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Margen bei hochwertigen Hifi Artikeln

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Cobra71
Stammgast
#1 erstellt: 07. Jun 2006, 08:30
Also ich war ja wirklich erschrocken als ich mich gestern mit einem Bekannten unterhielt.

Ich war auf der Suche nach einem Tonabnehmer BenzMC20E2 der ja eigentlich fast überall für 160,- Euro verkauft wird.
Nun habe ich, wie ich dachte, bei Tondose (Tip kam ja mal hier aus dem Forum) einen Superpreis von 125,- Euro inkl. Versand entdeckt.

Ich rief darauf einen Bekannten an der das Teil kurz zuvor erworben hatte um ihn den Schnäppchenpreis mitzuteilen.
Er entgenete nur er hat lediglich 90,- Euro bezahlt weil er halt mal in einem High-End Laden gearbeitet hat und dort immer noch zum Einkaufspreis einkaufen kann.

Das heißt also an diesem Toanabnehmer verdient ein Laden in der Regel 70,- Euro und er meinte das wäre noch wenig denn es wäre bei den High End Sachen oft so das der Einkaufspreis nur 50% des Verkaufspreises ausmacht.

Das würde natürlich erklären warum Naim etc. so teuer ist wenn der Verkäufer noch einmal 100% draufschlägt.

Man fragt sich nur ob die Sachen denn dann den "überhöhten" Preis auch wert sind?

Dann kommen einem auch die Gedanken ob die Geräte von den günstigeren Firmen wie Cambridge und Arcam wirklich zu schlecht sind um nicht in so vielen HIgh End Läden verkauft zu werden, oder ob einfach nur der Gewinn nicht hoch genug ist.

Also ich finde es pervers...inwelcher Branche findet man bitte noch solche Gewinnspannen für die Händler?


Cobra71
mamü
Inventar
#2 erstellt: 07. Jun 2006, 08:55
Dann überleg mal, wieviel wirkliche Käufer sich überhaupt pro Tag im Laden aufhalten.

...... und dann müssen die Verkäufer bezahlt werden, die Ladenmiete ec.

Gruß
Luicypher
Stammgast
#3 erstellt: 07. Jun 2006, 09:13
Moin,

z. B. bei hochwertigen (Preis rd. > 800 Euro) Fahrrädern; die Marge beträgt (lt. Fachhändler eben solcher Räder) rd. 50%. Das ist aber grundsätzlich gar nicht so wild, wenn man bedenkt a) wie viele Räder / Hifi-Komponenten vorrätig gehalten werden müssen, b) wie viele dann pro Tag verkauft werden, c) wie viel ein halbwegs vernünftiger Verkäufer kostet, d) wie viele Kunden zwar die Beratung nutzen, dann das Gerät günstiger im Netz oder sonst wo kaufen, e) wie oft so ein Gegenstand für den tatsächlich ausgeschriebenen Preis verkauft wird, usw. Grundsätzlich sind so ziemlich alle "Luxusgüter" mit solchen Margen versehen; und so ein Tonabnehmer ist definitiv ein Luxusprodukt, wenn man die verkauften Stückzahlen als einen Maßstab nimmt.
Meinen Arcam Verstärker habe ich vermutlich auch mit einem satten Gewinn für den Verkäufer gekauft. Der kostete da neu rd. 900 DM, für 800,- habe ich ihn erstanden. Wenn man sich mal den Spass macht, das Gerät aufzuschrauben und einem halbwegs fachkundigen Elektroniker hinzustellen, dann konnte ich erleben, dass der die Augenbrauen hochzieht und fragt, wass daran so teuer sein soll; alles Standard-Bauteile. Ist auch logisch, ein Großteil der Kosten stecken in der Logistik, der Entwicklung, usw. Und dann kommt eben noch der Gewinn für den Hersteller, den Importeur, den Händler.
Trotzdem wäre ich auch glücklicher, wenn das eine oder andere Gerät etwas günstiger zu haben wäre, .
Gruss, Jan.


[Beitrag von Luicypher am 07. Jun 2006, 09:16 bearbeitet]
Wilke
Inventar
#4 erstellt: 07. Jun 2006, 09:29
Also eine Gewinnmarge von 100 % ist normal und muss sein, sonst würde es ja keine Läden mehr geben.
Habe mir mal selbst überlegt, ein Hifi-Geschäft zu eröffnen,
aber ist mir zu unsicher!
Stell Dir mal vor: jeden Monat Minium 1000 Euro Fixkosten
für ein kleines Ladenlokal, strom, Versicherungen etc.
Dann habe ich vielleich erstmal 30 Geräte und 30 Boxen gekauft,
selbst bezahlt oder nen Kredit aufgenommen.
Also mindestens 30.000 Euro vorgestreckt!
Und dann kommen pro Woche vielleicht 50 Kunden, von denen
2 was kaufen, ne das wäre mir zu unsicher!
detegg
Inventar
#5 erstellt: 07. Jun 2006, 09:36

Wilke schrieb:
Also eine Gewinnmarge von 100 % ist normal und muss sein ...

