Wilson Audio Grand Slam . ist eingezogen :-)

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baumcbr1000f
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 25. Apr 2011, 12:29
Grand SlamHallo,

eine 1999er Grand Slam ist vor zwei Wochen in meinen Hörraum eingezogen.
Viel Arbeit war zunächst nötig um diesen Lautsprecher wider absolut TOPP darstehen zu lassen:
Schaumstoffbespannung erneuert
Sicken der beiden 12" und 15" Bässe erneuern
Gehäuse komplett aufarbeiten.

Zum Glück hatte der Erstbesitzer die doch empfindlich lackierten Lautsprecher sehr gut gepflegt.

Also die Abholung war schon der Hammer, aus der dritten Etage ohne Aufzug :-( dann in meinem Voyager hierher transportiert und nicht zuletzt 14 Tage arbeit investiert.

Jetzt ist alles wieder da um am Karfreitag wurden die "Jungens" dann wieder zusammengebaut und natürlich direkt angeschlossen.

Am Freitagabend, nach den Bildern mussten die „Jungens“ dann also mal ran, Anlage angeschmissen und Scheiben auf / in die Player und ab geht die Post. Es ist wohl der Größe geschuldet und der imposanten Erscheinung, es kamen also die großen Besetzungen zum Zug, Orchester, Band, Big Band … von „Also sprach Zarathustra“ .. bis „Yello“ die müssen Dynamik können, da muss es doch losgehen, ein 12“ Bass und ein 15“ Bass je Seite .. das wird ein Dynamikfest …

… ich gebe es zu, ich war echt enttäuscht. Ja die können Bass, tief, schwarz und mächtig … die blasen dich in den Stuhl und jeder Ton kommt mit einer enormen Dynamik … aber ein derart großer Lautsprecher und einem derart legendärem Ruf … da hatte ich doch weit mehr erwartet.

Meine Frau kam dazu, wie immer in diesem Fall wandern Roger Moore mit „Still got the Blues“ auf den Teller und ich auf 2. Hörplatz, Karin „Erste Reihe Mitte“. Nicht unbedingt meine Musik und ich hab Zeit nachzudenken; ja ich hab 2 Wochen an den Dingern geschraubt, poliert, geputzt und gestapelt, die 350 KG je Box spürte ich nun auch in allen Knochen und meine Erwartungen waren sehr hoch gesteckt. Letzte Ausrede .. der 25 m² Raum ist zu klein, da kommen die nicht zum spielen. Eigentlich schade, Karin findet sie schon klasse, aber zu scharf in den Höhen (und zu groß), das zweite Stück ist dann immer Michael Jackson mit „Thriller“ ..ja das hat schon was, aber ich bin doch recht enttäuscht. Die Dynamik ist toll, die kann laut und klar, Abgrundtief hat eine neue Bedeutung, aber ich hatte weit mehr erwartet.

Was mir aber jetzt auch auffällt während ich so von unten auf die doch gut einen Meter höher ragenden Mittel und Hochtöner blicke ist das sie doch recht bruchlos spielt, sich bei dem ganzen Getöse das alles perfekt von den Lautsprechern löst und Michael Jackson auch nicht 2 Meter groß klingt … sondern seine akustische Stimme weit unterhalb der Mitteltöner erklingt.

Egal, es ist spät, an anderen Tagen mehr dazu.

Samstag waren wir unterwegs und Sonntag liefen die so mit, Sonos sei Dank im Garten die Lautsprecher und die Wilson´s im Musikzummer. Immer wieder muss ich ja da durch und man kriegt so den direkten Eindruck der Lautsprecher aus dem Garten und dann hinter der Tür die Wilson´s .. das ist schon andere Musik. Bei dem ein oder anderen Stück was auf WDR lief hält man auch kurz mal inne und hört (stehend) zu .. klingt schon ganz gut.

