Welche Bauteile auf der Frequenzweiche altern?

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garnixan
Stammgast
#1 erstellt: 05. Jul 2006, 22:24
Hallo,

ich restauriere gerade Lautsprecher von 1971 aus dem Hause BrAun . Die Gehäuse werden abgeschliffen und neu gebeizt, die Bassmembranen bekommen neue Sicken. Das machen jeweils Fachbetriebe. Mir bleibt das Montieren der Boxen übrig. Eben habe ich alles auseinandergebaut und frage mich, was ich rein prophylaktisch auf der Platine der Frequenzweiche tauschen soll. Hier mal ein Foto:

http://img311.imageshack.us/my.php?image=braun2mp.jpg

Ich sehe die 2 Elkos als tauschenswert an, da diese ja altern können. Gibt es hier Marken, die besonders haltbar sind oder kann ich mit den alten Elkos zu Conrad Electronic gehen und passende Austauschtypen verlangen? Was ist sonst noch tauschenswert? Die Spulen selbst altern ja nicht.

Danke für Eure Meinungen und

Grüße, garnixan
UweM
Moderator
#2 erstellt: 05. Jul 2006, 23:12
Hallo,

die Folienkondensatoren altern auch nicht. Bei den Elkos musst du aufpassen ob es nicht evtl. bipolare sind. Die kriegt man nicht überall.

Grüße,

Uwe
garnixan
Stammgast
#3 erstellt: 05. Jul 2006, 23:20
Hallo Uwe, handelt es sich bei den Typen auf der Platine denn um Folienkondensatoren, die ich gar nicht auszutauschen brauche? Ich habe einen dieser silbernen Bauteile (Elko) mal ausgelötet. Es ist folgende Beschriftung angebracht:

ROE Elko glatt 50MFD 35V EGAZ -40 ...+85°C

Was sind denn die roten und die grünen Bauteile auf der Platibne? Unterliegen die der Alterung? Ich habe leider zu wenig Ahnung von Elektronik, kann die Teile aber sauber tauschen, weil ich über Löterfahrung verfüge. Nur bei der Bauteilkunde hapert es gewaltig...

Grüße, garnixan
detegg
Inventar
#4 erstellt: 05. Jul 2006, 23:35
Hi,
die roten bzw. grünen Teile sind MKS/MKP bzw. MKP/FKP Folienkondensatoren (sehr) guter Qualität. Austausch nicht nötig.
Die Elko´s 50µF/35V/85°C glatt sind in dieser Anwendung (Weiche) ebenfalls absolut OK.
Wenn Du keine elektr. /akust. Messmöglichkeiten hast, lass die Weiche , wie sie ist!

... mach´ mal Bilder!

Gruß
Detlef
garnixan
Stammgast
#5 erstellt: 06. Jul 2006, 00:08
Hallo,

einen der Elko´s 50µF/35V/85°C habe ich ja bereits entfernt. Ich denke, daß ich alle Elkos des Typs durch neue ersetze. Gibt es die Elkos des Herstellers mit passenden Maßen noch? Welche Hersteller sind denn empfehlenswert? Hier in Köln gibt es Conrad Electronic und kleinere Läden. Muß ich beim Kauf der Austausch-Elkos auf irgend etwas achten? Ich hätte gerne langlebige und hochwertige Qualität.

Die Folienkondensatoren werde ich nach Euren Hinweisen unangetastet lassen. Tausend Dank! Die Boxen haben für mich einfach Erinnerungswert. Sie gehören zum BrAun audio 300-System, das ich von meinem Vater übernommen habe. Die Anlage samt Boxen ist älter als ich selbst und ist einfach ein Stück Kindheit. Sie soll jetzt wieder restauriert und weiter benutzt werden. Ich fange bei den Boxen an. Die Bassmembranen der Boxen sende ich zu

http://lautsprecher-team.de/index.html

ein. Die Gehäuse werden vom Schreiner überholt. Hinterher soll es wieder aussehen wie neu und die nächsten 30 Jahre halten. Hier weitere Fotos:

http://img174.imageshack.us/my.php?image=dscn40411uj.jpg

http://img489.imageshack.us/my.php?image=dscn40422fl.jpg

Übernahmezustand nach jahrelangem Schlafzimmerbetrieb:
http://img445.images...aunl620f594f97hw.jpg

