elac oder canton ???

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snow_cyclone
Neuling
#1 erstellt: 31. Jul 2004, 09:30
peace liebe leutz.

als neuling hat man immer viele fragen, oder ?

ich möchte mir nach etwa 8 jahren nun endlich ein neues paar LS anschaffen. leider stehe ich vor einer schweren entscheidung. zur auswahl stehen die ELAC 209.2 oder die CANTON KARAT M80. beides tolle LS aber was meint ihr dazu. als verstärker dient mir ein AVM EVOLUTION A2.


bis dene !!!!
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 31. Jul 2004, 10:02

peace liebe leutz.

als neuling hat man immer viele fragen, oder ?


Hallo,

das stimmt! Aber dieses Forum hat schon sehr viele Infos und ähnliche Fragen. Deshalb wäre entweder ein "Mitlesen" oder die "Suche"-Funktion oben links ratsam. So bekommst du deutlich mehr Antworten.

Denn nicht jeder bleibt in diesem Forum nach seinen Fragen.

Vorab: Wichtig ist nicht was der bessere Lautsprecher ist, sondern welcher der bessere für deine Bedürfnisse und Ansprüche. Wenn nur noch zwei Kanditaten im Rennen sind, so sollte man diese nochmal abschliessend zu Hause hören!

Markus
AH.
Inventar
#3 erstellt: 31. Jul 2004, 13:11
Hallo,

beide Lautsprecher unterscheiden sich technisch ziemlich stark.

Die Canton ist ein System mit zwei großflächigen Tiefmitteltönern, die bei 3,2kHz getrennt sind und daher in ihrem Abkoppelbereich kräftig richten und auch ein starkes Interferenzmuster erzeugen.
Der Frequenzgang des insgesamt in alle Raumrichtungen abgegebenen Schalles (Diffusfeld-Frequenzgang) wird daher eine Senke im Mitteltonbereich aufweisen. Dies geschieht meiner Ansicht nach mit Absicht, weil ein großer Teil der Kunden einen mittenarmen "Sound" toll findet (frühere Canton-Modelle hatten ganz direkt eine Mittensenke im Freifeld-Frequenzgang).
Die aufgrund der seitlichen Montage des Tieftöners erforderliche tiefe Trennung low-mid verschlechtert das Impulsverhalten im Tieftonbereich (ähnlich, wie bei Sat/Sub-Systemen). Im Prinzip ist die Canton ein Zweiwegesystem mit Subwoofer.

Die Elac FS 209.2 ist ein echtes Dreiwegesystem mit einem 38mm-Kalottenmitteltöner und Doppelbaßbestückung, sie ist somit frei von den konstruktiven Problemstellen der Canton. Die Elac wird im musikalisch überaus wichtigen Mitteltonbereich transparenter und weitaus unverfärbter klingen, der Tieftonbereich wird präziser sein.

Technisch ist die Elac die eindeutig bessere Konstruktion und eine der ganz wenigen Consumer-Boxen, die mir positiv erwähnenswert scheinen. Man kann daraus allerdings nicht ableiten, welche Box individuell mehr zusagt. Die Fehler der Canton sind konstruktiv beabsichtigt um ein gut verkäufliches Produkt mit "tollem Sound" zu haben. Mit "hifi" im Sinne hoher Wiedergabetreue hat es aber eher wenig zu tun.

Wie bei allen breit strahlenden Boxen empfiehlt sich bei der Elac der Einsatz in einem ordentlich bedämpften Raum bei mittleren oder geringen Hörabständen. In schallharter Umgebung (große Anteile Fliesen etc.) und bei großen Hörabständen ist der Einsatz weniger empfehlenswert. Dafür empfehlen sich Lautsprecher mit höherem, aber halbwegs frequenzneutralem Bündelungsmaß, wie es für hochwertige Studio-Regielautsprecher üblich ist. Siehe z.B:

www.me-geithain.de
www.klein-hummel.de
www.genelec.com

Gruß

Andreas
snow_cyclone
Neuling
#4 erstellt: 31. Jul 2004, 13:22
erst mal ein dickes danke schön für eure antworten.

da die LS der firma elac schon sowas wie familien tradition ist und die ausführungen sehr positiv gegenüber der 209.2 ist denke ich meine neuen ls gefunden zu haben. wo jedoch jetzt etwas ins schwimmen komme ist mein wohnzimmer: etwa 7x5m laminat nur eine kautsch.

was für tips hättet ihr um dieses schreckliche echo los zu werden, ohne das ich mir wie in einem möbelgeschäft vorkomme.
AH.
Inventar
#5 erstellt: 31. Jul 2004, 14:26
Hallo,

für solche Hörräume ist die Elac sicher nicht optimal. Lösungsvorschläge:

1. Raum bedämpfen
2. geringen Hörabstand wählen (höchstens 2m), also eine Hörecke einrichten.
3. anderen Lautsprecher mit engerem Abstrahlverhalten wählen.

zu 1: Hier kann man zusätzliche Polstermöbel (gut), Teppich (nicht so gut), ggf. richtiggehende Absorber einsetzen.

zu 2: Diese Variante ist bei frequenzneutral breit strahlenden Boxen grundsätzlich günstig und kostet nichts

zu 3: Vergleiche die Elac in Deinem Raum z.B. mit dem Modell Genelec 1037C: http://www.genelec.com/products/1037c/1037c.php
Das ist eine der billigsten Boxen mit höherem Bündelungsmaß (ca. 5000€ Paarpreis, vollaktiv). Dann kannst Du dir selbst ein Urteil über den Einfluß der Richtcharakteristik bilden.

