Was ist Klang ?

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goldmund
Neuling
#1 erstellt: 19. Jun 2003, 22:42
Liebe HiFi freunde mich würde mal eure meinung zum thema klang interessieren, was versteht ihr unter amerikanischem, deutschen, englischem oder deutschen klang ? Ich bin der meinung meine hifi - anlage soll so klingen das sie vorallem mir gefällt, testsieger hin testsieger her. Habe schon viele testsieger und referenzen gehört die ich zum kotzen fand. Was meint ihr ? Wie ist eure erfahrung mit testsiegern und referenzen ?
crazy_gera
Stammgast
#2 erstellt: 19. Jun 2003, 22:52
Testsieger und Referenzen werden von Zeitschriften gemacht der Klang für Dich von Dir.
EWU
Inventar
#3 erstellt: 19. Jun 2003, 23:45
amerikanischer Klang:
Amerikanische Wohnzimmer sind gewöhnlich 40 bis 50 m² groß.
Boxen müssen entsprechend groß sein, Bass ist für unsere Verhältnisse aufgedickt.Amerikaner legen nicht so viel Wert auf Design und Verarbeitung, also kann das dafür gesparte Geld für dicke Verstärker ausgegeben werden.Boxen können dementsprechen unempfindlich sein(Infinity Kappa, JBL, Wilson).

englischer Klang:
für mich zu analytisch und hallig

deutscher Klang:
für mich der Richtige.

Auch für Testsieger gilt: man muß sich die gesamte Anlage anhören.Sind die Boxen etwas basslastig und der Verstärker auch,dann klingt das halt nicht gut.Dann ist es auch egal, dass beide Komponenten Testsieger sind.

Außerdem ist ein Testsieger nicht unbedingt ein Testsieger, weil er besonders gut klingt, das kann auch andere Gründe haben (Marketing, Anzahl der geschalteten Anzeigen in der Testzeitschrift).

Testsieger ist immer die Anlage, die ich gerade besitze, weil die mir gefällt.
SaGruenwdt
Stammgast
#4 erstellt: 20. Jun 2003, 01:07
Da fällt mir eine Story ein. Ich hatte einmal den Vater meiner Freundin hier zu Besuch. (Meine EX war Amerikanerin). Der Vater witzelte noch über meine mickrigen Boxen, er habe viel größere da kann ja gar kein Bass kommen meinte er. Wir legten hier dann eine Country CD auf... dann war er aber anderer Meinung. "This sounds damn good!" Klarer als er es je gehört hatte, da war ich nun erstaunt!. Er meinte aufeinmal er hat das Gefühl die Boxen die er da drüben kennt klingen etwas gesoftet. Die nächste Frage war wer hat die hergestellt die Boxen. Gibts die bei uns auch...

Dabei waren das nur einfache HECO Superior von 1995... (aber eh besser als die heutigen da war HECO noch eine eigene Firma ohne Recoton)

Grüni
DschingisCane
Stammgast
#5 erstellt: 20. Jun 2003, 11:08
Also typischen englisher Klang wird oft mit Klaren Höhen und starkem Bass beschrieben dabei eine leichte Anhebung. Die Mitten eher was zurückhaltet.

Ich halte diese "Länder Klänge" aber für nicht wirklich sinvoll.

Für mich ist guter Klang was mir gefällt und wenn die Leute meine Anlage höhren und sagen wow hört sich gut an dann fühl ich mich in meiner Einstellung zu Klang halt bestätigt.

Testsieger müssen nicht immer der persönliche Geschmack sein.
Aber gesoundete Komponenten sind auch nicht im Sinne der neutralen Wiedergabe - also HiFi.

Wemms gefällt ok


[Beitrag von DschingisCane am 20. Jun 2003, 11:35 bearbeitet]
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 21. Jun 2003, 16:35
Also typischen englisher Klang wird oft mit Klaren Höhen und starkem Bass beschrieben dabei eine leichte Anhebung. Die Mitten eher was zurückhaltet.

Das is schon einmal falsch (tut leid :-))

Der klassische englische Klang betont "gar nichts".
Er ist zurückhaltend, nichts ist überbetont, die Höhen sind etwas weich, der Gesamtklang eher warm aber nicht Bumsbasslastig (wie z.B. die Amerikaner, hier ganz richtig beschrieben), ein wenig samtig, stimmschmeichelnd.
Britisch Lautsprecher verzichteten auch die Mittensenke, was manche als leicht quäqig empfanden (hier sind sie den amerikanern ähnlich).
Der Baß war eher weich als trocken
Britischen Klang hatte in der Vergangenheit:
Wharfdale, Tannoy, etwas weniger ausgeprägt aber doch KEF.
B&W nimmt hier (durch das Membranmaterial Kevlar eine Sonderstellung ein)

Deutscher Klang wurde verbunden mit:

Hell, etwas metallisch, klar durchhörbar,abgesenkte untere Mitten ("Taunuswanne")Bass ultratrocken.
Die abgesenkten unteren Mitten verminderten (scheinbar !) die Verfärbungen und wurden von der deutschen Fachpresse seinerzeit hoch bejubelt. Zugleich wurde eine Loudness-Charakteristik erziehlt. was bei leisen bis mittleren Lautstärken durchaus als knackiger empfunden wird.
(Heute erreicht man übrigens, mit mehr Aufwand, ähnliche Effekte durch den Einsatz von Subwoofern, zumindest im Baßbereich.
(Fast) alle Testsiegerplätze gingen damals an ein und denselben Hersteller.
(aber auch die anderen hatten ähnliche Tendenzen)

Japanischen Lautsprechern wurde stets ein synthetisches unmusikalisches Klangbild nachgesagt.

