"S"-Laute beruhigen!

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Neumie
Stammgast
#1 erstellt: 18. Dez 2006, 22:53
Hallo,

ich höre zwar recht gerne Vinyl, würde mich aber keineswegs als Profi auf dem Gebiet bezeichnen. Deshalb weiß ich auch leider nicht wie man folgendes Problem in den Griff bekommt: Zischende S-Laute bei Gesang. Die restliche Höhen in der Region werden wohl auch verzerrt sein, beim Gesang fällt es aber besonders auf. was ist das Problem? die Platten die ich höre sind meist nicht neu sondern alt bzw. gebraucht. Ist das eine Abnutzungserscheinung der Platten? Oder liegts (hoffentlich) am Player?

das System ist ein Thorens TD 165 Spezial mit einem noch ziemlich frischen Vinyl Master Red von Ortofon. Auflagegewicht müsste richtig eingestellt sein (15NM / 1,5 gr.), Antiskating auch. Die Matte unter den Platten ist nicht mehr die Original Gummi-matte, sondern eine Schaumstoff-Matte.


Danke und beste Grüße!
the_det
Inventar
#2 erstellt: 18. Dez 2006, 23:39
Ahoi,

das VM Red ist eigentlich relativ unempfindlich gegenüber Zischlauten. Nach einiger Einspielzeit wird's sicher noch besser.
Wie hast Du das System justiert? Ich denke, dass für den Arm des TD 165 die Schön-Schablone eigentlich gut sein müsste. Ich würde also nochmal pingelige Justage empfehlen. Ach ja, versuch mal das Gewicht mit einer Waage (genauer als die Gewicht-Anzeige) und Antiskating analog dazu einzustellen. An der Matte sollte es eigentlich nicht liegen.

Viel Erfolg!
Det
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 19. Dez 2006, 00:13
Hallo!

Zischen, Verzerrungen und scharfe S-Laute deuten auf eine nich ganz exakte Justage und/oder falsch eingestellte (zu geringe) Auflagekraft hin. In Selteneren Fällen ist die Tonabnehmer/Tonarmkombination nicht Ideal. Falls der TP 11 verbaut ist ist die Kombination VM red-TP 11 nicht besonders günstig da die Resonanzfrequenz der Kombination bei ca.7 Hz liegt. Ansonsten besteht auch noch die Möglichkeit daß die Eingangskapazität ungünstige Werte aufweist, da hilft in Extremfällen nur eine Neuanpassung mit Hilfe eines Lötkolbens.

MFG Günther
renek
Stammgast
#4 erstellt: 19. Dez 2006, 12:55
Entschuldigung, dass ich den Thread missbrauche.


@Hörbert
Was genau meinst du mit Neuanpassung? Hast du dazu vieleicht Links oder kannst das mal beschreiben.

Danke!
jopetz
Inventar
#5 erstellt: 19. Dez 2006, 13:46
Hi renek,

ich bin zwar nicht Hörbert und hab vermutlich auch nicht so viel Ahnung von der Sache wie er, aber ich versuche mal mein Glück...

Das Gesamtsystem aus Spule im Tonabnehmer, Tonarmverkabelung, weitere Kabel, Verstärker bildet einen Schwingkreis, in dem es unter ungünstigen Bedingungen zu Resonanzen bzw. einer Verstärkung bestimmter Frequenzbereiche kommen kann. Mir fehlt hier die Physik, ich nehme es als gegeben hin. Da man die Spule im Tonabnehmer nicht beeinflussen kann, bleibt, den Kondesnator zu verändern. Der 'Standardwert' ist hier wohl so um die 100-120 pF (z.B. Pro-Ject PhonoBox), wenn aber dieser Wert im Gesamtsystem just zur Hochtonverstärkung führt, müsste man die Kapazität erhöhen. (Umgekehrt kann es natürlich auch zu dumpf klingen, dann ist die Gesamtkapazität zu hoch.) Es gibt Vorverstärker, bei denen man dies anpassen kann, ansonsten hilft nur der angesprochene Lötkolben -- wobei ich mich da nicht rantrauen würde.

So weit meine aus der Bedienungsanleitung des SUPA 3.0 entnommene Weisheit. Bei dem Vorverstärker kann man die Kapazität extern anpassen, wobei ich am derzeitigen System zwischen 0 und 330 zusätzlichen pF bei normalen Lautstärken keinen wirklichen Unterschied höre.

Hörbert, übernehmen Sie...

Gruß,
Jochen
renek
Stammgast
#6 erstellt: 19. Dez 2006, 14:15
Ich glaube ich verstehe... auch wenn es nur recht dunkel irgendwie wo klingelt.


