Hörerfahrungen der anderen Art: Kinder, Tiere und HiFi

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eisenkante
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 26. Feb 2006, 15:58
Nicht, dass einer denkt, das Thema wäre Off-Topic.
Mir geht es hierbei um Hörerfahrungen und –beobachtungen.

Hier im Forum wird ja oft von diversen Hörerfahrungen berichten, wie: analytischer, natürlicher, warmer, etc. Klang.
Obwohl mittlerweile jeder wissen sollte, dass solche Klangerfahrungen nicht vergleichbar sind, wird darüber vortrefflich diskutiert. Woran wir ja alle auch unseren Spaß haben.
Doch sind wir mit Sicherheit -jeder für sich- doch individuell eingeschränkt, was die Wahrnehmung von Tönen angeht. Ich musste schmerzhaft feststellen, dass ich bei weitem nicht mehr das Hörvermögen habe, welches ich mal hatte. Und in Audio konnte man neulich lesen, dass wir nicht nur unterschiedlich hören, sondern auch unterschiedlich wahrnehmen. Das Messwerte über den Klang nur wenig aussagen ist ja nun auch bekannt.

Wie soll man nun unbestechlich feststellen, ob eine Anlage wenigstens natürlich klingt?
Am besten tut man dies, indem man die, in dieser Beziehung Unbestechlichen beobachtet!


Erste Erfahrung – unser Hund:



Unser Hund -Flocki- kann offensichtlich schon zwischen einem realen und einem wiedergegebenen Geräusch unterscheiden. Wenn im Fernseher ein Telefon klingelt oder ein Hund bellt läßt ihn das kalt.
Das war bei allen synthetischen Geräuschquellen (inkl. meiner alten Stereo-Anlage) so, bis ich von meinen Eltern zu Weihnachten ein Grammophon geschenkt bekam.
Zunächst war ihm diese große Holzkiste nicht geheuer. Und als ich dann noch zu kurbeln anfing verkroch er sich umgehend, um sofort wieder komplett irritiert aufzutauchen und im Trichter nachzusehen, wo denn die Menschen in der Kiste sind, die da singen.
Ich nehme an, dass er den Klang als natürlich (trotz des schlechten Klangs) wahrnimmt, da die Grammophon-Platten genau so wiedergegeben werden, wie sie aufgenommen wurden.

Zwei Jahre später machten meine alte Onkyo-Boxen schlapp und ich kaufte mir die Dynaudio Audience 82.
Und wieder der gleiche Effekt. Kaum machte ich die Anlage an, rannte der Hund los um hinter den Lautsprechern oder in der Bassreflexröhre nachzusehen, wo die Musik herkommt.


Zweite Erfahrung – unser Sohn:

Siehe Avatar.

Paul ist jetzt sieben Monate alt und wird in allen möglichen und unmöglichen Situationen mit Musik berieselt. Sei es nun im Auto, in der Küche oder im Supermarkt.
Aber nur im Wohnzimmer reagiert er aktiv auf die Musik.
Er sucht förmlich die Sängerin und folgt mit dem Kopf den einsetzenden Instrumenten auf der imaginären Bühne.
Er entwickelt bereits einen Musikgeschmack – oder so ähnlich. Es gibt Musik die er zur Kenntnis nimmt und welche, die er ignoriert. Seine Favoriten sind Unplugged-Aufnahmen. Natürliche Stimmen und Instrumente.
Was soll ich sagen? Mein Sohn ist ein Jazz-Fan!
Sobald Miles Davis seine Trompete erklingen lässt bleibt für ihn die Welt stehen und er ist nur noch damit beschäftigt, den Tönen zu folgen.

Obwohl ich es, mit meinen nicht mehr so guten Ohren, wahrscheinlich nicht mehr beurteilen kann, muss meine Anlage wohl doch recht natürlich klingen - soweit ich auf die Reaktionen meine zwei Probanden schließen kann.

Habt Ihr ähnlich Erfahrungen gemacht?
Ich bin gespannt von Euch zu hören.

Gruß
Oliver


[Beitrag von eisenkante am 26. Feb 2006, 16:07 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#2 erstellt: 26. Feb 2006, 16:55
Hi!
Ich wäre mit deinen Interpretationen ein wenig vorsichtig,was
"Natürlichkeit" betrifft.
Ich habe leider keine Kinder. Die Tochter meines Kumpels reagiert aber genauso auf die Anlage(oder besser Musik) im Wohnzimmer.Er hat aber alte MBQuart-Boxen und einen Kenwood-Amp und einen Sony-CDP. Ist das nun eine natürliche Anlage? Du siehst,da ist viel Glatteis.
Mit viel Böswilligkeit könnte man ja auch behaupten,das deine Boxen nur so gut wie dein Grammophon sind.
Bitte nicht übelnehmen! War nur ein Gedankenanstoß,das man die Sache auch ganz anders betrachten kann.
Ich finde deine Boxen natürlich recht gut,keine Frage,Dynaudio ist eine gute Firma.
eisenkante
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 26. Feb 2006, 17:07
Hallo Sven,

vielen Dank für Deine ehrliche Meinung.
Mir geht es gar nicht darum, ob meine Boxen gut oder die besten sind. Das überlasse ich gerne anderen.
Ich wollte eigentlich mal eine handfeste Interpretation des Begriffes "Natürlichkeit" in den Ring werfen. Deshalb auch mein Beispiel mit dem Grammophon.
Schön finde die Erfahrung Deines Kumpels mit seinem Kind.
Das ist eigentlich das was ich hier lesen möchte. Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich?