Die Glaswolle zur Dämmung und das Anschlußkabel werde ich austauschen. Sorge macht mir eigentlich nur die Abdeckung an der Front. Im Originalzustand kommt hier ein Lochblech zum Einsatz, das aber leider Beulen hat. Wenn jemand weiß, woher ich Ersatzteile bekomme oder wo ich neue Abdeckungen anfertigen lassen kann, wäre ich über Hinweise dankbar. Bei dem Projekt stellt sich für mir nicht die Sinnfrage. Sicher bekomme ich für das Geld der Restauration auch neue Lautsprecher. Aber diese gehören halt nicht zur Anlage und sind insofern "nicht original". Was den Klang angeht, so fand ich die BrAun-Anlage immer gut. Daß ich sie das letzte Mal mit damals noch intakten Boxen gehört habe ist allerdings schon 10 Jahre her...

Grüße, garnixan


[Beitrag von garnixan am 06. Jul 2006, 00:11 bearbeitet]
Granuba
Inventar
#6 erstellt: 06. Jul 2006, 00:14
Moin,

50µF ist ein etwas seltsamer Wert, 47µF werdens genauso tun...

http://www.lautsprec...tm?/hifi/condens.htm

Die dürften etwas größer sein, haben aber lange Anschlüße. Qualität ist i.O.!

Harry
detegg
Inventar
#7 erstellt: 06. Jul 2006, 00:20

Murray schrieb:
50µF ist ein etwas seltsamer Wert, 47µF werdens genauso tun... ;)

... Elkos´s dieser Größe haben Toleranzen von -10/+30 % - einer mit weniger als +10% ist mir noch nicht untergekommen.

Gruß
Detlef
Granuba
Inventar
#8 erstellt: 06. Jul 2006, 00:24

detegg schrieb:

Murray schrieb:
50µF ist ein etwas seltsamer Wert, 47µF werdens genauso tun... ;)

... Elkos´s dieser Größe haben Toleranzen von -10/+30 % - einer mit weniger als +10% ist mir noch nicht untergekommen.

Gruß
Detlef


Pssst...... Deswegen mein Hinweis, daß ein 47er es genauso tun wird... Zur Not kann er ja noch einen 3,3µF-Ölpapierkondensor parallel schalten....
Besorg Dir einfach einen glatten Elko von Intertechnik, die sind gut und günstig!

Harry
garnixan
Stammgast
#9 erstellt: 06. Jul 2006, 00:24
Hallo, da ich von Bauteilen wenig Ahnung habe und nicht einschätzen kann, welche Auswirkungen Abweichungen haben, würde es mich beruhigen, wenn es noch Elkos mit 50µF geben würde. Falls jemand eine Bezugsquelle hat, dann bestelle ich dort, löte die Elkos ein und die liebe Seele hat Ruh. Dann habe ich aus meiner Sicht alles getan, was zum störungsfreien Betrieb der Lautsprecher in Zukunft notwendig ist.

Grüße, garnixan
Granuba
Inventar
#10 erstellt: 06. Jul 2006, 00:26

garnixan schrieb:
Hallo, da ich von Bauteilen wenig Ahnung habe und nicht einschätzen kann, welche Auswirkungen Abweichungen haben, würde es mich beruhigen, wenn es noch Elkos mit 50µF geben würde. Falls jemand eine Bezugsquelle hat, dann bestelle ich dort, löte die Elkos ein und die liebe Seele hat Ruh. Dann habe ich aus meiner Sicht alles getan, was zum störungsfreien Betrieb der Lautsprecher in Zukunft notwendig ist.

