Vollauschlag der Lautsprecherchassis beim Einschalten

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Propellerente
Neuling
#1 erstellt: 14. Nov 2011, 22:27
Hallo Zusammen!

Ich habe ein kleines Anliegen bzw. eine Frage:
Und zwar besitze ich als Stereo-Amp ein altes Schätzchen, einen Kenwood KA-3750. Der Klang ist soweit erste Sahne, alles funktioniert soweit. Nur jedes mal wenn ich das Teil einschalte machen die Lautsprecherchassis einen recht langsamen aber doch ausgiebigen Hub nach vorn und zurück. Ein Ton ist dabei nicht zu hören. Ich bin der Meinung, das das nicht immer so war, bin mir da aber nicht ganz sicher....

Jetzt hab ich doch schon n bissel Bammel um meine Lautsprecher, denn angeschlossen habe ich momentan meine Erstlingswerke im Selbstbau, die Spiralino BB (welche mit ca 110€ Pro Stück für so kleine Dinger doch recht teuer waren und davon abgesehen mein Herzblut daran hängt).

Ist das in irgendeiner Form gefährlich für die Lautsprecher? Kann ich das irgendwie verhindern? (Mit verschiedenen Eingangsquellen, oder Lautstärke auf 0 drehen beim einschalten hab ichs schon erfolglos verucht)

Ich bin für jede Anregung Dankbar
Grüße aus Duisburg
Stephan
cr
Inventar
#2 erstellt: 15. Nov 2011, 19:13
Die einzige Möglichkeit ist, die LS erst danach freizuschalten. Wenn man am Verstärker die LS nicht schalten kann, könnte man einen Schalter in die Leitung zu den LS montieren.
Aber vermutlich ist das Ganze sowieso harmlos. Woher weißt denn, wo der Anschlag liegt und wie groß die Bewegung genau ist? Miß sie mal, indem du zB ein Lineal im Abstand von 1 cm quer über die Membran legst (lautsprecher dazu umlegen).
Eine Spannungsmessung wäre genauso zielführend.


[Beitrag von cr am 15. Nov 2011, 19:14 bearbeitet]
Propellerente
Neuling
#3 erstellt: 16. Nov 2011, 10:42
Morgen,
also ob es nun wirklich Anschlag des Chassis ist oder nicht kann ich nicht sagen...
Allerdings handelt es sich hierbei um einen 7cm-Breitbänder, das heisst der Maximalhub sollte sich so im 1-1,5cm-Bereich bewegen. Aber jawohl auch nur wenn ich die Mucke voll aufdreh, was wiederum aber auch nicht meine Intention bei diesen kleinen "feinhörern" ist.
Dieser eine Zentimeter wird allerdings auch gut und gerne beim Einschalten erreicht.
Die Idee mit dem Schalter ist schonmal ne gute!
andre11
Inventar
#4 erstellt: 16. Nov 2011, 12:06
Offensichtlich gelangt Gleichspannung an den Lautsprecher.
Mögliche Ursache hierfür:

- Lautsprecherrelais defekt
- Kondensator in der Spannungsversorgung defekt

Sollte der Verstärker gar kein Relais vor den Lautsprechern haben, so kann man das relativ einfach nachrüsten.

Google -> Lautsprecher-Einschaltverzögerung
cr
Inventar
#5 erstellt: 16. Nov 2011, 13:06

- Lautsprecherrelais defekt


Nicht jeder Verstärker hat so was und bei alten Verstärkern gabs das ohnehin nicht (bei audiophilen auch nicht, man denke nur, was an Verschlecjterung man in so ein Relais hineingeheimnissen kann).

Wäre der Kondensator defekt (falls es eine Schaltung mit Koppelkondensator ist), dann würde der Gleichstrom immer anliegen und der LS wäre längst den Hitzetod gestorben (er würde auch nicht zurückschwingen).

Noch eine Frage: Welche Leistung (echte Sinusleistung) hat denn der Verstärker und welche Leistung (Sinus und Musikleistung) hält denn der LS aus? Wenn der LS darüber liegt, kann sowieso nichs passieren.
Einschaltplopse mit kräftiger Membranbewegung waren bei den alten HiFi-Verstärkern (70er Jahre) üblich, dass dabei der LS ex geht, war allerdings die große Ausnahme! Ist mir weder je passiert, noch wem anderen im Bekanntenkreis von mir und meinen Eltern (die so einen Verstärker hatten).
andre11
Inventar
#6 erstellt: 16. Nov 2011, 15:29
Deswegen

ich schrieb:
Sollte der Verstärker gar kein Relais vor den Lautsprechern haben, so kann man das relativ einfach nachrüsten.....