Gruß aus OWL
Oliver
Jazzy
Inventar
#4 erstellt: 26. Feb 2006, 17:28
Hi!
Beim Hund und Grammophon tippe ich auf Klirrkomponenten.
Höhere Klirrkomponenten(k3-k5 oder höher) irritieren das sensiblere Gehör des Hundes vielleicht.
Meine Meinung: Hörvermögen von Tieren ist für die Hörrezeption des Menschen NICHT relevant.
Warum? Sozialisierung,Musik etc. kennen Hunde nicht.
Tonmeister auch nicht.
Apropos Natürlichkeit: bei Tonkonserven nur begrenzt vorhanden,vielleicht am meisten bei Klassik Live-Aufnahmen.
Größtmögliche Natürlichkeit wird bei Kunstkopfaufnahmen von Naturgeräuschen erzielt,welche per gutem Kopfhörer abgehört werden.Da gibt es hier auch eine Thread mit Klangbeispielen.
Fürs Musikhören aber nicht ganz so relevant.
sakly
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Feb 2006, 17:32
Unsere Katze reagiert eher auf die bewegten Bilder im Fernseher. Ab und zu sitzt sie davor und man kann sagen, sie schaut aktiv und reagiert auf den Bild/Videoinhalt.
Bei Musik schaut sie immer ungläubig die Lautsprecher an und kann vermutlich irgendwie nicht glauben, dass das da raus kommt

Ich denke aber nicht, dass man daraus Rückschlüsse über die Natürlichkeit von wiedergegebenen Bildern oder Klängen ziehen kann.
Hyperlink
Inventar
#6 erstellt: 26. Feb 2006, 17:43
-Ronja- (belg. Schäferhund meiner Schwester) gehorcht 1a auf meine Kommandos von mp3 über die Stereoanlage, schaut dabei aber immer die LS an.

Das haben wir experimentell schon durchprobiert.

Der Hund hat aber auch eine Hundeschule genossen, falls das Belang ist.
lumi1
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 27. Feb 2006, 12:40
Moin!

Wir haben drei Katzen und einen Field-Spaniel.
Die Katzen läßt alles kalt.
Egal welche Quelle, Lautstärke, Musik,Geräusch.

Der Hund ist genauso, bis auf zwei Ausnahmen:
1.
Bei LP regt er sich manchmal ,guckt auf die LS, zappelt rum, oder wedelt mit Schwanz verzückt.
Besonders bei älteren Aufnahmen, etwa von Johnny Cash oder den Beatles.

Würde das mit dem Klirr oder sonstigen Unzulänglichkeiten bei LP erkären/bestätigen.

Oder gerade weil es "Straight Analogue"ist?
Keine Ahnung.

2.
Wenn ich im Keller-Kino mit ihm bin.
Bei Polizeisirenen etc. reagiert er ganauso, wie in der Realität; er hat Angst und fängt an zu jaulen wie ein Wolf.
Ab und an bei Szenen mit Feuer reagiert er mit einem warnenden bellen.
Ich gehe davon aus, manche Feuergeräusche sind echt, andere künstlich erzeugt.

MfG.
highfreek
Inventar
#8 erstellt: 27. Feb 2006, 14:30
Also, unsere Katze lässt aber auch alles Kalt = Was künstlich erzeugt wird!

Und den Kindern ist der Rythmus und der (deutsche) Gesang (NENA)wichtiger als die Quelle!
tbkoffer
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Mrz 2006, 20:21
Also bei uns interssiert sich weder der Hund noch die beiden Katzen für Musik oder Fernsehen, hoffe es liegt nicht an der Anlage... T+A TAL 140 an Marantz PM 8000, von Sony CDP 555 es...


Unsere Tiere sind Freigänger und ragieren wohl nur auf natürliche Geräusche, ein Mäusehuschen oder ein weglaufendes Kaninchen hatte ich noch nicht auf CD

Jedenfalls interessantes Thema, werde da mal Tests machen
Hyperlink
Inventar
#10 erstellt: 07. Mrz 2006, 21:06
Ich aber schon:

# Irgendwo auf einer der Vollenweider-CDs (Caverna Magica?)
# Naturhörbilder von Walter Tilgner (Kunstkopf Hörspiele)
Suche:
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