WMA lossless auf welchen Hifi-Geräten abspielbar?

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wendigo2002
Neuling
#1 erstellt: 25. Jul 2012, 21:02
Ich bin auf der Suche nach einer Anlage, die auch "WMA verlustfrei"-Musikdaten abspielen kann. Wenn ich ältere WMA-Dateien auf meiner Zweitanlage (Denon F-107) via USB-Anschluss eingebe, werden diese problemlos erkannt. Dieselben Musikstücke in "WMA losless"-Codierung sind aber für die Anlage ein Buch mit sieben Siegeln.
In der Hoffnung, dass z.B. die neue Marantz Melody Media M-CR603 das neue WMA-Format wiedergeben kann, wandte ich mich an die Schweizer Vertretung von Marantz. Der Mail-Kontakt war überaus zuvorkommend, aber das Ergebnis war ernüchternd: auch ein neues Gerät wie die M-CR603 kann "WMA verlustfrei" nicht abspielen. Vermutlich wegen der zu hohen Bitrate...

"WMA verlustfrei" wäre für mich die ideale Form, meine CD-Sammlung in hochwertiger Form auf PC und externer Festplatte zu archivieren. Aber wenn das Format nicht auf klassischen Audio-Geräten abspielbar ist, macht das wenig Sinn. Wer kann weiterhelfen und sagen, ob es doch noch Geräte gibt, die das beste WMA-Format via USB-Anschluss abspielen können?
Oder gibt es andere Alternativen zum Speichern und Archivieren einer CD-Sammlung, die halbwegs audiophil klingen, von klassischen Audio-Geräten wieder gegeben werden können und zudem noch einigermassen erschwinglich sind?

Ganz herzlichen Dank für Eure Antworten.


[Beitrag von wendigo2002 am 25. Jul 2012, 21:06 bearbeitet]
Passat
Inventar
#2 erstellt: 25. Jul 2012, 21:14
Mir ist kein Gerät bekannt, das WMA lossless verarbeiten könnte.

Das Format ist übrigens nicht so neu.
Ich habe hier seit einigen Jahren den original Microsoft Encoder auf dem Rechner, der auch WMA lossless kann.

Ich würde das Format als TOT bezeichnen, auch WMA ist nicht so verbreitet.

Wenn es ein Lossless-Format sein soll, würde ich auf FLAC setzen.
Das wird von rel. vielen Geräten unterstützt.

Grüße
Roman
Icebomber
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Jul 2012, 21:28

Passat schrieb:

Wenn es ein Lossless-Format sein soll, würde ich auf FLAC setzen.
Das wird von rel. vielen Geräten unterstützt.


So siehts aus. Habe auch alle CDs von mir auf dem Format. Kennt auch fast jedes Gerät denke ich.
wendigo2002
Neuling
#4 erstellt: 26. Jul 2012, 11:12
Vielen Dank für eure Rückmeldungen. FLAC habe ich mir zwar auch schon überlegt, aber WMA lossless hätte den Vorteil, dass es meistens nur die Hälfte der Speicherkapazität benötigt, welche WAV oder FLAC fordern. Auch die Ladezeit der CD's würde sich dann reduzieren. Insofern überaus bedauerlich, dass dieses WMA-Format nicht mehr Verbreitung gefunden hat.
Natürlich kann ich meine Windows-Lossless-Audiodaten in FLAC-Daten konvertieren. Meistens sind Konvertierungen aber wieder mit Datenverlust verbunden. Wäre das in diesem Fall schlimm, da WMA lossless ja schon hochwertige Dateninformationen liefert?
HiFi-Tweety
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Jul 2012, 14:55
Durch die Konvertierung entstehen keine Verluste. Deshalb brauchst du dir darüber keine Gedanken machen.
wendigo2002
Neuling
#6 erstellt: 27. Jul 2012, 00:14
Nochmals Danke für Eure Feedbacks. Ich habe meine Anfrage auch an AUDIO gerichtet und untenstehende ausführliche Antwort erhalten:

WMA Lossless, wie es offiziell heißt, ist die Microsoft-eigene Variante der verlustfreien Speicherung von Audiodateien. Microsoft hat natürlich ein Interesse daran, sein eigenes Speicherformat auf dem Markt zu etablieren und integriert es deshalb zum Beispiel in den Windows Media Player als einzige Option für lossless-Dateien (neben dem unpraktischen wav-Format, das keine vernünftige Metadaten-Unterstützung bietet). Für Player-Hersteller ist WMA Lossless unattraktiv, weil es kaum jemand verwendet, weil die Lizenz von Microsoft jederzeit zurückgezogen werden kann und es keine wirklich offene Dokumentation zu dem Codec gibt.