Der Genannte ist wohl aus Ende der 70er, was zunächst beide Theorien unterstützt.
In diesem Fall tippe ich dann aber eher auf einen defekten Kondensator.
Wenn da einer trocken geworden ist, gehen wir bei dem Alter einfach mal von aus,
dann glättet es die Spannung einfach nicht mehr schnell genug.
Das am Lautsprecher was kaputt gehen kann, hab' ich nicht gesagt.
cr
Inventar
#7 erstellt: 16. Nov 2011, 15:33
Der Schluss ist falsch. Ein trockener Koppelkondensator im Signalweg hat weniger Kapazität und läßt weniger Bässe durch, das ist alles.
Geglättet wird da gar nichts. Der Plops wurde sogar kleiner.

Die Elkos im Netzteil sind hier nicht relevant


[Beitrag von cr am 16. Nov 2011, 15:36 bearbeitet]
Propellerente
Neuling
#8 erstellt: 16. Nov 2011, 15:55
Hoi,

also eine Einschaltverzögerung hatte der AMP nie.
Einschaltplopse sind mir bekannt, aber da dieser "plop" doch länger als eine übliche Plop-dauer (sekundenbruchteil) anhält wunderts mich halt schon.

Der ganze Vorgang nach dem Einschalten des Verstärkers dauert knapp eine Sekunde und nicht nur einen plop lang (selber effekt übrigens auch bei meinen gestern fertiggestellten Mivoc TL25JM)

Leistungswerte habe ich leider weder von AMP noch von den Lautsprechern (auch nach ausgiebigem Googlen nichts zu finden)

Ich glaub ich werde mir an dieser Stelle tatsächlich mit einem Schalter behelfen, den ich in die LS-Kabel-weg löte.
andre11
Inventar
#9 erstellt: 16. Nov 2011, 16:13

cr schrieb:
Die Elkos im Netzteil sind hier nicht relevant

Nicht?


Propellerente schrieb:
...mit einem Schalter behelfen, den ich in die LS-Kabel-weg löte....

Kauf Dir 'ne Einschaltverzögerung.
Kostet unter 20 und Du brauchst nirgends rumzukrabbeln und nach dem Schalter fahnden.
cr
Inventar
#10 erstellt: 16. Nov 2011, 18:33
Nein, interessant ist nur der Koppelkondensator, mit dem man bei älteren Verstärkerkonzepten den Gleichstrom von den Ausgängen fernhält. Wenn dieser hin wäre (Kurzschluss), sind es auch die Lautsprecher schnell. Wenn er dagegen austrocknet und Kapazität verliert, verschlechtert sich nur der Bass-Frequenzgang. Wobei aber nicht gesagt ist, dass dieser Verstärker so was hat, aber solche Konzepte waren in den 70ern schon verbreitet (abgekommen ist man deshalb davon, weil man damit nicht gute Frequenzgänge unter 20 Hz oder gar bis 0 hinbekommt), und weil den HiEndern ja schon schlecht beim Gedanken wird, ein Elko könnte im Signalweg liegen.

Wenn dagegen die Ladeelkos ihre Kapazität verlieren, wird es irgendwann zu brummen anfangen, vor allem bei höheren Lautstärkern.


[Beitrag von cr am 16. Nov 2011, 18:33 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 16. Nov 2011, 20:48
Hi,

ich würde eher vermuten, dass es ein Eingangsfilter der Endstufe ist, das einschwingt und dabei die Endstufe aussteuert. Das Ausschlagen und langsame Zurücklaufen des Chassis spricht für eine Kondensator-Aufladungsphase.
Aber das ist jetzt eher aus der Hüfte und gefährliches Halbwissen

Gruß


[Beitrag von sakly am 16. Nov 2011, 21:00 bearbeitet]
WeisserRabe
Inventar
#12 erstellt: 16. Nov 2011, 21:05
hast du schon versucht einen Hochpass Filter vor deine LS zu schalten - tritt es dann noch immer auf?
germi1982
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 16. Nov 2011, 23:34

cr schrieb:
... und bei alten Verstärkern gabs das ohnehin nicht...



