Vinyl Schallplatten Oberfläche Kratzer entfernen wie? schleifen restaurieren

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huansaun
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Dez 2007, 15:58
Hallo, wußte nicht so recht wohin damit, sry falls es falscht ist.
Also, ich weiß von nem Plattenhändler, der das auch anbietet, das man Schallplatten "schleifen" lassen kann, das entfernt einiges an Kratzern und lässt die Platten oft weit besser aussehen wie vorher. Nur ist das ganze recht teuer, für eine Lp 20 Euro pro Seite.
Meine Frage ist, weiß jemand hier wie man das macht bzw kennt Ihr Methoden wie man es macht?

Gruß an alle
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 10. Dez 2007, 18:44
Hallo!

ist vielleicht nicht sachdienlich. Dass LPs dann besser aussehen, kann ich mir gut vorstellen.
Aber Nebengeräusche gehen dadurch mit 100% nicht weg. Die Information steckt ja in den Rillenflanken. Und die kannst du nicht nachpolieren. Erstens: wie will man da vernünftig rankommen? Zweitens ist dann die Musik gleich mit "rauspoliert".
Die Abtastnadel hat KEINEN Kontakt zur glänzenden Oberfläche der LP. Das heißt, reine Oberflächenkratzer (die nicht auch die Rillenflanken betreffen) sind auch nicht hörbar.

Gruß
Bernhard
huansaun
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 10. Dez 2007, 19:57
Ich habe schon Platten gehört die "geschliffen" worden sind. Die klangen sauberer als vorher, nicht mehr mit soviel knistern usw. Man sieht einfach eine sauberere Oberfläche auch, wieder glänzender. Was die genau machen weiß ich ja nicht, das einzige was man erkennen kann das in der Auslaufrille so eine Art leicht bläuliche Schleifspuren sind, ganz leicht.
hf500
Moderator
#4 erstellt: 10. Dez 2007, 20:24
Moin,
wahrscheinlich knistern sie nur weniger, weil sie nach dem Schleifen gruendlich gewaschen werden muessen.
Wie schon gesagt, die Information steckt in den Rillenflanken und dort kommt man mit dem Schleifen nicht hin.

Ich wuerde die Platten also nur sachgerecht waschen (lassen).

73
Peter
huansaun
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 10. Dez 2007, 21:12
Mag ja alles sein, aber ich würde trotzdem gerne wissen wie die das machen.
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 11. Dez 2007, 06:01
Kauf doch auf dem Flohmarkt eine billige total zerkratzte LP und behandle sie mit Schwingschleifer und feinstem Schmirgelpapier.
Vielleicht darf auch nicht kreisend, sondern in Rillenrichtung oder auch quer dazu geschliffen werden.
Platte waschen.
Ein vorher- nachher Sicht- und Hörtest bringt Klarheit.

Wenns nur um das Musikmaterial geht empfehle ich die digitale Restauration mit Computer.

gruss
bukongahelas
cmoss
Inventar
#7 erstellt: 12. Dez 2007, 17:09
Jetzt gebe ich auch meinen Kren dazu: Den Klang kann man durch Schleifen sicherlich nicht verbessern, außerdem ist eine Rille ja nur ein paar hundertstel Millimeter hoch und wenn Du da was wegschleifst, schleifst Du in jedem Fall auch Information weg.
Beste Lösung: Kratzer von vornherein vermeiden und Platten wie rohe Eier behandeln.

Claus
HerEVoice
Stammgast
#8 erstellt: 12. Dez 2007, 21:49
Hi

bertl100 schrieb:


Hallo!

ist vielleicht nicht sachdienlich. Dass LPs dann besser aussehen, kann ich mir gut vorstellen.
Aber Nebengeräusche gehen dadurch mit 100% nicht weg. Die Information steckt ja in den Rillenflanken. Und die kannst du nicht nachpolieren. Erstens: wie will man da vernünftig rankommen? Zweitens ist dann die Musik gleich mit "rauspoliert".
Die Abtastnadel hat KEINEN Kontakt zur glänzenden Oberfläche der LP. Das heißt, reine Oberflächenkratzer (die nicht auch die Rillenflanken betreffen) sind auch nicht hörbar.

