Klingt dieselbe LS-Box im Aktivbetrieb deutlich besser als im Passivbetrieb?

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cr
Inventar
#1 erstellt: 23. Jul 2010, 22:50
Folgende Frage stelle ich mir schon lange, wirklich schlüssig beantwortet konnte sie noch nie werden:

Bringt ein aktiver Lautsprecher (jedes Chassis hat seinen Verstärker) einen NENNENSWERTEN bzw. überhaupt nachweislichen Klangvorteil im Vergleich zur selben Box in passiver Ausführung?

1. bei 2-Weg-Lösungen
2. bei Dreiweg-Lösungen

Hier stellt sich dann noch folgende Zusatzfrage: Reicht es, den Bass einerseits und den Mittel+Hochtöner andererseits getrennt zu betreiben, oder bringt dreifache Ansteuerung noch mehr?

Interessant wäre auch, ob es zu diesen Fragen brauchbare Blindtests gibt.
Aktiv-Lautsprecher-Anhänger behaupten ja, dass es große Verbesserungen gibt.
NoisyNarrowBandDevice
Stammgast
#2 erstellt: 23. Jul 2010, 23:59
als besitzer einer linn kaber, die von passiv auf aktiv umrüstbar ist und von mir im direkten vergleich gehört worden ist kann ich nur sagen: ja klingt besser. deutlich sogar.

ob das verallgemeinerbar ist, bleibt eine andere frage. für die produkte aus dem hause linn jedenfalls scheint mir das zu stimmen.
cr
Inventar
#3 erstellt: 24. Jul 2010, 00:15
Wie äußert sich das?
Vor allem im Bass (mehr Präzision?) oder eher in den Höhen?
Hann45500
Stammgast
#4 erstellt: 24. Jul 2010, 01:02
Hallo,
ich habe vor einiger Zeit meine passiven LS auf 2,5-Wege-Aktiv umbegaut. Die Weiche ist dringeblieben, aber abgeklemmt von den einzelnen Chassis.

Selbst bei meiner Low-Budget-Vintage-Lösung, habe ich eine deutlich höhere Dynamik und die Wiedergabe der Stimmen ist für meine Ohren besser ausgebildet.Die Höhen erscheinen vieleicht etwas leichter und die räumliche Staffelung noch eine Spur genauer. Wie auch immer, für mich ist es besser als vorher mit der passiven Weiche.

Soll nicht bedeuten, dass es mit erstklassigen passiven Weichen nicht genauso klingen kann.Es gibt da einige Boxen.....

Audiophile Grüße aus Hannover
Helmut

Meine Low-Budget-Vintage-Lösung, sicherlich nicht optimal.

TT Audax TX2525 RSN - Sony STR 7065 nur Endstufe
TMT Audax TX2525 RSN - Sony STR 7055 nur Endstufe
HT Jordonow Bändchen mit Horn - Sony TA 1150 nur Endstufe


[Beitrag von Hann45500 am 24. Jul 2010, 01:12 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#5 erstellt: 24. Jul 2010, 07:48

NoisyNarrowBandDevice schrieb:
als besitzer einer linn kaber, die von passiv auf aktiv umrüstbar ist und von mir im direkten vergleich gehört worden ist kann ich nur sagen: ja klingt besser. deutlich sogar.


Die wahrscheinlichste Erklärung dafür ist, dass die Aktivweiche schlicht und einfach anders abgestimmt ist.

Bis schlüssige Argumente für das Gegenteil kommen, gehe ich davon aus, dass eine Aktivweiche bei identischen Frequenz- und Phasengängen an den Chassis auch genauso klingt wie die Passivweiche. Diese für einen sinnvollen Hörvergleich absolut notwendige Bedingung muss aber erstmal erreicht werden.

Passiv nur mit Kompromissen oder gar nicht zu erreichen sind:

- linearphasige Filter (nur mit DSP möglich),
- Bewegungsgegenkopplung,
- Laufzeitkorrektur,
- Bassentzerrung,
- sehr steilflankige Filter.

Was davon für eine kompromisslose Wiedergabe wirklich erforderlich ist, ist eine andere Frage. Nur bei der Bassentzerrung würde ich sie eindeutig mit ja beantworten, solange monströse Gehäusevolumina keine Option sind.

Grüße,

Zweck
NoisyNarrowBandDevice
Stammgast
#6 erstellt: 24. Jul 2010, 11:13

Zweck0r schrieb:

NoisyNarrowBandDevice schrieb:
als besitzer einer linn kaber, die von passiv auf aktiv umrüstbar ist und von mir im direkten vergleich gehört worden ist kann ich nur sagen: ja klingt besser. deutlich sogar.


Die wahrscheinlichste Erklärung dafür ist, dass die Aktivweiche schlicht und einfach anders abgestimmt ist.



stimmt natürlich.

für die linn lautsprecher die ich bislang passiv/aktiv vergleichen konnte ein lohnenswerter schritt.

der lautsprecher klingt insgesamt souveräner, im bass tiefer, straffer. außerdem nimmt die räumlichkeit zu, mehr lokalisationschärfe. geht auch lauter ohne zerren etc. gerade die kaber ist im bass ja mit ihren 4 zöllern nicht gerade potent, gewinnt aber mit der aktivierung einiges.

linn verdient natürlich gut an den aktivweichen und verstärkern. aber da der linn gebraucht markt immer gut bestückt ist, ist das mit realistischen beträgen machbar.
Boettgenstone
Inventar
#7 erstellt: 24. Jul 2010, 13:02
Hi,
ich hab den Vergleich bei meinen 2 Wegern gemacht, es klingt aktiv besser.
War durchaus ne lohnende Zeit und Geldinvestition, von monströs, einsargend usw. würd ich da jetzt aber auch nicht sprechen, jedenfalls nicht nach einiger Zeit hören.

