the reel. We spent hours adjusting brake and pinch roller tension, only to finally figure out that the capstan shaft on the Revox goes slick over many hours of use, where the tape touches the shaft. Eventually, the capstan shaft is so slick that it no longer grips the tape, despite the pinch roller pressure being where it should be at.

The solution is to remove the capstan shaft and get it blasted with aluminum chloride.
https://reeltoreeltech.com/revox-tape-deck-overview/

Da ich leider wirklich nicht allzuviel von der Materie verstehe nun also die Frage an die Experten. Was denkt ihr, welche Fehlerquellen kommen alles in Frage und was kann ich ev. selbst dagegen tun, bevor ich das Gerät zum Techniker schleppe?

Ich bin für alle Hinweise dankbar!
P@Freak
Inventar
#2 erstellt: 22. Jan 2024, 22:00
Hallo,

wenn du möchtest das das Nachhaltig wieder ordentlich spielt solltest du bei deinem Kenntnisstand das einem Techniker überlassen der sich mit dem professionellen Service von Bandlaufwerken auskennt ...

P@Freak
leechme06
Stammgast
#3 erstellt: 22. Jan 2024, 22:14

P@Freak (Beitrag #2) schrieb:
Hallo,

wenn du möchtest das das Nachhaltig wieder ordentlich spielt solltest du bei deinem Kenntnisstand das einem Techniker überlassen der sich mit dem professionellen Service von Bandlaufwerken auskennt ...

P@Freak


Da gebe ich dir natürlich im Grundsatz recht. Wo ich vielleicht nicht ganz ehrlich war: Ich bin gelernter Feinmechaniker - und sollte es tatsächlich ein mechanisches Problem sein, dann könnte ich da natürlich schon das Eine oder Andere ausrichten.

Ich habe mal noch etwas weiterrecherchiert und habe den Eindruck, dass ev. das Capstan-Lager geschmiert werden müsste. Folgende Punkte fallen mir auf:

- Der Capstan-Motor braucht ca. 10 s bis er die Betriebsgeschwindigkeit erreicht hat.
- Der Capstan-Motor braucht ca. 30 s bis er nach dem Ausschalten zum Stillstand kommt
- Der Capstan-Motor ist m. E. relativ laut

Ich könnte mir dieses PDP65 ja mal besorgen und das testen, das wäre eine kleine Sache für mich....
DB
Inventar
#4 erstellt: 22. Jan 2024, 22:17
Ursachen können sein: harte A-Rolle, zu hoher Abwickelbandzug, schwingende Drehzahlregelung des Capstanmotors, extreme Differenz der Wickeldurchmesser, klebendes Band.
Man darf nicht vergessen, daß die A77 keine Steuerung des Abwickelbandzuges in Abhängigkeit vom Wickeldurchmesser hat.
Das Gerät sollte überholt werden, dabei müssen die ganzen Plasteelkos raus.


[Beitrag von DB am 22. Jan 2024, 22:20 bearbeitet]
leechme06
Stammgast
#5 erstellt: 22. Jan 2024, 22:31

DB (Beitrag #4) schrieb:
Ursachen können sein: harte A-Rolle, zu hoher Abwickelbandzug, schwingende Drehzahlregelung des Capstanmotors, extreme Differenz der Wickeldurchmesser, klebendes Band.
Man darf nicht vergessen, daß die A77 keine Steuerung des Abwickelbandzuges in Abhängigkeit vom Wickeldurchmesser hat.
Das Gerät sollte überholt werden, dabei müssen die ganzen Plasteelkos raus.


Darf ich dazu ein paar Fragen Stellen?

- Zu hoher Abwickelbandzug: Was bedeutet das genau? Wodurch wird dieser begünstigt oder eingestellt?
-extreme Differenz der Wickeldurchmesser: Ich habe zwei identische NAB-Adapter von Revox und zwei identische AluSpulen von Revox montiert. Als Band kommt ein RTM LPR35 zum Einsatz. Das müsste die Maschine schon handeln können, oder?