Die Anpassung daher mit einer Kapazität parallel am Eingang des Entzerrers. Oder zum vermindern in Reihe.

So "einfach"?


Wäre mal eine Idee da was zu drehen - für mich.
jopetz
Inventar
#7 erstellt: 19. Dez 2006, 14:42
Ja, so 'einfach' müsste es sein (bzw. ist es beim SUPA gelöst).

Gruß,
Jochen
Cosimo_Wien
Stammgast
#8 erstellt: 19. Dez 2006, 14:50
Da gibt´s nur eines, Tonabnehmer tauschen!
Denon DL-160, hat ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis, ausgesprochen verzerrungsarme Wiedergabe (also kein Verzischen von S-Lauten) und ist relativ unempfindlich gegen ungenaue Justage. Als High Output MC wird es am MM Eingang des Verstärkers betrieben.
Grüße, Thomas

PS: Dieses Thema wurde schon sehr oft im Forum diskutiert und viele Foren-User empfehlen ebenfalls dieses System.
jopetz
Inventar
#9 erstellt: 19. Dez 2006, 15:38

Da gibt´s nur eines, Tonabnehmer tauschen!


Das wage ich doch sehr zu bezweifeln. Das VM Red ist ja auch ein ordentliches System, das bestimmt nicht 'standardmäßig' zischt/verzerrt. Ordentlich justiert sollte das nicht so sein -- ist bei mir auch nicht der Fall. Und schlecht justiert wird auch ein anderes System nicht optimal spielen.

Also bevor du ein System für 120 Euro in die Tonne trittst, solltest du es mit nochmaliger Justierung versuchen -- und möglichst auch abklären, wie gut System und Tonarm harmonieren. Das Denon z.B. hat eine recht niedrige Compliance, das passt bestimmt nicht optimal zu jedem Arm...

Gruß,
Jochen
tasha
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 19. Dez 2006, 17:18
Hallo,

nebenbei bemerkt: Es kann nicht schaden, zu überprüfen, ob es nicht eventuell an der Schallplatte liegt. Ich habe so ein paar Kandidaten daheim, bei denen dachte ich schon, dass mein Plattenspieler kaputt ist. Manchmal ist einfach zischen auf der Platte, da hilft stundenlanges Justieren auch nicht weiter.

Grüße,

tasha
raphael.t
Inventar
#11 erstellt: 19. Dez 2006, 17:29
Hallo Neumie!

Zischen kann vielerlei Ursachen haben, etliche haben meine Vorschreiber schon angeführt.
Auch eine beschädigte oder abgenützte Nadel kann zu Zischlauten führen, hoffen wir, dass dem nicht so ist!
Ebenfalls verdächtig sind schwarz angelaufene Kontaktstellen, anfgefangen von den kleinen Steckern, die auf den Tonabnehmerstiften drauf sind bis zu Cinchsteckern, Adaptern usw, die gründlich zu putzen kann zu einer deutlichen Verbesserung führen.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Neumie
Stammgast
#12 erstellt: 19. Dez 2006, 17:47
Erstmal vielen Dank für Eure Mühe und die Konstruktiven Vorschläge!

das System ist auf jeden Fall schon eingespielt, allerdings auch noch nicht so alt, dass die Nadel auf wäre. Der Punkt ist denke ich die Einstellung, kann mich nicht mehr genau erinnern ob und wie ich das System nach dem Kauf justiert habe. Ich war heute Morgen mal bei meinem Händler des Vertrauens (Fraune in Münster) und wollte mir so eine Schablone holen, die meinten allerdings, dass die Schön-Schablone gut, aber nicht zu 100% präzise wäre. haben sogar direkt gefragt ob sie sich den Player eben bei mirzuhause anschauen sollen, ich habe mal in der Nachbarschaft gewohnt. Im Ergebnis bringe ich den Thorens da hin, und die stellen den Präzise ein und schauen was sonst noch los sein könnte. Und so wie ich die kenne wird das Ergebnis gut.

Wenn´s fertig ist, sag ich Bescheid was das Problem war! Bis dahin nochmal Danke...
Hörbert
Inventar
#13 erstellt: 19. Dez 2006, 23:18
Hallo!

