CD Recorder in der Praxis

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hifiwahn
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Jun 2005, 10:33
Etwas verwöhnt von meinem Sony 808 Tape spiele ich mit dem Gedanken mir einen CD-Recorder zuzulegen. Auffällig ist das alle diese schönen Geräte keine vernünftige Aussteuerungsanzeige haben. Gerade beim digitalen Aufnehmen dürfen doch keine Übersteuerungen entstehen!?
Dann lese ich von Kopierschutz-Bits und Einmalkopie usw.

Wie sind euer Erfahrungen beim Aufnehmen/Aussteuern?
Welche Probleme gibt es durch Kopierschutz.
Wie sind CD-Kopien über analogem Weg zu bewerten? (CD-Player - analoges Kabel - CD-Recorder) Ist das etwas für audiophile Ohren oder für die Kellerparty?
Lexus_DeLuxe
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 10. Jun 2005, 14:16
Hi, Hifiwahn.
Meines Wissens besitzen die meisten guten Recorder eine Aussteuerungsanzeige sowohl für analoge als auch für digitale Kopien -zB Marantz - Alesis.
Die meisten Hersteller bieten allerdings keine
Home-Recorder mehr an, weil Sie auf DVD und HDD Recorder umsteigen. Mein Vater besitzt noch einen Marantz DR 6000. Digitalkopien mittels Lichtleiterkabel sind im Gegensatz zu mit dem Computer gebrannten CDs nicht vom Original zu unterscheiden. Ich hatte bisher nur selten Probleme mit Kopierschutz.
Analoge Kopien sind ebenfalls sehr gut. Mir ist es schon passiert dass eine Kopie einer 35 Jahre alten Schallplatte besser Klang als die Original-CD.
Klingt komisch, ist aber so.
Manchmal fragt man sich schon was die Toningenieure mit den Master-Tapes machen, die müßten doch eigentlich besseres Equipment und mehr Ahnung haben als ein Laie???

Home-Recorder brennen ein SCMS-Copy-Bit (Serial Copy Management System) auf die CD. Versucht man mit einem Home-Recorder (CD, MD) eine solche CD weiter zu kopieren erkennt das Gerät den Kopierschutz SCMS und verweigert die Aufnahme.
Studio-Geräte brennen kein SCMS auf die CD, oder nur wenn man es selber will (einstellbar mit/ohne SCMS, Zahl der erlaubten Kopien).
Eigentlich logisch, eine semiprofessionelle Band will Ihr selbst aufgenommenes Master natürlich ohne Qualitätsverlust digital weiter kopieren.
Viele Profi-Geräte ignorieren auch das Copy-Bit auf den von Home-Recordern gebrannten CDs.
Entweder Sie kaufen sich einen Studio-Recorder:
Alesis ML-9600 Testsieger in vielen Audiozeitschriften. (Brennt neben normalen CDs auch in 24 Bit, diese Hi-Bit Aufnahmen kann man aber nur auf dem Alesis abspielen), oder die neuen DVD-Recorder von Alesis. Ansonsten Tascam,
HHB - habe leider keine unabhängigen Tests von dieser Marke,
(Sony - werden glaub ich auch nicht mehr gebaut und haben teilweise trotz Studioausrichtung SCMS!).
Oder ein Vorführ,- Gebrauchtmodell eines Home-Recorders. Falls Sie eine gebrannte CD weiter kopieren möchten, zB auf Mini Disc, empfehle ich Ihnen einen Behringer:
SRC-2000 (Auslaufmodell) Funktionen:
-Sample-Raten Konvertierung von 25 bis 60 kHz in 44,1 oder 32 kHz
-"Copy Bit Killer" enfernt den SCMS Kopierschutz
-Entfernt jede Art von Jitter
-AES/EBU, SPDIF und optische Ein- und Ausgänge - Formatwandlung
-Synchronisation sowohl intern als auch extern über Wordclock

