Verständnisfrage zum horizontalen Bi-Amping

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RetoZimmermann
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Nov 2005, 13:55
Hallo Liebe Hifi-Kenner,

In der aktuellen STEREO hat es einen Artikel zum Bi-Amping. Da das für mich eine ganz neue Materie ist, habe ich sie auch noch nicht so ganz verstanden. Daher stelle ich hier mal meine Frage an alle, die da mehr über Bi-Amping wissen.

Es geht um das sogenannte horizontale Bi-Amping.



Soweit ich es verstanden habe, ist die Idee dabei, dass ein Endverstärker jeweils die Hoch- und Mitteltöne verstärkt, der andere die Bässe. Soweit so gut.

Was ich nun nicht verstehe, ist wie die jeweiligen Endverstaerker wissen, was sie genau tun sollen.

Wenn man mal die Grafik betrachtet, sieht das fuer mich so aus, als bekäme Endstufe 1 die Signale des linken Kanals von der Vorstufe, sowie Endstufe 2 die Signale des rechten Kanals der Vorstufe.

Wie in aller Welt machen die beiden Endstufen daraus jetzt wieder schoene Links-Rechts-Kanäle? Und Wie weiss Endstufe 1, dass sie nur die Mitten und Höhen verstärken soll, und Endstufe 2, dass sie für die Bässe verantwortlich ist?

Oder habe ich da ganz grundsätzlich etwas nicht verstanden? Es scheint mir beinahe so.

Vielen Dank für eure Hilfe,
Reto
sakly
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 05. Nov 2005, 14:37
Die Endstufen wissen das nicht, sie bekommen die vollwertigen Signale des Quellgerätes, also das volle Frequenzspektrum.
Da es beim Bi-Amping aber so ist, dass die vorhandenen Frequenzweichen innerhalb der Lautsprecher noch genutzt werden, sieht der Verstärker in den verschiedenen Frequenzbereichen unterschieliche Impedanzen auf die er arbeiten muss. Der Verstärker, der nur den Bass verstärken soll, sieht beispielsweise im Mittel- und Hochtonbereich einen sehr hohen Widerstand (bedingt durch die vorhandene Weiche im Lautsprecher), so dass er dort kaum bis keine Leistung abgibt.
Genu umgekehrt ist es beim Mittel- und Hochtonverstärker. Dieser sieht durch die Weiche bedingt einen sehr hohen Widerstand im Bassberecih und gibt dort keine Leistung ab.
HiFi_Addicted
Inventar
#3 erstellt: 05. Nov 2005, 15:03
Und Klanglich bringts eigentlich gar nix.

Ich bin hab auch versuchsweise auch schon Tri Amping Probiert bin aber dann doch zum Quad Amping über eine Aktivweiche bekommen was endlich nach weinigen versuchen (Bi Amping, Triamping) Eine deutliche Klangverbesserung bebracht hat.

Was auch noch eine Möglichkeit ist eine LS zumindest Halbaktiv zu spielen. Bass und Mitten Aktiv trennen und Mittel und Hochton passiv.

MfG Christoph
sakly
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 05. Nov 2005, 15:13
Bi-Amping bringt IMHO nur dann Vorteile, wenn die Anlage voll ausgefahren wird, da dann eventuelles Clipping im Bassbereich die Mitten und Höhen nicht verzerrt, da über separaten Verstärker angesteuert. Dann klingt es auch besser.
Die Trennung mit ner aktiven Weiche ist natürlich qualitativ noch überlegen, also semi-aktiv, so wie Hifi... geschrieben hat.
HiFi_Addicted
Inventar
#5 erstellt: 05. Nov 2005, 15:25
nachdem beide Endstufen den Vollen Spannungsbereich fahren verhält sich das ganze wie mit einer Endstufe. So wie du das meinst trifft es nur für den Aktivbetieb zu wio der Bass klippen kann wie er will und der Hochton klingt immer noch sauber.

In sachen Pegelfestigkeit bringt Bi-Amping eigentlich nix. Höchstens in sachen Stromentlastung der Endstufen welhe aber auch nur im Mittel Hochton bereich eine Role spielt. für die Endstufe die die Tieftöner zieht ändert sich fast gar nix.

