Zischeln und übersteuern bei neuem System

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TomTset
Neuling
#1 erstellt: 05. Mai 2009, 21:11
Hallo,

und gleich mal zu meinem Problem
Also wenn ich meine Platten abspiele kommt es auf dem rechten Kanal zu einer Art zischeln bei den Höhen und der linke klingt relativ dumpf, aber wesentlich besser. Je weiter ich aber zur mitte der Platte komme, klingen beide Kanäle wie übersteuert.

Mein Equipment

TA -> Ortofon Concorde Broadcast E neu
und -> Pickering XV-15 Nadel D150DJ alt
Dreher -> Sherwood PM-8550
Receiver -> Denon 2802

Was habe ich bisher probiert
anderen Verstärker
anderen Tonabnemer
verschieden Auflagerkräfte (habe aber leider keine Waage)
Antiskating obwohl ich auch nicht weiß wie ich das einstellen sollte

Wie ich gelesen habe sollen sich Verzerrungen mit einer Tonabnehmer und Tonarm Justage mindern lassen. Doch wie macht man das bei nem TA zum "schnell einspannen" ?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Burkie
Inventar
#2 erstellt: 05. Mai 2009, 21:47
Hallo,

Du hast den Plattenspieler richtig waagerecht mit Wasserwaage oder Libelle ausgerichtet? Libelle oder x-y-Wasserwaage gibts für wenig Geld im Baumarkt. Die Wasserwaage sollte zur Justage auf dem Plattenteller liegen. Dann mal zur Kontrolle die Libelle auf die Zarge/Gehäuse auflegen, auf dem der Tonarm montiert ist. Beide (Gehäuse und Plattenteller) sollten gleichzeitig in Waage liegen.

Ansonsten sollte natürlich der Tonarm richtig ausgewogen sein, d.h. bei Auflagekraft auf Null eingestellt muß der Tonarm mit montiertem System und abgenommenem Nadelschutz in Waage schweben.

Testsignale zur Justage befinden sich auf der Hi-fi-News-Analogue-Test-LP. Concorde-Systeme lassen sich nicht weiter justieren; sie müssen also zum Tonarm passen. Concorde-Systeme sind eigentlich für Technics-Plattenspieler 1200 und deren Tonarme abgestimmt. Tonarme mit anderer Geometrie sind u.U. für Concorde-Systeme nicht geeignet, weil vieleicht der Überhang dann nicht stimmt. Überprüfen kann man das mit den Tonabnehmer-Justage-Schablonen, die man zum Selber-Ausdrucken im Internet findet, oder von denen eine mit der genannten Test-LP mitgeliefert wird.

Die Höhe des Tonarms zur Platte sollte auch zum Tonabnehmer justiert sein: Bei abgesenktem Tonarm, wenn die Nadel auf der Platte liegt, sollte der Tonarm waagrecht verlaufen. Falls nicht, muß die Tonarmhöhe nachjustiert werden.

Eine weitere Möglichkeit für den Fehler könnte darin liegen, dass vieleicht die Lager des Tonarms verschlissen sind und zuviel Reibung verursachen. Vieleicht behindern aber auch die Kabel, die aus dem Tonarm kommen und in der Nähe des Tonarmdrehpunktes in den Plattenspieler geführt werden, eine reibungsarme Drehung des Tonarms.

Tonarmwaagen gibt es für nicht so viel Geld auch zu kaufen. Wenn die Auflagekrafteinstellung des Tonarms nicht so exakt funktioniert, ist das sicher eine Empfehlung. Die Waage von Ortofon (für etwas weniger als 10€) finde ich nicht so sehr gut und und auch nicht sehr genau. Die Shure-Tonarmwaage soll etwas teurer und etwas genauer sein, kenne ich aber nicht.

Wenn der Fehler aber in gleicher Weise bei verschiedenen Tonabnehmern auftritt, ist es wahrscheinlich, dass der Fehler eher nicht an den Systemen liegt. Zischeln oder "wie übersteuert", noch dazu in Abhängigkeit von der Position auf der Platte, klingt eher wie eine defekte Platte oder aber nach Problemen am Tonarm, oder auch wie Plattenspieler nicht waagerecht.

Natürlich kann auch der Verstärker/Receiver defekt sein, aber dann sollte der Fehler immerzu gleich, also unabhängig von der Position auf der Platte auftreten.

Hoffe bei der Fehlersuche geholfen zu haben.

MfG
germi1982
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 05. Mai 2009, 22:02
Ich habe die von Shure...die ist ok, und macht natürlich auch optisch mehr her als die Ortofon da sie halt aus Metall ist (antimagnetisch).
TomTset
Neuling
#4 erstellt: 05. Mai 2009, 22:14
Erstmal Danke für deine Tips

Das waagerecht Ausrichten werde ich morgen gleich mal überprüfen.

Zum Verstärker da habe ich auch schon 2 verschiedene ausprobiert, ohne erfolg.