Das Band ist beinahe neuwertig, das würde ich als Fehlerquelle ausschliessen. Die Adruckrolle könnte allerdings ein Thema sein. Mir fällt auf, dass die Maschine wikrlich super lauf, solange das Band am Anfang oder in der Mitte ist...
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 22. Jan 2024, 22:57
Ich kenne das Problem. Trat auch bei meiner Revox B 77 auf. Es ist die Capstan-Welle. Ich habe einfach 1000er Sandpapier genommen, die Welle damit etwas angeschliffen, alles wieder ok. Man kann auch die Welle in eine Säurelösung halten. Dazu mal im Tonbandforum suchen. Neue Capstanrolle führte zu gar nichts und den Bandzug kann man bei Revox nicht einstellen. Der ist durch den linken Motor und dessen Vorspannung vorgegeben, die fix ist. Man kann nur zwischen großen und kleinen Spulen umschalten. Da das Gerät über die Vorspannung auch den Band-Kopfkontakt erzeugt macht es gar keinen SInn hier herumzuspielen. Keinesfalls sollte man die fixe Bandführung durch ein Lager ersetzen.
Revox wurde immer sehr gehypt aber in der Alterung ist es leider sehr anfällig gegen alle möglichen Defekte. Die so gescholtenen AKAIs waren da viel gutmütiger.
Bevor du das Gerät für ernsthafte Aufnahmen einsetzt, solltest du die Aufnahmequalität testen. Durch ausgetrocknete Kondensatoren und verdreckte Schalter ist da oft einiges zu tun. Die Relais zur Aktivierung der Aufnahme zicken auch gerne herum. Die LEDs verlieren an Leuchtkraft, die Bremsen, bremsen nicht mehr richtig. Ich kann keinem Laien den Kauf einer nicht überholten Revox empfehlen.
DB
Inventar
#7 erstellt: 22. Jan 2024, 22:59
Na, irgendwo innendrin sind werden ein paar große Drahtwiderstände sein, an denen man den Bandzug einstellen kann. Dazu braucht man aber einen Kraftmesser und das Service Manual.
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 22. Jan 2024, 23:10
Nein, die gibt es nicht. Oder besser es gibt fixe Drahtwiderstände. Die könnte man ändern, aber das ist nicht im Sinne des Herstellers. Warum, schrieb ich ja schon. Es werden im Servicemanual die Werte angegeben, und dass wenn diese nicht erreicht werden die Motorkondensatoren und die Spannungen zu prüfen sind. Das Servicemanual gibt es frei im Netz.
leechme06
Stammgast
#9 erstellt: 22. Jan 2024, 23:57
OK, interessant: Ich habe gerade versucht, nochmals eine Aufnahme zu machen - doch leider nimmt die olle A77 nix auf: Band wird nicht gelsöcht und auch nichts drübergespielt. Die Einstellungen stimmen; die VU's schlagen aus, die Aufnahmelampen leuchten. Keine Ahnung, was da schief gegangen ist. Als ich vor ca. 6 Monaten die letzte Aufnahme gemacht habe, hat alles einwandfrei funktioniert...
DB
Inventar
#10 erstellt: 23. Jan 2024, 10:00
Dann wird's höchste Zeit für eine fachkundige Überholung.
leechme06
Stammgast
#11 erstellt: 23. Jan 2024, 12:45
Ich habe gestern noch eine kleine Nachtschicht eingelegt. Das Problem liegt wohl daran, dass in irgendeinerweise die Record-Funktion nicht aktiviert wird. Entweder liegt es an den beiden roten Schaltern neben den VU's oder an der allgemeinen Rec-Taste. Ein paar Mal hin und her Bewegen hat das Problem vorerst behoben.

Bezüglich dem Wow: Ich habe nun einfach mal die Capstanwelle mit 1000er Poliertuch bearbeitet, dann die Welle und die Andruckrolle mit Isopropanol gereinigt und nochmals Testaufnahmen an der besagten Stelle gemacht: Der Wow-Effekt ist für mich nun nicht mehr hörbar. Insofern habe ich das Problem ein wenig engrenzen bzw. vorläufig beheben können.

Mir ist klar, dass die Maschine im Prinzip einen ordentlichen Service benötigt. Aber das ist bei uns in der Schweiz einfach so was von teuer - und so begeistert bin ich von dem Gerät nun auch wieder nicht, dass sich dies auszahlt...