Moin Leute,

so etwas hatte ich schon beim Mitlesen befürchtet!
Bitte nicht Marge mit Gewinn gleichsetzen. Der Gewinn ist das, was nach Abzug aller Kosten übrig bleibt. Und das sind häufig weniger als 10%

Gruß
Detlef
Allgäuer
Stammgast
#6 erstellt: 07. Jun 2006, 09:41
Servus Cobra!

Mal ein kurzer Ausflug in die Welt der BWL: Im Handel wird in der Regel eine Umsatzrentabilität von 1% bis 8% erzielt, wobei die meissten Händler eher bei 4% liegen. Das bedeutet nichts anderes, dass bei 100€ VK, im besten Falle 8€ übrig bleiben die noch zu versteuern sind. Dazwischen liegen alle Aufwendungen des Geschäfts. Der Kalkulationszuschlag (EK zu VK) von 177% im Falle des Tonabnehmers ist eher normal. Bei Obst liegt der Zuschlag bei mindestens 300%, unterm strich bleibt da gerade mal 1% Umsatzrentabilität übrig! Im Hifihandel wird im Bereich Zusatzequipment (Kabel, Tonabnehmer) und Lautsprecher Geld verdient. Relativiert wird das Ganze durch Verstärker, CDP´s etc. bei denen der Kalk.Zuschlag wesentlich bescheidener ausfällt. Ein ganz erheblichen Teil der Aufwendungen liegen im Bereich der Zinsen für das gebundene Kapital in den Geräten. Trotz kleiner Flächen stehen gewaltige Werte im Laden und das über sehr lange Zeiträume. Das wird umso schlimmer, je teurer das Gerät ist. Ein Verstärker für 15000€ der nur ein halbes Jahr im Geschäft steht belaufen sich allein die Lagerzinsen auf 750€!!
Könnte noch lange weiter machen, aber es läuft auf eine Sache hinaus: Mag sein, dass einmal ein Artikel über dem Marktpreis liegt, aber das ist i.d.R. normal. Dem gegenüber steht ja auch die Leistung des Händlers: Er bietet ein Sortiment an, hat sich mit Geräten bevorratet, führt vor, etc.... Diese Möglichkeit entfällt im Falle des Internetverkaufs, da hier meist Streckengeschäfte getätigt werden. Hat preislich gewaltige Vorteile, aber langfristig ebenso gewaltige Nachteile, die hier im Forum schon weitgehend diskutiert wurden.
Ich hoffe, ich konnte Deinen Ärger über den Preis etwas mildern. Übrigens bin ich kein Hifihändler, aber Berater und glaube einen Einblick in den Handel zu haben.
Cobra71
Stammgast
#7 erstellt: 07. Jun 2006, 09:43
Naja, die Arcam Geräte würd eich jetzt noch nicht wirklich als überteuert ansehen...da meine ich eher andere Firmen bei denen bestimmt auchnicht mehr drinne steckt.

Bei Arcam find eich eben die Standardbauteile sehr von Vorteil.
Ich habe erst letzte Woche einen defekten A60 instandgesetzt, d.h. sämtliche Transistoren im Endverstärkerteil ausgetauscht...haben mich ganze 8,- Euro gekostet die 18 Transistoren und bis auf die ZTX Transen waren auch alle unproblematisch beschaffbar.
Finde auch toll das Arcam die Schaltpläne im Netz zur Verfügung stellt, das ist eine Phylosophie mit der ich als Verbraucher gut leben kann.

Sich bei einem Fachhändler beraten lassen und dann billig im Netz kaufen finde ich auch nicht fair und würd eich nie machen.
Wenn ich günstiger im Netz kaufe dann informiere ich mich vorher auch ausgiebig im selbigen.

Und eines muß man ja zugeben, ausser bei spezialisierten Händlern bekommt man eh keine vernünftigen Auskünfte, das weiß jeder der einmal versucht hat sich bei "geiz ist blöd" oder "ich bin doch nicht geil" beraten lassen hat.

Bei derart überzogenen Gewinnspannen werde ich auf jeden Fall lieber im Netz kaufen denn 35,- Euro Unterschied bei einem 160,- bzw. 125,- Euro teuren Tonabnehmer sind mir definitiv zu viel.


Cobra71
sound67-again
Gesperrt
#8 erstellt: 07. Jun 2006, 09:45

Cobra71 schrieb:

Also ich finde es pervers...inwelcher Branche findet man bitte noch solche Gewinnspannen für die Händler?