Zu den Platten hatte es heute nochmal mit ner ganz neuen Platte versucht auch keine Veränderung

Wie verändere ich denn die Höhe des Tonarms einfach die Schraube drehen die über dem Gelenk sitzt?
Burkie
Inventar
#5 erstellt: 05. Mai 2009, 23:01

TomTset schrieb:
Erstmal Danke für deine Tips

Das waagerecht Ausrichten werde ich morgen gleich mal überprüfen.

Zum Verstärker da habe ich auch schon 2 verschiedene ausprobiert, ohne erfolg.

Zu den Platten hatte es heute nochmal mit ner ganz neuen Platte versucht auch keine Veränderung

Wie verändere ich denn die Höhe des Tonarms einfach die Schraube drehen die über dem Gelenk sitzt?


Ich kenne Deinen Spieler nicht. Die Verstellung sollte in der Anleitung erwähnt sein. Wenn der Tonarm bei abgesenkter Nadel nach einigermaßen genauem Augenmaß dann waagerecht läuft, sollte eigentlich alles erstmal in Ordnung sein.

Wichtig ist auch, das habe ich vergessen, dass die Nadel, wenn man von vorne auf den Tonabnehmer schaut, senkrecht in die Rille eintaucht. Die Oberkannte des System soll also parallel zur Plattenoberfläche ausgerichtet sein.

Die Plattenrille ist im Querschnitt etwa ein V. Die Nadel | muß senkrecht zum V der Rille stehen. Falls das nicht richtig justiert ist, kratzt die Spitze der Nadel an einer der Flanken der Rille, anstatt auf die Spitze des Vs der Rille zu zeigen.
Etwa so:
Richtig:
|
V

Falsch:
/
V

Oder falsch:
\
V


Ist die Headshell schräg montiert, oder aber die Drehachse des Tonarms ist nicht in allen (x-y-)Richtungen parallel zur Drehachse des Plattentellers ausgerichtet, könnten solche Fehler entstehen, die dann in ihrer Größe noch von der Position auf der Platte abhängen können.

Frage: Hast Du Deinen Spieler erst jetzt neu oder gebraucht gekauft, oder hattest Du ihn schon ewig, und erst jetzt ist das Problem aufgetreten?

Hintergrund der Frage: Spieler mit Geburtsdefekt (Neukauf) oder vom Vorbesitzer verbastelt oder vermurkst? Oder aber, beim Umzug und Transport vieleicht irgendwie was verbogen?

Wenn der Defekt bei mehreren Platten auftritt, liegt es wohl nicht an den Platten.

Ich tippe darauf:
A) Bei beiden Systemen stimmt die Justage (Überhang, Winkel) sehr grob nicht.
B) Nadel ist nicht senkrecht zur Platte, also Tonabnehmeroberkante nicht parallel zur Platte. Ursache womöglich: Headshell hat im Tonarm zuviel Spiel und wird beim Festziehen der Überwurfmutter immer etwas verdreht. Lösung: Auf waagerecht festhalten beim Festziehen.
C) Tonarm verbogen, oder Tonarmdrehachse nicht senkrecht. Das wären dann mechanische Beschädigungen am Spieler.

Mfg
TomTset
Neuling
#6 erstellt: 06. Mai 2009, 07:27
Also den dreher habe ich von einem kumpel vor ca 3 monaten bekommen (ist mein erster Dreher). Zum Anfang ist es mir garnicht aufgefallen, war ja noch alles neu und ich wuste garnicht wie platten nun so klingen müssen, hatte ja auch nur zwei drei Stück. Bis heute sinds nun ein paar mehr geworden, unter anderen ein paar Ärtze Platten. Da ich von denen zusätzlich die CD's besitze und weiß wie die klingen sollten, ist es mir aufgefallen. Dachte zuerst es liegt am Tonabnehmer weil der schon relativ mitgenommen aussah und habe mir darauf das Broadcast E geholt, leider ohne Besserung.

So muss jetzt erstmal zur uni wenn ich wieder da bin werde ich die Tips mal durch probieren melde mich danach wieder.


vielen dank nochmal

UPDATE

So habe den dreher mal in die waagerechte gebracht doch leider brachte dies noch nicht den erwünschten erfolg
also habe ich mir mal die sme aufnahme genau angeschaut und festgestellt das die leicht verdreht ist also nicht gerade " I " sonder leicht schräg " / "
Wie läßt sich das denn korrigieren
Habe schon den arm abgebaut aber alle halterungen sind fest mit Bohrlöchern und schrauben fixiert

Habe mal ein paar bilder angehängt ( handy habe keine cam)







[Beitrag von TomTset am 06. Mai 2009, 21:43 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#7 erstellt: 10. Mai 2009, 21:06
Hallo,

die SME-Aufnahme dient der Montage der Headshell bzw. des Tonabnehmers (bei Ortofon-Concorde-Systemen) am Tonarm. Die Bilder, die Du zeigst, sind die Bilder des Tonarmlagers.
Dort, am Tonarmlager sollte man erstmal nichts basteln, wenn man sich nicht auskennt.
Justiert wird immer vorne, am Tonabnehmer. Einzig die Tonarmhöhe kann man bei einigen Tonarmen am Tonarmlager einstellen, bei anderen Konstruktionen evtl. vorne am Headshell. Die Bedienungsanleitung sollte dazu eigentlich alle notwendige Hinweise enthalten. Hast Du die denn überhaupt?