Wenn bei 1. und 2. keine Anpassungsmöglichkeiten bestehen, bleibt mir als einzige Empfehlung, auf 3. auszuweichen.

Gruß

Andreas
hoschna
Stammgast
#6 erstellt: 31. Jul 2004, 21:13
Hallo Andreas
Hast Du das mit dem 2M Hörabstand bei der 209.2 getestet oder irgendwo gelesen?
Ist das bei der 208.2 mit dem geringen Abstand auch so?
Das würde ja bedeuten das man die Lautsprecher nicht weiter als 2M auseinander stellen kann.
Gruss Lars
AH.
Inventar
#7 erstellt: 01. Aug 2004, 15:22
Hallo Lars,

den Hörabstand habe ich aus dem abgeschätzten Bündelungsmaß des LS als Funktion der Frequenz ermittelt. Bei bekannten Strahlergrößen, Übergangsfrequenzen, Filterordnungen und Schallwand-Dimension ist eine Abschätzung der Richtcharakteristik ziemlich einfach.

Die wesentliche Frage lautet, was man von der Wiedergabe erwartet.

(1) Möchte man hören, was auf dem Tonträger gespeichert ist, inclusive des zumindest bei guten Klassik-Aufnahmen wahrnehmbaren "Ursprungsraumes"? Dies bedeutet die Auswirkungen des von Wänden reflektierten Schalles zu minimieren, so entspricht es auch den einschlägigen Normen und Empfehlungen.

(2) Oder möchte man den Hörraum in die Wiedergabe mit einbeziehen? Letzteres ist strenggenommen ein Wiedergabefehler und ohnehin nur möglich, wenn der Hörraum "angenehm" klingt, was bei snwow_cyclone ganz offenbar nicht der Fall ist.

Ein Lautsprecher mit geringem Bündelungsmaß führt zu einer starken Wechselwirkung mit dem Hörraum (starke Reflektionen, viel Diffus-Schall am Hörplatz), was man mindern kann, indem man den Hörabstand geringer wählt oder besser noch, den Hörraum durch Bedämpfung akustisch optimiert.


Das Modell FS 208.2 sieht zwar aus, wie ein "d´Appolito" System, aber es ist keines, da die Frequenzübergänge bei 400Hz und 3kHz liegen. Oberhalb 400Hz arbeitet also nur einer der beiden Tiefmitteltöner, was bezüglich des Abstrahlverhaltens günstiger ist als die Lösung von Canton, wo beide bis 3,2kHz laufen und heftig interferieren.
Man kann abschätzen, daß in der Oktave von 1,5kHz bis 3kHz das Bündelungsmaß der FS 208.2 höher ist, als in den restlichen Frequenzbereichen (weil hier der Strahler groß gegen die abgestrahlte Wellenlänge ist). Bezüglich der Klangfarbenneutralität ist daher das Modell 209.2 vorzuziehen.

Wenn man einen angenehm klingenden Hörraum hat und den Wiedergabefehler einer Pseudo-Räumlichkeit aufgrund von Reflektiertschall liebt, dann sollte der Lautsprecher zumindest möglichst frequenzneutral abstrahlen. Hier lautet die Empfehlung 209.2. Fehler im Diffusfeld-Frequenzgang werden um so deutlicher wahrnehmbar, je stärker das Diffusfeld am Hörplatz überwiegt.

Wenn man eine technisch richtige Wiedergabe anstrebt, wobei das Diffusfeld den Direktschall nicht überwiegen sollte, eignen sich beide Modelle aufgrund ihres geringen Bündelungsmaßes nur für geringe Hörabstände. Das kann man leicht ausprobieren, indem man sich ein Stereodreieck von ca. 1,5m Kantenlänge aufbaut und dieses langsam vergrößert, wobei sich Lokalisationsgenauigkeit verschlechtert und einer diffusen Pseudo-Räumlichkeit weicht.

Wünscht man nun die in diesem Experiment erlebbare präzise, direkte Wiedergabe bei geringen Hörabständen auch bei größeren Hörabständen, dann muß man einen Lautsprecher wählen, der stärker gerichtet abstrahlt, also ein höheres Bündelungsmaß aufweist.

Gruß

Andreas
bvolmert
Inventar
#8 erstellt: 01. Aug 2004, 15:29
Ein Hinweis zur Canton M80:
es gibt eine Jubileumsedition M80JE: Zum Unterschied wurde hier mal geschrieben:
Frage: "Kannst du meinen Hörbericht der M 80 nachvollziehen oder hört sich die Jubilee anders an? "– Antwort: "Sicher hätte ich nicht die normale Version genommen. Beiden Klingen vollkommen unterschiedlich. Man merkt schon das Canton bei der JE nicht mit Materialeinsatz gespart hat. Wesentlich spielfreudiger, räumlicher, klarer im Hochton und mit Zugewinn in der Dynamik."
hoschna
Stammgast
#9 erstellt: 01. Aug 2004, 22:22
Hallo Andreas
Danke für die ausführliche Antwort
Das musste ich mir glatt zweimal durchlesen
Gruss Lars
abcdef
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 02. Aug 2004, 14:13
Hi Snow Cyclone,

wie kommst Du ausgerechnet auf diese beiden? Immerhin liegen die preislich doch ganzschön auseinander... (Canton ca. 1000 - Elac ca. 2600 Euro)

Ralph
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