Altgeräte vs Neugeräte

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peter220667
Neuling
#1 erstellt: 06. Aug 2014, 08:05
Hallo,
ich bin neu hier und stelle mich gleich mal vor.
Ich bin 47, meine Hobbys sind Fotografie, lesen und natürlich Musik (Klassik und Rock) hören.
Da meine seitherige Anlage defekt ist, möchte ich mich HiFi-mässig neu aufstellen.
Ich werde mich nach gebrauchten Geräten umsehen.
Dabei hat sich die Frage für mich ergeben, ob ältere Geräte, z.B. eine 20 Jahre alte Revox-Anlage sich mit
deutlich jüngeren (ca. 5 Jahre alt) Anlagen messen kann, oder hat die Technik inzwischen so große Fortschritte gemacht,
daß die jüngeren Geräte (CD-Player und Amp) überlegen sind?

Viele Grüße,
Peter.
golf2
Inventar
#2 erstellt: 06. Aug 2014, 08:10
Hallo Peter 220667,

sagen wir's mal so. Amps sind von der Entwicklung eher stehengeblieben, bei CD Playern wurden bei der Wandlertechnik deutliche Fortschritte gemacht. Ich würde bei den Quellen und Lautsprechern eher Neugeräte nehmen. Es gibt auch Dienstleistungen, die alte Lautsprecherboxen wieder aufmöbeln, die machen dann klanglich wirklich Fortschritte.

golf2
müllkramer
Stammgast
#3 erstellt: 06. Aug 2014, 08:20
eine nicht zur sau gemachte revox-anlage ist sicherlich auch heute eine lohnenswerte geschichte.alt muss aber nicht zwangsläufig besser als neu ..neu nicht zwingend und in allen fällen einer alten anlage überlegen sein.

eine neue anlage hat den vorteil der eventuellen garantie,ist meist defektsicherer als unrevidierte geschichten der vergangenheit.dafür ist die anmutung einer neuen anlage meist die eines press-span-möbels im vergleich zu früher.ooooder du legt heute eben richtig kohle auf den tresen-dann bekommt man auch dicke alufronten und metallknöppe zum drehen.

leider sind im zuge des vintage-hypes heute die preise für gefragte komponenten in luftleere räume abgehoben.gesuchte vor-endverstärkerkombinationen aus der guten alten zeit erreichen preisniveaus,bei denen man dringend sauerstoffzufuhr benötigt.oder man sucht lange oder hat einfach glück.

einen alten cd-spieler würde ich mir allerdings gut überlegen...ob die wandler heute unbedingt sooo viel besser sind als von anfang der neunziger,kann ich nicht beurteilen..ich hätte da eher furcht vor abkackenden transportmechaniken oder ausgeräucherten lasern.
DVDMike
Inventar
#4 erstellt: 06. Aug 2014, 13:50
Hallo,

willkommen im Forum!

Grundsätzlich bin ich durauch ein Fan von alten Geräten, weil viele in Sachen Haptik einfach heute unerreicht sind. Einen Onkyo CD-Player DX-6850 (ich glaube der wars) mit massiver Metallschublabe konnte man bei geöffneter Lade daran tragen und nix ist passiert. Bei manch neuen Geräten scheint die klapprige Lade schon beim zugucken auseinander zu fallen...

Vielleicht sind Verstärker von der Entwicklung her stehen geblieben und die Boliden der 70er und 80er klingen auch hervorragend, man darf aber nicht vergessen, daß es auch bei Verstärkern Verschleiß und Verschleißteile gibt, z.B. Kondensatoren, kratzende Potis etc. Von der reinen Optik her sind einige alte Geräte top, ob man sich mit einem Gebrauchtgerät aber mögliche Probleme einfangen will, muß man selbst entscheiden. Auch Revox-Verstärker haben mit 20-30 Jahren Wartungsbedarf. Es gibt aber auch heute noch ein paar schöne neue Verstärker. Die Frage ist, was Du willst. Heimkino mit Surround oder Stereo? Bei Stereo gibt es z.B. schickes von Rotel oder ähnlichen Herstellern.

Dass bei CD-Playern die Wandler so riesige Sprünge gemacht haben sollen, kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe einen Denon DCD-1500 (ca 1985), einen Denon DCD-1460 (ca 1990), einen Sony CDP-M70 (ca 1988), einen Sony CDP-M95 (ca 1990), einen Sony CDP-X55ES (ca 1990) und einen Sony CDP-X333ES (1991). Die klingen alle top und auch auch gegen heutige CD-Player (habe gegen neuere 500 EUR Denons und andere gehört) hört man keinen signifikanten Unterschied. Ja, in der Theorie ist ein 1-Bit-Wandler dem 16-Bit 4fach-Oversampling überlegen etc. Wenn Du das vergißt und Dir CDs anhörst, hörst Du bei HiFi keinen Unterschied. Vielleicht bei High-End mit Boxen und Verstärker für 10.000 EUro.