Grüße, garnixan


Wie gesagt: Der 47µF ist mehr als ausreichend gut, die 3µF Differenz sind zu vernachlässigen und gerade noch messbar, definitv aber nicht hörbar. Einbauen und glücklich mit den guten alten Geräten werden! (Fette Mitteltonkalotte! )

Harry


[Beitrag von Granuba am 06. Jul 2006, 00:28 bearbeitet]
garnixan
Stammgast
#11 erstellt: 06. Jul 2006, 00:29
Hallo,

auf der Website http://www.lautsprec...tm?/hifi/condens.htm

ist angegeben, daß die Elkos von Intertechnik ab 68 uF: 100Vdc/35Vac haben. Bei kleineren Werten haben sie 50V. Der Typ mit 47µF hätte also 50V, wenn ich das richtig deute. Ich brauche aber 35V. Ist dieser Wert egal? Entschuldigt meine unqualifizierten Fragen, aber ich möchte einen Fehlkauf verhindern.

Danke für Eure Geduld.

Grüße, garnixan
detegg
Inventar
#12 erstellt: 06. Jul 2006, 00:31

garnixan schrieb:
Dann habe ich aus meiner Sicht alles getan, was zum störungsfreien Betrieb der Lautsprecher in Zukunft notwendig ist.

... das Du Dich zur Restauration der Braun entschieden hast, zeigt Deine Offenheit gegenüber gängigem Mainstream

Detlef
Granuba
Inventar
#13 erstellt: 06. Jul 2006, 00:33
Die Spannungsfestigkeit ist mehr als ausreichend hoch. Ich nutze die Teile auch, und mir ist noch nie ein Elko abgeraucht. Kaufen, Marsch Marsch, und ich will bilder von den Schätzchen sehen, wenn sie fertig sind!

Harry
garnixan
Stammgast
#14 erstellt: 06. Jul 2006, 00:44
Hallo,

ich kaufe also den Artikel I-1075 im lautsprechershop.de, richtig?

Es geht übrigens um diese Anlage:
http://img277.imageshack.us/my.php?image=sarg0wa.jpg

Im Hintergrund sieht man noch meine neueren Lautsprecher :-) Weitere Fotos der Restauration reiche ich gerne nach.

Der Grund, warum ich die Boxen in der Küche "entkernt" habe, ist der, daß diese Glaswolle zur Dämmung ziemlich viel Staub hinterläßt, der sich auf Kacheln gut wegsaugen läßt. Nimmt man eigentlich normale Glaswolle aus dem Baumarkt oder spezielles Material? Ich habe mir gemerkt, wie die Boxen gefüllt waren, würde sie aber gerne mit neuer Wolle bestücken, da die alte etwas muffig nach altem Dachboxen riecht. Das alte Material ist auch nicht mehr gelb, sondern grau-braun *igitt*

Grüße, garnixan
Granuba
Inventar
#15 erstellt: 06. Jul 2006, 11:20

ich kaufe also den Artikel I-1075 im lautsprechershop.de, richtig?


Jo! Aber bevor du viel Versand bezahlst:

http://www.hifi-foru...m_id=104&thread=5190

Vielleicht ist einer der Händler in deiner Nähe!

Harry
garnixan
Stammgast
#16 erstellt: 06. Jul 2006, 11:31
Hallo Harry,

danke für Deine Antwort! Natürlich versuche ich die 4 Teile (2 Elkos pro Weiche) im lokalen Handel zu beziehen. In Köln gibt es einen Laden, der auch Bausätze anbietet. Ich wollte dort eh hin, um Dämmaterial für die Lautsprecher zu kaufen. Bisher waren die Boxen mit Glaswolle gedämmt. Glaswolle soll der Gesundheit ja nicht sonderlich zuträglich sein. Eventuell verwende ich ein anderes Material. Ich muß mich diesbezüglich mal beraten lassen.

Erkläre mir doch noch eins zu den Elkos: Daß die Abweichung des Soll-Werts von 50µF bei dem Typ mit 47µF unerheblich ist und daß ich - um es exakt zu haben - einen 3µF Elko zusätzlich parallel verbauen kann, habe ich jetzt begriffen. Wie ist es denn mit der Volt-Zahl. Der Original-Elko auf der Weiche hat 35V und der von Dir genannte Austauschtyp hat 50V. Ist das egal?

Die Bass-Chassis sind gegeneinander verschraubt und gehen zur Instandsetzung in den Versand...