oder SRC-2496. Funktionen:
-Formatwandlung zwischen AES/EBU und S/PDIF (koaxial oder optisch)
-Konvertiert Sample Rates zwischen 30 kHz und 100 kHz in 32 kHz, 44,1 kHz, 48 kHz, 88,2 kHz oder 96 kHz
-Hochqualitatives Ausgangssignal mit 16-, 20- oder 24-Bit-Auflösung
-Universelle Sample Rate-Synchronisation via Wordclock oder digitalem Eingang
-Parallele A/D- und D/A-Wandlung bei identischer Sample Rate
-Entfernung von ’Jitter’ und Korrektur fehlerhafter Sample Rates (Gerade beim Überspielen von alten Kassetten wichtig!)
-Erlaubt Manipulation von Emphasis und Kopierschutz
-XLR, RCA und optischer Ausgang simultan nutzbar, Eingänge separat wählbar

Diese Gerät sind in Deutschland legal erhältlich! Sie verstoßen nicht gegen geltende Gesetze!

Einen billigen CD-Brenner kann ich nicht empfehlen, die verwenden Computertechnik und Computerlaufwerke.
Die CD kriegt im Gegensatz zu massiven Gußlaufwerken viel Jitter (Flatterbewegung, Vibrationen=gar nicht gut)
und der Frequenzgang wird durch die billigen Wandler linearisiert (klingt besch..eiden = Käse!)
Bla, bla, bla.
Sorry, wurde etwas ausufernd, aber ich hab mich selber wirklich intensiv mit dem Thema beschäftigt und wollte meine Erkenntnisse alle preisgeben, auch anderen Leuten, die den Beitrag vielleicht lesen.
Viele Grüße Lexus
dave4004
Stammgast
#3 erstellt: 10. Jun 2005, 15:13
Hi,

wie mal was zu CD-Recordern... Warum kommen die Fragen denn immer erst, wenn es kaum noch Geräte auf dem Markt gibt.

Ich habe einen CD-R30 von Harman. Die Aussteuerung geht bei digitalen Kopien bzw. Aufnahmen automatisch, bei Analogaufnahmen funktioniert dies recht feinfühlig über den Pegelregler und die Anzeige. Bisher hatte ich noch nie Probleme mit den Aufnahmen.

David
hifiwahn
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Jun 2005, 16:42
Hallo Lexus_DeLuxe!
Vielen Dank für Deine interessante und ausführliche Antwort!

Ich bin noch beim Entschlüsseln des Textes :-)

Aber ich merke schon, es kann nicht schaden sich mit dem Thema etwas intensiver auseinander zu setzen. CD rein und los, so einfach schein das nicht zu sein.

Interessant finde ich den Hinweis "...im Gegensatz zu mit dem Computer gebrannten CDs nicht vom Original zu unterscheiden..." Das kann ich jetzt auch nicht! Bisher bin ich von einer 1:1 Kopie der Daten (Zahlen) ausgegangen. Die Wandlung in/von Analog ist sicher ein Schwachpunkt aber das Schreiben/Lesen digitaler Daten sollte doch keine Fehler verursachen!? Andererseits hast Du warscheinlich Recht, denn das Schreiben/Lesen ist ein "analoger" Vorgang.

Werde noch ein bischen darüber Nachdenken!
Lexus_DeLuxe
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 18. Jun 2005, 16:28
Hi hifiwahn,
hoffentlich hast du nichts falsch verstanden.
Wenn man CDs mit einem Lichtleiterkabel überspielt ist das eine vollkommen digitale Kopie genau wie beim Computer. Mit dem Unterschied das z.B. ein Marantz viel teurere Digitalwandler hat. Digitaler Kopiervorgang mit 2 seperaten Geräten (oft besser als ein All-in-One-Gerät) (je nach Zuspielgerät): Datenstrom auf CD
--> Laser --> Digitalwandler (nicht D/A sondern D/D) --> digitaler Datenstrom im Player -->
Opto-Wandler --> Signal Lichtwellenleiter --> Opto-Wandler im Recorder --> digitaler Datenstrom im Recorder --> Digital-Wandler --> Schreiblaser --> gebrannte CD.