Neben WMA Lossless gbt es aber eine ganze Reihe besserer Formate – besser, weil sie bei gleichem Ergebnis (lossless ist lossless, da gibt es keine Unterschiede)

•z.T. lizenzfrei sind
•verbreiteter sind
•auf der Hardware- (Player-) Seite eine breitere Unterstützung vorfinden
•weil sie mit besseren Rip-Programmen kombinierbar sind als mit WMP, einem der technisch schwächsten Wege, eine CD auf die Festplatte zu übertragen.
•auch höhere Samplingraten unterstützen als die 96kHz, die für WMA maximal vorgesehen sind.
•besser dokumentiert sind, d.h. die technischen Grundlagen für jeden, der einen Decoder oder Encoder programmiert, frei einsehbar sind


Das wichtigste und am weitesten verbreitete Lossless-Speicherformat ist FLAC (Free Lossless Audio Codec) – hier treffen alle oben genannten Punkte zu. Es gibt keinen seriösen Netzwerkplayer, der das nicht unterstützen würde – auch der Melody kann selbstverständlich FLAC abspielen. Ein (Netzwerk-) Gerät, das dieses Format nicht beherrscht, würde bei uns nicht mehr getestet werden.

Um FLAC zu erzeugen, gibt es eine ganze Reihe hervorragender Programme, die nebenbei auch präzisere Lesestrategien verfolgen und ihre Ergebnisse mit Online-Datenbanken (AccurateRip) vergleichen um sicherzustellen, dass der Rip wirklich 100% identisch mit dem Disc-Inhalt ist. Für Windows-Betriebssysteme empfehlen wir EAC (Exact Audio Copy), wenn es kostenlos sein muss, und dbPoweramp, wenn es ein paar Dollar, Euro oder Franken kosten darf. Die Qualität der Ergebnisse ist gleich, aber EAC ist deutlich spröder in der Handhabung. dbPoweramp bietet eine Vielzahl von Komfort-Features und einen sehr guten Support. Man kann damit auch existierende WMAlossless-Dateien in FLAC konvertieren, Metadaten bearbeiten und so weiter. Die Vollversion (dpPoweramp Reference kostet aktuell 38$, es gibt zu Testzwecken auch eine etwas schlankere Free-Version.

Neben FLAC hat auch Apple Lossless (ALAC) eine gewisse Verbreitung – und ist von Apple mittlerweile auch offengelegt. Bei den Playern ist die Unterstützung aber deutlich kleiner als die für FLAC: Sonos, die Squeezebox-Modelle, Linn gehören dazu, Marantz und sämtliche anderen Japaner z.B. nicht.
Natürlich unterstützt der Windows Media Player ab Werk kein FLAC – man kann ihn aber mit entsprechenden Patches FLAC-fähig machen oder (noch besser) auf ein anderes Musikverwaltungsprogramm ausweichen, je nach GEschmack etwa JRiver (schön, edel, komfortabel), foobar (minimalistisch, aber sehr vielseitig), und so weiter.

Viele Grüße,

Bernhard Rietschel
Chefredakteur
AUDIO


Zusammen mit euren Antworten bin ich nun einigermassen erleichtert. Werde also meine WMA-Lossless-Dateien einfach behalten und in FLACs umkonvertieren, wenn ich mich für ein entsprechendes Gerät entschieden habe. Dank Herr Rietschel habe ich nun auch einige tolle Vorschläge für Player erhalten, das ist doch Service!

Bis zum nächsten Mal...
*hydro*
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 30. Jul 2012, 23:13
Zusatzgeräte wie zum Beispiel die Squeezebox von Logitech unterstützt WMA. Generell ein nettes Gerät mit nützlichen Features.
Passat
Inventar
#8 erstellt: 30. Jul 2012, 23:37
WMA wird von sehr vielen Geräten unterstützt, WMA lossless aber von kaum einem Gerät!

Grüße
Roman
*hydro*
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 31. Jul 2012, 12:09

Passat schrieb:
WMA wird von sehr vielen Geräten unterstützt, WMA lossless aber von kaum einem Gerät!

Grüße
Roman


Und selbst das wird unterstützt

http://www.logitech....ems/squeezebox-touch
weissglut
Stammgast
#10 erstellt: 12. Aug 2012, 17:54

Passat schrieb:
Wenn es ein Lossless-Format sein soll, würde ich auf FLAC setzen.
Das wird von rel. vielen Geräten unterstützt.

Genau!
Malcolm
Inventar
#11 erstellt: 13. Aug 2012, 10:58
und die Squeezebox kann kein WMA-Lossless.

Steht doch eindeutig im Text.