Grüße, garnixan
detegg
Inventar
#17 erstellt: 06. Jul 2006, 11:41
Moin, der Herr!

wie Harry schon sagte, die Spannungsfestigkeit der Elko´s kann ruhig höher sein.

Zum Dämmmaterial:
Steinwolle ist schon ekelig, aber halt "original". Heute nimmt man z.B. sonofil (Fachhandel, Intertechnik etc.) - ist aber teuer.
Gleichgut, aber wesentlich billiger ist Polsterwatte. Zu beziehen beim Polsterer/Möbelschreiner/-restaurateur.

Gruß
Detlef
garnixan
Stammgast
#18 erstellt: 06. Jul 2006, 11:51
Tag Detlef,

dankeschön für die Antwort. Dann wäre ja alles geklärt. Super! Das Original-Dämmaterial habe ich mal aufgehoben, aber eben in den Keller verfrachtet. Die ganze Wohnung roch danach - muffig, wie ein schlecht gelüfteter Dachboden. Natürlich könnte ich das Material nehmen und es wieder in die Boxen stecken. Neue Dämmwolle haben die Boxen imho aber schon verdient. Ich mache es ein wenig vom Preis und der Verfügbarkeit abhängig, ob ich wieder Glaswolle oder die von Dir genannte Polsterwatte verwende.

Grüße, garnixan
detegg
Inventar
#19 erstellt: 06. Jul 2006, 11:58
Begriffsbestimmung Polsterwatte

m.W. verwenden Polsterer 2 Arten.

Einmal die Textilvariante - geschredderte Baumwolle o.ä. in Matten auf Rolle (ca. 1m breit), Dicke ca. 30mm

Die Kunstfaservariante besteht aus engvernetzten Fasern, ebenfalls ca 30mm dick, Größe unterschiedlich, sehr ähnlich sonofil

Gruß
Detlef
finkaudio
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 07. Jul 2006, 01:16
Hi,

die 35VAC der alten Kondensatoren beziehen sich auf die Wechselspannungsfestigkeit.
Die "normal" angegebene Spannungsfestigkeit ist für Gleichspannung. 35VAC sindmehr oder weniger "normale" 50V

Versuche mal bei Intertechnik "glatte" Elkos zu bekommen. Das kommt deinen alten am nächsten. Alles andere wäre echt ein Schritt zurück, denn die alten Elkos haben recht gut geklungen. Ich glaube die Intertechnik sind immer noch die WEGO und die waren auch bei Braun, Heco und Co oft drin.

Das Dämm-Material lass auf jeden Fall drin. Deine Boxen sind geschlossen und somit kommt nix raus. Die heute eingesetzte Wolle wirkt nicht so wie Glaswolle.

Gruß

Karl-Heinz Fink
garnixan
Stammgast
#21 erstellt: 07. Jul 2006, 20:31
Hallo, wie versprochen wollte ich Euch auf dem Laufenden halten. Ich habe heute Elkos gekauft. Die Weichen sehen jetzt so aus:

http://img413.imageshack.us/my.php?image=dscn40676hx.jpg

http://img189.imageshack.us/my.php?image=dscn40685gm.jpg

Hätte es sein können, daß ich statt 2 x 50µF bzw. 47µF auch hätte einen 100µF Elko nehmen können?

Die Bassmembranen habe ich eingeschickt. Sie sind am Montag beim Service und drüften innerhalb von einer Woche zurück sein. Kann ich zum Test der Frequenzweichen mal Mitten- und Hochtöner ohne Bass anschließen, um zu sehen bzw. hören, ob der Tausch der Elkos erfolgreich war? Oder schadet das der Weiche oder den verbliebenen Mitten und Hochtönern??

@ finkaudio: Dein Posting habe ich zu spät gelesen, jetzt habe ich 4 Packungen Sonofil gekauft und werde die Boxen nach Gehör damit befüllen. Die alte Glaswolle werde ich nicht mehr verwenden, da diese ganz furchtbar stinkt. Ich kann allenfalls neue nehmen und das Sonofil zurückgeben.

