Digitalsignal mit Filtern beeinflussen

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Elektrosmog
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Jun 2017, 09:19
Hallo allerseits.

Ich habe nun (die NuVero 140 sind zurück geschickt) und die Nubert NuPro A-700 zugelegt. Diese möchte diese nach Möglichkeit digital betreiben, um Kabelsalat, Brummschleifen usw. von vornherein zu verhindern.

Den NuControl musste ich leider auch (erst mal) zurück schicken, da die 30-Tage-Frist sonst abgelaufen wäre und der technische Support von Nubert mir nicht bestätigen konnte, dass die Filterfunktionen, insbesondere die der 7 Equalizer auch auf Digital-Out wirken und nicht nur auf Analog-Out.


Damit wäre ich schon bei meiner Frage: Kann man das digitale Signal, das zu den Boxen geht, beeinflussen, indem man einen DSP mit parametrischen Equalizern zwischen die Quellgeräte und den Boxen einschleift? Oder ist das technisch auf rein digitaler Ebene nicht möglich?

Im Internet habe ich darüber nichts gefunden, bzw. es wird nie beschrieben, ob die Geräte das Digitalsignal beeinflussen oder nur das Analogsignal.


Im Endeffekt geht es darum, den Bassbereich sauberer zu bekommen und die 2-3 Raummoden zu zähmen, ohne die Wohnung mit Plattenabsorbern oder Bassfallen zuzustellen. Hinrücken kann man die Boxen und den Hörplatz ja nicht ideal, um alle Moden und auch die daraus resultierenden Einbrüche in den Griff zu bekommen.

Was haltet ihr von digitaler Raumkorrektur? Damit bekommt man am Hörplatz ja einen ziemlich glatten Frequenzgang. Wäre das ein besserer Ansatz? Auf vielen "Beratungs"seiten wird aber davon abgeraten...
Buschel
Inventar
#2 erstellt: 11. Jun 2017, 13:18
Hallo,

natürlich kannst du digitale Filter auch ohne AD- und/oder AD-Wandlung anwenden. Es gibt Hersteller, die genau dazu passende Geräte anbieten, z.B.

DDRC-22D von MiniDSP
Antimode DualCore von DSPeaker

Von MiniDSP gab es auch eine ältere und günstigere Variante, die du evtl. noch gebraucht findest: OpenDRC-DI. Nachteil der oben genannten Geräte ist, dass sie immer die eingehenden Signal auf ihre interne Samplingrate (meist 48 oder 96 kHz) umwandeln. Es wird also nicht die native Samplingrate übernommen.

Alternativ kannst du noch Audiointerfaces mit digital in/out benutzen. Diese haben zum Teil solche parametrischen Filter bereits intern verbaut (über SW steuerbar) oder können an über USB an einen PC angeschlossen werden, der die Filterung übernimmt. Beispiele:

Digiface USB von RME
Fireface UCX von RME

Auf dem PC muss dann ein Filterprogramm konfiguriert werden, das die Daten vom Audiointerface abholt (Record), filtert und dann wieder zum Audiointerface zurückgibt (Playback). Als Filterprogramme gibt es dann wiederum kostenfreie (z.B. brutefir unter Linux) oder kostenpflichtige (z.B. Acourate unter Windows) Software. Vorteil eines solchen Setups ist die höhere Flexibilität, Nachteil ist der komplexere Aufbau und oft die Bedienung.

Wenn du die Filterung noch mit Quellenwahl und Lautstärkeregelung (auch auf SPDIF) kombinieren möchtest, gibt es z.B. den

MDAC+ von Restek.

Das ist eine Kombination aus Vorverstärker und USB-Audiointerface, an den du per SPDIF mehrere Quellen anschließen kannst, diese dann über eine Tape-Schleife (USB oder SPDIF) durch einen DSP oder einen PC leitest, um die Daten letztlich entweder digital oder analog ausgeben zu lassen. Die Lautstärkeregelung kann auch den Digitalausgang regeln. Diese Lösung ist bei mir in Kombination mit einem Linux-PC als Filter und zur flac-Wiedergabe in Betrieb.

Grüße,
Andree


[Beitrag von Buschel am 11. Jun 2017, 13:26 bearbeitet]
Elektrosmog
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Jun 2017, 15:44
Danke für deine Antwort.

Die Nubert-Boxen können eh nur 96 kHz verarbeiten.

Von den ersten 4 ist leider nur einer interessant,nämlich der Antimode, da die anderen nur unter Win oder Mac laufen, nicht aber unter Linux.

Ich habe mir von dem eine Bedienungsanleitung heruntergeladen, die ich mir erst mal zu Gemüte führen muss. Ist viel zu lesen.

Vom Restek habe ich eine alte stereoplay ausgegraben, dessen Artikel ich noch lesen werde.
Der Antimode hat nur einen Toslink-Eingang. Kann man mechanische Umschalter oder "Umschaltkisten" verwenden oder ist sowas Schrott?