Reine CD-Player findest Du ja heute kaum noch welche. Alles DVD-Player und Multi-Geräte, die aber bei CD of mit langen Einlesezeiten und langsamer Bedienung nerven. Die alten Player sind einfach schnell und zuverlässig. Bei den alten Geräten ist leider bei vielen Topgeräten das Thema Laser ein Problem. Für die Top-Sonys aus den 90ern mit Linearantrieb gibt es keine Laser mehr. Tolle Geräte mit über 10kg, aber wenn der Laser kaputt geht, kein Ersatz :-( Ärgerlicherweise ist das bei den Topgeräten der Fall, bei den mit einfacheren Laufwerken jedoch meist nicht. Für meine Sony CDP-M70 und M95, obwohl aus den 80ern, gibt es heute noch problemlos Laser für 25 Euro, die man einfach so tauschen kann.

Den Sony CDP-M95 mit dem hervorragenden Philips TDA1541-Wandler habe ich vor ein paar Monaten für 25 Euro auf Ebay gekauft. Einen Ersatzlaser für 20 Euro habe ich auch auf Vorrat, aber noch nicht gebraucht. Das Ding für 25 Euro (hat damals 800 DM gekostet) klingt einfach klasse und hat eine Bombenausstattung.

Du siehst, ich bin großer Fan alter solider CD-Player. Ich glaube nicht, das neue so viel besser klingen im Blindvergleich. Wenn man einen alten kauft, aber gleich checken, ob es noch Laser gibt oder nicht.

Meine Empfehlung ist folgende: Wenn Du enfach Spaß an alten Geräten hast, die Optik und Haptik magst und notfalls auch mal Problemchen in Kauf nimmst, dann gibt es sehr viele schöne Geräte.

Wenn Du aber einfach schön entspannt Musik hören willst mit neuen Geräten und mit Garantie, dann würde ich mich mal umgucken nach aktuellen Geräten von Rotel oder so.

Gruß,
Michael
peter220667
Neuling
#5 erstellt: 06. Aug 2014, 14:40
Hallo Michael,
ich bin nicht unbedingt ein Fan von alten Geräten, aber da ich bei Technik oft die Erfahrung gemacht habe, daß ein gebrauchtes, qualitativ hochwertiges Gerät deutlich besser ist als das, was ich mir neu leisten kann. (ganz egal ob es sich dabei um Auto, Kamera, Objektive, Stative, MTB, Werkzeug oder was auch immer handelt) Zumal der Preisverfall bei gebrauchter Unterhaltungselektronik ja immens ist.

Ich möchte Stereo, kein Heimkino mit Surround.

Wie verhält es sich mit den Lautsprechern? Habe schon einige Zeit mit googeln verbracht, um herauszufinden was für mich besser ist: 2.0 oder 2.1.
Wirklich schlau geworden bin ich aber nicht. Ich höre Rock und Klassik, mag kristallklare Höhen und tiefe kräftige Bässe, und wenn ich allein zuhause bin darf es auch mal gern richtig laut sein.

Mit was fahre ich besser:
Richtig gute gebrauchte Lautsprecher kaufen, oder mit einem Bausatz? Bin handwerklich nicht ganz ungeschickt und einen ambitionierten Hobby-Schreiner habe ich auch an der Hand.

Im Bereich Fotografie weiss ich sehr genau, welche gebrauchten Artikel von welchen Herstellern sehr gut sind und von was man lieber die Finger lässt. Dieses Wissen fehlt mir im Bereich Hifi, deswegen währe ich sehr froh, wenn Ihr mir da helfen könntet.
Gibt es Hersteller oder Modellreihen, von denen alles gut ist und Hersteller oder Modellreihen, von denen man grundsätzlich die Finger lassen sollte?

Peter.
DVDMike
Inventar
#6 erstellt: 06. Aug 2014, 15:50
Hi Peter,

bei Stereo bin ich persönlich eigentlich kein Fan von 2.1, weil ich da den Sub irgendwie immer störend finde. Ich habe da lieber ein gutes 2.0 Set. Aber natürlich kann ein Sub sinnvoll sein, wenn man z.B. keine Standboxen im Raum unter bekommt. Was ich niemals machen würde für Hifi, ist so ein 2.1 System mit einem Sub und zwei billigen Quäkern. Bestenfalls würde ich einen Sub als Unterstützung für die Hauptlautsprecher nehmen - wenn denn wirklich nötig. Und da liegt das Problem, daß ein guter normaler Stereo-Verstäker normalerweise keinen Subwoofer-Ausgang hat. Und ja eigentlic auch nicht braucht.

Deine Fragen sind berechtigt, aber nicht leicht zu beantworten. Es stellen sich die Fragen nach

- Größe des Raums
- Wie groß dürfen die Lautsprecher sein
- und natürlich nach dem Budget.

Für einen mittelgroßen oder großen Raum würde ich immer - wenn es stelltechnisch möglich ist - richtige Standboxen nehmen. Ist der Raum zu klein für Standboxen, dann gibt es noch immer sehr gute Regalboxen, die natürlich begrenzten Bass haben, z.T. aber angeblich erstaunlichen Bass liefern.