Der Grill läuft im Garten warm und ich leg mal Clapton (Unplugt) auf, zweites Stück .. hier dröhnen das Fußwippen zumeist deutlich, aber jetzt, man hört den Fuß auf den Boden aufkommen und danach das Schwingen des Boden, so hab ich das noch nicht gehört, klar getrennt, kein Wummern, der Fuß kommt auf, der Boden schwingt. Und Clapton mit seiner Gitarre (sowie deutlich daneben und ein Stück zurück) sein Mitspieler, hmmmm das geht aber wirklich. Die leiseren Platten kommen aus dem Schrank und selbst Manchini spielt mit seinem „Pink Panter“ derart differenziert und deutlich getrennt, das hab ich so auch noch nicht gehört.
Die riesen Lautsprecher sind mit geschlossenen Augen nicht zu erkennen, der Raum ist so aufgeteilt wie man sich das nur wünschen kann, ein Klavier ist fest mit dem Boden verbunden und wandert nicht akustisch durch den Raum … und Barbara Streisand wiederum wandert durch ihren Garten, alles sehr gut akustisch wahrzunehmen. Mit den leiseren Tönen kommt ein Lautsprecher zum Vorschein der nicht mehr gigantisch groß ist, sondern ganz große Musik in den Raum stellt.

Clanned, uralte Platte mit riesen Hall aufgenommen, nicht vernebelt hier, hallig aber genau ortbar, jetzt werde ich mutiger Jennifer Warnes mit „Way down deep“ das ist ernst gemeint, die Trommeln dröhnen kein Stück, die Felle schwingen, der Ton steht im Raum ohne zu überlagern, der Rest spielt unbeeindruckt. Der „Hunter“ .. ja doch, so sollte es sein.
Eagles mit „Hell freeze over“ und dann der Einsatz bei „Hotel California“ … jepp, das hab ich so nur einmal auf einer perfekten Surroundanlage gehört. Der dicke Bass steht im Raum aber ohne irgendeine andere Information zu überlagern.

Ich höre mich an den Akustiker erinnert, …ein Bass mit genügend Energie (nicht Lautstärke) dominiert den Raum …, das ist wohl so.

Das am Freitag war wohl zu laut und die Erwartungen auf einen „Whow-Effekt“ aus, jetzt angepasster ist der echte „Whow“ Effekt da.

Also der Mensch der diese Lautsprecher dann bald sein eigen nennen darf wird dies alles was er da bekommt hoffentlich zu schätzen wissen … und ich werde sie bis dahin sicher sehr genießen.

Ich bin beeindruckt, auch davon einen solchen Lautsprecher einmal ausgiebig testen zu können, die allermeisten HiFi Enthusiasten und „High Ender“ werden solche Lautsprecher und diese Erfahrungen wohl niemals machen können und sowas nur aus Zeitschriften kennen … Mann hab ich ein Glück …

Dies zu Eurer Erbauung, wenn Ihr jetzt kurzfristig mal im Ruhrgebiet seit und Interesse habt :-) ...

PS.: Hab hier mal "gewerblich" eingetragen, weil ich über das Internet auch so manchen Schnapp anbiete, hier bin ich aber hobbymäßig unterwegs :-)


[Beitrag von baumcbr1000f am 25. Apr 2011, 12:30 bearbeitet]
Der_Tom
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 25. Apr 2011, 12:45
Wow das nenne ich mal "GROß" !
Ich würde diese Monster nur zugerne mal hören aber Ruhrgebiet ist dann doch sehr weit, schade !
Das größte was ich bis jetzt gehört habe war bis jetzt eine B&W 800 Diamont, die fand ich schon sehr beeindruckend !
Ich dachte schon meine Ls wären ein wenig Überdimensoniert für mein Wohnzimmer aber das sprengt wohl alle Vorstellungen !
Ich wünsche dir dann noch viel Spaß mit den Lautsprechern, ein Käufer wird sich bestimmt finden , was du dafür bezahlt hast, wirst du wohl nicht verraten ?

Gruß Tom
baumcbr1000f
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 25. Apr 2011, 14:25
Hallo,

ja die Größe ist beeindruckend ... noch mehr, dass bei dieser Größe und den geschuldeten Abständen der Chassis und damit den entstehenden Laufzeitunterschieden auch in meinem Hörraum (25 m² und 3 mtr Hörabstand) eine bruchlose Räumlichkeit und Ortung entsteht. Das hätte ich nicht erwartet. Der Hörraum des Erstbesitzer war über 60 m² und da spielten die nict so gut.
Liegt aber auch daran das ich in meinem Hörraum ein paar kleine (wirklich) Raumoptimierungen verbaut habe, nach diversen Messungen und rumprobieren waren zwei Bassfallen in den hinteren Ecken und zwei Absorber an der Decke (zusammen keine 400 €)das was den Raum und damit meine Anlage deutlich besser machte.
Finde es immer lustig, dass Musikhörer zwar 1000 € für ein paar Kabel ausgeben, wo der Unterschied bei gleichem Invest in wohnraumfreundliche Akustikmaßnahmen viel mehr bringen kann.

