Stand- vs. Kompaktlautsprecher (+Sub) für den schmalen Geldbeutel

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#MrSwagPresident#
Neuling
#1 erstellt: 27. Jul 2017, 23:27
Hallo zusammen,

ich bin fleißiger Leser des Forums, doch nun muss ich endlich mal meinen ersten Thread hier öffnen.

Bis jetzt habe ich Musik aufgrund von Geldmangel und der suboptimalen akustischen Situation in meinem Raum (stark verwinkelt; Lautsprecher könnten nur direkt an die Wand; unterschiedliche Abstände zu linkem und rechtem LS usw.) immer nur mit Kopfhörer (Audio-Technica ATH-M50x) gehört.

Jetzt geht es aber in eine neue Wohnung und ich suche entsprechende Lautsprecher für diese.

Einige Fakten (für die, die es interessiert) vorneweg:

Budget: max. 500€ (ja ich weiß, dass es nicht viel ist, aber als Student ist einfach nicht mehr drin)

Raum: ca. 22qm, rechteckig geschnitten; zur Möbelaufstellung kann ich noch nichts sagen, da ich noch nicht umgezogen bin, aber ich versuche akustische Gesichtspunkte zu beachten (z.B. ausreichend Platz zu Wänden etc.)

Als Verstärker könnte ich günstig an einen Yamaha RX-V383 kommen (zählt aber nicht zum Budget von 500€).

Die Lautsprecher sollen für Musik (elektronische Genre a la Dubstep, House usw. aber auch Charts) und nebenbei auch als TV-Lautsprecher verwendet werden (Fokus aber eindeutig auf Musik, besser als die TV-Lautsprecher ist ja nicht schwer).

Bei meinen Eltern habe ich Heco Aleva 400 gehört, welche mir nicht wirklich zusagten. Irgendwie fehlte mir die Exaktheit, sowohl im Tief-, als auch im Hochton. Der Bass war mir zu flach und nicht "schnell" und differenzierbar genug; der Hochton nicht wirklich raumfüllend, sondern sehr genau ortbar und punktuell.


Jetzt stellt sich mir eine Grundsatzfrage:
Bei dem gegebenen Budget lieber nach 2 Stand- oder 2 Kompaktlautsprechern und Subwoofer suchen?

Ich befürchte halt, dass ich bei Standlautsprechern in meiner Preisklasse oben beschriebene Probleme haben könnte und vor allem der Bass nicht weit genug runter reicht und/oder präzise genug ist.
Außerdem denke ich mir, dass eine Sub-Sat-Kombination flexibler in der Aufstellung und Raumanpassung (auch in Bezug auf Dröhnen wegen Nachbarn) ist, da der Subwoofer ja frei aufgestellt werden kann (Raummoden etc.), während ein Standlautsprecher ja doch weniger Spielraum hat (Ästethik, Stereodreieck etc.).

Kann mich jemand in meiner aktuellen Tendenz zu einem 2.1 System bekräftigen oder sollte ich doch zu zwei Standlautsprechern greifen?


Ich bin für jede fundierte Meinung/für jedes Argument für die eine oder andere Seite sehr dankbar.
Mickey_Mouse
Inventar
#2 erstellt: 27. Jul 2017, 23:37
irgendeine Chance auf Selbstbau?!?
ansonsten Ebay Kleinanzeigen...
Tywin
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 28. Jul 2017, 00:09
Hallo,


Bei meinen Eltern habe ich Heco Aleva 400 gehört, welche mir nicht wirklich zusagten. Irgendwie fehlte mir die Exaktheit, sowohl im Tief-, als auch im Hochton. Der Bass war mir zu flach und nicht "schnell" und differenzierbar genug; der Hochton nicht wirklich raumfüllend, sondern sehr genau ortbar und punktuell.


ist Dir klar, dass guter Klang nur bei guten akustischen Rahmenbedingungen möglich ist?

Also in einem Raum der nur einen geringen Nachhall hat, in einem nicht zu großen Stereodreieck, bei wandferner (ein Meter möglicher freier Platz zu allen Seiten wäre gut) und akustisch symmetrischen Positionierung von Boxen und Hörplatz?