Jeder, den Du hier fragst, wird Dir sagen, daß Du die Lautsprecher selber hören mußt. Am besten daheim in Deinem Raum an Deinem Equipment. Das ist wohl grundsätzlich auch richtig, geht aber nicht immer. Von daher finde ich Bausätze schwierig, weil man die normalerweise vorher erst Recht nicht hören kann.

Wie gesagt, neben Größe ist das Budget der wichtigste Faktor. Reden wir von 500 Euro pro Paar, von 1.000 Euro oder gar noch mehr? Dann gibt es natürlich viele Hersteller, die wirklich gut sind, wo aber jeder seine eigenen Präferenzen hat.

Wenn es um sehr gutes Preisleistungsverhältnis geht, würde ich mal bei Nubert gucken. Das ist ein inzwischen sehr rennomierter Internetversender (www.nubert.de), der allseits anerkannt sehr gute Boxen fürs Geld (von kleinem bis großem Budget, von Regallautsprecher bis Standbox und Heimkiono) liefert. Die bekommst Du nach Hause geliefert und kannst sie dann auch daheim testen.

Bei gebrauchten Lautsprechern wäre ich noch vorsichtiger als bei gebrauchten Geräten. Sind die Sicken (die Schaumstoff- oder Gummiränder an den Membranen) in Ordnung? Wie wurden sie behandelt (sehr hohe Pegel können schaden oder Hochtöner beschädigen)? Richtig gute gebrauchte bekommst Du auch nicht so billig.

Was ist denn Dein Budget für die Geräte und die Boxen?

Gruß,
Michael
golf2
Inventar
#7 erstellt: 07. Aug 2014, 14:20
Ich würde einem 2.0 Paar auch eher den Vorzug geben. Was sind denn jetzt für Speaker vorhanden? Auf der diesjährigen High End habe ich Speaker von Indiana Line gehört. Preis- Leistungsmässig sind die wirklich sehr gut.
Die Nota 260 gibt's schon für 145 Euro pro Stück. Dazu z.B ein NAD Verstärker C 316BEE und den NAD C 516BEE. Damit wärst Du erstmal ziemlich
gut bedient und noch nicht im vierstelligem Bereich.

golf2


[Beitrag von golf2 am 07. Aug 2014, 14:20 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#8 erstellt: 07. Aug 2014, 14:45
bei der Technik ist es so, dass es z.B. sehr gute "alte" Verstärker gibt und die alten Kisten speziell bei der Haptik punkten.
Allerdings werden da z.T. dann auch Sammler oder Liebhaber Preise aufgerufen, die sich nicht wirklich mit der technischen Leistung begründen lassen.

Nach meinen Erfahrungen kann man mit gebrauchten LS sehr gut sparen. Schaumstoff-Sicken gibt es inzwischen doch gar nicht mehr und die Gummi Sicken halten z.T. 20 Jahre und länger ohne Probleme.
Allerdings ist Selbstbau auch eine hervorragende Alternative um für vergleichbar wenig Geld hervorragende LS zu bekommen.

Ob 2.0 oder 2.1 muss man sehen. Ich habe z.B. eine ganze Zeit mit Audio Physic Tempo3 Jubilee gehört, denen ein Lund Subwoofer parallel geschaltet wurde und sich bei ca. 50Hz ausgeblendet hat.
Da hat man halt den großen Vorteil, dass man die Stereo-LS und den Subwoofer getrennt voneinander jeweils für optimalen Klang aufstellen kann!
peter220667
Neuling
#9 erstellt: 07. Aug 2014, 15:25
Also mein Budget liegt bei etwa 1000€.
Es ist gerade ein ungünstiger Zeitpunkt, an dem meine seitherige Anlage ausgefallen ist, da ich gerade einige andere Investitionen (Möbel wegen Umzug, Auto...) tätigen muss.
Seither hatte ich eine Bose Lifestyle 3, die hatte ich mir vor 22 Jahren (da war ich 25) gekauft. Die dazugehörenden Lautsprecher lassen sich nicht wirklich an einer Nicht-Bose-Anlage betreiben und sie genügen meinen Ansprüchen auch nicht mehr.

Das Zimmer ist 4 x 6 Meter groß und hat Parkettboden. Grün eingezeichnet ist die seitherige Anordnung der 2.1 Lautsprecher.
Wohnzimmer
DVDMike
Inventar
#10 erstellt: 07. Aug 2014, 16:00
Hi,

bei dem Budget wäre der Vorschlag von Golf2 mit dem NAD Verstärker und CD-Player ja genau passend. Als Boxenalternative würde ich mir zu den von Golf2 vorgeschlagenen auch die Nubert nuBox 481 mal ansehen. Immerhin eine Standbox, über die Audio geschrieben hat: "Als sehr kompakte Standbox begeistert die 481 mit wunderbar natürlichem, unverfälschtem Klangbild. Sie verträgt mächtig Pegel und glänzt mit „enorm tiefem und sauberem Bass“ (Audio 1/07)." Für 199 Euro pro Stück sollten die bei den NADs auch noch drin sein.

Gruß,
Michael
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