Die 800 "D" (Vorgänger) hatte ich auch einmal hier, aber B+W ist mir zu Mainstream .. kann alles, aber nix richtig und ein Lautsprecher darf sich nichts "erkaufen", die Lebendigkeit der 800er ist einer deutlichen Mitteltonüberhöhung und einem Bassboost (Bassreflex 70 Hz) geschuldet.
Das ist bei der neuen Diamond wohl nicht mehr, zwar nicht hier gehört ist diese Frischesimulation jetzt weg.
Nun noch zum Preis, keine 20.000 hat sie gekostet, die Pads (Schaumstoffteile) 500,00 €, die Bässe knapp 500,00 € die Arbeit noch mal 500,00 €, Transport und Ust drauf, also circa so viel wie eine 800er.
Aber bei der Wahl zwischen 25.000,00 für eine B+W und bei gleicher Summe diese Wilson ... hmmm wenn ich den Platz (und das Geld) hätte ... da würde ich nicht überlegen.
MarkusNRW
Gesperrt
#4 erstellt: 25. Apr 2011, 14:27
wo im ruhrgebiet stehn diese monster????

gruss aus duisburg
baumcbr1000f
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 25. Apr 2011, 14:34
Hallo,

in Essen (Stoppenberg / Kray) bei Interesse einfach ne Mail oder PN schicken.
MarkusNRW
Gesperrt
#6 erstellt: 25. Apr 2011, 14:37
ahh umme ecke

schaun wa ma,wie es die zeit zulässt
Der_Tom
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 25. Apr 2011, 14:49
Also bei " um die Ecke " wäre ich schon unterwegs !
Vor ein paar Wochen war ich in Köln ( unter andrem um meine neuen Ls zu holen, voll Winzig ), da hätte ich auf jeden fall mal vorbeigeschaut !
stimmt da bekommt man mächtig viel Lautsprecher für´s Geld, ok den passenden Raum muss man auch dazu rechen !
Mit der Raumoptimierung würde ich mich auch gerne mal befassen, hab davon mal so gar keine Ahnung, aber würde gerade bei mir viel bringen denke ich !
lumi1
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 25. Apr 2011, 14:56
Hallo...!!

DAS nenne ich mal einen Bericht; sachlich, korrekt, nicht geschwurbelt, absolut glaubhaft für mich.
Ganz davon abgesehen bin ich mir nicht zu schade oder stolz unumwunden zuzugeben, dass ich mir kaum verkneifen kann, in die Tastatur zu sabbern vor Begierde nach den Dingern.

Bin eigentlich noch nie ein Fan von bekannten US-LS a'la Infintys gewesen, aber WILSON im HiFi-Sektor ist schon eine Ansage, erst rechte diese hier.
Ich kam mal vor Jahren in den Genuss die kleineren zu hören (Puppy ?? hiessen die glaub ich), und schon diese zogen mich echt vom hocker.

Sie hatte einfach etwas unbeschreiblich "livehaftiges"; oder besser gesagt, es war einer der wenigen LS, mit denen ich (gute) live-Aufnahmen wirklich hören, und nicht nur ertragen konnte.

Ehrlich gesagt würde ich die auch für kein Geld der Welt mehr verkaufen, gut, es gibt auch etliche andere, herausragende LS, aber die entsprächen meinem Geschmack doch stark.

Hätte ich zufällig zuviel Geld übrig, und wäre mein Kellerkino(raum) hoch genug, würde ich dich glatt fragen, ob wir in's geschäft kommen.
Denn gerade da richtig klanglich und dynamisch die Sau fliegen zu lassen, auch noch bei Kinoton in Verbund mit meinen Adam-Subs, ich denke, da käme nichts mehr dran vorbei..
Wobei sie dafür schon fast zu schade wären.

