Aktiv Lautsprecher Master / Slave-Prinzip

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Hifionics
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 12. Jun 2020, 00:39

Guten Morgen,
hätte zu obigem Prinzip einmal eine grundsätzliche Frage, vor allem was das Gehäuseinnenvolumen angeht.

Es werden ja immer mehr "pseudo Aktivlautsprecher“ in diversen Größen und Ausstattungen angeboten, u.a. auch als kleinere HiFi-Lautsprecher/Monitore.

Und zwar meine ich Aktivlautsprecher nach dem Master / Slave-Prinzip. Also in einem Lautsprecher ist die gesamte Verstärkereinheit, Elektronik + Frequenzweiche verbaut und im anderen lediglich die zwei Lautsprecheranschlüsse und die andere passive Frequenzweiche.

Also jetzt nicht die billig PC Tröten, sondern schon anspruchsvollere mit guten Chassis.

Oftmals wirklich gute Passivlautsprecher, die dann mit praktisch gleichen Chassis/Ausmaßen von Herstellern aktiv angeboten werden. Und das kann dann schnell im Bereich von über 800€ UVP gehen.

Was ich jetzt nur nicht so ganz verstehe, das Gehäuse Innenvolumen beim Master ist durch die Verbaute Elektronik ja wesentlich kleiner als beim Slave, der das ursprüngliches Volumen behält.

Wie kann das klanglich zu einem guten Ergebnis führen, auch was die räumliche Wiedergabe angeht, wie es von vielen Testern in Fachzeitschriften geäußert wird. Ich habe früher bei LS-Bau oder Umbau immer peinlichst genau auf das Gehäusevolumen geachtet

Wenn es jetzt vollaktive wären, mit einer aktiven Frequenzweiche, die das vielleicht ausgleichen kann, wäre das für mich ja noch nachvollziehbar aber so…???

Auch kann ich mir kaum vorstellen, dass das so gesund für die Elektronik ist, wenn diese z.B. ungeschützt, meist in Bassreflexgehäusen, dort längere Zeit ihren Dienst verrichten soll. Auch z.B. durch Vibrationen bei der Basswiedergabe…

Würde mich über ein paar Rückmeldungen freuen, die vielleicht meine falsche Sichtweise…korrigieren/ erhellen.

Ich persönlich würde wenn aktive Elektronik, dann inkl. aktiv Weichen und die Elektronik separat in jedem Lautsprecher (am besten abgekoppelt in einer separaten Kammer) bevorzugen.

Highfidele Grüße,

Dadof3
Moderator

#2 erstellt: 12. Jun 2020, 09:29

Hifionics (Beitrag #1) schrieb:

Was ich jetzt nur nicht so ganz verstehe, das Gehäuse Innenvolumen beim Master ist durch die Verbaute Elektronik ja wesentlich kleiner als beim Slave, der das ursprüngliches Volumen behält.

Tja, also ob das "wesentlich" ist, ist die Frage. Besonders viel Platz benötigt die eigentlich nicht. Sie ist ja meist in die Gehäusewand eingelassen. Ich denke, dass da kaum mehr als ein halber Liter drauf geht.

Wenn das wirklich zu einem unterschiedlichen Klang führen sollte, kann man ja in der Slave-Box noch etwas Holz hinzufügen und das Volumen so wieder angleichen.

Das ist in der Praxis eigentlich kein Problem. Ordentlich verlötete Elektronik ist eigentlich völlig unempfindlich gegenüber Vibrationen. In Autos, Maschinen usw. funktioniert die ja auch.

Ich persönlich würde wenn aktive Elektronik, dann inkl. aktiv Weichen und die Elektronik separat in jedem Lautsprecher (am besten abgekoppelt in einer separaten Kammer) bevorzugen.

Ich auch.

