Verluste mit Cinch-Y-Kabel

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Hoschi72
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Mrz 2016, 01:26
Hallo zusammen,

kann jemand eine fundierte Aussage zu Verlusten mit Cinch-Y-Kabel treffen?
Es geht darum einen Cinch Ausgang auf 2 Geräte aufzusplitten. Z.B. Vorstufe an 2 Endstufen...

IMHO wird dadurch wohl der A(b)nschlußwiderstand halbiert, was sich meiner Meinung nach auf den Dämpfungsfaktor nachteilig auswirken dürfte...

Jetzt ist nur die Frage, ob dies in der Praxis relevant oder zu vernachlässigen ist?!

Eine weitere(!) Frage wäre, ob dies bei MM Phono Aufgrund der geringen Signalspannung noch nachteiliger ist als z.b. bei einem CD-Player...

Danke und Grüsse!
cr
Inventar
#2 erstellt: 24. Mrz 2016, 04:01
Es gibt keinen relevanten Dämpfungsfaktor zwischen Quellgerät und Zielgerät, nur bei Lautsprechern.
Ob der Widerstand am Eingang 50 kOhm oder 25 kOhm ist, ja selbst 5 statt 10 kOhm, ist bei einer Quelle mit entsprechend geringem Ausgangswiderstand egal.
Ein Y-Kabel ist vor allem eines: Ein doppelt so langes Kabel und es hat auch genau diesen Effekt (ev. Brummen, Einstreuungen, Höhenverlust in der Relation Kabelkapazität und Quellenwiderstand).

MM Phono ist immer kritisch, da würde ich ggf. darauf verzichten, da der Frequenzgang deutlich vom Abschlusswiderstand abhängt. Die Spannungen Phono und CDP liegen im Verhältnis von 1:1000 (2mV:2V) (je nach Frequenz)

Also kurz gesagt: Welche Ausgangsimpedanz hat der Vorverstärker, vermutlich unter 1000 Ohm, dann ist sowieso alles im Lot, selbst wenn es auf 3 Geräte verteilst, falls nicht ungewöhnliche Kabellängen verwendet werden.


[Beitrag von cr am 24. Mrz 2016, 04:03 bearbeitet]
Passat
Inventar
#3 erstellt: 24. Mrz 2016, 10:15
Bei Phono würde ich das tunlichst vermeiden.
Denn wenn du 2 Tonabnehmer per Y-Kabel an einen Eingag anschließt, dann wird die Spannung des 1. Tonabnehmers über das Y-Kabel auf den 2. Tonabnehmer gehen und dessen Nadel wird sich syncron zur Nadel des 1. Tonabnehmers bewegen.

cr (Beitrag #2) schrieb:

Ob der Widerstand am Eingang 50 kOhm oder 25 kOhm ist, ja selbst 5 statt 10 kOhm, ist bei einer Quelle mit entsprechend geringem Ausgangswiderstand egal.


Es ging um den Anschluß von 2 Aufnahmegeräten an einen Aufnahmeausgang eines AV-Receivers.
Und der hat am Aufnahmeausgang eine Ausgangsimpedanz von 1,2 KOhm.
Und das ist ziemlich hoch.
Ein Vollverstärker Yamaha AX-550 hat da nur 220 Ohm.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 24. Mrz 2016, 10:18 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 24. Mrz 2016, 11:04

Es ging um den Anschluß von 2 Aufnahmegeräten an einen Aufnahmeausgang eines AV-Receivers.

Er schreibt doch

Z.B. Vorstufe an 2 Endstufen...

Passat
Inventar
#5 erstellt: 24. Mrz 2016, 11:39
Sorry, hab da was verwechselt.
Im Surroundbereich hatte jemand eine sehr ähnliche Frage gestellt.

Grüße
Roman
Hoschi72
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 24. Mrz 2016, 20:14
Hallo,

vielen Dank schonmal für die Antworten und Tipps! Hab schon wieder einiges dazu gelernt :-)
Das es keinen relevanten Dämpfungsfaktor zwischen Quellgerät und Zielgerät gibt, wusste ich so noch gar nicht. Klingt aber logisch...

Das mit dem Y-Kabel an Phono war zwar andersrum gemeint, also ein Tonabnehmer an 2 Geräte... (z.B. zwei VV) aber die Problematik bleibt ja die gleiche... bzw. wurde ja auch erklärt.

Ich stellte mir halt die Frage, wie die speziellen "Multicorekabel" zu bewerten sind. Die manche Hersteller aus dem Pro-Audio Bereich extra für den Phono Zweck basteln... noch dazu sind die dann meist einen Meter oder sogar noch länger... mit XLR Steckverbindungen dazwischen, die nochmal zusätzliche Verluste bringen...

Darf man hier externe Bilder anfügen? Ansonsten bitte einfach wieder löschen :-)
Beispiel

VG und schöne Ostern!!!
Jeck-G
Inventar
#7 erstellt: 24. Mrz 2016, 22:43

mit XLR Steckverbindungen dazwischen, die nochmal zusätzliche Verluste bringen...
Welche Verluste? Man geht doch nicht mit 16 A über einen XLR-Stecker (wobei die meisten 3poligen Neutriks sogar für 16 A Dauerlast geeignet sind, ebenso deren "Profi-RCA"-Cinchstecker und Cinch-Einbaubuchsen)...

