Kaufberatung gebrauchtes Tapedeck

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mnille
Neuling
#1 erstellt: 26. Sep 2015, 21:10
Hallo zusammen,

es geht mal wieder um eine Kaufberatung zum Thema Tapedecks. Ich suche ein gebrauchtes Tapedeck, um alte Tapes abzuspielen, die ich wieder gefunden habe und diese ggf. zu digitalisieren. Neue Tapes aufnehmen werde ich eher nicht. Ich würde daher auch nicht allzu viel Geld investieren wollen, bis vielleicht 40-50 Euro. Vorweg: Ich bin HiFi-technisch ein absoluter Noob.

Ich habe nun schon einige (ältere) Threads zu diesem Thema gelesen. Dabei bin ich neben Meinungen zu guten Decks mit "normalen" Tonköpfen wie das Yamaha KX-670 (wohl vor allem wegen der Einmeßfunktionailität) auch auf Akai GX-Modelle mit den glasüberzogenen GX-Tonköpfen gestoßen. Da es mit Ersatzteilversorgung von Tapedecks eher schlechter als besser wird, stelle ich mir die Frage, ob es nicht sinnvoll ist sich eher ein Deck mit diesen GX-Tonköpfen zuzulegen in der Hoffnung, dass diese länger leben als die herkömmlichen Köpfe und damit das Deck nicht zu früh in die Reparatur und in den Müll wandert. Oder ist dieser Gedanke unsinnig, da Akai-Decks andere Schwachstellen haben (bspw. Verarbeitung) und diese dem Gerät dann das Ende bereiten. Zwar habe ich gelesen, dass die GX-Köpfe klanglich nicht so eine Wucht sind, ob man das gerade bei älteren Tapes raushören wage ich zu bezweifeln.

Momentan schwanke ich konkret zwischen dem Yamaha KX-670 und einem Akai GX-52 oder GX-32B (das ich aber noch runterhandeln müsste). Ein DX-57 habe ich auch noch gesehen.

Viele Grüße und vielen Dank im Voraus
nille
mnille
Neuling
#2 erstellt: 26. Sep 2015, 22:33
Oder vielleicht gleich ein neueres Deck aus den 2000er-Jahren (z.B. aus der hiesigen Biete-Sektion) statt den Anfang/Mitte der 90er? Dann wäre zumindest das Gerät insgesamt etwas neuer, hätte also 5-10 Jahre weniger auf dem Buckel? Anhand dieser grundsätzlichen Fragen seht ihr, dass ich wirklich wenig Plan habe...
Totenlicht
Stammgast
#3 erstellt: 27. Sep 2015, 11:34
Hallo,

zu einem konkreten Modell bzw. gar zu der gestellten Tonkopffrage kann ich dir leider keine Empfehlung geben, vielleicht aber zu ein paar anderen Aspekten.

Ich selbst stand am selben Punkt wie du, wobei ich tatsächlich derzeit auch ab und zu neue Tapes kaufe, gerade im Underground-Metal Bereich wird auch aktuell Einiges wieder auf Tape veröffentlicht, ein Grund mehr, ein Abspielgerät besitzen zu müssen.

Meine grundlegende Erfahrung dabei ist: es gibt offenbar kaum ein (ungewartetes) Gerät aus der Zeit als die Herstellervielfalt noch groß und Tapedecks in jedem Elektromarkt zu haben waren, das noch einwandfrei funktioniert. Ich hatte vor einiger Zeit ein extrem günstiges Angebot im Münchner Raum über eBay Kleinanzeigen gefunden, ein schickes Single Tapedeck von Sony, mit allem Schnack und Schnick, ehemalige 500 DM Klasse. Beim Test vor Ort tat sich nich viel, es ratterte ein wenig, und das war es dann. Zum Glück waren noch weitere Decks vorhanden, eins davon, ein Technics gleicher Preisklasse gab mir der nette Mensch dann umsonst mit, da es mangels Stromkabel nicht getestet werden konnte, man wollte den Bestand der alten Geräte einfach nur loswerden, keinen Gewinn erzielen. Zuhause angekommen war ich erst einmal begeistert, das Deck lief scheinbar problemlos, erst nach dem Testen weiterer Kassetten fiel auf dass gerade bei längeren Bändern Probleme auftraten, Leiern und Jaulen am Anfang einer Kassettenseite, was sich nach ein paar Minuten gab. Sehr kurze Bänder machten gar keine Probleme, der Klang war gut.

Im Endeffekt wanderte das Deck dann zu einem lokalen Elektroschrauber, der für knapp 140 Euro diverse Riemen wechselte, inklusive Reinigung des Bandpfades und Prüfung der Geschwindigkeiten. Ich denke, damit muss man in den meisten Fällen rechnen, nach 15 bis 20 Jahren sind die Antriebsriemen der meisten Geräte verhärtet, von meinen alten Walkmen funktioniert inzwischen auch kein Einziger mehr, ohne dass damit irgendetwas Offensichtliches passiert wäre.

