Heco Aleva 400 ohne Punch, oder liegt´s am Verstärker?

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korbinator
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 26. Okt 2016, 18:02
Im Titel habe ich es schon kurz umrissen. Die Hecos klingen im Stimm- und Tiefbassbereich sehr schön, lassen aber jeglichen Punch im oberen Bassbereich vermissen. Die Frage ist, ob es an den Aleva 400 liegt, oder am Pioneer A-30 Verstärker. Angeschlossen über hochwertige Kabel mit Bananensteckern an beiden Enden mit ordentlich Querschnitt von Oehlbach mittels Bi-Wiring. Die optionale Hochtonanhebung der Lautsprecher habe ich mal getestet, die ändert aber nichts am Setup der Tieftöner. Ebenso erhält man nur mehr Tiefbass, wenn man den Pioneer von Direct auf Normal umstellt, und mehr Bass reindreht. Als Quellen nutze ich einen 1210er und einen Harman Kardon CD Player, sowie immer öfter gestreamtes Web-Radio.

Das Problem hat sich noch verschärft durch den Umzug in ein nur noch halb so großes Wohnzimmer, da man hier der Nachbarschaft nicht mehr so hohe Pegel zumuten kann, aber das Grundthema bestand schon vor dem Umzug. Da hier öfter mal kleine Kinder zu Gast sind, ist ein Standlautsprecher mit so schmalem Fuß ohnehin ein Risiko. Verkaufen möchte ich sie aber nur, wenn die Ursache an den Lautsprechern liegt.

Kann jemand aus Erfahrung was zur Ursache des fehlenden Kick sagen, ob es an einer der beiden Komponenten liegt, oder gar an der Addition von Ursachen?
Dadof3
Moderator
#2 erstellt: 30. Okt 2016, 10:53
Eines kann man sicher ausschließen als Ursache: Den Verstärker und die Kabel. Die haben nämlich praktisch keinen Einfluss auf den Klang (und auch das Bi-Wiring nicht!)

Auch dass die Lautsprecher selbst so einen Makel hätten, halte ich für eher unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich.

Ich vermute, du hast es mit Bassauslöschungen zu tun. Wie hast du die Lautsprecher aufgestellt?


[Beitrag von Dadof3 am 30. Okt 2016, 10:54 bearbeitet]
korbinator
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 30. Okt 2016, 12:14
Der Raum ist 4x4 Meter, nahezu exakt quadratisch. Die Hecos stehen 40cm von der Wand weg, jeweils seitlich und hinten. Minimal zum Hörer gedreht, aber auch parallel zur Wand ändert sich nichts. Bassauschlöschung kann ich wirklich nicht sagen, Tiefbass ist reichlich vorhanden. Ich habe die Lautsprecher auch mal weiter von der Wand platziert, dann verringert sich der Tiefbassbereich etwas, aber wie sollte das den Punch erhöhen?
Dadof3
Moderator
#4 erstellt: 30. Okt 2016, 13:07

korbinator (Beitrag #3) schrieb:
Die Hecos stehen 40cm von der Wand weg, jeweils seitlich und hinten.

Das könnte bereits die Ursache sein. Das führt zu Auslöschungen um 220 Hz herum.



Minimal zum Hörer gedreht, aber auch parallel zur Wand ändert sich nichts.

Nein, dem Bass ist auch völlig egal, wie du den Lautsprecher drehst. Das hat nur Auswirkungen auf den Mittel- und Hochton.


Bassauschlöschung kann ich wirklich nicht sagen, Tiefbass ist reichlich vorhanden.

Das heißt nichts, diese Auslöschungen betreffen nur einen bestimmten Frequenzbereich.


Ich habe die Lautsprecher auch mal weiter von der Wand platziert, dann verringert sich der Tiefbassbereich etwas, aber wie sollte das den Punch erhöhen?


Wie gesagt, dadurch dass die Auslöschungen im Kickbass verschwinden. Mit dem Tiefbass hat das nichts zu tun.

Hinzu kommt allerdings ein rein psychoakustischer Effekt, nämlich dass durch weniger Tiefbass und speziell dadurch angeregte Raummoden (bei dir sicherlich um 42 und 84 Hz herum sehr ausgeprägt) der Eindruck von weniger Punch entsteht, selbst wenn der Kickbass voll da ist.