Grüße aus Köln, garnixan


[Beitrag von garnixan am 07. Jul 2006, 21:30 bearbeitet]
Bastler2003
Inventar
#22 erstellt: 07. Jul 2006, 23:25

garnixan schrieb:
Hallo,


Es geht übrigens um diese Anlage:
http://img277.imageshack.us/my.php?image=sarg0wa.jpg



Grüße, garnixan


Hi!

Ist die silberne Alubox die Heimat eines leckeren Beyerdynamic Kopfhörers?

Hab auch so eine Kiste

mfG!
garnixan
Stammgast
#23 erstellt: 07. Jul 2006, 23:30
Hallo,

die Verpackung gehörte zu einem Beyerdynamic DT880. Den Kopfhörer wollte hier leider niemand kaufen. Also ist er in einer Auktion verkauft worden. Ich fand den Beyer in Ordnung, aber auch nicht so gut, wie er in Berichten hier im Forum dargestellt wurde. Mir reicht mein wesentlich älterer AKG K240parabolic, der imho klanglich mithalten kann und durch seine automatische Anpassung an die Ohrhöhe und Kopfform sehr angenehm zu tragen ist. Man muß die Gummizüge halt alle paar Jahre mal tauschen, was aber kein Problem ist. Wichtig ist beim AKG ein guter Kopfhörerausgang - dann spielt er überraschend gut.

Grüße aus Köln, garnixan


[Beitrag von garnixan am 07. Jul 2006, 23:49 bearbeitet]
Shadow-HH
Stammgast
#24 erstellt: 08. Jul 2006, 09:22

garnixan schrieb:
Hallo, wie versprochen wollte ich Euch auf dem Laufenden halten. Ich habe heute Elkos gekauft. Die Weichen sehen jetzt so aus:

http://img413.imageshack.us/my.php?image=dscn40676hx.jpg

http://img189.imageshack.us/my.php?image=dscn40685gm.jpg

Hätte es sein können, daß ich statt 2 x 50µF bzw. 47µF auch hätte einen 100µF Elko nehmen können?

Die Bassmembranen habe ich eingeschickt. Sie sind am Montag beim Service und drüften innerhalb von einer Woche zurück sein. Kann ich zum Test der Frequenzweichen mal Mitten- und Hochtöner ohne Bass anschließen, um zu sehen bzw. hören, ob der Tausch der Elkos erfolgreich war? Oder schadet das der Weiche oder den verbliebenen Mitten und Hochtönern??

@ finkaudio: Dein Posting habe ich zu spät gelesen, jetzt habe ich 4 Packungen Sonofil gekauft und werde die Boxen nach Gehör damit befüllen. Die alte Glaswolle werde ich nicht mehr verwenden, da diese ganz furchtbar stinkt. Ich kann allenfalls neue nehmen und das Sonofil zurückgeben.

Grüße aus Köln, garnixan


Moin moin,

so wie ich das Weichenlayout sehe, hättest du auch einen einzelnen Elko von 100 yF nehmen können, da beide parallel geschaltet sind. Aber wie bereits an anderer Stelle beschrieben, wird sich eine solche Abweichung von 6% nicht hörbar bemerkbar machen. Erstens sind die Fertigungstoleranzen bei Elkos schon größer als 10% und dann kommt hinzu, daß die Dinger im laufe der Zeit mehr oder weniger stark austrocknen und somit an Kapazität verlieren. Auf einen Test wirst du aber warten müssen, bis die Tieftöner aus der Instandsetzung zurück sind. Von Platinenlayout her sind diese 2 x 47 yF nämlich die Parallelkapazität beim Tieftöner - auch darum ist die geringfügige Abweichung im Wert absolut unkritisch. Die mit der Reparatur der Tieftöner verbundenen mechanischen Differenzen würde ich höher bewerten . . . . . wobei ich auch das als ziemlich unkritisch ansehe. Laß dir deswegen mal keine grauen Haare wachsen.