Das Beste wird also sein, du schaust nach einem relativ günstigen, optisch einwandfreien Gerät und kalkulierst einen Service fest mit ein. Oder du gehst gleich in einen entsprechenden Laden und lässt dir ein bereits aufgearbeitetes Gerät verkaufen, das spart letztlich wohl das meiste Geld, etwa 70 bis 100 Euro solltest du einplanen, ausgehend von den Preisen die ich hier in "meinem" kleinen Schrauberladen gesehen habe. Ob es sich lohnt, einem ganz speziellen Hersteller und Tonkopftyp hinterherzujagen musst du selber wissen, für den Zweck, ein paar alte Tapes zu neuem Leben zu erwecken, erscheint mir das übertrieben. Für die Ewigkeit ist Nichts gemacht, und je spezieller, desto schwieriger wird es auch mit jedem Jahr, Ersatzteile zu bekommen. Für die üblichen Verdächtigen wie Technics, Sony, Kenwood mit Standardkomponenten wird man aber wohl noch länger Ersatz bekommen.

Ich wünsche dir viel Spaß mit der neuen alten Technik!


[Beitrag von Totenlicht am 27. Sep 2015, 11:35 bearbeitet]
mnille
Neuling
#4 erstellt: 27. Sep 2015, 16:37
Hallo Totenlicht,

mit Deiner Antwort hast Du ziemlich genau den Kern meines Problems getroffen. Im Prinzip möchte man ja für wenig Geld das beste Gerät (in diesem Fall ein Tapdedeck) das ewig hält. Gerade bei Gebrauchtgeräten und zudem als Laie ist die Frage nach der Haltbarkeit ja schwierig zu beantworten.

Vielen Dank also für Deinen Erfahrungsbericht. Wahrscheinlich ist es wirklich die beste Variante nach einem guten alten Tapedeck zu suchen, dessen Hersteller noch existiert und das ggf. von einer Fachwerkstatt repariert werden könnte.
Denon_1957
Inventar
#5 erstellt: 27. Sep 2015, 20:34
Für dein Budget kann man leider nicht viel verlangen.
Schau dir das hier mal an klick http://www.ebay.de/i...?hash=item35f2789c50
mnille
Neuling
#6 erstellt: 27. Sep 2015, 21:57
Whoa...Das Technics RS-B55 scheint ja seit Mitte der 80er Jahre produziert worden zu sein. Dann wäre es nun 30 Jahre alt. Wie gesagt, ich bin absoluter Noob; 30 Jahre erscheinen mir aber reichlich viel für ein Gerät bei dem sehr viel von der Mechanik abhängt, oder? Trotzdem danke für den Hinweis
Totenlicht
Stammgast
#7 erstellt: 28. Sep 2015, 14:25
Naja, da gibt es viele günstigere Angebote, so z.B. hier:

http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/technics-rs-bx-646-high-end-tape-kassettendeck/362043534-172-4933

Das ist wesentlich jünger und anscheinend auch noch funktionsfähig (wie erwähnt, mit Vorsicht zu genießen).

Man muss glaube ich auch nicht mehr als 25 Euro ausgeben, es gibt viele Anbieter die die Geräte einfach nur loswerden wollen da sie keinerlei Verwendung mehr dafür haben. Alle teureren Geräte sind dann (hoffentlich) schon einmal komplette gewartet worden (was gut wäre und den Preis rechtfertigt), alles was nie angefasst wurde seit Kauf geht z.Z. noch günstiger her, ich hatte beispielsweise nur 10 Euro gezahlt. Probehören ist sicher keine schlechte Idee, falls das möglich ist. Insgesamt kann man sagen dass der Preisrahmen sehr überschaubar ist.
mnille
Neuling
#8 erstellt: 28. Sep 2015, 21:16
Ich halte mich bei meiner Suche an Totenlicht's Tipp und suche bei den weit verbreiteten Herstellern, namentlich sind das gerade die Decks:

  • Yamaha KX-670
  • Kenwood KX-7030
  • Technics RS-BX 646
  • Sony TC-K 711S


Beim Sony scheint sich keiner zu melden, da Kenwood wird als mit neuen Riemen versehen angepriesen. Beim Yamaha ist wohl ein Knopf lose (Rec Level)- was vielleicht nicht so schlimm ist, da ich damit ja eh nicht aufnehmen möchte - bisher zumindest nicht. Allerdings könnte der Umstand auf den Umgang oder ggf. Zustand des Decks schließen lassen...

Auf jeden Fall schon einmal vielen Dank für eure Tipps und Hilfestellungen hier!
Denon_1957
Inventar
#9 erstellt: 28. Sep 2015, 21:23
Egal welches Tapedeck du kaufst es ist immer ein RISIKO dabei was verlangst du für 50€ ?????
Zumal diese Teile sind im Prinzip meist älter als 20 Jahre.
mnille
Neuling
#10 erstellt: 28. Sep 2015, 21:29
Ja, das stimmt. Ich will mich ja auch gar nicht beklagen. Im Gegenteil, das Angebot ist so groß, dass ich unweigerlich in das Problem gerate, nach immer noch besseren Angeboten zu sehen. Was natürlich witzlos ist, da ich keines der Inserate wirklich beurteilen kann. Wahrscheinlich ist es das beste, eines aus der Liste rauszugreifen und gespannt zu warten wie es sich anhört.
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