Frequenzgang (+/- x db)

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MH
Inventar
#1 erstellt: 28. Nov 2003, 11:25
hallo,


habe ich das richtig verstanden, dass der auf Lautsprechern angegebene Frequenzgang nicht alle Frequenzen abdeckt, die die Boxen tatsächlich schaffen?
Kann also eine Box auch viel tiefere oder höhere Frequenzen wiedergeben, nur eben deutlich leiser oder lauter?

Gruß
MH
Werner_B.
Inventar
#2 erstellt: 28. Nov 2003, 11:36
MH,

ja, aber zumeist nur deutlich leiser, speziell im Bassbereich; im Höhenbereich gibt es die (überflüssige) Entwicklung, dass manche LS inzwischen über 20kHz starke Überhöhungen haben. Nur sind bei HiFi-LS die Angaben meist sowieso zu optimistisch. Wenn z.B. bei einer Kompaktbox eine untere Grenzfrequenz von 25Hz angegeben wird, zudem nur ein 16cm-TT verbaut ist, dann ist das einfach unglaubwürdig. Weiters werden oft die Grenzwerte nicht genannt (also z.B. +-2dB), in denen der Frequenzgang angegeben wird - ohne diese Grenzwerte ist die Angabe eh' unsinnig, weil nicht vergleichbar.

Gruss, Werner B.


[Beitrag von Werner_B. am 28. Nov 2003, 11:39 bearbeitet]
Peters
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 28. Nov 2003, 11:51
Ist korrekt, solange die Box keine Hoch- oder Tiefpassfilter hat, werden auch Frequenzen ausserhalb der Angabe übertragen, jedoch meist deutlich leiser.
Irgendwo ist definiert wie ein Frequenzgang anzugeben ist und welche Abweichung zulaessig ist, so dass dieser noch gilt, bei Subwoofern findet man z.B. häufig die Angabe, 20 HZ (-3db), d.h. ohne die Angabe von -3db läge dann dieser wahrscheinlich bei 30 Hz - irgendwas Hz...
MH
Inventar
#4 erstellt: 28. Nov 2003, 11:59
hallo,

auf meinen Boxen ist der Frequenzgang +/- 1,8db angegeben. Häufiger habe ich aber bisher Angaben +/- 3db gesehen. Ist es denn wahrscheinlich, dass sich mein Frequenzspektrum innerhalb 3db Toleranz stark erweitern würde? Nach unten kann ich mir das kaum vorstellen.

@peters:
Wieso ändert sich die Frequenz? ich dachte die Abweichung +/- 3db würde nur die Lautstärke betreffen.

besten Dank und Gruß
MH
Werner_B.
Inventar
#5 erstellt: 28. Nov 2003, 12:05
MH,


auf meinen Boxen ist der Frequenzgang +/- 1,8db angegeben. Häufiger habe ich aber bisher Angaben +/- 3db gesehen. Ist es denn wahrscheinlich, dass sich mein Frequenzspektrum innerhalb 3db Toleranz stark erweitern würde?


Ja. Genaue Angaben können aber nicht generell gemacht werden, hängt individuell von der Konstruktion ab.

Peters hast Du missverstanden. Er meint wohl genau das, wonach Du mit o.g. Zitat fragst.

Gruss, Werner B.
Albus
Inventar
#6 erstellt: 28. Nov 2003, 12:36
Tag,

"stark erweitern?" - ja, aber ... - mit der Nutzbarkeit der Schallanteile der Grenzbereiche ist es nicht weit her. Es kommt für den Frequenzbereich auf den Bereich der nutzbaren Lautstärke an. Die ehemalige DIN-Norm (45500, 45539?) definierte einen Schlauch für den Bereich 400-8000 Hz, relativ eng, zulässige Amplitudenfrequenzgang-Variationen so bei 4 dB, weniger eng an den Grenzbereichen, großzügig im Bereich der unteren Grenzfrequenz des Hörens. Die Anforderungen für Regielautsprecher der Rundfunkanstalten sind in Pflichtenheften festgehalten.
Beispielsweise liegt hier neben mir ein Diagramm zu einem KompaktLS, spezifiziert mit 60 Hz-20 KHz, der Frequenzgang in der Abbildung variiert im angegebenen Bereich um 7 dB. Man könnte den Frequenzgang auch anders beschreiben, nämlich als 20 Hz-30 KHz; allerdings - bezogen auf den Wert bei 1 KHz - liegt der Schallanteil von 20 Hz bei -23 dB, von 30 KHz bei -15 dB. Diese Schallanteile der Grenzbereiche sind zwar da, "erweitern den Wiedergabe-Bereich stark" - aber sind nicht als Nutzlautstärke zu nehmen, also kommen diese Anteile in der Spezifikation des Herstellers korrekterweise ncht vor.

