Sind aktuelle Plattenpressungen den überwiegend einfachen Plattenspielern angepasst?

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StephanCOH
Stammgast

#1 erstellt: 17. Jun 2021, 13:17

Ein

HIERAUS abgespaltenes Thema.

Burkie (Beitrag #15) schrieb:

... Die meisten Platten werden ja so produziert, dass sie bei der Mehrheit der Kundschaft (Fans), die ja nur mittelmässige Ton-Nadeln und Anlagen haben, noch annehmbar bis gut klingen. Kaum jemand macht ja Platten, die sich nur auf höchstwertigsten und teuersten Tonabnehmern und Nadeln akzeptabel abspielen und anhören lassen.

Da ich in der letzten Woche selber (mal wieder) ein Master zum Schnitt für die spätere Pressung gesendet habe, interessiert mich diese Ausführung oben besonders (wenn auch leicht off-topic).

Was passiert denn da genau bzw. was muss passieren, damit die Pressung für das "Mittelfeld" gut klingt?

[Beitrag von Pilotcutter am 17. Jun 2021, 15:25 bearbeitet]

hoehne
Inventar

#2 erstellt: 17. Jun 2021, 16:25

Das glaube ich nicht. Mir scheint es eher so, dass sich aktuell die wenigsten Künstler bzw. die Plattenfirmen die Mühe machen und das Geld dafür in die Hand nehmen, ein ordentliches LP Master anzufertigen oder anfertigen zu lassen. Das Ergebnis klingt dann auf Low-Price-Drehern eben wie es klingt, weil man nicht sagen kann, ob das System oder das Mastering Schrott ist. Manchmal kommt es mir vor, die lassen den LP-Schnitt vom gleichen Master wie für's Spotify-Streaming anfertigen, weil die Kundschaft eh nur Mono mit ner Sonos hört. Dazu ein paar Hipster, die sich über buntes Vinyl freuen und den warmen Plattenklang zelebrieren... Ich lach mich tot. Meine Meinung - diese Menschen haben noch nie guten Klang gehört.
Aber hey: Opium für's Volk und Gewinnmaximierung für die Plattenfirmen.

srabu
Stammgast

#3 erstellt: 20. Jun 2021, 12:45

Die Aussage von Burkle ist Unfug, denke ich.
Noch nie habe ich die Möglichkeit bekommen, bei einem Presswerk einen speziellen Cut für billige Rundnadeln oder teure scharfe Schliffe zu ordern.

Presswerke schneiden mit alten Maschinen, und im Idealfall genau das, was mit dem Master geordert wurde und von einem Cutter ausgeführt, welcher sein Handwerk exzellent beherrscht.
Und ja, es gibt gute, sehr gute und nicht so gute Presswerke. Viele bieten Mastering-Services, einige applizieren ungefragt HPF/ LPF oder limitieren den Stereo-Anteil im Bass, damit die Nadel nicht aus der Rille springt.
Natürlich ist das Medium Vinyl selbst mit diversen Limits behaftet.

@hoehne - bin da bei dir, im Mastering passiert die finale Magie, oder halt auch nicht.
Persönlich bin ich hoch erfreut, wie hochwertig viele 'moderne' Pressungen sind

StephanCOH
Stammgast

#4 erstellt: 21. Jun 2021, 14:41

srabu (Beitrag #3) schrieb:

Noch nie habe ich die Möglichkeit bekommen, bei einem Presswerk einen speziellen Cut für billige Rundnadeln oder teure scharfe Schliffe zu ordern.

So geht es mir auch. Und wenn ich die Testpressungen abhöre, höre ich die natürlich gegen das eingesendete Master und erwarte, dass dies so vollständig wie möglich geschnitten wurde.

srabu (Beitrag #3) schrieb:

Und ja, es gibt gute, sehr gute und nicht so gute Presswerke. Viele bieten Mastering-Services, einige applizieren ungefragt HPF/ LPF oder limitieren den Stereo-Anteil im Bass, damit die Nadel nicht aus der Rille springt.

Wir haben diesmal das erste Mal ein externes Studio für den Schnitt. Bin gespannt, ob sich das bemerkbar macht.