+ Aufzeichnung in Echtzeit. Bei gutem Laufwerk und gutem Recorder 100% Aufnahmequalität

- Für einen Sampler von vers. CDs oder Für Analogaufnahmen braucht man mit manuellem Einstellen der Aussteuerung für 74 Minuten CD bis zu 1 1/2 Stunden (maximal)

Computer: Leselaufwerk:
- Laufwerk : selbst bei meinem Teac (mehrfacher Testsieger) vibrierendes Kunststoff (sorry, ist so)
(Dämpfen mit Bitumex bringt leichte Verbesserungen, Achtung davon sollte man Ahnung haben)
- Abspielgeschwindigkeit viel zu schnell
(Spezialprogramm zum Abbremsen des Auslesevorgangs auf 1-fache Geschwindigkeit bringt Verbesserung)
- Oft schlechterer Laser.
- Oft billigerer Digitalwandler.
- Oft billigere Innenverkabelung.
- Zwischenspeicherung! im Arbeitsspeicher und/oder auf der Festplatte (Tödlich für das Musiksignal Anm.: persönliche Meinung, keine bewiesene Tatsache)
Brennlaufwerk: Kein Gußlaufwerk, nicht schwimmend gelagert, brennt viel zu schnell...
(Meins: NEC auch ehemaliger Testsieger. Hat mich fast 200 € gekostet)

+ Lässt man die Laufwerke in voller Geschwindigkeit laufen braucht man nur ein paar Minuten für eine CD, ((hat dann aber auch eine inakzeptable Kopie. - Persönliche Meinung))

- Selbst mit allen Verbesserungsmaßnahmen kann man mit einem guten Player ( ab ca. 500 €) einen Unterschied zwischen Computer und CD-Recorder hören.
Die Stimmen klingen härter. Der Frequenzgang klingt linearisiert (gleichmäßig, monoton, dynamikarm)
Die Höhen klingen irgendwie scharf, sie zischen.

Analogkopie: Die Unterschiede sind noch größer.
Selbst teure Soundkarten können meist nicht mit den
A/D (Burr-Brown)-Wandlern in einem guten CD-Recorder mithalten.

Übrigens: Mein Computer ist kein Billigteil. Er hat mich fast 2000 € gekostet!
Fazit: Ein normaler Computer ist kein High-End ( Man müsste schon Tonstudioequipment für 10000 € kaufen, mit externen Wandlern und Speziallaufwerken - rentiert sich nicht wirklich)

Ich verstehe nicht wieso manche Tester immer wieder Computerlaufwerke testen, die haben in einer High-End-Zeitschrift meiner Meinung nach nichts zu suchen. Die Tester schauen viel zu sehr auf Ihre Meßwerte, anstatt sich mal die Mühe zu machen die Sachen einfach mal Probe zu hören und Ihre Ohren anzustrengen. Ich weiß, ich höre mich so an wie ein 80ig-jähriger Opa (ist keinesfalls beleidigend gemeint) der andechtig vor seinem alten Plattenspieler sitzt. Das Lustige ist nur, ich betrachte mich selber als neutral. Ich sollte mich meinem Alter entsprechend eher mit moderner Technik wie MP-3s identifizieren, dafür höre ich aber leider zu gut.

Viele Grüße
Lexus


PS: Ich bin ein 21-jähriger Student der andechtig vor seinem alten Denon-Plattenspieler, seinem alten Pioneer-Verstärker und seinem Lischper-Pioneer Stable Platter (CD) sitzt
Werner_B.
Inventar
#6 erstellt: 18. Jun 2005, 22:39
hifiwahn,

mit dem Tascam CD-RW 750 (Semiprofigerät, ich habe selbst den Vorgänger CD-RW 700) kannst Du alle von Dir angesprochenen möglichen Probleme vergessen. Ist absolut empfehlenswert: Aussteuerung problemlos, SCMS wird ignoriert.

Gruss, Werner B.
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