Raumfüllender ortbarer Hochton? Wie soll das technisch bei einer mehr oder weniger gerichteten Abstrahlung zum Hörplatz "raumfüllend" funktionieren?

Der Ton und die Ortbarkeit ist bei Stereo nur an einem Hörplatz im Stereodreieck optimal und der Tiefton - der ganz besonders von der Raumakustik beeinflusst wird - hört sich an jedem Punkt im Raum anders an.

Bitte bedenke, dass es um Schallwellen/Wellenlehre/Physik geht und es gut wäre wenn Du die je nach Frequenz unterschiedlich ausbreitenden Schallwellen und die Reflexionen/Interaktionen im Hörraum auf dem Weg in Deine Ohren vor Deinem inneren Auge hättest.

Geht es Dir ggf. um Raumbeschallung (Disko/Party) und nicht um HiFi-Stereo?

Womöglich fehlen sowohl bei Deiner Eltern als auch Dir sämtliche Grundlagen für das gute Hören einer Musikreproduktion?

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 28. Jul 2017, 08:46 bearbeitet]
Flumme
Stammgast
#4 erstellt: 28. Jul 2017, 00:41
Hallo, ein 2.1 System ist nicht unbedingt flexibler in der Aufstellung. Vor allem denke an Dein Budget! Du brauchst für die Kompaktlautsprecher auch noch Ständer. Dein Wunsch nach tiefen Bass wirst Du mit Standlautsprechern besser und mit weniger Dröhnen ( Raummoden) realisieren. Wenn nicht Selbstbau oder Gebrauchtkauf dann z. B. einmal bei Nubert umschauen. Die Lautsprecher können sehr tief und knackig. Du müsstest Dein Budget allerdings auf 1000 € aufstocken ( Weihnachten und Geburtstag zusammen?)
Für genau 500 Tacken bekommst Du die Teufel Ultima 40 MK2. Einfach probieren- bei Nichtgefallen kannst du sie zurückschicken.
Mickey_Mouse
Inventar
#5 erstellt: 28. Jul 2017, 01:13

Flumme (Beitrag #4) schrieb:
Hallo, ein 2.1 System ist nicht unbedingt flexibler in der Aufstellung.

doch natürlich!
zwar brauchen Satelliten eigentlich denselben Abstand zu den Wänden usw. wie Stand-LS, aber wenn der Bass dazu kommt, dann sind sie doch etwas unkritischer und lassen sich auch leichter "unterbringen".


Vor allem denke an Dein Budget!

das ist das Problem


Du brauchst für die Kompaktlautsprecher auch noch Ständer.

naja, das sollte dann wohl das kleinste Problem sein.


Dein Wunsch nach tiefen Bass wirst Du mit Standlautsprechern besser und mit weniger Dröhnen ( Raummoden) realisieren.

genau DAS sehen ich exakt anders herum!
man wird mit einem Subwoofer den man im Raum "frei" positionieren kann sicherlich einen präziseren Bass und weniger Dröhnen erzielen als mit Stand-LS, die im Stereo Dreieck stehen müssen und dann in einer Studenten-Wohnung wohl auch nicht gerade einen Meter um sich herum Platz haben.
ich glaube, das hat der TE schon ganz gut verstanden.
#MrSwagPresident#
Neuling
#6 erstellt: 28. Jul 2017, 10:51
Ersteinmal bedanke ich mich für die zahlreichen Antworten.

@Mickey_Mouse Gebrauchtkauf wollte ich eigentlich vermeiden (habe da, zwar nicht mit Lautsprechern aber trotzdem, schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht)

Selbstbau wäre wenn nur ein Subwoofer drin (habe ich sogar schon mal mit einem Freund gemacht; Mivoc AW 2000 mit AM 80 MKII in einer mit WinISD simulierten BR-Box; klingt für den Preis erstaunlich gut). An die Front-Lautsprecher würde ich mich nicht rantrauen. Mir fehlen einfach die Möglichkeiten hinsichtlich der Holzbearbeitung um ein sauberes Finish hinzubekommen (Chassis versenken; sauber Lackierung etc.) und bei Lautsprechern die ständig ein meinem Blickfeld stehen würde mich das auf Dauer nerven.