"Pervers" ist lediglich Deine Unwissenheit. Eine "Marge" (Schon vergessen: Der Verkaufspreis im Laden enthält schon mal 16% MwSt, die der Staat kassiert - und die vom Gewinn abgehen (eingenommene MwST immer > der als Ausgabe abgesetzten - zumindest, solange man Gewinn machen will) von 100%, in der alle Personal-, Sach- und Werbekosten drin stecken, ist ganz normal.

Bei Billigartikeln liegt die Marge oft noch höher.

Warum müssen Leute, die von BWL nichts verstehen, bloß immer solchen Schrott posten?


[Beitrag von sound67-again am 07. Jun 2006, 09:46 bearbeitet]
detegg
Inventar
#9 erstellt: 07. Jun 2006, 09:52

sound67-again schrieb:
Warum müssen Leute, die von BWL nichts verstehen, bloß immer solchen Schrott posten? :cut

... nun mal langsam, es kann doch nicht jeder von allem Ahnung haben, oder?

Mathias hat es mit Beispielen oben gut erklärt - man muss es nur lesen!

Gruß
Detlef
sound67-again
Gesperrt
#10 erstellt: 07. Jun 2006, 10:14

detegg schrieb:

... nun mal langsam, es kann doch nicht jeder von allem Ahnung haben, oder?


Nein, aber dann sollte man es mit Dieter Nuhr halten.
Allgäuer
Stammgast
#11 erstellt: 07. Jun 2006, 10:20
Kleine Anmerkung:
Wäre der "Gewinnzuschlag" wirklich bei 100% oder mehr, dann gäbe es keine Hifihändler mehr!!!
Die würden alle irgendwo in der Sonne sitzen oder in Norwegen fischen und hätten wegen Wohlstand geschlossen. Vielleicht kämen sie nochmal vor Weihnachten ins Geschäft um zu verkaufen. Man muss ja heute auch ans Alter denken....


[Beitrag von Allgäuer am 07. Jun 2006, 10:21 bearbeitet]
detegg
Inventar
#12 erstellt: 07. Jun 2006, 10:24
@sound67

Cobra71 schrieb:
... inwelcher Branche findet man bitte noch solche Gewinnspannen für die Händler?

... fragen wird man aber dürfen!

Detlef
cdercgn
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 07. Jun 2006, 10:36
Also der Aufpreis von 100% wundert mich jetzt nicht. Das ist total normal, auch in anderen Branchen. Z.b. Mode etc. (damit meine ich jetzt nicht Ketten wie H&M, die machen Gwinn über Stückzahlen).
Diese 100% sind auch kaum der reien Gewinn!!!
Man muss davon:
- Personal bezahlen,
- Ladenlokalemiete,
- Recht viele Steuer,
- etc. etc.

Da bleibt sehr viel weniger über. Und überlegt mal, der Händler muss sich selber sozialversichern und eien ganz anderes unternehmerisches Risiko einkalkulieren. Also ich finde sowas völlig in Ordnung!
Cobra71
Stammgast
#14 erstellt: 07. Jun 2006, 10:46
Nein, ich bin kein BWl-Spezie und ja, ein Ausreden findet man immer wenn man es drauf anlegt.

Ich sage ja nicht das die Händler reich damit werden, aber vielleicht würden sie auch ne Menge mehr verkaufen wenn der Preis nicht so überzogen wäre.

Ich finde die Argumentation "Da wird weniger von verkauft deshalb muß das so teuer sein damit der Händler davon leben kann"
nicht gerade ein überzeugendes kriterium nun doch diese hohen Preise zu zahlen.

Wenn eine kleinserie teurer ist weil halt die Produktionskosten wegen geringer Auflage so hoch sind dann würde ich das akzeptieren.

Aber da hat wohl jeder seine eigene Meinung und ich habe meine...sagt Arschloch zu mir oder was Ihr wollt.

EDIT:
Ich weiß das der Händler all seine Kosten decken muß, aber das muß der kleine EDV-Händler vor Ort auch und guckt Euch mal bitte die Aufschlgäe dort an...die hätten Freudentränen in den Augen.


Cobra710


[Beitrag von Cobra71 am 07. Jun 2006, 10:53 bearbeitet]
mnicolay
Inventar
#15 erstellt: 07. Jun 2006, 11:06
Es wurde Dir doch schon erklärt, der Händler berechnet i.d.R. seinen Zuschlag auf den Einkaufspreis nach einer Zielmarge welche er mind. erlösen möchte/muß.

Die wenigsten Händler benutzen eine Teilkostenrechnung, vielmehr versuchen sie sämtliche Kosten anteilig den Artikeln zuzurechnen. Daraus ergeben sich Verkaufspreise (stark vereinfacht).