Hifionics
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 12. Jun 2020, 10:42

Danke für Deine prompte Rückmeldung, aber vielleicht muss ich mich da noch ein bisschen präziser ausdrücken. Vielleicht finde ich auch Abbildungen, oder ich schraube einmal ein Pärchen meines Schwagers auf…(wenn er es zulässt)

Die Lautsprecher die ich meine, besitzen alle ca. die Maße von 30 x 50 x20cm. Bei den Dänen ist z.B. eine komplette 50W Class A-B Verstärkereinheit (für beide Lautsprecher) sowie bei manchen auch noch oben ein entspr. Bedienfeld eingelassen, so dass ich einmal schätze, dass mindestens die Hälfte des Volumens gegenüber dem Slave Lautsprecher wegfällt.

Bei anderen mit Class-D-Endstufen (wie z.B. die preiswerteren Klipsch Reference oder Teufel) natürlich entspr. weniger.

Aber dennoch wie funktioniert das, wenn ansonsten bei LS-Gehäusen immer auf Paargleichheit des Innenvolumens wert gelegt wurde und noch heute Verstärkereinheiten z.B. mit entspr. Basen entkoppelt werden um Vibrationen von ihnen fern zu halten.

O.k. ob derartige Maßnahmen klngtechnisch tatsächlich etwas bringen, ob da schon einmal ein Blind-AB Vergleich vorgenommen wurde, weiß ich jetzt nicht.

Aber, dass bei LS-Paaren bis dato immer ein gleiches Gehäusevolumen vorausgesetzt wurde/wird, davon bin ich bis dato immer ausgegangen

Dadof3
Moderator

#4 erstellt: 12. Jun 2020, 11:11

Hifionics (Beitrag #3) schrieb:

Vielleicht finde ich auch Abbildungen, oder ich schraube einmal ein Pärchen meines Schwagers auf…(wenn er es zulässt)

Das wäre hilfreich, um es einschätzen zu können.

Die Lautsprecher die ich meine,

Du darfst du durchaus auch benennen ...

Bei den Dänen ist z.B. eine komplette 50W Class A-B Verstärkereinheit (für beide Lautsprecher) sowie bei manchen auch noch oben ein entspr. Bedienfeld eingelassen, so dass ich einmal schätze, dass mindestens die Hälfte des Volumens gegenüber dem Slave Lautsprecher wegfällt.

Ich denke, das schätzen wir beide etwas unterschiedlich ein. Man kann so etwas heutzutage schon ziemlich kompakt bauen.

Das hier ist zum Beispiel auch ein Class-AB-Verstärker:

http://vi.raptor.eba...ds=0&t=1591952256029 (angeblich 120 W @ 8 Ohm sogar, aber es ist fraglich, wie das gemessen wurde)

... und noch heute Verstärkereinheiten z.B. mit entspr. Basen entkoppelt werden um Vibrationen von ihnen fern zu halten.

Ich weiß nicht genau, was du meinst. So etwas kenne ich eigentlich nur als Voodoo-Feature.

Reference_100_Mk_II
Inventar

#5 erstellt: 12. Jun 2020, 12:01

Sollte die Elektronik über eine eigene Kammer abgetrennt sein, können da schon ein paar Literchen drauf gehen, ja.
Aber wenn alles "offen" ist, dann reden wir hier lediglich von einigen hundert Millilitern bis zu wenigen Litern, meiner Meinung nach.

Schau dir doch mal so ein Modul an:

https://www.hifitest...bauprojekt-24272.jpg

Der Trafo? Vielleicht 0,5L.
Der Rest? Unbedeutend.

Dadof3
Moderator

#6 erstellt: 12. Jun 2020, 15:05

Hier mal der Blick in die Elektronik eines Aktivmonitors:

https://www.fidelity...al-ksd-ab-300-16.jpg

Das ist zwar eine "echte" Aktivbox, also nur die Elektronik für einen Kanal, aber man sieht dennoch, dass da wohl nicht viel Volumen verloren geht.