Beispiele:
https://www.amazon.d...iolett/dp/B000L0W5U2 abgesehen davon, dass er sch*** aussieht
oder
https://www.conrad.d...45-weiss-989345.html


[Beitrag von Elektrosmog am 11. Jun 2017, 15:58 bearbeitet]
Buschel
Inventar
#4 erstellt: 11. Jun 2017, 17:05
Hallo,

Elektrosmog (Beitrag #3) schrieb:
Die Nubert-Boxen können eh nur 96 kHz verarbeiten.

Du meinst, dass die Nuberts intern mit 96 kHz arbeiten, oder dass sie nur 96 kHz am Eingang akzeptieren? Falls ja, dann schaue mal, mit welcher Samplingfrequenz der von dir favorisierte Antimode Dualcore ausgeben kann. Wenn du Pech hast, werden nur 48 kHz ausgegeben.


Elektrosmog (Beitrag #3) schrieb:
Von den ersten 4 ist leider nur einer interessant,nämlich der Antimode, da die anderen nur unter Win oder Mac laufen, nicht aber unter Linux.

Die RME UCX habe ich an einem Linux-Rechner betrieben. Nur zum Ändern der Grundeinstellungen braucht man Windows, danach läuft das Audiointerface auch stand alone -- und im "Class Compliant"-Modus dann auch mit USB-Audio für Mac und Linux. Ob es diesen Modus auch für das RME Digiface gibt, kann ich dir nicht sagen. Für die MiniDSP-Geräte benötigt man Windows vermutlich auch nur für das Messen, sowie Erstellen und Laden der Filter, danach laufen die ebenfalls stand alone.


Elektrosmog (Beitrag #3) schrieb:
Der Antimode hat nur einen Toslink-Eingang. Kann man mechanische Umschalter oder "Umschaltkisten" verwenden oder ist sowas Schrott?

Solche Umschaltkisten habe ich nie benutzt, ich halte davon nicht viel. Dann lieber vernünftige Studiotechnik (z.B. CAS 2.V4 von Funk oder das schon erwähnte RME Digiface) oder eben die all-in-one Lösung von Restek.

Was genau sind denn deine Anforderungen? Aus deinen Beiträge lese ich bisher:
- Mehrere digitale SPDIF Quellen
- Digitaler DSP für Raumkorrektur
- Linux
- evtl. 96 kHz Output für die Nuberts
- Wo findet die Laustärkeregelung statt? An den Nuberts?
- Brauchst du SPDIF opt oder coax für deine Quellen und die Nuberts?
- Fernbedienung für Quellenwahl und Lautstärke gewünscht?

Grüße,
Andree


[Beitrag von Buschel am 11. Jun 2017, 17:13 bearbeitet]
cr
Inventar
#5 erstellt: 11. Jun 2017, 17:08
Der, der Scheiße aussieht, hat bei mir, als ich noch CDs brannte, immer problemlos funktioniert. Die Kabel sollten aber kurz sein, da einiges an Licht verlorengeht.
Elektronische SPDIF-Verteiler sind aber praktischer....
Elektrosmog
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 11. Jun 2017, 18:02
In der Bedienungsanleitung der Nuberts werden die max. Samplingraten mit 96 kHz S/PDIF bzw. 48 kHz USB angegeben.
Ob die mit 192 kHz nichts wiedergeben, weiß ich jetzt nicht. Irgendwo habe ich gelesen, dass man die Rate herunterrechnen soll / muss.

Der Antimode wird von mir favorisiert, weil er die Raumeinmessung autark, ohne PC-Unterstützung kann.

48 kHz? Auf der Homepage wird was anderes behauptet oder ich hab's nicht geschnallt:

Duale, symmetrische 6MHz Oversampling multi-bit DAC und 192kHz A/D-Wandler pro Ausgangskanal (je einer pro Ein- und Ausgang!) für die höchste Wiedergabetreue, die unsere anspruchsvollen Kunden erwarten


Die Anforderungen sind soweit korrekt. Die Lautstärke soll an den Boxen mittels der FB eingestellt werden. Die Glotze ist hier eine Ausnahme, da es beim Fernsehen unpraktisch ist mit 2 Fernbedienungen zu hantieren. Darum wird die analog verbunden, da der Digitalausgang nur 100% Lautstärke ausgibt. Aber bei dem Fernsehsound ist es sowieso egal, ob analog oder digital.

Linux nur, wenn der PC integraler Bestandteil der Prozedur ist und nicht nur dazu verwendet wird, um Werte zu speichern..
Am besten ein Stand-Alone-Gerät.
Die Boxen sollen möglichst optisch angetrieben werden.
Alle Quellen bieten Optical-out, nur der CD-Player hat noch zusätzlich einen Koax-Ausgang. Nach Möglichkeit sollen nur optische Strippen verwendet werden. Die sind so dünn, dass sie leichter zu verstecken sind.

Das mit der Umschalterei kann ich auch mit einem anderen Gerät machen. Es ist nicht so, dass ich ständig umschalte. Da kann ich auch mal aufstehen.


Also der Restek kann auch Raumeinmessung (autark) oder "nur" parametrische Filter?
Ich bin mit dem Lesen noch nicht fertig, da ich dauernd was anderes machen muss.