@renek

jopetz hat es eigentlich schon auf den Punkt gebracht, die Eingangskapazität des Phonoentzerrers kann in Grenzen angepasst werden um damit die optimale Resonanzfrequenz des Schwingkreises einzustellen, früher hatten Vorverstärker b.z.w. Vollverstärker oftmals einstellbare Kapazitäten am Phonoeingang der Bereich reichte von 68 picofarad bis 680 Picofaradübliche Stufen waren: 68 Picofarad, 127 Picofarad, 249 Picofarad, 330 Picofarad, 420 Picofarad 560 picofarad und 680 Picofarad oder aber die Sachw wurde wie bei Denon mit einem einstellbaren Drehkondensator gelöst.

MFG Günther
hummelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 29. Dez 2007, 13:03

tasha schrieb:
Hallo,

nebenbei bemerkt: Es kann nicht schaden, zu überprüfen, ob es nicht eventuell an der Schallplatte liegt. Ich habe so ein paar Kandidaten daheim, bei denen dachte ich schon, dass mein Plattenspieler kaputt ist. Manchmal ist einfach zischen auf der Platte, da hilft stundenlanges Justieren auch nicht weiter.

Grüße,

tasha


hallo, dazu muss ich auch mal mein leid klagen. ich habe hauptsächlich neue platten und von den neuen zischen fast überall die s-laute, bei manchen mehr, bei manchen weniger. meine "god loves ugly" von atmosphere klingt so grauenvoll, dass ich sie mir kaum anhören kann. allerdings klingen sämtliche bob marley platten astrein ohne jegliches zischen. bei den platten die verschlissene s-laute haben und ich habe ja schon geschrieben, dass das fast alle sind (90%), wird das zischen im platten inneren immer stärker. also das zischen fängt aussen schon an, allerdings relativ schwach und wird, umso weiter man nach innen hört, immer stärker. das war auch schon immer so bei den platten, also ich habe sie aus der folie gerissen und sie hatten sofort schon dieses zischen, abnutzung also ausgeschlossen. ich habe natürlich auch schon mehrere systeme ausprobiert, weil ich wissen wollte ob es wirklich an den platten liegt. bisher waren das nicht die hochwertigsten systeme, das beste system das ich getestet habe war ein pro-ject debut III mit dem standart tonanemer der in der basisversion. also dadurch dass ich platten habe die wirklich sauber spielen auf meinem system, schliesse ich auch die falsche justierung aus. ich würde allerdings sehr gerne wissen ob dieses zischen nur mit hochwertigen geräten, oder garnicht behoben werden kann. bin ich einer der wenigen die dieses zischen so sehr stört? ich meine ich mag den knisternden und manchmal kratzigen klang der platten. die platten die sauber spielen hören sich auch wunderbar an, aber dieses zischen, dieses verdammte zischen. wie macht ihr das? gebt ihr euer geld für platten und teure systeme aus und nehmt dann diesen grauenvollen klang hin? oder habt ihr dieses problem bei euren platten nicht?

mensch jetzt hab ich mich mal so richtig frei geredet
turnerx2
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 29. Dez 2007, 14:05
Hallo,

@Hummelhans: Da das Zischen zur Plattenmitte hin stärker wird, würde ich mal die einstellung meines Gesamtsystems prüfen.

@ Neumie: Ich habe ei n VM-Red an meinem TD320 mit TP16. Die Resonanzfrequenz ist glaube ich auch hier nicht ganz optimal. Trotzdem, bei richtiger Einstellung (s.o.) gibt es keine Zischlaute.

Gruß Christian
hummelhans
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 29. Dez 2007, 14:59

turnerx2 schrieb:
Hallo,

@Hummelhans: Da das Zischen zur Plattenmitte hin stärker wird, würde ich mal die einstellung meines Gesamtsystems prüfen.

Gruß Christian


wie gesagt, habe das auf vielen verschiedenen systemen ausprobiert und es war üerall gleich. ich habe ja auch platten die sauber von anfang bis ende laufen, auf dem selben system. ist eben nur bei manchen platten, oder bei mir eher so, dass manche platten sauber laufen und der rest zischelt. hast du neue platten, mit neuer musik? alte platten sind ja enger gepresst, also ein album war damals noch auf einer platte, die rillen waren enger oder ka, neue alben sind ja oft auf 2 oder 3 platten aufgeteilt, da die rillen anscheinend so breit sind. bei mir laufen die alten platten mit den engen rillen sauber und die neuen mit den breiten, nicht.
abalamahalamatandra
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 29. Dez 2007, 21:51
Bei meinem TD 318 Mk II mit Originalbestückung habe ich unsaubere und damit unangenehme Zischlaute mit einer geänderten Tellerauflage in den Griff bekommen: normal dicke Filzauflage, Vinyl, sehr dünne Filzauflage (Phonosophie).

Das deklariere ich nicht als Allheilmittel, aber bei mir hat es geholfen.
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