Vielleicht kannst Du Dich ja noch an die EK-Rendite eines großen deutschen Kreditinstituts erinnern, davor würde der Einzelhandel auf die Knie fallen.

Gruß
Markus
andisharp
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 07. Jun 2006, 11:22

Cobra71 schrieb:
Nein, ich bin kein BWl-Spezie und ja, ein Ausreden findet man immer wenn man es drauf anlegt.

Ich sage ja nicht das die Händler reich damit werden, aber vielleicht würden sie auch ne Menge mehr verkaufen wenn der Preis nicht so überzogen wäre.

Ich finde die Argumentation "Da wird weniger von verkauft deshalb muß das so teuer sein damit der Händler davon leben kann"
nicht gerade ein überzeugendes kriterium nun doch diese hohen Preise zu zahlen.

Wenn eine kleinserie teurer ist weil halt die Produktionskosten wegen geringer Auflage so hoch sind dann würde ich das akzeptieren.

Aber da hat wohl jeder seine eigene Meinung und ich habe meine...sagt Arschloch zu mir oder was Ihr wollt.

EDIT:
Ich weiß das der Händler all seine Kosten decken muß, aber das muß der kleine EDV-Händler vor Ort auch und guckt Euch mal bitte die Aufschlgäe dort an...die hätten Freudentränen in den Augen.


Cobra710


Ein typischer Äpfel-Birnen-Vergleich. Der EDV-Handel hat ein ganz anderes Volumen und ist weit weniger beratungsintensiv. Hier gibt es seit langem nur noch Kistenschieber, oder aber Beratungsfirmen, die sich ihre Dienstleistung aber auch bezahlen lassen. Ein Händler mit 10% Gewinn vor Steuern, hat schon ein außerordentlich gutes Ergebnis erwirtschaftet.
cdercgn
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 07. Jun 2006, 11:30
Aufschläge von 100% sind in vielen Branchen (z.B. Mode, damit meine ich nicht H&M) völlig normal und reisen mich nicht gerade vom Hocker. Ich habe auch nicht den eindruck das Hifi-Händler besonders reich sind.

Bei anderen Produkten sieht das natürlich anders aus. Wie z.B. Bücher, Zeitschriften, Lebensmittel oder EDV.

Es ist halt so und wird seinen Grund haben. Wären die Hif-Händler so überteuert, würden Mediamarkt und Saturn die Produkte bestimmt billiger anbieten: tun sie aber nicht, weil sie es nicht können.
Cobra71
Stammgast
#18 erstellt: 07. Jun 2006, 12:20
Naja, Mediamarkt und Saturn meinte ich weniger denn dort ist die Differenz zwischen EK und VK, meines Wissens nach, nicht so hoch.
Das wird natürlich, und das gebe ich gerne zu, durch die große Anzahl der verkauften Geräte ermöglicht.

Die Gerätschaften die ich meinete werden in solchen Märkten wohl eh kaum verkauft werden, da sich diese Märkte ja inzwischen vol dem Dolby Digital Wahn verschrieben haben und "Hifi" für eine ansteckende Krankheit halten.

Dann mal eine Frage an die spezialisten...die Preise der Geräte werden doch auch durch den Hersteller mit beeinflußt der die EVK vorgibt an die sich ja viele Händler nahezu halten.

Wie sieht das z.b. Bei Cambridge oder Arcam etc. aus die ja noch irgendwie in einem logisch vertretbaren Preisrahmen liegen.
Ist dort das Verhältnis EK/VK genauso, oder wird dort einfach enger kalkuliert?
Wenn nicht, dann liegt ja der EK teilweise im Bereich der Mainstream Ware bei Saturn und Co.


Cobra71
safari
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 07. Jun 2006, 13:26

Naja, Mediamarkt und Saturn meinte ich weniger denn dort ist die Differenz zwischen EK und VK, meines Wissens nach, nicht so hoch.
Hast du jemals deren Preise mit denen anderer Händler verglichen?

Dass Händler ihre Spanne brauchen, ist klar. Aber für den Kunden ist das schon frustrierend, insbesondere wenn es sich um Beträge handelt, die nicht mehr "aus der Portokasse" zu bestreiten sind. Da sind ja auch noch Hersteller und Zwischenhandel, die auch ihre Spannen (oder wie immer das auf BWLsprech heisst) haben. Der Gedanke, dass das Gerät für einige tausend Euro in der Herstellung nur einige hundert gekostet hat, ist nicht angenehm, insbesondere wenn für die Anschaffung Opfer gebracht wurden.
bothfelder
Inventar
#20 erstellt: 07. Jun 2006, 13:30

Cobra71 schrieb:

Dann mal eine Frage an die spezialisten...die Preise der Geräte werden doch auch durch den Hersteller mit beeinflußt der die EVK vorgibt an die sich ja viele Händler nahezu halten.

