Probleme bei Justage von Tonabnehmer - Grundlagen

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stefanshine
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Jul 2008, 11:03
Hallo!

Mittlerweile hab ich schon zwei Plattenspieler, einen TD 160 E sowie einen TD 125 mit SME 3009 S2. Bei meinem TD 160 E hatte ich schon immer das Problem dass gegen Ende der Platte die Verzerrungen zunehmen. Das Problem hatte ich mit einem Ortofon OM20, genauso mit einem Shure Ultra 500, einem Ortofon X5 MC sowie jetzt mit einem Benz MC Gold.

Ich dachte schon es liegt an meinem Tonarm (Lagerspiel oder ähnliches) da ich diese Verzerrungen trotz hundertfachen Wiederholens von Einstellung von Überhang und Kröpfung nicht wegbekommen habe.

Seit einem Monat bin ich stolzer Besitzer eines TD 125 mit SME 3009 S2 Arm. Ich hab mir dafür ein Denon DL 103 R gekauft (jetzt werden wieder einige sagen dass die Kombination nicht optimal ist aber ich finde den Klang super). Habe aber wieder genau dasselbe Problem: Verzerrungen gegen Ende der Platte, besonders bei hohen Stimmen extrem grauslich anzuhören.

Ich verwende seit eh und je die Walter Schön Schablone, die anscheinend recht weit verbreitet ist. Habe zwar die original 3009 Schablone, damit kenn ich mich aber absolut nicht aus.

Ich kann jedenfalls ausschliessen, dass mein Problem:

)von defekten/abgenutzten Platten kommt
)von schmutzigen Platten kommt
)von einem alten/abgenutzten Tonabnehmer kommt

Ich vermute es liegt an der Einstellung von Kröpfung und Überhang. Ich muss zugeben, ich habe bis heute nicht richtig verstanden, was Kröpfung und Überhang genau ist.
Soweit ich verstanden habe geht es bei diesen Einstellungen darum, dass die Nadel des Tonabnehmers sowohl am Plattenende (Überhang?), als auch am Plattenanfang (Kröpfung?) vtangential zum Plattenradius verläuft (dazwischen stimmts halt nicht so ganz, das ist halt bei einem normalen Tonarm einmal so).

Ich muss gestehen dass mir von den ganzen Möglichkeiten der Schön Schablone nur ein Bruchteil verständlich ist.

Ich ersuche euch, korrigiert mich wenn ich irgendwo falsch liege bzw. verratet mir: Wie kann ich meinem Problem, dass mich schon mittlerweile jahrelang verfolgt endlich Herr werden und meine Verzerrungen wegbekommen?

Ich kann einfach nicht glauben, dass Verzerrungen in diesem Ausmaß normal sind bzw dass es an der geringeren Geschwindigkeit gegen Ende der Platte liegt.

Grüße

Stefan
Bepone
Inventar
#2 erstellt: 31. Jul 2008, 17:45
Hallo,

Verzerrungen, besonders gegen Ende der Platte, scheinen viele Leute zu plagen. Lesestoff dazu gibt's hier im Forum schon reichlich. Ich selbst gehöre insofern auch dazu, dass ich solche Verzerrungen anfangs auch recht extrem hatte, zwar nicht nur gegen Ende der Platte, aber dort verstärkt. Das Problem hat sich mit Hilfe dieses Forums nun so gut wie erledigt.
Bei mir waren bzw. sind es sehr oft abgenutzte Platten, die diese Verzerrungen selbst verursachen. Aber das kannst du bei dir ja ausschließen.

Ich benutze nun ein Denon DL-160, und das spielt wirklich sehr verzerrungsarm, auch am Ende der Platte.
Dabei habe ich die Auflagekraft am oberen Ende des vom Hersteller erlaubten Wertes eingestellt. Das solltest du, falls nicht schon geschehen, zuerst einmal probieren. Evtl. mit Tonarmwaage kontrollieren, ob das am Tonarm eingestellte Gewicht wirklich passt.
Zweitens kannst du dich hier im Forum mal über die exakte Ausrichtung des Tonabnehmers belesen, mit der Suchfunktion sollte einiges zu finden sein. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Ausrichtung des Tonabnehmers nach der DIN-Schablone am wenigsten Verzerrungen verursacht, besonders was das Ende der Platte betrifft. Diese Schablone und viele andere kann an vielen Stellen heruntergeladen und ausgedruckt werden, einfach mal danach suchen. Und beim Drucken unbedingt auf den richtigen Maßstab achten (mit Lineal kontrollieren). Der Tonabnehmer wird dann so ausgerichtet, dass er an beiden Nullpunkten auf der Schablone parallel zu den Hilfslinien steht. Im inneren Punkt wird der Tonabnehmer dazu in der Headshell verschoben, im äußeren Punkt dagegen verdreht. Dieses Spielchen - innen verschieben, außen verdrehen - muss man so oft treiben, bis der Tonabnehmer an beiden Punkten EXAKT passt. Zur Hilfe klebe ich mir dazu noch eine Druckbleistiftmine mit Klebestift an eine gerade Kante des Tonabnehmers.