Wenn man die alte Weiche nachbildet ist mir der bessere Bass, die etwas bessere Räumlichkeit und Lokalisation aufgefallen. Allerdings immer recht laut gehört, teilweise sicher deutlich lauter als der Durchschnitt.
Bei Zimmerlautstärke IMO uninteressant, da war die 48dB/ Oktave Trennung eher ein Fortschritt, letztendlich war das auch der größte Eingriff von mir steilere Trennung, Phasenentzerrung(BruteFIR ).
Bassentzerrung habe ich keine gemacht.
Am deutlichsten zu hören war das für mich bei unübersichtlichem Metal und größeren Orchestern/Bigbands.

Bei 2 Wegern dürfte der Fortschritt aber auch nicht ganz so deutlich sein, wie bei aufwändig beschalteten 3 oder gleich 4 Wegern.
Grad bei letzteren wird selbst bei gut gemachten Weichen zu viel Leistung verbrannt. Dann kommen noch die fiesen Preise für große Spulen dazu, da lohnts sich einfach nicht mehr passiv zu fahren...
audiophilanthrop
Inventar
#8 erstellt: 24. Jul 2010, 13:49

Boettgenstone schrieb:
Bei 2 Wegern dürfte der Fortschritt aber auch nicht ganz so deutlich sein, wie bei aufwändig beschalteten 3 oder gleich 4 Wegern.
Grad bei letzteren wird selbst bei gut gemachten Weichen zu viel Leistung verbrannt. Dann kommen noch die fiesen Preise für große Spulen dazu, da lohnts sich einfach nicht mehr passiv zu fahren...

Die Kombinierbarkeit von Treibern unterschiedlichen Kennschalldrucks ohne Leistungsverlust ist natürlich ein großes Plus von Aktivkonzepten - zumal dicke Ls und Cs für Passivweichen nicht nur teuer, sondern ggf. auch recht nichtideal sind. Dazu kommt dann noch das übliche wie hoher elektrischer Dämpfungsfaktor für alle Treiber und Trennung auch hoher Ordnung ohne erhöhten Leistungsverlust.
cr
Inventar
#9 erstellt: 24. Jul 2010, 15:52

Bis schlüssige Argumente für das Gegenteil kommen, gehe ich davon aus, dass eine Aktivweiche bei identischen Frequenz- und Phasengängen an den Chassis auch genauso klingt wie die Passivweiche.


Könnte der durch die Drossel verringerte Dämpfungsfaktor die Basswiedergabe verschlechtern?

Wobei ich allerdings von der großen Bedeutung, die dem Dämpfungsfaktor oft zugeschrieben wird, wenig überzeugt bin.
zausel
Stammgast
#10 erstellt: 24. Jul 2010, 16:06
Bin technisch nicht so bewandert wie ihr,aber kann nicht vielleicht schon allein die Folge
Signal-Verstärkung-Weiche-Chassis (passiv) zu
Signal-Weiche-Verstärkung-Chassis bei aktiven einen entscheiden Unterschied ausmachen?

Gruß-zausel
cr
Inventar
#11 erstellt: 24. Jul 2010, 16:14
Du meinst, weil der Verstärker jeweils nur mehr einen Teil des Frequenzspektrums verarbeiten muß? Das wird auch fallweise als Argument vorgebracht. Der Verstärker hats zudem natürlich leichter, weil er keine kapazitive Last mehr hat (durch die passive Frequenzweiche). MM sollte das aber bei vernünftig konstruierten Verstärkern und üblichen Frequenzweichen nicht wesentlich sein....
Zweck0r
Moderator
#12 erstellt: 24. Jul 2010, 17:00

cr schrieb:
Wobei ich allerdings von der großen Bedeutung, die dem Dämpfungsfaktor oft zugeschrieben wird, wenig überzeugt bin.


Bin ich auch nicht. Schon deshalb, weil sich noch niemand die Mühe gemacht hat, die Auswirkung isoliert von den zu erwartenden Frequenzgangveränderungen zu betrachten.

Ich meine so etwas: Box oder einzelnes Chassis einmal ohne und einmal mit 10 Ohm Vorwiderstand. Mit Widerstand wird der elektrische Frequenzgang an den LS-Klemmen mit einem EQ geradegebogen und der Pegelunterschied natürlich ausgeglichen. Dann verblindeter Hörtest.

Wäre wirklich interessant, ob dann noch etwas von 'Kontrolle' oder 'müdem Vorwiderstand' übrig bleibt

Grüße,

Zweck
zausel
Stammgast
#13 erstellt: 24. Jul 2010, 17:08
Ja,war so mein Gedanke.

Aber ich denke,bitte nicht hauen bin wie gesagt kein Techniker,das die Möglichkeiten der elektronischen Weiche mit all ihren Eingriffsmöglichkeiten zB. allein die Phasenlage,einer Passivweiche haushoch überlegen sein MUSS.

Meine LS haben sensorgeregelte Chassis.Im Bass ist das eine Macht.Ich habe sowas noch bei keinem passiven lS gehört.

Gruß-zausel
cr
Inventar
#14 erstellt: 24. Jul 2010, 21:42
Am einfachsten könnte man es mit einem passiven Subwoofer ausprobieren, da ändert sich nichts am Frequenzgang
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