Zum Dämmstoff fällt mir folgendes ein: Natürlich ist Glaswolle von der Verarbeitung her ziemlicher Schweinkram - als Elektriker kenne ich das von Baustellen nur zu gut, da das Zeug massenweise in Leichtbauwänden verarbeitet wird. Da es sich um geschlossene Boxen handelt, wäre ein Austausch nicht unbedingt notwendig gewesen - wenn die Chassis alle wieder eingebaut sind, können die Fasern ja nicht raus. Aber was solls . . . . Sonofil kostet ja auch nicht die Welt - einfach locker(nicht stopfen) das Gehäuse damit füllen und gut is das.

Für die Abdeckgitter könntest du vielleicht mal einen Karosseriefachbetrieb aufsuchen. Die sollte eigentlich in der Lage sein, die Beulen auszudengeln. Mit etwas Übung und den richtigen (kleinen) Hämmern kann man das auch selber hinkriegen.

Gruß Olaf

P.S.: Ich finde es mal wieder richtig gut, daß jemend soviel Mühe investiert, um solche Klassiker wieder fit zu machen
ehemals_Mwf
Inventar
#25 erstellt: 08. Jul 2006, 18:48
Hallo,

die Eigenschaften von Glaswolle und dem heute ueblichen Polyesterfaserflies sind zwar nicht gleich,
aber doch aehnlich wenn man gleiche Gewichte als Basis nimmt.

Also, wenn moeglich, die alte Glaswolle mal wiegen.
Ansonsten wuerde ich bei einer klassischen CB ca. 20g pro Liter Nettovolumen einfuellen, also durchaus etwas stopfen.
Eine lockere Fuellung mit 5 - 10 g/l ist eher fuer BR geeignet.


Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 08. Jul 2006, 18:49 bearbeitet]
garnixan
Stammgast
#26 erstellt: 10. Jul 2006, 22:45
Hallo, ein Spitzentip die alte Glaswolle zu wiegen. Ich habe die Wolle der Boxen in separate Tüte gepackt (für Notfälle, falls es mit Sonofil oder mit neuer Glaswolle gar nicht gut tönt) und diese im Keller liegen. Das Gewicht der alten Wolle kann ich vor dem befüllen mit Sonofil bestimmen.

Danke an alle für die bisherigen Tips zur Restauration.

Als sehr schwierig erweist es sich übrigens, neues Anschlußkabel mit vest vergossenem Punkt-Strich-Stecker aufzutreiben. Bei Conrad hatte ich auf der Website Kabel gefunden, die aber zu kurz waren und mit den Originalkabeln nicht viel gemeinsam haben. Die Stecker sahen nicht sonderlich solide aus. Das Originalkabel ist technisch noch in Ordnung, ist aber verfärbt. Es war mal grau und sieht einfach nicht mehr schön aus. Da das Kabel fest mit der Frequenzweiche verbunden ist, möchte ich es tauschen. Die Boxen haben ja keine Anschlußterminals und sollen auch keine bekommen, weil das damals nicht üblich war. Ich suche also weiter...

Grüße, garnixan
Granuba
Inventar
#27 erstellt: 10. Jul 2006, 23:30

Die Boxen haben ja keine Anschlußterminals und sollen auch keine bekommen, weil das damals nicht üblich war. Ich suche also weiter...


Da würde ich ganz persönlich auf etwas mehr "Komfort" Wert legen... Da es aber zumindestens optisch einiger maßen passen soll:

http://www.maximum-electronic.de/shop/irw_list.3330303935.html

Speakon, optisch ähnlich, aber wesentlich stabiler!

Harry
garnixan
Stammgast
#28 erstellt: 14. Jul 2006, 16:50
Hallo Forum,

die Tieftöner sind repariert und sehen jetzt folgendermaßen aus:

http://img305.imageshack.us/my.php?image=bass1nr.jpg

Am Wochenende erfolgt ein Probelauf mit den Frequenzweichen. Dann geht es nächste Woche an die Aufarbeitung des Gehäuses.

@Harry: Was das Kabel angeht, so bin ich wirklich für fest angebrachtes Kabel. Das passt einfach in die Zeit und entspricht dem Originalzustand, den ich von technischen Notwendigkleiten mal abgesehen natürlich erhalten möchte. Noch habe ich aber kein passendes Ersatzkabel gefunden.