WMA Lossless, APE, MPC und WavPack unterstützt durch Transkodierung


Heißt im Klartext: Der UPNP-Server muss WMA-Lossless in ein kompatibles Format "übersetzen". Unpraktischer und schlechter geht es kaum.

Zu guter letzt: Selbst WENN man ein Gerät hat das WMA-Lossless unterstützt (mein altes Autoradio von Pioneer konnte das erstaunlicherweise rudimentär) klappt es nur mit bestimmten Versionen - die 10.xer WMA-Lossless-Dateien der aktuellen Windows-Versionen konnte das Radio z.B. NICHT wiedergeben - die älteren Versionen z.T. schon.

Das FLAC generell größer als WMA Lossless ist stimmt auch nicht - bei DB_Poweramp lassen sich z.B. 8 "Komprimierungsstufen" auswählen. Ich würde für eine maximale Kompatibilität aber nicht maximal komprimieren, da hatte ich schon einige Geräte (z.B. mein Galaxy S2) welches Probleme mit der Lesbarkeit der TAGs bekommen hat (Mort Player V 0.x).

Aktuelle Softwareversionen kommen zwar damit klar, aber der Platzvorteil ist soo groß nicht.

Genrell nutze ich zu Hause FLAC unkomprimiert - Speicherplatz ist in Massen vorhanden und eine schwächere Komprimierung braucht auch beim Abspielen weniger Rechenleistung -> das KANN durchaus Unterschiede in der Klangqualität geben je nach Streaming-Client.
cr
Inventar
#12 erstellt: 13. Aug 2012, 11:13
Wie WMA-Lossloss nur halb soviel Speicherplatz als FLAC brauchen können soll, kann ich mir nicht vorstellen.
Mit FLAC erreicht man schon die höchste Lossless-Kompression.


Aktuelle Softwareversionen kommen zwar damit klar, aber der Platzvorteil ist soo groß nicht.


Der Unterschied zwischen Stufe 8 (max) und 5 (Standard bei Flac) sind bei mir 2-3%. Selbst Stufe Null ist nur wenig größer.
weissglut
Stammgast
#13 erstellt: 13. Aug 2012, 13:49

cr schrieb:
Mit FLAC erreicht man schon die höchste Lossless-Kompression.

AFAIK stimmt das nicht, z.B. erreicht Monkey Audio (APE) höhere Kompressionsraten. Allerdings ist das auch ziemlich egal, die paar Prozent sollten wohl die wenigsten interessieren.
cr
Inventar
#14 erstellt: 13. Aug 2012, 14:02
Um die paar Prozent gehts auch nicht, sondern um die ins Spiel gebrachte Hälfte Unterschied.....
weissglut
Stammgast
#15 erstellt: 13. Aug 2012, 14:05
Ach so hast du das gemeint. Ja, die Lossless Formate liegen eigentlich alle bei der gleichen Größenordnung. FLAC hat aber bei der Unterstützung durch Geräte inzwischen weit die Nase vorn (zumindest bei denen, die ich so kenne).
cr
Inventar
#16 erstellt: 13. Aug 2012, 14:17
Ich denke auch, WMA Lossless ist weitgehend tot.
Apple Lossless kann ich nicht beurteilen, die hätte gewiss die Marktmacht, es zu etablieren, aber wird es viel oder überhaupt angeboten bei Downloads?

Ja, Flac gewinnt an Fahrt, alle neuen Panasonic BR-Player mit USB-Eingang unterstützen es inzwischen.


[Beitrag von cr am 13. Aug 2012, 14:17 bearbeitet]
weissglut
Stammgast
#17 erstellt: 13. Aug 2012, 14:25
Ich glaube eher die Apple-Formate werden hauptsächlich von den Apple-Geräten unterstützt und ich weiß nicht ob Apple wert drauf legt das überhaupt zu ändern.
Für FLAC sieht die Zukunft jedenfalls rosig aus. Eigentlich jedes Gerät spielt das inzwischen ab: Angefangen beim günstigen MP3-Player (Sansa Clip), über so gut wie jedes Android-Smartphone hin zu verschiedensten Mediaplayern zuhause (Fernseher, AVRs, Medienstreamer, Squeezebox,...).

Aber das Schöne an Lossless ist ja eh: man kann die Musiksammlung ruck zuck in ein anderes Lossless Format konvertieren.
cbv
Inventar
#18 erstellt: 13. Aug 2012, 15:01

thenktor schrieb:
Eigentlich jedes Gerät spielt das inzwischen ab

Sofern sie nicht aus dem Hause Apple stammen.
Apple hat kein Interesse daran, FLAC zu unterstützen.
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