Gruß
Bernhard


Kann ich mich nur anschließen. Die Nadel taucht je nach Art dess Schliffs unterschiedlich tief in die Rille. Am höchsten sitzt der sphärische(konische)Schliff (kaum noch verwendet) gefolgt von den elliptischen Varianten unterschiedlicher Verrundungsradien bis zu den Rillengrundspürhunden(vdH, u.ä.)deren Geometrie eher der eines Schneidstichels ähnelt. Also kein Kontakt zur Oberfläche. Könnte mir sogar vorstellen das man sich noch Probleme mit dem Schleifen der Platte einhandelt in dem Sinne das die Schliffkanten nicht gratfrei sind. Nur ne Vermutung, die mich aber davon abhalten würde in dieser Art tätig zu werden. Oberflächenkratzer sind unproblematisch und entstehen alleine schon durch das entnehmen und zurückschieben der LP aus der Hülle. Sind also unvermeidlich. Wenn Kratzer hörbar werden gehen sie tiefer also in den Bereich in dem abgetastet wird. Durch das Schleifen würde ich logischerweise auch Informationen wegschleifen. Kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Ferner, da Material abgetragen wird sitzt die Nadel nicht mehr so tief in der Rille. Inwiefern dies jetzt die "Führungsqualitäten" dieser beeinflußt(Die Tendenz vielleicht eher aus der Rille zu hüpfen)vermag ich nicht zu sagen. Diese Möglichkeit sollte man aber durchaus in Betracht ziehen.
Spar dir die Kohle und finde dich mit den Schwächen des Mediums ab. Wenn die Musik gefällt klappt es auch diese Unzulänglichkeiten zu tolerieren. MM.

cmoss schrieb:


Beste Lösung: Kratzer von vornherein vermeiden und Platten wie rohe Eier behandeln.


Jawoll.

Grüße
Herbert


[Beitrag von HerEVoice am 12. Dez 2007, 22:21 bearbeitet]
hf500
Moderator
#9 erstellt: 12. Dez 2007, 22:16
@bukongahelas

Moin,
mit dieser Methode hast Du garantiert eine Platte zum Antiskating-Testen.
Die ist dann naemlich poliert ;-)

Feine Kratzer bekommt man mit Lackpolitur aus Kunststoffen heraus.
Allerdings sind auch die Rillen einer Platte fuer die Politur auch "feine Kratzer".

Fuer die Feinpolitur der nach obigem Rezept abgeschliffenen Platte wird es reichen ;-)

73
Peter
bukongahelas
Inventar
#10 erstellt: 13. Dez 2007, 07:38
In den 70ern, als Platten noch aktuell waren, sah ich mal im TV, dass bei der Herstellung der "Urrohling", die erste Matrize, ich glaube hiess "Vater" oder "Mutter", von Frauen unter dem Mikroskop auf Rillenstörungen (Körner,Grate) untersucht und die Störungen per Gravurstift von Hand entfernt,geglättet wurden.
Das könnte man auch mit normalen Platten versuchen, vorausgesetzt man hat die nötige ruhige Hand und massenhaft Zeit.
gruss
bukongahelas
cmoss
Inventar
#11 erstellt: 13. Dez 2007, 13:14
... nur daß diese Mutter nicht aus Vinyl war, sondern, glaube ich mich zu erinnern, aus dem auf der Urmatrize galvanisch aufgebrachten Kupfer oder Nickel, da kann man vielleicht besser drinnen herumstochern. Im elastischen Vinyl würde ich das nicht probieren, das geht 100pro schief und man wird alles nur verschlimmbessern. Wenn jemand glaubt, mit Knacksern nicht leben zu können, sollte er die Platte digitalisieren und mit entsprechender Software den Linienzug vergrößern und die Knackser manuell rausbügeln (funktioniert gut z.B. mit CoolEdit)
Claus
bukongahelas
Inventar
#12 erstellt: 14. Dez 2007, 08:37
Mit Clean von Steinberg bin ich sehr zufrieden, besonders die Einstellung der Filter in Echtzeit , sofortige Wirkung mit minimaler Verzögerung, ist wesentlich praxisgerechter als die "Vorschau" anderer Programme.
Die schwersten Störungen werden übermalt, den Rest übernehmen die Filter, die dann weniger stark eingestellt werden müssen. Sparsamer bedachter Einsatz der Filter ist hier optimal. Der schmale Grat zwischen Entstörung und Klangverschlimmbesserung.
gruss
bukongahelas
Edison
Stammgast
#13 erstellt: 16. Dez 2007, 03:49
Moin moin,


n den 70ern, als Platten noch aktuell waren, sah ich mal im TV, dass bei der Herstellung der "Urrohling", die erste Matrize, ich glaube hiess "Vater" oder "Mutter", von Frauen unter dem Mikroskop auf Rillenstörungen (Körner,Grate) untersucht und die Störungen per Gravurstift von Hand entfernt,geglättet wurden.


diese Techniker nannte(nennt) man "Mutterstecher".

Davon gibt es heute nicht mehr viele.
Bertl100
Inventar
#14 erstellt: 16. Dez 2007, 14:07

diese Techniker nannte(nennt) man "Mutterstecher".

Das wäre doch die perfekte Frage für "Genial daneben", oder?