In den 70ern gabs das auf jeden Fall, allerdings fast nur bei größeren Modellen. Mein TRX von 79 hat eine Einschaltverzögerung. Laut Servicehandbuch sollen die Relais RS 502, 503, 504 und 505 erst nach 4-6 Sekunden anziehen, und vorher darf auch keine Ausgangswechselspannung an den LS-Buchsen anstehen.


[Beitrag von germi1982 am 16. Nov 2011, 23:36 bearbeitet]
cr
Inventar
#14 erstellt: 16. Nov 2011, 23:42
Die DUAL-Verstärker im Jahre 1973 hattens nicht (trotz kräftigem Ein- und Ausschaltplops funktionieren die Boxen aus dem Jahr 1973 noch immer!). Und vermutlich viele der deutschen Verstärker-Kisten nicht. Die Japaner der gehobenen Preisklasse wohl schon. Lebensnotwendig ist es weder für Verstärker noch Lautsprecher.


[Beitrag von cr am 16. Nov 2011, 23:43 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 16. Nov 2011, 23:52
Die größeren Telefunken hatten das auch...die größeren HR- und die TR- und ebenso die TRX-Modelle hatten das auf jeden Fall. Bei den Kompaktanlagen von TFK gabs das aber wiederum nicht, da selbst bei den größeren Modellen nicht.

Aber ich sehe das ebenso wie du, lebensnotwendig ist es nicht. Der Plopp ist nur fürs Ohr unangenehm, für die Technik ist das uninteressant.


[Beitrag von germi1982 am 17. Nov 2011, 00:00 bearbeitet]
cr
Inventar
#16 erstellt: 16. Nov 2011, 23:57
Wir haben noch 2 alte DUAL daheim, der eine aus dem Jahr 72 (noch im alten DUAL-Design, Holz/Aluplatte mit lauter Drehknöpfen), dann noch einen mit Quadro-Vorbereitung, ev. 1975/76, mit Schiebereglern, beide haben kein Relais.....
germi1982
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 17. Nov 2011, 00:01
Es gab in Deutschland mehr Hersteller als nur Dual...

1973 hatte der TFK Opus 6060 eine Einschaltverzögerung drin, ebenso der Hymnus 5050.

Ich habe jetzt nur bei Telefunken geschaut, bei anderen Herstellern würde ich sicher auch fündig.

Und die Verstärker die Dual zu der Zeit herstellte waren eigentlich nicht state-of-the-art.


[Beitrag von germi1982 am 17. Nov 2011, 00:02 bearbeitet]
cr
Inventar
#18 erstellt: 17. Nov 2011, 00:33

Und die Verstärker die Dual zu der Zeit herstellte waren eigentlich nicht state-of-the-art.


Waren sie doch nie im Verstärkerbau.
Aber davon abgesehen, etliche HiEndverstärker verzichten auch auf so was "Klangverschlechterndes" wie Relais oder Schutzschaltungen...... Da freut man sich noch, wenns plopt oder wenn der ausgeschaltete Verstärker noch einen volle Minute weiterspielt, weil die Elkos so viel Saft haben (der spielte auch fast 20 Sekunden munter weiter).
heip
Inventar
#19 erstellt: 17. Nov 2011, 09:50
Ließe sich der Effekt nicht eingrenzen, wenn, wie
früher üblich, vor dem Einschalten der Ls-Regler
auf "0" zurückgedreht wird ?

Sollte das "Ploppen" der Chassis weiterhin auftreten,
muss der Effekt in der Endstufe entstehen (?).

Falls durch ein niederfrequentes Signal hervorgerufen ...
Propellerente
Neuling
#20 erstellt: 17. Nov 2011, 11:11
Leise drehen vorm Einschalten nützt wie am Anfang schon erwähnt nichts.
Der Verstärker spielt allerdings wie von einigen erwähnt genüsslich 10-20 sekunden weiter wenn man ihn ausschaltet.
Ich glaub ich werde mich mal an eine Spannungsmessung machen, wenn ich die Zeit finde.
cr
Inventar
#21 erstellt: 17. Nov 2011, 15:43
Diese Problem entsteht in der Endstufe, daher ist der Lautstärkeregler ohne Belang.

Wie du das beschreibst, ist an sich alles ganz normal.

Oder hat er früher nicht weitergespielt? Hat man früher ein Relais-Klacksen gehört? Wenn ja, dann ist die Schutzschaltung defekt. Wenn nein, wars wohl immer so.

Das Ausmaß dieses Effekts wird ohnehin immer massiv überschätzt. Schließlich funktionieren ja die LS noch!
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