Heute nähert man sich einem "einheitsklangbild"

GRuß

a.s
DschingisCane
Stammgast
#7 erstellt: 21. Jun 2003, 17:04
Danke für die Verbesserung
wieder was dazugelernt, deswegen ist man ja hier.

Mfg Konsti

P.s.
Was machst du eigentlich beruflich, a.s oder kommt das Wissen nur vom "Hobby" HiFi ?
Hab in den letzten Tagen nen paar interessante Beiträge von dir gelesen!


[Beitrag von DschingisCane am 21. Jun 2003, 17:06 bearbeitet]
burki
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Jun 2003, 17:29
Hi,

ich kann bzgl. dem "Nationenklang" so nicht zustimmen.
"Klingen" z.B. alle Nubert- oder Canton-Boxen "deutsch" ?
Wer entwickelt denn z.B. fuer Yamaha die Boxen (ist das nicht gar ein deutscher Mitbuerger ...) ?
Verfaerben alle italienische Produkte in gleicher Weise ? Wo sind die Daenen oder Finnen einzuordnen ? Wo ist denn der Taunusklang geblieben ?

Schon in obigen Postings gibt's ja z.B. widerspruechliche Aussagen zum "englischen" Klang .

Ich behaupte keineswegs, dass nicht der ein oder andere Hersteller seine Produkte entsprechend "soundet", aber den typischen Nationenklang kann ich so nicht nachvollziehen.

Gruss
Burkhardt
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 21. Jun 2003, 22:15
Dschingis Cane schrieb:
P.s.
>Was machst du eigentlich beruflich, a.s oder kommt das >Wissen nur vom "Hobby" HiFi ?

Ich war in der Tat vor etlichen Jahren in der HIFI Branche
(österr. Generalvertretung B&0 und Technics) tätig.
Das Wissen aber ist eher dem Hobby zuzuschreiben.
In den 70er Jahren hatte das HIFI Hobby etwa jenen Stellenwert wie heute Computer und Unsummen wurden dafür ausgegeben....

und burki stellte fest:

>ich kann bzgl. dem "Nationenklang" so nicht zustimmen.
>"Klingen" z.B. alle Nubert- oder Canton-Boxen "deutsch" ?

Nein, heute sicher nicht mehr.
Der früher vielbespottete englische Klang wurde etwas brillanter, der deutsche etwas weicher, schon sind wir beim Einheitsklang...

Das ist natürlich *alles* etwas vereinfacht.

Wer entwickelt denn z.B. fuer Yamaha die Boxen (ist das nicht gar ein deutscher Mitbuerger ...) ?

Wahrscheinlich.
Aber es ist dann auch eine in Europa entwickelte Box, auch wenn Yamaha drauf steht.
Yamaha hat als einer der ersten begriffen, daß Musikalität und Musikgeschmack wichtiger ist als technisches know how.
Kein Wunder: Eigentlich ist Jamaha ja Geigenbauer mit ca 110 jähriger Tradition.....

Verfaerben alle italienische Produkte in gleicher Weise ? Wo sind die Daenen oder Finnen einzuordnen ? Wo ist denn der Taunusklang geblieben ?

So viele Fragen:
Die Dänen kann ich immerhin als ehemaliger B&O-Mann beschreiben. Sie legen wert auf Design und angenehme gepflegte Wiedergabe, weniger auf Biss und Spritzigkeit.

Der Taunusklang hat sich aus 2 Gründen überlebt:
1) Die Bassüberhöhung erreicht man nun mittels Subwoofer.
(Subwoofer wurden früher nur bei extrem bassschwachen Miniboxen eingesetzt)
2) Höhenanhebung, bei Analogplatten oft zwecks Pseudodurchsichtigkeit erwünscht, würde den "digitalen"
schrillen Charakter mancher CDs bzw Player nur hervorheben und ist daher nicht mehr erwünscht.

Schon in obigen Postings gibt's ja z.B. widerspruechliche Aussagen zum "englischen" Klang .
Ich behaupte keineswegs, dass nicht der ein oder andere Hersteller seine Produkte entsprechend "soundet", aber den typischen Nationenklang kann ich so nicht nachvollziehen.

In gewisser weise hast Du recht, weil es ihn teilweise auch nicht mehr gibt.
Aber auch wenn die englischen Männer von heute oft alles andere als "Gentlemen" sind, so wird man noch in vielen Jahren wissen, was gemeint ist, wenn man von solchen spricht.

Ungeachtet dessen:
Wenn Du englisschprachige Sites wie audioreview com aufrufst, so wirst du immer wieder mit dem Attribut "sweet sound" konfrontiert werden.
Auch wenn ich es nicht wörtlich übersetze, so kommt ehestens "lieblich" heraus, damit könnte man in Deutschland kaum Lautsprecher verkaufen.
(Deutsche lieben Lautsprecher die nicht gut klingen und bezeichnen sie als "ehrlich" SCNR ;))
War nicht bös gemeint.


Gruß
aus Wien
a.s.
Möllie
Stammgast
#10 erstellt: 30. Jun 2003, 16:30
Hi,
bin mir da auch nicht so sicher ob es den länderspezifischen Sound gibt. Daß ein Großteil der Hifi-LS bis auf wenige Ausnahmen gesoundet, sind ist bekannt zur Freude aller Rock/Pop-Fans zum Leid aller Klassik-Fans.
Gruß Möllie
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