:-)

Gruß
Bernhard
Modulor
Stammgast
#15 erstellt: 16. Dez 2007, 14:17

Bertl100 schrieb:

diese Techniker nannte(nennt) man "Mutterstecher".

Das wäre doch die perfekte Frage für "Genial daneben", oder?

:-)

Gruß
Bernhard


Ja los mach das mal - gibt 500.-€ wenn die das nicht erraten,oder? Die sind bei dem Begriff sicher...
karl50
Stammgast
#16 erstellt: 26. Feb 2015, 15:55
Hallo,

kenne das Polieren nur von gepressten CDs und DVDs,
da bringt es was, da die Daten ja unter der Oberfäche liegen.

Bei LPs schließe ich mich meinen Vorrednern an.

Gruß Karl

PS. habe nicht auf das Datum der Beiträge geachtet !


[Beitrag von karl50 am 26. Feb 2015, 16:00 bearbeitet]
firefl7
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 30. Aug 2018, 21:42
Muss mal kurz hier entstauben.

Ich habe eine gebrauchte Platte via Discogs gekauft. Als NM angegeben, hat aber leider nen Oberflächenkratzer, gaaaanz klein, der dennoch tief genug zu sein scheint, um fürs Springen bzw. sogar dauerhaften Hängenbleiben an der Stelle zu sorgen. Bin gerade mittelmäßig traurig-sauer-verzweifelt-verärgert.

Den Kratzer kann ich mit bloßen Auge und der Hilfe einer Taschenlampe sehen. Er hat die Form eines ^ und ist ungefähr nen Millimeter groß. Also wirklich mega winzig.

Nun hab ich gelesen, dass es möglich ist, den Kratzer mit einer ganz feinen Nadel zumindest vom Springer bzw. Hänger zu einem Knisterpunkt umzufunktionieren, indem man die Rillenflanken mit einer Nadel soweit glättet, dass die Abtastnadel eben nicht mehr raus springt. Ich hab ziemlich gute Augen und habe ja den Kratzer auch entdeckt, aber soweit, dass ich die Rillenflanken WIRKLICH erkennen könnte, reicht meine Sehkraft dann doch nicht.

Meine Frage - hat das mal jemand auf diese Art und Weise versucht und geschafft, Kratzer auszubessern? Ich überlege, mir dafür ein kleines Taschenmikroskop anzuschaffen, die kriegt man für unter 20 Euro. Damit sollte ich die Rillenflanken gut sehen können. Grübel.

Was meint ihr?

Hmm oder wäre es in so nem Fall evtl hilfreich, mal ne Runde mit (zu) hohem Auflagegewicht laufen zu lassen?



[Beitrag von firefl7 am 30. Aug 2018, 21:45 bearbeitet]
tbc67
Stammgast
#18 erstellt: 31. Aug 2018, 06:43
okela
Stammgast
#19 erstellt: 05. Sep 2018, 20:43
Ich habe einen Springer so bearbeitet: DJ Nadel drauf, Gewicht volle pulle, Stop drücken (voll manueller Plattenspieler) und dann an der Schadstelle immer langsam vor und zurück drehen, wie Scratchen in Zeitlupe. Irgendwann war die Rille geglättet und seitdem knackt es da nur noch.
Burkie
Inventar
#20 erstellt: 15. Sep 2018, 18:23
Damit sollte es gehen.

Ich würde es evtl. spezieller fassen:
DJ-Tonabnehmer, elliptische DJ-Nadel (etwa von Ortofon), hohes Auflagegewicht.
(Den Tonabnehmer braucht man nur als halter der Nadel, und zur akustischen Kontrolle.)

Hauptsächlich wird die Rille durch Rückwärtsdrehen repariert.
Letztlich aber wird man wohl etwas Vinyl "abhobel" oder wenigstens umformen, die ursprüngliche Form der Rille, die zum Springen führte, muss ja irgendwie weg...

Gruss
gapigen
Inventar
#21 erstellt: 16. Sep 2018, 09:46

DJ-Tonabnehmer, elliptische DJ-Nadel (etwa von Ortofon), hohes Auflagegewicht.

Das muss jedoch verfügbar sein. Reicht nicht auch das vorsichtige Bearbeiten mit einer Nähnadel?
Burkie
Inventar
#22 erstellt: 16. Sep 2018, 11:44
Mit Nähnadel habe ich es nie ausprobiert.

Vielleicht hast du ja ein altes schlechtes System, oder nur eine schlechte Nadel, die du für solche Dinge hergeben kannst...?

Offensichtlich geht es aber mit Geduld, Lupe und Nähnadel, die Youtube-Videos beweisen es wohl.
Mir persönlich wäre das allerdings zu kniffelig. Ich würde es zuerst nach der Methode "Rückwärtslauf" probieren.

Gruss
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