Also, geniesse sie noch, am besten immer, oder gib sie wenigstens nur in allerbeste Händchen ab.

MfG
noonan
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 25. Apr 2011, 15:00
mal abgesehen davon, dass ich immer wieder von den wilsons beeindruckt bin, wenn ich fotos sehe....es hat mir sehr gut gefallen, wie du alles beschrieben hast....in alten ausgaben der image hifi wurden aus nüchternen testberichten auch oft kleine geschichten....das macht unser hobby dann eben noch viel spannender!
baumcbr1000f
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 25. Apr 2011, 16:34
danke, na ist aber echt der ersten "Enttäuschung" geschuldet.

Übrigens die spielen wirklich sehr gut in meinem doch recht kleinen Musikraum, nur die Optik drückt, wie geschrieben, wenn ich die Augen zumache kann ich den Lautsprecher nicht mehr orten ...

Meine Verity Finn kommen bei größerer Lautstärke an Ihre Grenzen, spielen aber bis gehobene Zimmerlautstärke auch sehr fein, erst bei "noch mehr", was die Wilson´s dann in einem größeren Raum ohne Probleme können, da kommen sie bei mir an Ihre, besser meine Hörschmerzgrenze, da passt dann der Raum nicht mehr.

Hatte heute ein paar Freunde hier, alle hatten bis hin zu Apogee Diva, Infinity Beta; Martin Logan CLX, 801er B+W und Duntech Souverein schon so manches in Ihren Hörräumen, einer hat noch eine Martin Logan Statement (immer noch der beste Lautsprecher den ich je gehört habe) , jetzt sind alle auf kleinere Modelle umgestiegen (verheiratet :-)) das allgemeine Urteil ist wirklich, auch in dem Raum, beeindruckt.

Lautsprecher bleiben auch immer den persönlichen Hörgewohnheiten geschuldet, dem was man selber hören mag und seinem Geschmack trifft, aber die WA GS ist schon ein toller Lautsprecher.

Leider eben auch sehr groß ....


[Beitrag von baumcbr1000f am 25. Apr 2011, 16:35 bearbeitet]
MarkusNRW
Gesperrt
#11 erstellt: 25. Apr 2011, 16:45
an meine heco statement kommen die aber nicht dran
baumcbr1000f
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 25. Apr 2011, 16:54
... ja ne ... iss klar ...
MarkusNRW
Gesperrt
#13 erstellt: 25. Apr 2011, 17:06

baumcbr1000f schrieb:
... ja ne ... iss klar ...


sorry wenn ich vergessen hatte ironie dahinter zu schreiben
HiFi-Tweety
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 25. Apr 2011, 20:25
Und warum sollen sie wieder ausziehen?
baumcbr1000f
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 25. Apr 2011, 22:17
... ja nee iss klar (Zitat:Atze Schröder) [ich geb mal lieber die Quelle mit an] war auch als Spaß gemeint.

Ich hoffe auf jeden Fall mal das Du viel Spaß mit Deinen Lautsprechern hast, sie die Musik so wiedergeben das Du viel Freude beim hören hast.

Das sind dann nach meiner Meinug vielleicht nicht die tollsten, aber für den jeweiligen Hörer "die Besten" Lautsprecher.

Warum ein Gastspiel .. weil ich die hier für den örtlichen Händler wieder in Höchstform gebracht habe, polieren, reparieren, technisch wie akustisch messen und wieder voll aufbauen.

Ich habe das Glück eine WA GS MK III bei einem Kunden zu kennen und auch diese MK I bereits im Vorfeld gehört und jetzt eben kurz bei mir zu haben ... die MK I, von Wilson selber noch aufgebaut und abgestimmt ist und bleibt für mich die Beste ... eine Alexandria, das aktuelle Spitzenmodel habe ich aber noch nie richtig gehört.

Auf jeden Fall wird der Händler diese wohl in der kommenden Woche in den einschlägigen Medien zum Verkauf einstellen und anbieten.
Nick11
Inventar
#16 erstellt: 28. Apr 2011, 22:35

baumcbr1000f schrieb:
eine 1999er Grand Slam ist vor zwei Wochen in meinen Hörraum eingezogen.
Viel Arbeit war zunächst nötig um diesen Lautsprecher wider absolut TOPP darstehen zu lassen:
Schaumstoffbespannung erneuert
Sicken der beiden 12" und 15" Bässe erneuern
Gehäuse komplett aufarbeiten.