Andere Frage noch: Mir ist schon länger aufgefallen, dass die VU's nicht richtig funktionieren. Das bedeutet, dass sie sich zwar bewegen, aber nicht richtig anzeigen. Wenn ich bspw. einen Sinuston reingebe und die Rec-Pegel der beiden Kanäle gleich einstelle, bspw. 0dBVU und dann den Sinuston ändere oder auf Weisses Rauschen ändere, dann zeigen die VU's unterschiedliche Werte an. Ebenso wenn ich bspw. den Sinuston am Eingabegerät für beide Kanäle um den gleichen dB-Wert verändere, dann verändern sich beide VU's nicht um den gleichen Wert. Es scheint, als ob da ev. ein Reibungswiederstand am Werk ist. Kennt wer das beschriebene Problem?
Ingor
Inventar
#12 erstellt: 23. Jan 2024, 15:50
Wie schon gesagt, benötigt das Gerät eine Generalüberholung. Ich glaube nicht, dass die VU-Meter defekt sind. Prüfe erstmal, ob das Signal überhaupt in beiden Verstärkern gleich verstärkt wird. Testen kann man das z.B. indem man einen Sinuston von 1 kHz nimmt und mit einem Multimeter nachmisst. Der asbolute Wert ist bei billigen Geräten falsch, aber das spielt auch keine Rolle, es geht nur um den relativen Wert.
DB
Inventar
#13 erstellt: 23. Jan 2024, 17:17
.


[Beitrag von DB am 23. Jan 2024, 17:21 bearbeitet]
DB
Inventar
#14 erstellt: 23. Jan 2024, 17:21

leechme06 (Beitrag #11) schrieb:
Mir ist klar, dass die Maschine im Prinzip einen ordentlichen Service benötigt. Aber das ist bei uns in der Schweiz einfach so was von teuer - und so begeistert bin ich von dem Gerät nun auch wieder nicht, dass sich dies auszahlt...

Deswegen bekommt ihr doch auch viel mehr Lohn.
Zu deiner weiteren Frage. Es kann an den Meßwerken, aber auch an der davor befindlichen Elektronik liegen.
leechme06
Stammgast
#15 erstellt: 24. Jan 2024, 23:14
Hallo zusammen

Danke noch für eure Inputs. Natürlich auch zum Thema Schweizer Löhne - aber das lasse ich jetzt mal so stehen :-)

Ebenso lasse ich stehen, dass das Gerät eine Revision benötigt. Vielleicht kriegt sie diese auch irgendwann. Heute war mal DIY angesagt.

Etwas was mich gestört hat war, dass die beiden Kanäle nicht gleich laut waren. Da war ich nicht sicher: liegt es an den VU's, dem Rec-Level oder dem Playback-Level. Da ich für den Playback-Level ein Testtape benötige, konnte ich dies natürlich nicht korrekt machen. Ich habe mir ein lustiges Experiment überlegt: Ich habe Kanal 1 mit einem 1kHz Sinuston am Ende der Spule bespielt. Den Output dieses Tons habe ich mit dem Multimeter gemessen. Dann habe ich das Band gedreht und Rückwärts laufen lassen, so dass der gleiche bespielte Kanal nun auf Kanal 2 rückwärts lief. Hier habe ich dann ein wenig nachjustiert.

Dann habe ich den Rec-Level kontrolliert und da noch ein wenig Anpassungen vorgenommen.

Wie gesagt - ein paar mögen die Arme verwerfen. Für mich funktioniert es im Moment ziemlich gut. Das Audiomaterial klingt in meinen Ohren sehr gut - und ich bin Tontechniker, meine Ohren können ein bisschen was.

Was jetzt noch nervt sind die VU's. Mit einem scheint etwas nicht zu stimmen, ich bin mir zu 80% sicher, dass es sich um ein mechanisches Problem handelt. Ich habe die VU's geöffnet und ich kann mit meinem Atem klar ausmachen, dass eine Nadel einen grösseren mechanischen Widerstand hat, dadaurch weniger stark auf Transienten reagiert und sich langsamer zurückstellt. Ich habe die Netzsuche bemüht, aber keine Tipps für ein solches Problem gefunden. Falls da noch wer eine Idee hat, bin ich natürlich offen....