Cobra71


Hi!

Das dem so ist, kann sich wohl jeder denken. Ist auch von Marke zu Marke unterschiedlich. Wo ist das Problem?

Andre
mamü
Inventar
#21 erstellt: 07. Jun 2006, 13:38

Cobra71 schrieb:
Naja, Mediamarkt und Saturn meinte ich weniger denn dort ist die Differenz zwischen EK und VK, meines Wissens nach, nicht so hoch.
Das wird natürlich, und das gebe ich gerne zu, durch die große Anzahl der verkauften Geräte ermöglicht.

Cobra71


Im Großen und Ganzen ist das nicht so - bis auf einige Ausnahmen. Geräte, die zum Kaufanreiz bestimmt sind.

Ich habe schon öfters gesehen und erlebt, dass ein Einzelhändler einen besseren Preis hatte, als das gleiche Gerät bei MM.

Gruß
cdercgn
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 07. Jun 2006, 14:05
Also, ich wohne in Köln und grundsätlich ist es eher so, dass die kleinen Händler billiger oder genauso teuer sind wie der Saturn. Das gilt für Hifi (NAD, Marantz, Onkyo und co.). Der Saturn in Köln führt auch Cyrus, Vincent, Spendor und einigen anderen Hifi-Schnick-Schnack. Und es gibt definitiv keinen Preisunterschied!
Das einzige wo man die Geräte vielleicht billiger findet ist im Netz.
mnicolay
Inventar
#23 erstellt: 07. Jun 2006, 14:12

safari schrieb:
...Aber für den Kunden ist das schon frustrierend, insbesondere wenn es sich um Beträge handelt, die nicht mehr "aus der Portokasse" zu bestreiten sind...


Was ist daran denn frustierend? Ein anderer nimmt Dir sämtliche Arbeiten & Risiken ab:
- er entwickelt nach Deinen zukünftigen Bedürfnissen
- er finanziert eine Serienproduktion
- er bietet Dir funktionierende Geräte und keine Dummies an
- der Showroom ist klimatisiert, in guter Lage und dort beraten echte Menschen
- keiner zwingt Dich zum Konsum

Diese Risiken dürfen doch auch etwas kosten, oder meinst Du nicht?

Gruß
Markus
shiosai
Stammgast
#24 erstellt: 07. Jun 2006, 14:18

cdercgn schrieb:
Der Saturn in Köln führt auch Cyrus, Vincent, Spendor und einigen anderen Hifi-Schnick-Schnack. Und es gibt definitiv keinen Preisunterschied!

Es ist auch allgemeiner Irrglaube des Volkes, dass Saturn/Media-Markt so billig sind wie sie behaupten zu sein.
Da sieht man mal wieder wie mächtig die richtige "Propaganda" ist


[Beitrag von shiosai am 07. Jun 2006, 14:19 bearbeitet]
Bremsenicht
Stammgast
#25 erstellt: 07. Jun 2006, 14:41
Also jetzt muss ich auch mal was einwerfen

100 5 Preisaufschlag sind sicher alles ander als normal in der Audio/Video-Branche !!

Ein Computer-Kistenschieber ist mit 8 - 10 % Rohertrag schon glücklich (auch wenn ihn das früher oder später in die Pleite treibt )

Ein Fotogeschäft hat auch gerade mal 10 5 an den Kameras (deswegen machen die auch alle zu)

An einem normalen Plasma, LCD oder Beamer sind normal auch nicht mehr als 10-15 % zu machen (oft weniger).


An einem HighEnd-gerät sind es zwar oft 20-30%, aber dafür ist die Beratung ja auch aufwendiger. 100 % AUfschlag sind da wohl eher die Krasse Ausnahme.

Bei Lebensmitteln oder Mode sieht das natürlich anders aus ...

Richtig Geld verdient wird mit so nem Unfurg wie Kabeln, für ein 3faches vom EK und Vodoo-Zubehör


Aber im Endeffekt ist für den Händler nicht der Rohertrag sondern der Gewinn entscheidend. Und da beweist z.B. Alsi, dass man auch bei einem Rohertrag von 20 % noch 10 % Gewinn machen kann.

Ich persönlich will nicht mehr als 10 % Rabatt auf Liste bei meinem Hifi-Händler. Dafür erwarte ich einen Top-Service.

Leben und leben lassen
Allgäuer
Stammgast
#26 erstellt: 07. Jun 2006, 14:44
Servus Cobra!

"Ich finde die Argumentation "Da wird weniger von verkauft deshalb muß das so teuer sein damit der Händler davon leben kann"
nicht gerade ein überzeugendes kriterium nun doch diese hohen Preise zu zahlen."