Die Ströme auf Signalleitungen im Audiobereich sind im µA-Bereich, wenn es hochkommt, im einstelligem mA-Bereich.

In der professionellen Beschallungstechnik sind dutzende Meter Standard (z.B. zwischen Mikrofon und Mischpult, bei einem Pegel, der etwa dem eines E-Grammophons entspricht), auch einige 100 m können da schonmal drin sein.


[Beitrag von Jeck-G am 24. Mrz 2016, 22:46 bearbeitet]
Hoschi72
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 24. Mrz 2016, 23:12
Hörschnecke
Inventar
#9 erstellt: 25. Mrz 2016, 00:04

Hoschi72 schrieb:

Es geht darum einen Cinch Ausgang auf 2 Geräte aufzusplitten. Z.B. Vorstufe an 2 Endstufen...
[...]
Jetzt ist nur die Frage, ob dies in der Praxis relevant oder zu vernachlässigen ist?!


Die (Hör-)Praxis ist nur für Dich selbst relevant, da wirst Du einfach mal lauschen und vergleichen müssen. Noch ersetzt das allwissende Internet keine sinnliche Erfahrung ...

Wohlfeile Ratschläge kannst Du allerdings von den ganzen Schlaumeiern hier bekommen, so auch von mir ...

Dazu habe ich mal einen kleinen Aufbau zusammengesteckt, der einen solchen passiven Split eines Audiosignals testen soll. Als Y-Kabel dient mir eine zerschnippelte Beipackstrippe (~1,7m). Zunächst habe ich nur dessen linke Hälfte im Loopback gemessen (Referenz). Dann habe ich die rechte Hälfte des Kabels parallel dazu angelötet und mit einem zweiten Eingang belastet (Line-In R Soundcard). Dann habe ich erneut den linken Kanal mit CARMA4 "durchgemessen". Insgesamt also eine Relativmessung der Audioeigenschaften vorher/nachher.

Am nachvollziehbarsten dürfte noch der Pegelabfall durch die zusätzliche Lastimpedanz sein. Die exemplarischen Ausschnitte diverser Impuls-, Sprung- und Phasenantworten dienen hier nur zu Verdeutlichung, daß es überhaupt Änderungen im Übertragungsverhalten gibt. Deren Ausmaß wird man vermutlich wieder endlos diskutieren/zertrollen können:

Splitter-Kabel-Loopback

ycable-splitter

Tip: Wer sich über "Passivsplitterklang" nicht den Kopf zerbrechen will, kann schlicht zu den besseren technischen Lösungen greifen: Entweder ein echter mechanischer Umschalter (mit Masseumschaltung!) oder zur Entkopplung ein aktiver Splitter auf OpAmp-Basis (wenn beide Audiosignale gleichzeitig benötigt werden).
cr
Inventar
#10 erstellt: 25. Mrz 2016, 15:12

Ich stellte mir halt die Frage, wie die speziellen "Multicorekabel" zu bewerten sind. Die manche Hersteller aus dem Pro-Audio Bereich extra für den Phono Zweck basteln... noch dazu sind die dann meist einen Meter oder sogar noch länger... mit XLR Steckverbindungen dazwischen, die nochmal zusätzliche Verluste bringen...


Das ist ein Spezialkabel für eine Scratch-Box
http://www.thomann.d...ulticore_mix8_dj.htm
Hoschi72
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 25. Mrz 2016, 18:02
Hi cr!

yo, soweit so klar. Meine Überlegung bzgl. der Verluste bleibt jedoch. Gerade ja bei Phono...
Bin ja auch ein Fan von Neutrik und Co. Aber bei den paar mV dürften auch schon ein paar mÖhmchen so einiges veranstalten...
Dachte halt ne Zeitlang das die Jungs ja nur "in Timecode denken", aber das Kabel ist ja auch extra für "Thru play" von Vinyl gedacht. Ok... ist aber vermutlich so, das den DJ-Jungs die Verluste ziemlich egal sind...

Danke an Hörschnecke!!!

D A S nenn ich mal ne Hausnummer. RESPECT! Hatte mir ja so was detaliertes erhofft, aber nicht gedacht das wirklich jemand so etwas an der Hand hat. Bringt mich auf jeden Fall weiter! Vielen mercy nochmal!!

Deine Idee mit dem aktiver Splitter auf OpAmp-Basis hatte ich auch schon, so was aber nirgends gefunden...
Gibt es so etwas zu kaufen, oder wäre dann löten angesagt?

VG und schöne Ostern zusammen!!


[Beitrag von Hoschi72 am 25. Mrz 2016, 18:05 bearbeitet]
Jeck-G
Inventar
#12 erstellt: 25. Mrz 2016, 18:52

Aber bei den paar mV dürften auch schon ein paar mÖhmchen so einiges veranstalten...
Eben nicht, weil der Strom sehr gering ist, der Verlust ergibt sich aus Strom und Übergangswiderstand.
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