Wie gesagt: Die Sache mit dem Polieren der Capstanwelle hat super funktioniert!
einstein-2
Inventar
#16 erstellt: 25. Jan 2024, 04:56
Hallo
Das mit dem ungleichen Playbacklevel könnte natürlich auch an den
Tonköpfen liegen. Hast Du diese mal mit einer Lupe begutachtet?
Wenn diese Einlaufspuren so tief wie Schützengräben haben, ist jede weitere Aktion
sinnlos. Und dann wird es richtig teuer. Es gibt wohl
Ersatzköpfe, jedoch zu horrenden Preisen. Und diese
müssen nach dem Einbau penibelst justiert und eingemessen
werden. Und bevor man an die Tonköpfe geht, kommen die Bandführungen
dran, diese sehen wohl auch nicht besser aus. Und ohne diese zu revidieren,
ist alles andere wieder für die Katz. Ich habe seit 1970 nun schon
meine siebte oder achte Bandmaschine und kenne mich ein
wenig aus. So eine A77, oder auch B77 Maschine im unrevidierten
Zustand, möchte ich schon aufgrund der fehlenden Bandzugregelung
nicht mal geschenkt. HIFI-Vision und Stereoplay hatten dieses Geräte schon vor ungefähr
40Jahren getestet. Es sind die reinsten Bandmörder. Man möge mich nun
steinigen, aber es sind Tatsachen.


[Beitrag von einstein-2 am 25. Jan 2024, 05:11 bearbeitet]
DB
Inventar
#17 erstellt: 25. Jan 2024, 11:26
Naja, Pi mal Daumen geht bei Magnetbandgeräten halt nicht. Wobei die wenigsten Heimbandgeräte eine echte Bandzugregelung hatten. Wenn, dann fand man das mechanisch gelöst eher bei Einmotorern oder bei Philipsgeräten, wo mich aber immer die Kassettenrecordermotoren als Wickelantriebe gestört haben.
Einmotorengeräte werden bisweilen unterschätzt.
Ingor
Inventar
#18 erstellt: 25. Jan 2024, 14:47
@ einstein-2
Sicherlich wären diese Geräte nicht tausendfach verkauft worden, wenn sie das Band misshandeln würden. Das Konzept wurde von vielen Firmen kopiert. Natürlich sind Großspuler nicht unbedingt für Triple-Bänder gemacht, ein Langspielband hat aber keinerlei Probleme mit dem Bandzug. Welche Bandgeräte hast du denn mit Bandzugregelung. Mir fallen da nur sehr teure und kleine Maschinen ein. So was von Uher, Grundig (TS 1000 mal nicht betrachtet), Telefunken Heimgeräte, Philips. Tandberg hat keine Regelung, Akai hat keine Regelung. Ansonsten gebe ich dir Recht, eine unrevidierte Revox kann ganz schön nerven.
pedi
Inventar
#19 erstellt: 25. Jan 2024, 15:08
mir fallen da z.b. die A 700, die ASC 600x ein.
einstein-2
Inventar
#20 erstellt: 25. Jan 2024, 15:20
Hallo Ingor
Mein erstes war ein Uher Variocord 263 Stereo mit
mechanischer Bandzugregelung. Dann kam ein Dual
Typ weiß ich nicht mehr. mechanische Bandzugregelung
auf der Abwickelspule. Danach ein Philips Typ weiß ich nicht
mehr, elektronische Bandzugregelung. Das letzte welches ich noch habe,
habe, ist ein Teac 2000R, mit elektronischer Bandzugregelung. Bei diesem
Gerät kann ich eine 8cm Spule und eine 26cm Spule gemischt auflegen, der Bandzugang
wird sogar da perfekt geregelt. Diese Konstellation macht natürlich keinen Sinn,
jedoch wollte ich das nur testen.


[Beitrag von einstein-2 am 25. Jan 2024, 15:22 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#21 erstellt: 25. Jan 2024, 16:41
Hallo,

zwecks Reparatur: naja, je nachdem wo man in der Schweiz sitzt kann sich eine Fahrt bis nach Villingen im Schwarzwald (Revox Deutschland) schon lohnen...

Günstiger wäre wohl Herr Schröder in Ostfriesland, das lohnt sich nur wenn man dann ein paar Tage an der Nordsee Urlaub machen möchte... Vielleicht waren die Fahrer der ganzen Autos mit CH-Kennzeichen die wir letzten Herbst in Greetsiel gesehen alle dort und haben ihre A/B77 abgeholt...

Peter


[Beitrag von 8erberg am 25. Jan 2024, 16:42 bearbeitet]
leechme06
Stammgast
#22 erstellt: 25. Jan 2024, 16:50
Tatsächlich ist gerade dies der Punkt, der mich am Meisten abschreckt: der Weg. Ich hätte kein Problem, einem Techniker die Maschine mal für einen Kostenvoranschlag oder nur mal zum Einmessen vorbei zu bringen, aber bei uns in Basel gibt es keine Tape-Menschen (zumindest kenne ich keine) - und ich hasse Autofahren, das wird jedes Jahr schlimmer, der Verkehr auch. Und die A77 ist nun doch ein bisschen zartbeseitet, dass ein Versand halt auch nicht ohne ist. Ich habe da mit einem Tape-Delay schon schlechte Erfahrungen gemacht!