Gut?

MfG
Albus
MH
Inventar
#7 erstellt: 28. Nov 2003, 12:49
hi Albus,

sehr gut. Mehr Informationen verdaue ich auch nicht.
noch eine letzte Frage: Die Abweichung bei Regielautsprechern variiert um 7db? Das ist doch deutlich mehr als bei Hifi Boxen. Ich komme mit meinen +/- 1,8db auf eine maximale Abweichung von 3,6db und bei der häufigeren +/-3db Angabe auf Maximal 6db. Wie das?

Gruß
MH
Albus
Inventar
#8 erstellt: 28. Nov 2003, 13:18
Tag MH,

bitte, nein: der beispielsweise herangezogene KompaktLS mit einem Schlauch von 7 dB-Breite ist kein LS, der einem Pflichtenheft einer deutschen Rundfunkanstalt genügen soll.

Die Anforderungen für einen Regielautsprecher liegen im Bereich von 200-8000 Hz bei innerhalb max. 2 dB. Oft sind die LS besser, jedenfalls die besten Exemplare, bei, dazu, einer Paargleichheit von besser als 1,0 dB.

MfG
Albus
MH
Inventar
#9 erstellt: 28. Nov 2003, 13:24
hallo albus,

wäre es gegenüber dem unbedarften Endkunden nicht fairer, einen einheitlichen Frequenzbereich zu definieren z.B. 30Hz bis 20.000Hz und dann die Abweichungen anzugeben?

Gruß
MH
Albus
Inventar
#10 erstellt: 28. Nov 2003, 13:40
Tag MH,

einen Hauch von Standard gibt es, aber .... - Der Schalldruck eines LS wird angegeben als Frequenzgang, wie dieser sich ergibt aus einer Verstärkerleistung von 1 Watt = 2,83 Volt, bezogen auf einen Widerstand (des LS) von 8 Ohm, in einem Meter Abstand, im schalltoten Raum auf Achse gemessen, weltweit verbreitetes Messarrangement. So ergibt sich ein Frequenzgang, der nach der Frequenzansprache des LS dann mit dem Bereich der mittleren Frequenzen auf der Höhe des Wirkungsgrades liegt. Hat der LS einen Wirkungsgrad von 90 dB (aus 1 Watt/2,83 Volt/8 Ohm), dann liegt die Frequenzkurve bei 90 dB - im Bereich der Mitten, im Bereich der Grenzen dann fällt die Kurve je nach unten ab, mal definiert man diese Grenzbereiche, mal nicht.

Da der Konsummarkt-Käufer typisch weder über einen schalltoten Raum verfügt noch gut Bescheid weiß, blickt dieser Käufer irrtümlich gebannt auf die Frequenzkurven. In einem typischen Wohnraum, nicht schalltot, ergibt sich von Raum zu Raum (mit seiner Geometrie, Möblierung) ein je verschiedner - Frequenzgang. Derartige Diagramme sind im Übrigen sehr stark geglättet. Ein ungeglätteter Frequenz-Schrieb ist ein wildes feines Spinnengewebe aufwärts, abwärts.

MfG
Albus

PS: Der Käufer erhält also die Standard-Information, welcher Frequenzgang bei einer Verstärker-(Standard-)Leistung von 1 Watt/2,83 Volt/8 Ohm/1 m heraus kommt.


[Beitrag von Albus am 28. Nov 2003, 14:01 bearbeitet]
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