Lies Dir bitte nochmal meinen ersten Beitrag durch. Dann wird Dir vielleicht klar werden, dass der (Hifi)Handel kein Geld-Wunnderland ist. Es geht meist nicht anders, als diese Preise zu verlangen. Der empfohlene VK ist übrigens mehr eine Hilfe für den Händler, da viele nur wenig Ahnung von ihren Kosten haben und folglich nicht in der Lage sind zu kalkukieren.

@mnicolay:
Unbewusst wenden die Händler in ihrer Preisgestaltung die Teilkostenrechnung an. Denn würden sie Amp´s CDP´s tatsächlich per Vollkostenrechnung kalkulieren, wären die Preise astronomisch. VKR klappt höchstens bei LS und Zubehör. Und unterm Strich muss bei der TKR auch ein positives BE rauskommen. Allerdings ist die Preisgestaltung flexibler. Aber welcher Händler kennt schon seine Kosten und kann die dann mehrstufig in variabel und fix zuordnen?
paga58
Inventar
#27 erstellt: 07. Jun 2006, 15:42
Hallo,

Beispiele

Sennheiser für kleine Händler Spanne ca 15% (profi),
25 (hifisachen). Für große gut 10%mehr.
BW-Boxenn für kleine Läden ca.50% (halber Verkaufspreis), für große ca. 60% (EK ca.40% des VK).
Dazu kommen noch umsatzabhängige Prämien.
Saturn könnte also schon billiger...
Übrigens zahl der Händler keine 16%MwSt ans Finanzamt - Differenzbesteuerung gibt ihm den Anteil seines EK zurück.

Grüße

Achim
safari
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 07. Jun 2006, 15:45

Was ist daran denn frustierend? Ein anderer nimmt Dir sämtliche Arbeiten & Risiken ab:
- er entwickelt nach Deinen zukünftigen Bedürfnissen
- er finanziert eine Serienproduktion
- er bietet Dir funktionierende Geräte und keine Dummies an
- der Showroom ist klimatisiert, in guter Lage und dort beraten echte Menschen
- keiner zwingt Dich zum Konsum

Diese Risiken dürfen doch auch etwas kosten, oder meinst Du nicht?

Etwas ja, aber es gibt Grenzen. I habe mich auch gar nicht persönlich beklagt. Ich kann aber verstehen, dass es da ein Akzeptanzproblem gibt. Über Herstellungskosten beschwert sich sowieso niemand. Aber wenn, wie das hier dagestellt wurde, der Einzelhandel allein 100% aufschlägt, spielen die ja auch keine grosse Rolle mehr... Der Kunde kauft nun mal mit der Illusion, für sein Geld einen materiellen Gegenwert in Gestalt des erworbenen Geräts zu erwerben. Nun erklärst du hier, dass er im wesentlichen Dienstleistungen bezahlt. Da sehe ich bei teuren Geräten dann schon ein Problem.
Cobra71
Stammgast
#29 erstellt: 07. Jun 2006, 15:49

safari schrieb:

Dass Händler ihre Spanne brauchen, ist klar. Aber für den Kunden ist das schon frustrierend, insbesondere wenn es sich um Beträge handelt, die nicht mehr "aus der Portokasse" zu bestreiten sind. Da sind ja auch noch Hersteller und Zwischenhandel, die auch ihre Spannen (oder wie immer das auf BWLsprech heisst) haben. Der Gedanke, dass das Gerät für einige tausend Euro in der Herstellung nur einige hundert gekostet hat, ist nicht angenehm, insbesondere wenn für die Anschaffung Opfer gebracht wurden.



Genau das meine ich, genau das...danke Safari

Natürlich sind Media und Saturn auch nur bei den Lockangeboten wirklich günstig und selbst bei denen ist es ja nach aktueller Gesetzeslage so das nur noch 1 Stück pro Lockangebot vorrätig sein muß, es lebe das deutsche Gesetz das es immer wieder schafft sich zu verschlechtern.
Was ich damit sagen will, mit Saturn und Media etc. bin ich durch, denn das sind in meinen Augen Betrüger eben wegen Ihrer Lockangebot und der "tollen" Berätung....da fragt man sich immer wer eigentlch wen berät.

Wie gesagt ich wollte in diesem Thread weder den kleinen Händlern vorwerfen sie stoßen sich gesund.
Ich wollte lediglich mein Erstaunen über die, in meinen Augen recht hohen, Aufschlage kund tun.

Und das was Safari sagte wollte ich eigentlich damit ausdrücken.