@Tywin Ich gebe zu, die Gegenüberstellung von "raumfüllend" und "ortbar" war vielleicht nicht ganz glücklich. Die Heco Aleva 400 klangen auf jeden Fall eben sehr punktuell (keine Ahnung wie ich das ausdrücken soll). Es baute sich keine Bühne auf, sondern es gab Ton von links und welchen von rechts aber nichts irgendwie dazwischen.

Das die Aufstellung sehr wichtig ist, ist mir bewusst. Zum Thema Wellenlehre, Interferenz usw. bin ich ziemlich fit, da es gerade erst Thema im Studium war

Um nochmal auf die eigentlich Frage zurück zu kommen:

Ich befürchte halt eben auch, dass eine Sub-Sat-Kombination einfach besser (in akustischer Sicht) aufgestellt werden kann. Ich hatte deswegen überlegt mir halbwegs brauchbare Kompaktlautsprecher (die Wharfedale Diamond 225 könnte ich mir bei einem Bekannten mal anhören; preislich wäre das ja im Rahmen) und einen günstigen Subwoofer (Selbstbau?) zuzulegen.

Richtiges vorgehen, oder haben Standlautsprecher irgendeinen Vorteil gegenüber dem 2.1-System?
soundrealist
Gesperrt
#7 erstellt: 28. Jul 2017, 11:29
@TE: Was Du Dir auf jeden Fall vor Augen halten solltest: Die "Studentenbude" wird ja vermutlich nicht langfristig Dein Zuhause bleiben. Von daher wäre eine möglichst "universelle Lösung" natürlich nicht ganz verkehrt. Brauchst Du den Subwoofer denn unbedingt ? Wenn ich es richtig verstanden habe, soll es zunächst ja erst mal um Stereo gehen, richtig ? Dann wäre Dein Ansatz mit den Kompaktlautsprechern sicherlich nicht ganz verkehrt, denn die könntest Du später evtl. auch noch als Rear-LS nutzen. Und bei geschlossenen Konstruktionen wäre eine wandnahe Aufstellung (je nach Modell und Konstruktion) zumindest bis zu einer mittleren Richtcharakteristik auch nicht all zu kritisch.

Ein Dich möglicherweise etwas abschreckender Punkt bei kleineren Lautsprechern ist natürlich, daß man in der Regel keine "Bassgewitter" erwarten kann. Die von Dir beschriebene Musikrichtung lässt hingegen jedoch ein wenig auf auf einen Wunsch nach "Wums" schließen. Aber vielleicht kannst Du Dich ja auch mit dem Gedanken anfreunden, Dir zunächst zwei ordentliche Kompakt-LS in den eigenen vier Wänden anzuhören und den Sub bei Bedarf ggf. später noch nachzurüsten. Zumal Musik ja nicht ausschließlich aus Bässen besteht und "Bass-Präzision" nichts mit "Bass-Intensität" zu tun hat.

Gute kleine LS bekommst Du als Auslaufmodell teilweise bis zu 50% reduziert, so daß Du Dir innerhalb Deiner Preisvorstellung durchaus schon etwas gutes anschaffen kannst.

Weniger ist manchmal mehr. Denn etwas vernünftiges wirst Du längerfristig behalten, von billigen "Kompromisslösungen" hingegen Dich aber später mit den Worten "damals reichte es nicht zu mehr" trennen.


[Beitrag von soundrealist am 28. Jul 2017, 11:32 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 28. Jul 2017, 11:45
Hallo,


Es baute sich keine Bühne auf, sondern es gab Ton von links und welchen von rechts aber nichts irgendwie dazwischen.


das kann nur daran gelegen haben, dass Dein Hörplatz sich nicht in einem geeigneten Stereodreieck befunden hat.

Das ist physikalisch der einzige mögliche Grund und von den verwendeten "gleichen" Lautsprechern vollkommen unabhängig.