Zum Glück hatte der Erstbesitzer die doch empfindlich lackierten Lautsprecher sehr gut gepflegt.

Alle meine Boxen waren längst nicht so teuer / wertig (?), werden nach 12 Jahren (trotz täglichen Betriebs) aber niemals derart sanierungsbedürftig sein. Komisch irgendwie.
Aber der Erstbesitzer hat die Boxen trotzdem sehr gut gepflegt? Verstehe ich nicht....
baumcbr1000f
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 06. Mai 2011, 17:49
Hallo,

nun, die waren nicht "Schrott" aber die Schaumpads der älteren Wilson Modelle werden bröselig und die Sicken der Bässe waren auch nicht mehr absolut TOPP.
Da es meine Aufgabe ist diese Lautsprecher wieder in einen absolut neuwertigen Zustand zu bringen habe ich mir damit entsprechend viel Arbeit gemacht.
Ausserdem besteht der Essener Händler darauf nur absolut einwandfreie Ware auch wieder anzubieten, er hat eine über 30jährigen Ruf zu verlieren.

Jetzt stehen die wieder da als wenn sie vor zwei Wochen ausgeliefert worden wären.

Die ausgiebigen Hörsitzungen werden es sehr schwer machen wieder auf meine Lautsprecher "down-zu-graden" ... die sind wirklich erstklassig.

Wenn ich dagegen gleichteure B+W 800er oder Lumen etc. als Neuelautsprecher im vergleich höre ist klar wo die sinnvollere Investition hingeht.

"Beneidet die Person die diese Lautsprecher einmal in Eigen nennen kann"
Blau_Bär
Stammgast
#18 erstellt: 27. Mai 2011, 14:25
Hallo baumcbr1000f,

schöner Bericht von der Wilson Audio Grand SLAMM X-1.

Ich habe ebenfalls diverse "praktische" Hörerfahrungen mit diesem Lautsprecher (MK III bzw. die erste MK III auf dem deutschen Markt eigentlich MK 2,5 ).

Daß Du die bruchlosen Übergänge der Musik zwischen den einzelnen Chassis positiv hervorhebst, wundert mich jedoch bzw. muß man hierzu mehr wissen.

Welchen (End-)Verstärker verwendest Du? Wir haben bei meinem Kumpel, der die Lautsprecher besitzt, zuerst mit einer Mark Levinson No. 23.5 Stereoendstufe gehört. Der Bass war schlecht bis überhaupt nicht an den Hochmitteltonbereich angekoppelt.
Einer, der mit aufgebaut/geschleppt hat und mit Hifi sowie klassischer Musik nun überhaupt nichts am Hut hat, meinte treffend:
"Da oben so eine bißchen 'Pling-Pling' und das war es. Dafür (ca.) DEM 200.000,- ? Na ich weiß ja nicht."
Mit der sicherlich nicht schwachbrüstigen großen (älteren) Stereoendstufe von Mark Levinson war das bestenfalls einigermaßen nett - gemessen an seiner vorherigen Anlage/Lautsprechern. Die Erwartung an dieses "Lautsprechermonster" bei diesem Preis war natürlich auch entsprechend hoch.

Auch die Raumabbildung bzw. das Ablösen von den Lautspechern reichte uns allen bei weitem nicht.

Die X-1 kann im Bi-Wiring-Betrieb gefahren werden. Hierzu muß nur die Brücke an der unteren Weiche entfernt werden und der Anschluß gemäß Bedienungsanleitung erfolgen.
[ Vorsicht! Kein Bi-Amping - mit Brückenverstärkern!!! Die Verstärker und Lautsprecher können zerstört werden. Der Grund ist der gemeinsame Minuspol beim Bi-Wiring bzw. Bi-Amping.]
Mit Bi-Wiring ging der Raum schlagartig enorm auf. Der Kritikpunkt bei der X-1 mit der eingeschränkten räumlichen Abbildung läßt sich so sehr leicht und sehr wirkungsvoll beheben.