Liebe Grüsse
Ingor
Inventar
#23 erstellt: 25. Jan 2024, 16:52
Uher und DUAL waren wohl Kleinspuler und Einmotorenmaschinen. Da benötigt man zwingend eine mechanische Bremse. Die ist oft, aber nicht immer mit einem kleinen Bandfühlhebel ausgestattet. TEAC, ASC und Philips nutzten Gleichstrommotoren, da kann man die Motoren einfacher regeln und sie kamen auch später auf den Markt, zumindest als die A 77. In der Robustheit des Laufwerks und der Langlebigkeit sind Asynchronmotoren den Gleichstrommotoren überlegen. Es entfallen für die Spulenantriebe die Antriebsriemen. Sie haben keine Kollektoren, sind unempfindlich gegen Blockieren und ermöglichen einen einfachen Aufbau des Laufwerks.Eine Bandzugregelung hat sicherlich Vorteile, dafür muss sie aber auch gut funktionieren und da hatten die Hersteller auch so ihre Probleme.
einstein-2
Inventar
#24 erstellt: 25. Jan 2024, 16:57
Hallo Ingor
Das Uher und Dual hatten Bandzugfühlhebel.
Nachtrag. In einem anderen Trad hatte ich schon
mal erwähnt, dass Revox an der A77 und B77 eine
indirekte Bandzugregelung aufgrund der
unterschiedlichen Drehzahlen der Spulenwickel
über elektronische Vergleichswerte elektronisch
hatte realisieren können. Dies wäre aus meiner Sicht
sogar nachträglich über Steckmodule absolut
verschleißfrei möglich gewesen.
Über eins muss ich Dir völlig Recht geben, bei z.B.
Sony, Akai und Konsorten, waren diese Fühlhebel nur
Schau und hatten außer einer dämpfenden und
eventueller Abschaltfunktion, keinerlei regelnde
Funktionen


[Beitrag von einstein-2 am 25. Jan 2024, 17:17 bearbeitet]
WilliO
Inventar
#25 erstellt: 25. Jan 2024, 18:36
Meine Frage in die Runde:
Kennt jemand einen zuverlässigen Reparaturbetrieb für meine Tascam 34B?

Gruß
Willi
DB
Inventar
#26 erstellt: 25. Jan 2024, 18:43
Ein wenig Aufwand für eine Bandzugregelung oder zumindest eine wickelgrößenabhängige Bandzugbeeinflussung wollte man bei vielen Heimgeräten nicht treiben. An der Stelle fängt an, sich das Arbeitsgerät (Studio-Magnetbandtransportwerk) vom Heimgerät zu unterscheiden.
Ingor
Inventar
#27 erstellt: 25. Jan 2024, 18:43
Das Problem von Asynchronmotoren ist, dass sie eine sehr aufwändige Steuerung benötigen, das kostet Geld. Zudem läuft es auch so problemlos, die Hersteller waren ja nicht blöd.
DB
Inventar
#28 erstellt: 25. Jan 2024, 19:14
Eigentlich ist das nicht schwer: Asynchronmotoren lassen sich mit Gleichstrom bremsen. Das war in den Studiolaufwerken so gemacht. Bei manchen Exemplaren entfiel dadurch auch diese Bremsbandschnappmatik.
Ingor
Inventar
#29 erstellt: 25. Jan 2024, 22:22
Hast du mal einen Schaltplan dazu? Haben die Motoren zusätzliche Wicklungen?
DB
Inventar
#30 erstellt: 25. Jan 2024, 23:00
Jetzt zur Hand habe ich keinen Schaltplan. Möglicherweise findet sich was im Netz. Gleichstromgebremst waren T2211, T2221, R722.
ManiBo
Stammgast
#31 erstellt: 28. Jan 2024, 23:23
Zum Thema Bremsen.
Wurde die Wechselspannung abgeschaltet und dafür Gleichspannung angelegt?
Muss die Polarität beachtet werden?
Wird nur eine Wicklung an Gleichspannung gelegt, oder auch die Hilfswicklung mit Phasenschieberkondensator?
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