Selbst mit zwei billigsten Breitbändern ohne Gehäuse ist eine Stereowiedergabe bei geeignetem Musikmaterial möglich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stereofonie

Du solltest wirklich nicht den Fehler machen und Unzulänglichkeiten der akustischen Rahmenbedingungen irgendwelchen Lautsprechern zuzuschreiben.

Stellt die Boxen Deiner Eltern mal ordentlich im Stereodreieck auf und hört an einem geeigneten Hörplatz im nicht zu großen Stereodreieck, dann kann es den beschriebenen Effekt:


sondern es gab Ton von links und welchen von rechts aber nichts irgendwie dazwischen


unmöglich geben.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 28. Jul 2017, 12:28 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#9 erstellt: 28. Jul 2017, 11:53

Tywin (Beitrag #8) schrieb:

Es baute sich keine Bühne auf, sondern es gab Ton von links und welchen von rechts aber nichts irgendwie dazwischen.

das kann nur daran gelegen haben, dass Dein Hörplatz sich nicht in einem geeigneten Stereodreieck befunden hat.
Das ist physikalisch der einzige möglich Grund und von den verwendeten "gleichen" Lautsprechern vollkommen unabhängig.

das ist meiner Meinung nach völlig falsch!
um nicht zu sagen: gerade DAS ist der Punkt wo sich die Lautsprecher und die korrekte Auswahl passend zu ihrer Aufstellung am meisten unterscheiden.
selbst wenige Grad mehr/weniger einwinkeln wirken sich da ja bei einigen LS deutlich aus, alleine das ist ja ein Beweis dafür, dass es irgendwie mit den LS zusammenhängt.


Selbst mit zwei billigsten Breitbändern ohne Gehäuse ist eine Stereowiedergabe bei geeignetem Musikmaterial möglich.

gerade die sind dabei ja auch recht gut, weil der Phasengang und das Abstrahlverhalten gerade im Stimmbereich recht gleichmäßig ist.
soundrealist
Gesperrt
#10 erstellt: 28. Jul 2017, 11:54

Tywin (Beitrag #8) schrieb:
Hallo,


Es baute sich keine Bühne auf, sondern es gab Ton von links und welchen von rechts aber nichts irgendwie dazwischen.

das kann nur daran gelegen haben, dass Dein Hörplatz sich nicht in einem geeigneten Stereodreieck befunden hat.
Das ist physikalisch der einzige möglich Grund und von den verwendeten "gleichen" Lautsprechern vollkommen unabhängig.
Du solltest wirklich nicht den Fehler machen und Unzulänglichkeiten der akustichen Rahmenbedingungen irgendwelchen Lautsprechern zuzuschreiben.

VG Tywin


Wenn die Boxen nicht halbwegs vernünftig aufgestellt sind, funktioniert der beste LS nicht. Ganz unabhängig davon, was tatsächlich falsch gemacht wurde oder auch nicht. Und wenn in einer solchen Situation dann auch noch ein Sub mit verkehrter Platzierung dazu kommt, dürfte das Chaos erst recht perfekt sein.


[Beitrag von soundrealist am 28. Jul 2017, 11:59 bearbeitet]
Flumme
Stammgast
#11 erstellt: 28. Jul 2017, 12:02
Ich bezog meine Aussage zum 2.1 System auf das Budget. Ein Billigsubwoofer verursacht mehr Probleme als zwei Standboxen.
Bitte richtig lesen. Sonst ist naturlich eine Anpassung besser möglich. Daher sollte der TE es ausprobieren, oder mehr Geld in die Hand nehmen.
soundrealist
Gesperrt
#12 erstellt: 28. Jul 2017, 12:08
.... war doch gar nicht auf dich bezogen, sondern rein allgemeiner Natur.
Flumme
Stammgast
#13 erstellt: 28. Jul 2017, 13:12
Hallo,
war von mir nicht böse gemeint...
soundrealist
Gesperrt
#14 erstellt: 28. Jul 2017, 13:51
alles gut
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