@ cr
Danke für deine Antwort. Die elektronischen kosten ja auch fast nix.
cr
Inventar
#7 erstellt: 11. Jun 2017, 19:25
Den Dirac gibts auch noch als Gerät (oder auch Softwarelösung). Werde ich mir mal holen. Das automat. Einmessen funktioniert angeblich ganz gut. Den PC braucht man zur Berechnung der Korrekturkurve, die dann ins Gerät geht.
Buschel
Inventar
#8 erstellt: 11. Jun 2017, 20:16
Hallo,

Elektrosmog (Beitrag #6) schrieb:
In der Bedienungsanleitung der Nuberts werden die max. Samplingraten mit 96 kHz S/PDIF bzw. 48 kHz USB angegeben.

Ok, dann sind das nur die maximal unterstützten Samplingraten. Brauchst du nur zu beachten, falls du >96 kHz Material hättest -- das müsstest du dann entsprechend anpassen.


Elektrosmog (Beitrag #6) schrieb:
48 kHz?

Da bin ich mir ziemlich sicher. Auf der homepage steht nur, dass 192 kHz angenommen werden. Dort steht aber auch, dass mit 48 kHz ausgegeben wird. Die Raumkorrektur läuft also vermutlich mit 48 kHz, und alle eingehenden Signale (eben bis 192 kHz) werden darauf heruntergerechnet.


Elektrosmog (Beitrag #6) schrieb:
Also der Restek kann auch Raumeinmessung (autark) oder "nur" parametrische Filter?

Nein, der Restek ist "nur" eine Umschalteinheit mit DAC und Option zum Einschleifen digitaler DSPs. Er hat keine eigenen Filter. Für deinen Anwendungsfall wäre das aber wohl doch mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Wenn du mit Windows für die Messung und das Einstellen (Laden der Filter) des Geräts klar kommst, würde ich an deiner Stelle wohl zum OpenDRC tendieren. Bei dem kannst du auch mehr als eine digitale Quelle anschließen (1x coax, 1x optisch -- den AES/EBU-Eingang wirst du vermutlich nicht benutzen) und über das Frontpanel umschalten. Das im OpenDRC benutzte Raumkorrektur "DIRAC" hat einen guten Ruf.
Wenn nicht, probiere den Antimode Dualcore aus. Bei dem musst du allerdings das Problem der Quellenwahl separat -- evtl. über die von dir verlinkten Umschalter -- lösen.

Grüße,
Andree
Elektrosmog
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Jun 2017, 16:52
Stimmt. Habe ich übersehen, dass der nur 48 kHz am Ausgang macht. Im Prinzip reicht das aber für CD Digital-Out und .flac vom PC?

Mit Windows komme ich prinzipiell klar, mein Hauptrechner ist auf Win 7.
Der Rechner, der Musik wiedergeben soll, hat Linux Mint.
Eventuell kann ich ein altes Laptop, wo auch Linux drauf ist, mit Windows reaktivieren. Ist natürlich eine Orgie, Windows aufzusetzen. Warum schreiben die immer nur Programme für das Sch*** Windows?

Ich habe halt Bedenken, dass ich mit der Einmessprozedur ansich nicht klarkomme und dass das Programm herum zickt, wenn ich Windows der Einfachheit halber nicht patche.

Mit Digital bin das erste Mal vor einem Monat in über den NuControl Berührung gekommen. Deshalb habe ich gedacht, dass ein Stand-Alone-Gerät besser für mich ist. Der NuControl ist aber für das was er kann (oder vielmehr nicht kann - die automatische Raumkorrektur), viel zu teuer.

Das mit dem separaten Umschalter (so einer wie von Conrad) ist kein Problem, denke ich. Hauptsache, der verschlechtert den Klang nicht. Aber ich denke, wenn das Licht da ausreichend ankommt und die Digitalwerte nicht "verschwimmen", kann da ja nichts passieren!?

Ist das Mikro, das man für den OpenDRC separat erstehen muss, gut tauglich oder sollte man da lieber mehr ausgeben? Immerhin steht und fällt das Ergebnis ja mit dem Mikro...
cr
Inventar
#10 erstellt: 12. Jun 2017, 17:02
Beim Dirac ist das Micro dabei. Kostet aber auch 1070.
Zudem ist 96/24 schon eine etwas andere Liga als 48 kHz

Der Lichtumschalter ist das geringste Problem. Beim mechanischen verliert man halt etwas an Lichtstärker und beim elektrischen ist banale Elektronik dazwischen (Optoempfänger - Elektronik - Optodiode)
Mickey_Mouse
Inventar
#11 erstellt: 13. Jun 2017, 19:01
um mit erstmal möglichst geringen Kosten das Ergebnis testen zu können, kann man sich auch eine Test-Lizenz von Dirac Live besorgen und das Mikro dazu leihen.
ok, dafür braucht man dann auch erst wieder einen Windows oder Mac Rechner. Aber damit kann man die Einmessung machen und den dann mit Dirac als Player nutzen. Auch wenn das dann nicht die endgültige Lösung ist, man weiß dann immerhin schonmal ob Dirac überhaupt das richtige Tool für einen ist.
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