Ich würde weiter mit der Aufstellung experimentieren.
korbinator
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 30. Okt 2016, 14:11
Danke für Deine Tipps. Der Raum ist allerdings natürlich nicht leer, daher sind die Aufstellmöglichkeiten wie in sicherlich vielen Fällen eingeschränkt. Ich wüsste nicht, wie ich die LSP gravierend anders aufstellen könnte. Und sagen wir´s mal so: ich habe die Hecos exakt so aufgestellt, wie es deren Handbuch als optimal empfiehlt. Wenn das dann zu Auslöschungen führt, was hat sich der Hersteller dann dabei gedacht? Ich habe zu Beratung und Probehören im Laden einen Plan des Raumes mitgebracht, und der Berater hat die Auswahl der LSP auch daran ausgerichtet.

Aufgrund der Raumgröße und des noch vorhandenen Subwoofers (B.K. XLS200-FF) überlege ich mittlerweile, den Pioneer und die Hecos durch ein Set kompaktere Aktivboxen (z.B. Nubert NuPro A-300) plus Vorverstärker für den Plattenspieler zu ersetzen. Denn die beiden einzigen Zuspieler sind der Plattenspieler und der Apple Airport Express für Streaming und Webradio.
Dadof3
Moderator
#6 erstellt: 30. Okt 2016, 14:41
Wenn es wirklich ein raumakustisches Problem ist, helfen dir andere Lautsprecher auch nicht weiter. Da wird es dann genauso laufen.

Sehr aufschlussreich wären Messungen. Dafür bräuchtest du ein Mikrofon und einen PC.

Anhand derer kann man viel besser bewerten, wo das Problem eigentlich liegt. (Mitunter sind solche Wahrnehmungen auch nur eingebildet und resultieren aus früheren Gewohnheiten).

Die Aufstellungstipps der Hersteller sind immer sehr simpel gehalten und werden der Komplexität des Themas Raumakustik nicht gerecht. Ebenso kann ein Händler aus einer Raumskizze heraus auch nicht alles richtig beurteilen.
korbinator
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 31. Okt 2016, 01:34
Eine Messung wäre zur Analyse sicher sinnvoll, aber erstens fehlt mir das Equipment, und zweitens ändert das ohnehin leider nicht die Aufstellmöglichkeiten.
korbinator
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 31. Okt 2016, 12:50
Da isser, der Aha-Effekt! Die Ursache ist so simpel wie bescheuert, wie so oft im Leben. Ich habe mich einfach mal auf den Boden gesetzt, statt auf dem Sofa oder im Stehen zu hören. Da ist er, der komplette Frequenzbereich. Dumm nur, dass man keine 15 mehr ist, und nicht ständig auf dem Boden rumlümmelt. Bei Kompaktboxen wäre jetzt ein Anwinkeln problemlos machbar, bei Standboxen geht das nicht. Ich kenne somit zwar die Ursache, nicht aber die Lösung. Raumakkustik und Physik sind fiese Gesellen...
ehemals_Mwf
Inventar
#9 erstellt: 31. Okt 2016, 13:36
Hi,
korbinator (Beitrag #8) schrieb:
.... Ich kenne somit zwar die Ursache, nicht aber die Lösung. Raumakkustik und Physik sind fiese Gesellen...

Ich wollte dir gestern auch als erstes zu einer Veränderung des Hörplatzes -- über den du bisher garnichts mitgeteilt hast -- raten (hatte dann aber anderes zu tun),
um der Akustik im oberen Bassbereich ("Kick") auf die Spur zu kommen.
So wie du es jetzt beschreibst, ist anzunehmen dass Stehwellen zwischen Boden-Decke (Moden) die Hauptursache sind.

Abhilfe (wenn du nicht auf dem Boden sitzen willst):

a) Veränderung der Höhe der Bass-LS über dem Fußboden,
was ja mit deinen schmalen Standsäulen und gelegentlichem Kinderbesuch nicht möglich ist ....

b) Deckensegel bauen (und anbringen), dazu Infos hier im Forum suchen

c) komplette Hardware-Änderung:
kleinere Kompakt-LS plus zwei kleinere Subwoofer die flexibel plazierbar (vorne-hinten) sein sollten, also einer evtl. sogar von der Decke abgehängt werden kann.

Gruss,
Michael
korbinator
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 31. Okt 2016, 14:09
Da Deckensegel und Höhenveränderung der ohnehin schon nicht wirklich standfesten Lautsprecher keine Option sind, werde ich jetzt mal beim lokalen Händler ein Set Dali Zensor 3 abholen und mit dem Sub gemeinsam testen. Wenn das viel bringen sollte, wäre sogar zur weiteren Reduktion vorhandener Hardware zu überlegen, den Pioneer A-30 gleich mit zu ersetzen, und auf Nubert Nupro A-300 zu gehen. Morgen nach dem Probehören werde ich etwas schlauer sein hoffe ich.
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