EDIT:
Das mit den 60% Aufschlag bei großen B&W bestätigt mich ja nur in meiner Kritik...allein ohne die 60% wären die Teile schon überteuert...aber so isses einfach ein Schlag ins Gesicht des Kunden.
Und gerade bei B&W ist es doch so das der Händler sicherlich weniger Arbeit mit den Kunden hat da die Hifi Gazetten ja diese Arbeit schon übernehmen.
Und genau das isses was ich krank finde, ich bekomme nicht den Gegenwert in Form eines tollen Lautsprechers, nein ich bekomme einen "billig" produzierten der seinen Preis durch den Verkauf erhält...das finde ich dann wirklich pervers und bestätigt mich wieder darin keinen B&W zu kaufen selsbt wenn ich das Geld ausgeben wollte.


Cobra71


[Beitrag von Cobra71 am 07. Jun 2006, 16:04 bearbeitet]
Bremsenicht
Stammgast
#30 erstellt: 07. Jun 2006, 15:50
@paga58
Willst Du damit erzählen, dass ein paar B & W 800D statt 20T€ brutto VK im EK 8T€ inkl. MwSt kostet ?

Das halte ich doch für EXTREM weit hergeholt !!!!!
mnicolay
Inventar
#31 erstellt: 07. Jun 2006, 16:58

safari schrieb:
...Aber wenn, wie das hier dagestellt wurde, der Einzelhandel allein 100% aufschlägt, spielen die ja auch keine grosse Rolle mehr... Der Kunde kauft nun mal mit der Illusion, für sein Geld einen materiellen Gegenwert in Gestalt des erworbenen Geräts zu erwerben. Nun erklärst du hier, dass er im wesentlichen Dienstleistungen bezahlt. Da sehe ich bei teuren Geräten dann schon ein Problem....

Hallo,
und selbst wenn es so wäre, was dann? Der Händler muß die Ausstellungsgeräte ja erst mal selber kaufen, also zumeist finanzieren. Diese Kosten sind proportional zu den EK´s, das Risiko verbleibt vollständig beim Händler.
Und der materielle Gegenwert? Willst Du Deine Stereoanlage in ihre Einzelteile zerlegen und dafür die Großhandelspreise bestimmen? Da wirst Du sicher erstaunt sein welche Spannen sich zu Deinen Kaufpreisen errechnen, kannst Du aber deswegen die Kisten selber entwicklen und bauen?
Gruß
Markus
safari
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 07. Jun 2006, 19:06
Dann will ich es mal so formulieren. Die Kosten des Händlers sind nicht notwendigerweise identisch mit einem Nutzen für den Kunden. Klar ist es besser, die Geräte vorgeführt zu bekommen, als blind im Internet beim Kistenschieber zu bestellen. Wenn sich dadurch allerdings der Preis verdoppelt, ist das Verhältnis aus Preis und Gegenwert etwas problematisch. Bei dem Unterschied kann man ja auch schon den einen oder anderen Fehlkauf verkraften.


Das mit dem (nicht vorhandenen) materiellen Gegenwert war mir schon klar. Ich bezweifle aber, dass das bei der Kundschaft allgemein so ist und frage mich, was geschähe, wenn die Händler hier mit offenen Karten spielen würden. Vermutlich nicht ratsam...
Gelscht
Gelöscht
#33 erstellt: 07. Jun 2006, 20:10

paga58 schrieb:
Hallo,

BW-Boxenn für kleine Läden ca.50% (halber Verkaufspreis), für große ca. 60% (EK ca.40% des VK).


Grüße

Achim


Ohne deine Aussage in Frage stellen zu wollen, würde mich gerne interressieren, woher du diese Zahlen hast. Gerne auch per PM.

Viele Grüße

Dennis
andisharp
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 07. Jun 2006, 20:11
Wo wird denn bitte mit offenen Karten gehandelt? Der Handel erfüllt eine wichtige Funktion und zwar, die Verteilung von Waren. Man kann nicht alles im Internet kaufenund wird es auch so schnell nicht. Dass ein Händler auch leben will, sollte selbstverständlich sein.
Bremsenicht
Stammgast
#35 erstellt: 07. Jun 2006, 20:33

stuka schrieb:
Ohne deine Aussage in Frage stellen zu wollen, würde mich gerne interressieren, woher du diese Zahlen hast.



Das würd mich auch seeeehr interessieren


Bremsenicht schrieb:
@paga58
Willst Du damit erzählen, dass ein paar B & W 800D statt 20T€ brutto VK im EK 8T€ inkl. MwSt kostet ?


Ich hatte mal die Gelegenheit zumindest für die 800D und 801D die EK-Preise eines Händlers anzuschauen und wenn er nicht extra für mich die Preisliste gefälscht hat, war das meilenweit von diesen margen entfernt

Aber es würde mich auch brennend interessieren
paga58
Inventar
#36 erstellt: 07. Jun 2006, 22:34
Hallo,

ehemals Mitinhaber einer entsprechenden Firma.
Solange Du nichts verkaufst, musst Du um Lieferung betteln und zahlst Preis aus Liste.
Verkaufst Du gut -evtl. nebenbei noch Importe parallel- gibts zwei Möglichkeiten:
Der Vertrieb sperrt dich und Du verkaufst nur noch (die günstigen) Importe oder der Vertreter macht ganz andere Preise als in der Liste stehen.
Finanziert ein Händler nicht gibts Bonus, finanziert er, großzügige Zahlungsziele.
Bei Einführung neuer Modelle oder Auslaufen Sonderkonditionen usw. usw.