MfG Christoph
sakly
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 05. Nov 2005, 15:36
Ich denke, dass Spannungsspitzen der Bässe die der Mittelhochtonbereiche teils deutlich übersteigen. Die dadurch erfolgende Beeinflussung der Mittelhochtonanteile findet beim Bi-Amping nicht statt, da die Endstufe mit den Anteilen nichts zu tun hat.

Grundsätzlich sind beide Endstufen in der Lage den gleichen Spannungsbreich zu fahren, aber ob sie das tun, liegt am SetUp des Bi-Ampings.
Die Pegelfestigkeit wird allein durch die höhere zur Verfügung stehende Leistung erhöht, wenn die Lautsprecher diese noch gescheit verarbeiten können.
HiFi_Addicted
Inventar
#7 erstellt: 05. Nov 2005, 16:00
Beide Endstufen geben im Idealfall immer die gleiche spannung aus. Wenns zum klippen anfängt dann immer bei beiden Endstufen. Nur im Aktivbetrieb geben die Endstufen unterschiedliche Signale aus. Im Bi-Amping Betrieb ist nur der Strom im Bassbereich mehr als im Mittel / Hochton Bereich.

Wenns clippt dan in beiden Endstufen. Am Mittel/Hochton GTerminal kommt genausviel bass an wie am Bassterminal nur dass die Frequenzweiche es am Mittel/Hochton Terminal nicht durchläst sowie die Frequenzweiche am Bassterminal keinen Mittel und Hochton Anteil durchlässt.

MfG Christoph
sakly
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 05. Nov 2005, 16:23
Da ist was dran. Die Weiche reduziert prinzipiell ja nur den Strom, ncht die Spannung, das hatte ich gerade gar nicht bedacht

Eine Lösung dazu wäre höchstens bei dem Mittelhochtonverstärker den Bassregler in den Keller zu drehen und zu hoffen, dass man das im Mittelhochton nicht hört (denn der Wirkbereich des Bassreglers ist ja schon recht groß).
HiFi_Addicted
Inventar
#9 erstellt: 05. Nov 2005, 16:38
Naja 6 db sind nicht gerade gross. Ich kenn keine Endstufe mit Bassregler. Meine haben nur einen Ein/Aus Schalter...

MfG Christoph
sakly
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 05. Nov 2005, 19:22
Das wäre ja auch nur eine "Problemverschiebung" und keine Lösung. Sinnvoll wäre es da eher die Dämpfungsglieder im Mittel- und Hochtonbereich aus der Weiche zu entfernen (da dort 100%ig welche verbaut sind) und dadurch den Verstärker zu entlasten. Dann würde weniger Spannung benötigt und der Mittelhochton-Amp würde tatsächlich noch nicht clippen, wenn der Bass-Amp schon dabei ist.
Bei so einem Aufwand kann man aber auch direkt aktiv anfahren.
RetoZimmermann
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 06. Nov 2005, 09:43
Hi

Eurer Diskussion konnte ich zwar nicht bis ins letzte Detail folgen, doch im Grundsatz habe ich das mit den internen Lautsprecherwiderstaenden verstanden. Dass das alles viel bringen soll, kann ich mir zwar nicht so ganz vorstellen. Da sehe ich den Sinn von Monoendstufen viel eher.

Gruss,
Reto
Klangwolke
Stammgast
#12 erstellt: 06. Nov 2005, 10:45
Hifi_Adicted schrieb:

Wenns clippt dan in beiden Endstufen.

Wenn jetzt aber durch die grosse Belastung der Bassendstufe deren Zwischenkreisspannung einbricht, dann lässt das die Zwischenkreisspannung der Mittel-Hochton-Endstufe ziemlich unbeeindruckt. Folglich beginnt bei dieser das Clipping auch erst später. Das dürften aber Betriebszustände sein, welche bei normalen Pegeln nicht auftreten.

Gruss Jürg


[Beitrag von Klangwolke am 06. Nov 2005, 10:48 bearbeitet]
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