Es blieb das Problem des mangelndes Basses (bei fast ausschließlich klassischer Musik) bzw. der unzureichenden Ankoppelung des Basses an den Mittelhochtonbereich.
Siehe auch hier:
http://www.hifi-foru...d=10740&postID=49#49

Beim Probehören damals beim Generalimporteur war der Bass O. K. und sehr gut angekoppelt. Aber, dort waren die Krell MRA Endverstärker an die Lautsprecher angeschlossen. Das Klangbild war sehr, sehr harmonisch und strahlte nur so von Energie.

Der Händler wurde konsultiert (der übrigens immer sehr fair beraten hatten und nicht einfach nur verkaufen wolte; auch solche Händler gibt es). Er sagte gleich, daß die ML 23.5 zwar eine wunderbare Endstufe sei, aber für eine X-1 sind, wenn man sie wirklich "voll ausfahren" will, andere Endstufen von Nöten. Er empfahl (mindestens) eine ML 20.6 (Monoblöcke) oder entsprechend stärkere Endstufen.
Hiermit sind keinesfalls Leistungen also Wattleistungen gemeint!!!
Entscheidend ist bei dem Lautsprecher mit zwei Weichen (einer unteren unten mit den Anschußterminals und einer oberen oben hinten) Stromliefervermögen! Stromliefervermögen so viel und so schnell ein Endverstärker nur irgendwie kann.
Der Krell MRA (Monoblöcke) hat brachiales Stromliefervermögen und erscheint somit als erste Wahl für die Lautsprecher. Mein Kumpel hatte sich diese MRA testweise auch zuerst anliefern lassen. (Gewicht pro Stück ca. 310 kg!) Sehr schön, aber er ist Mark Levinson-Fan und eigentlich restlos von diesen Geräten überzeugt. (Ich kann das verstehen und absolut nachvollziehen, nachdem ich bei allen Up-Grades und Probehörsitzungen dabei sein durfte.) Er hat "davor" die komplette ML-Referenzkette d. h. No. 31.5 Laufwerk, No. 30.6 D/A-Wandler, No.32 Vorstufe.

Ohne sie probegehört zu haben, bestellte "der Wahnsinnige" die ML No. 33! (nicht No. 33H).
Wir hörten bei ihm und verglichen. Die MRA sind stärker, was man auch hört, aber die ML 33 (auch sehr, sehr stark und eine unglaubliches Stromliefervermögen) klingen besser d. h. musikalischer.

Ohne diese zwei Maßnahmen 1. Bi-Wiring und 2. extrem starke Endstufen hätte er die X-1 wieder verkauft. Mit diesen beiden Maßnahmen hat sich der Klang jedoch nochmal dramatisch verbessert.

Somit wundere ich mich ein bißchen über Deine o. g. Aussagen hinsichtlich homogenem Klang über die einzelnen Chassisgrenzen hinweg und Raumabbildung. Solltest Du die Möglichkeit haben, die zwei Maßnahmen auszuprobieren, wirst Du aller Voraussicht nach die X-1 Grand SLAMM nicht wiedererkennen so groß ist nochmals der Unterschied. Dann fängt sie erst richtig an zu spielen und das dann auf einen Niveau in allen Disziplinen, welches unglaublich hoch liegt. Ich habe bisher in all den Jahren noch nichts besseres gehört (Vergleich, B & W Urnautilus, Dynaudio Evidence Master, MBL "Zwiebelstraher" die großen, Backes und Müller BM Line 50, Martin Logan usw. usw.)

Diese beiden Maßnahmen bringen aller Wahrscheinlichkeit sogar mehr Klanggewinn als der Klanggewinn, der durch die Versionen MK II bzw. MK III begründet ist. Hier tut sich zur Version I jedoch auch nochmal einiges. Wenn Interesse besteht kann ich die Unterschiede der Versionen separat erläutern.

Mein Kumpel Friedrich hat sich übrigens auch schon die neuen Diffraction Pads (Beklebung der Schallwand mit Schaumstoff) bestellt. Seine alten gehen zwar noch aber zeigen auch schon erste Auflösungserscheinungen.
Zu den neuen Diffraction Pads ist zu sagen, daß es die nur noch in "mittelgrau" gibt. Die alten waren i. d. R. schwarz.
Ferner sind die neunen Diffraction Pads, die Du ja auch schon montiert hast, etwas kleiner (nur bei den oberen drei Modulen) als die Frontseiten den Module selber. Dies ist wohl der neuesten Bespannung geschuldet. Ggf. hast Du diese Bespannung/ Abdeckung auch schon? Ich konnte es auf den Bildern bzw. den Bildern bei einem großen Auktionshaus
nicht erkennen.