Aber eines muss ich auch sagen: Es gibt meiner Erfahrung nach vereinzelte Platten, die einfach nicht verzerrungsfrei abgespielt werden können! Sei es, weil gerade das Ende sehr laut ist (häufig bei Klassikplatten) oder extrem viel Musikmaterial auf der Platte ist und die Musik deshalb bis kurz vor den Labelkleber geschnitten ist. Aber Fakt ist: Der Großteil meiner Platten wird verzerrungsfrei abgetastet. Verzerrungen sind also die Ausnahme statt die Regel! Ist die Platte ordentlich gemacht, verzerren auch laute und hohe Frauenstimmen nicht am Ende der Platte.
Ist es denn bei allen deinen Platten so verzerrt, oder verzerren nur einzelne?


Gruß
Benjamin
MikeDo
Inventar
#3 erstellt: 31. Jul 2008, 21:28
Hallo Stefan,

lies Dir bitte mal diese Seite durch. Dort sind die ganzen Grundlagen und Erklärungen zu den häufigsten Fragen zu finden. Ferner sind diverse Schablonen zu finden, die man ausdrucken und zur Justierung gebrauchen kann.

Schablonen & mehr..




P.S. Über Verzerrungen ist hier schon alles geschrieben worden, nur nicht von allen
Einfach mal die SuFu benutzen und die Schlagwörter eingeben.
stefanshine
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 31. Jul 2008, 23:44
Hallo,

Bezüglich der Tonabnehmerauflagekraft: Ich habe da schon viel herumexperimentiert und fahre meistens mit annähernd dem angegebenen Maximlwert (0,1g unter Maximalauflagekraft). Da ist leider keine Verbesserung herauszuholen.

Die Verzerrungen treten bei so gut wie allen Platten (ca. 90%) auf, wobei ich sehr viele audiophile Pressungen (Classic Records, MFSL, Japan Pressungen) besitze. Bevorzugt bei hohen Stimmen und gegen Ende der Platte.

Aber das mit dem Verdrehen bzw. Verschieben des Tonabnehmers im Headshell: Da liegt wahrscheinlich der Hund begraben, denn ich habe bisher immer den Tonabnehmer nur verdreht und nie verschoben

Ist ja extrem peinlich sowas.

Ich werd das auf jeden Fall morgen gleich bei meinem TD 160 probieren.

Beim SME 3009 kann ich den Tonabnehmer im Headshell leider nicht verdrehen (sind keine Langlöcher vorhanden). Ich kann hier nur den Tonarm innerhalb der Tonarmbasis nach vorne bzw nach hinten schieben. Wie bewerkstelle ich hier die Einstellung der Kröpfung?


Auf jeden Fall nochmals Danke für den Tip, ich spüre dass es jetzt bergauf geht.

mfg

Stefan Leitner
LP12
Inventar
#5 erstellt: 01. Aug 2008, 14:05
Hi,

wenn Du nicht verschoben hast, wie hast du dann den Überhang eingestellt ?

Sehr hilfreich ist die Kurzanleitung, die direkt auf die Schön gedruckt ist. Die Reihenfolge ist hierbei wichtig :

1. am äußeren Punkt die Kröpfung einstellen, bis die Nadel bei Parallelität zu den Linien EXAKT im Punkt steht (leichte Vertiefung hier).

2. dann am inneren Punkt den Überhang kontrollieren. Du drehst die Schablone so weit, bis Parallelität mit den Linien herrscht. Nun kannst Du den Wert ablesen, um welchen der TA nach vorne, bzw. nach hinten parallel verschoben werden muss. Da man dies aber nie schafft, ohne dabei den TA minimal zu verdrehen (und eben NICHT exakt parallel verscheibt) muss am äußeren Punkt die Kröpfung kontrolliert und nachjustiert werden, dann wieder der Überhang, ... . Das kann schonmal dauern und nerven.

Ist man zu genervt - lieber abbrechen und am nächsten Tag weitermachen.

Ich empfehle unbedingt, die Justage bei ausreichend Tageslicht zu unternehmen und nicht unter einer Lampe. Lampen können einen Schattenwurf verursachen, der bei der Justage irritieren kann.

Das 103R lässt sich aufgrund seiner klotzigen Form sehr gut justieren. Ich hatte früher auch immer Probleme mit Verzerrungen am Plattenende. Nachdem ich selbst mittels der Schön justiere und versuche, dies so exakt wie möglich zu machen, sind die Probleme fast weg. Hilfreich ist es auch, wenn man sich eine weitere Fluchtlinie auf die Schbalone zeichnet - genau dort, wo unverständlicherweise keine Linien vor oder hinter der Linie mit den Nullpunkten sind. das hat das Peilen nach Parallelität enorm vereinfacht.

Verzerrungen könnten übrigens auch in einem gewissem Maß durch falsch eingestelltes Antiskating verursacht sein.


[Beitrag von LP12 am 01. Aug 2008, 14:07 bearbeitet]
violette
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 01. Aug 2008, 14:59
Hallo Stefan

Hast Du bei die Geometrie Einstellung Ri = 60 mm genommen ?
Vorn unten am TA hast Du kein kleine Schraube zu offnen an der Rohre ?
Mfg
Joel
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