Grüße, garnixan
garnixan
Stammgast
#29 erstellt: 18. Jul 2006, 17:24
Hallo,

die Gehäuse der Lautsprecher sind seit gestern zur Aufarbeitung des Funiers beim Schreiner. Die Sache dauert leider ca. 8 - 10 Wochen. Hier im Therad ist also noch nicht Schluß, sondern Zwangspause. Ich versuche in der Zwischenzeit das Lochblech für die Front anzufertigen oder das originale zu restaurieren und Kabel mit fest vergossenem Punkt-Stich-Stecker zu bekommen (muß es doch noch irgendwo geben).

Grüße, garnixan
detegg
Inventar
#30 erstellt: 18. Jul 2006, 19:44

garnixan schrieb:
Die Sache dauert leider ca. 8 - 10 Wochen. Hier im Therad ist also noch nicht Schluß, sondern Zwangspause.

... nach der wir das Ergebnis aber unbedingt zu sehen bekommen!

Gruß
Detlef
Jazzy
Inventar
#31 erstellt: 18. Jul 2006, 21:13
Hi!
Sehr schöne Story!
Eine Frage: wieso muss es
ein vergossener LS-Stecker sein?
Weil es Original so war?
Diese Perfektionisten!
Ansonsten: Hut ab!
Voice_of_the_theatre
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 20. Jul 2006, 10:21
Hallo,
erstmal, schönes projekt. absolut perfekt.
Also mit den Steckern würde ich die zum Schrauben/löten nehmen. Von aussen sieht man nicht ob die vergossen sind / waren nicht. Dann kannst du die Länge varieren. Ich würde als LS-Kabel zwar kein teures Voodoozeug nehmen aber ein bischen stärker als die 0,75mm,² litze wurde ich schon nehmen. z.B NYFAZ 2x1,5 mm². Das dürfte ausreichen und auch noch in die Stecker passen.

Ansonsten weiter so, das ist der richtige Weg.
detegg
Inventar
#33 erstellt: 20. Jul 2006, 10:42

Voice_of_the_theatre schrieb:
... ein bischen stärker als die 0,75mm,² litze wurde ich schon nehmen

... garnixan legt absoluten Wert auf Originalität - also müssen 2x 0,75qmmm Litze reichen. Mit angespritztem Stecker wird er die allerdings nirgendwo bekommen. Dann also die von Dir vorgeschlagenen Schraub-/LötStecker ...

Ich habe letztens eine KEF Calinda von 1975 restauriert - die Box ist intern mit Klingeldraht verkabelt! Etwas hat es mich schon gejuckt - dann habe ich es so belassen. KEF wird sich etwas dabei gedacht haben

Gruß
Detlef
garnixan
Stammgast
#34 erstellt: 20. Jul 2006, 10:58
Guten Morgen,

zunächst mal ist es toll, daß das Thema hier so großen Zuspruch findet. Klasse!

Die Lautsprecher von BrAun sind intern mit recht dünnem Draht verkabelt. Diese belasse ich so, wie sie sind. Ich kenne den Klang der Boxen von früher und weiß, daß sie mit diesem Kabel gut funktionieren. Wir überschätzen meiner Meinung nach den Einfluß der Kabel heute, weil wir nur dicke Kabel kennen und meinen, daß Kabel so dick sein müssen. Auch ich habe meine derzeit im Gebrauch befindlichen Lautsprecher mit recht dickem Kabel mit den Endstufen verbunden, habe aber zu Industrieware von Klotz statt zu Voodookabel gegriffen.

Was das äußere Kabel der BrAun-Boxen angeht, so habe ich an vergossene Stecker gedacht, weil ich die Punkt-Strich-Stecker zum Anchrauben der Kabel nicht als sonderlich stabil in Erinnerung habe. Es kann vorkommen, daß man den Stecker vom Gerät abziehen will und nur die Hülle in der Hand hat, während der Teil mit den Kontakten noch im Gehäuse der Anlage steckt. Das wollte ich mit vergossenen Stecken umgehen. In Original waren vergossene Stecker im Einsatz. Das Kabel ist leider verfärbt. Ich habe schon überlegt es einige Tage in Plastikreiniger oder Bleichmittel zu legen und es erneut zu verwenden. Andererseits kann man nach über 30 Jahren auch mal neues Kabel verwenden, da das Originalkabel ja sicher mechanisch gelitten hat...