Hervorheben muß man den absoluten Super-Service von Audio Components AC in Hamburg. Frau Milani und Herr Khavari haben sich extrem engagiert für perfekt passende Ersatzteile (Diffraction Pads und neu reconed Chassis im Bassbereich) der jeweiligen Version eingesetzt.
Ja mein Kumpel brauchte auch schon neue Schaumgummisicken bei den oberen Bässen... Das ist wohl nach den Jahren ein kleiner Schwachpunkt. Er hat aber gleich neu reconte Chassis genommen. Der Preis...

Bei Dir sind die refoamed und durch - nicht originale - Gummi- bzw. Butylsicken ersetzt. Das kann man machen, aber man muß genau die Elastizität der alten Schaumgummisicken einhalten. Sonst verändert man das Chassis in seinen Grundparametern und es wird leiser. Das gilt besonders für den oberen Bass, der eine besonders weiche Schaumgummisicke hat.

Ein weitere Knackpunkt bei dem Lautsprecher ist die Auf- und Einstellung. Er kann ja auf den jeweiligen Hörabstand (von ca. 2,45 m bis ca. 10 m?!) und die Ohrhöhe eingestellt werden. Die genaue Einstellung nach den Werksdiagrammen brachte kein zufriedenstellendes Ergebnis. Somit wurde gemessen, probiert und Leute mit Erfahrung (mit diesem Lautsprecher) gefragt. Das Ergebnis ist eine Einstellung, die recht weit von der Werkseinstellung abweicht.

Raumgröße: Es ist eine scheinbar unausrottbare Mähr, daß so ein Lautsprecher nur in großen Räumen klingt und betrieben werden kann. Das zeigt auch der einstellbare (Mindest-)Hörabstand von ca. 2,45 m. Was man allerdings braucht ist eine gewisse Raumhöhe. Unter 2,5 m geht wohl gar nichts. 2,7 bis 2,8 Meter können schon als weitgehend ideal gelten.
Mein Kumpel hat die Lautsprecher in einem nur etwas über 16 qm großen Raum. Wir haben sie beide mit gleicher Elektronik in einem akustisch optimierten, ca. 150 qm großen, Raum gehört. Ob man es nun glaubt oder nicht, der Unterschied durch den Raum war erschreckend gering. Natürlich ist der große Raum besser, aber die klangliche Unterschied ist sehr klein.

Das "Anphasen"/Eindrehen der Lautsprecher zum Hörplatz hin:
Leichtes Eindrehen zeigte sich als opitmal, keinesfalls jedoch ein Eindrehen so stark, daß der mittig aus der Schallwand abgestrahlte Schall direkt das (jeweilige) Ohr trifft bzw. so stark wie es von der Aufstellanleitung empfohlen wird.
Ein gerades Aufstellen der Lautsprecher (parallel zur Seitenwand) wie auf Deinem Bild oben in dem Diskussionsstrang ist jedoch auch nicht zielführen. Es kommt hierbei auch auf den Hörabstand an.
Das Auf- und Einstellen der Lautsprecher (im bzw. für den Raum) macht mindestens "ein Viertel" aus. Ideal sind hier Menschen mit Erfahrungen mit dem Lautsprecher - losgelöst von der Aufstellanleitung.

Zum Vergleich mit der Wilson X-2 Alexandria (Version II). Auch diesen Lautsprecher konnte ich gut auf- und eingestellt sowie angesteuert hören. Das ist jedoch etwas für ein neues/anderes Thema.

Ach so noch ein kleiner "Klugsch..-Nachtrag" : Sie heißt Grand SLAMM und nicht Grand SLAM.
Das steht für "First eXperimental Super Linear Adjustable Modular Monitor"

Wer mehr zu dem Lautsprecher wissen will:
http://multichannel-...postID=5036#post5036
http://www.multichan...postID=3677#post3677


Viele Grüße
Jörg


[Beitrag von Blau_Bär am 27. Mai 2011, 17:50 bearbeitet]
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