Die Justage geht so in dieser Reihenfolge:
0.) Plattenspieler in Waage aufstellen (Libelle/Wasserwaage).
1.) System montieren (in Headshell, Kabel aufstecken, Headshell an Tonarm), Antiskating auf Null einstellen.
2.) Nadelschutzkappe abnehmen, Tonarm auswiegen. Er muß nun frei schweben, das heißt der Arm darf sich weder absenken noch heben, wenn man ihn loslässt.
3.) Auflagekraft von ewta 1 Gramm einstellen, damit sich die Nadel absenken kann.
4.) Justageschablone auf den Plattenteller legen, Tonarm auf die markierten Positionen absenken. Der Plattenteller dreht sich dabei natürlich nicht.
5.) Stimmt die Justage gemäß der Schablone? Falls nicht, Tonarm anheben, Befestigungsschrauben des Tonabnehmers in der Headshell etwas lösen, Tonabnehmer verschieben und drehen, bis die Justage stimmt. Schrauben wieder anziehen, dabei den Tonabnehmer nicht aus der Justage verschieben.
6.) Tonarm nochmal neu auswiegen. (Durch die Justage hat sich die Position des Tonabnehmers geändert, die Waage stimmt also nicht mehr.)
7.) Auflagekraft einstellen.
8.) Antiskating auf den Wert der Auflagekraft einstellen.
9.) Platte auflegen, Tonarm auf Platte absenken. Seitlich schauen: Geht der Tonarm waagerecht? Kleine Abweichungen sind egal, bei großen Abweichungen von der Waagerechten: Tonarmhöhe justieren (falls möglich), ansonsten: Matte unter die Platte legen, oder dünnere Plattentellermatte verwenden.

Dann kommt der erste Hörtest. Das sollte jetzt schon mal recht vernünftig und gut nach Hi-Fi klingen. Normal laute LPs sollte nicht verzerren, oder dumpf und muffelig klingen. Dumpf und muffelig könnte ein Hinweis auf defekte oder "abgebrochene" Nadelspitze sein. Oder aber, Tonarm oder Headshell verbogen, oder sonst sowas.

Mach doch mal ein paar Bilder von der Headshell montiert am Tonarm: Von der Seite (quer zur Rille), von vorne und von oben.

Hast Du eine Justageschablone? Die gibts entweder zu kaufen oder zum Selberdrucken als Downloads (Achtung, Maßstab beim Ausdrucken beachten!!! Die Schablone darf weder zu groß noch zu klein, noch etwa gestaucht oder verzerrt ausgedruckt werden!!!)

Warum fragst du nicht mal Deinen Kumpel, von dem Du den Spieler hast, um Hilfe? Er sollte sich doch noch etwas besser damit auskennen?

Beste Grüße
TomTset
Neuling
#8 erstellt: 12. Mai 2009, 09:53
Hallo

erstmal sorry für meine späte antwort hatte aber in den letzten tagen keine zeit deine tips zu testen.

Habe leider kein Handbuch für den drehen, war halt alles sehr preiswert geschossen und meine Kumpel hat leider auch keine Ahnung von der technik.

Was ich mal probiert habe ist die platten höher zulegen hat auch einiges gebracht, werde mir mal ne waage und schablone besorgen und versuchen alles zu justieren anbei nochmal nen paar bilder falls dir oder jemanden noch was einfällt.

vielen dank nochmal













Traktor_1
Inventar
#9 erstellt: 12. Mai 2009, 11:52
wenn ich das so sehe ist da ein DJ System verbaut (Tonabnehmer ) eventuell ist es defekt...da mit den Nadeln nicht so liebevoll umgegangen werden muß !


[Beitrag von Traktor_1 am 12. Mai 2009, 12:16 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#10 erstellt: 13. Mai 2009, 20:54
Hallo,

kann es sein, dass die Headshell-Aufnahme etwas verdreht ist?

http://s1b.directupload.net/file/d/1793/r4kulu42_jpg.htm


Falls ja, steht somit die Nadel nicht senkrecht zur Rille.

Ist es denkbar, dass die Headshell-Aufnahme oder der Tonarm verbogen ist?

http://s3b.directupload.net/file/d/1793/lzcct9yb_jpg.htm


Falls ja, stimmt die Justage nicht mehr.

Über Ferndiagnose lässt sich da aber nichts machen, da musst Du selber mal mit scharfem Auge nachschauen, ob der Tonarm weder verknickt noch verbogen ist, ob der Tonarm nocht richtig im Tonarmlager sitzt oder dort was defekt ist. Oder ob die Nadel nicht mehr senkrecht zur Rille steht.

MfG


[Beitrag von Burkie am 13. Mai 2009, 21:06 bearbeitet]
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