Grüße aus dem viel für diese Uhrzeit schon viel zu warmen Köln, garnixan
garnixan
Stammgast
#35 erstellt: 20. Jul 2006, 11:02
Hallo nochmal: detegg, zeig doch mal Fotos der von Dir restaurierten KEF-Lautsprecher. Es ist schön zu erfahren, daß es noch mehr "Verrückte" gibt, die älterer Geräte weiterhin betreiben statt sie beim ersten Defekt wegzuwerfen.

Grüße aus Köln, garnixan
detegg
Inventar
#36 erstellt: 20. Jul 2006, 12:39
Ich bekam die KEF Calinda in eigentlich sehr gutem Grundzustand/Optik.
Allerdings war der original HT (T27-SP1032) durch einen AUDAX HD100D25 ersetzt. Dieser passt nun gar nicht - sowohl mech. wie elektrisch/akustisch.
Die Calinda ist ein 2-Wegerich: 20er-TMT B200-SP1054 und o.g. T27. Die Passivmembran B139A ermöglicht eine sehr tiefe Abstimmung des geschlossenen 45L-Gehäuses.

Anlieferungszustand:

Mit neuem T27 - Gehäuse gereinigt und gewachst

Die Weiche im Original - man achte auf den Klingeldraht!


Gruß
Detlef
Voice_of_the_theatre
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 20. Jul 2006, 13:40
Hallo,
habe / hatte auch eine Calainda. Ich finde ist auch sehr ausgewogener LS von Kef. Sie ist in sich stimmiger als die größere Cantata. Schön finde ich bei dir gesamtzustand. Ich habe bei mir leider das Problem das eine Seite inn der Sonne stnad und so etwas aufgehellt ist.
Bei KEf ist es so gar ganz bewußt innen mit "Klingedraht" verkabelt. Ja sogra die Weiche berücksichtigt dies. Ich hatte das bei mir mal geändert und war dann enttäuscht. Der seidige Klang den ich bei ihr so liebte ging verloren Es hörte sich alles wie hinter einem Vorhang an.
der Audax ist ebenfalls ein guter HT, aber isch stimme dir zu, passt sogar nicht zu einer KEf geschweige denn zu einer Calinda.
Gruß

edit.
Die Abdeckung hast du auch dafür?


[Beitrag von Voice_of_the_theatre am 20. Jul 2006, 13:43 bearbeitet]
detegg
Inventar
#38 erstellt: 20. Jul 2006, 14:21

Voice_of_the_theatre schrieb:
Die Abdeckung hast du auch dafür?

Hi Yves!
... ja, habe ich. Allerdings müssen die noch neu bespannt werden.
... die KEF´s sind bei bestimmter Software (Klassik, kl. Ensemble, auch Jazzig) meine Lieblings(-fertig)-Lautsprecher geworden. Niemals nervig - stundenlanges Hören möglich.

Gruß
Detlef
Röhrender_Hirsch
Inventar
#39 erstellt: 20. Jul 2006, 14:52

garnixan schrieb:
[...]Kabel mit fest vergossenem Punkt-Stich-Stecker zu bekommen (muß es doch noch irgendwo geben).

Grüße, garnixan


Hallo,

schau mal beim blauen C unter der Artikel-Nr.: 734462 - 62. Sind allerdings nur 1,20m lang.
Grüße

Edit: Oder bei Pollin die Verlängerung nehmen und die Buchse abschneiden: http://www.pollin.de...=NQ==&a=MTA0OTM0OTk=


[Beitrag von Röhrender_Hirsch am 20. Jul 2006, 15:00 bearbeitet]
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Beeper73 am 19.03.2011  –  Letzte Antwort am 22.03.2011  –  6 Beiträge
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Simon1311 am 06.03.2005  –  Letzte Antwort am 07.03.2005  –  4 Beiträge
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Frühaufsteher1979 am 07.12.2009  –  Letzte Antwort am 07.12.2009  –  2 Beiträge
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