Kurz, Listenpreis zahlen neue Geschäfte, Doofe oder schlecht laufende Läden.

Gegen Bestechung und weil ich mit Homehifi nichts mehr mache, könnte ich Unterlagen rausrücken

Übrigens, wenn die Boxen noch nicht lukrativ genug sind: Kabel lohnen sicvh noch mehr...


Grüße

Achim
Cobra71
Stammgast
#37 erstellt: 07. Jun 2006, 22:55
@Paga
Danke, genau das meinte ich...

Auf gut Deutsch der Händler der es richtig anfängt verdient sich eine goldene Nase damit und derKunde weiß nicht das er dann mal eben 100% draufgeschlagen hat.




Cobra71
detegg
Inventar
#38 erstellt: 07. Jun 2006, 23:03

Cobra71 schrieb:
Auf gut Deutsch der Händler der es richtig anfängt verdient sich eine goldene Nase damit und derKunde weiß nicht das er dann mal eben 100% draufgeschlagen hat

... willst Du eigentlich nicht verstehen oder sind die Erklärungen zu verwirrend?

Detlef
Gelscht
Gelöscht
#39 erstellt: 07. Jun 2006, 23:57
@Achim: sehr interessant !

Gruß

Dennis
Supper's_Ready
Stammgast
#40 erstellt: 08. Jun 2006, 01:29
Ich möchte mal zum Ausgangsbeispiel Tonabnehmer zurückkommen und ziehe zur Betrachtung einen guten HIFI-Händler heran (Alle Geldbeträge sind natürlich versuchte Schätzungen):

Ich fahre zum Händler und sage ihm, dass ich einen neuen TA brauche. Damit beide Seiten sofort wissen, worum es geht, nehme ich meinem Plattenspieler mit.

Jetzt kann ich davon ausgehen, dass ich nach erster Beratung und Abklärung meines Preisrahmens zwei oder drei verschiedene TA in die engere Wahl ziehe. Diese möchte ich aber natürlich auch vor dem Kauf hören. Also baut der Händler seinen TA in meinen Dreher ein. Das macht auch ein Fachmann nicht in fünf Minuten. Hat der Händler "Pech", möchte ich auch die beiden anderen TA aus der engeren Wahl noch hören.
Anschliessend baut er meinen alten TA wieder ein, da ich noch einen Tag überlegen möchte, bzw. baut mir direkt den neuen TA meiner Wahl ein. Bei dieser Gelegenheit wird vielleicht noch der Riemen gewechselt.
Nach einer Dauer von zwei bis drei Stunden gehe ich glücklich nach Hause und der Händler hat (VK minus EK) 100€ mehr in der Kasse. Nach Abzug aller Kosten bleiben ihm dann noch 40€ übrig. Ein ziemlich bescheidener Stundenlohn!

Aus meiner Zeit als Radio/Fernsehtechniker vielleicht noch ein Beispiel (Hier krame ich die Geldbeträge aus meiner Erinnerung):
Der Kunde hat einen Panasonic VHS-Mono-Videorecorder gekauft. VK 548 DM, ist schon einige Jahre her. Das Beratungsgespräch dauerte ca. eine halbe Stunde. Selbstverständlich nimmt der Kunde das Gerät nicht mit, sondern lässt es liefern. Selbstverständlich ohne Aufpreis. Vor Ort: "Oh, ich habe ja gar kein Scart-Kabel" - das gibt es nach Rücksprache mit dem Chef kostenlos dazu. Ein Scartkabel kostete damals noch 29,90 DM, nicht 1,99€ wie heute.
Der Kunde hat einen Kabelanschluss, das bedeutete damals 26 Sender, welcher einer nach dem anderen einzustellen war. Per manuellem Suchlauf natürlich, Kanaldirekteingabe gab es noch nicht, Dauer ca. 20 Minuten. Dann möchte der Kunde das Gerät natürlich auch noch erklärt haben. Wiedergabe, Vor-Rücklauf und Standbild gehen schnell. Dem Kunden die Timerprogrammierung (ShowView gab es noch nicht) beizubringen, dauert nochmal eine halbe Stunde. Der EK des Gerätes lag bei knapp über 440 DM. Über Jahresbonus usw. habe ich keine Kenntnis.

Geld haben wir damals mit dem Verkauf von weisser Ware und Einbauküchen verdient, bei Fernsehern vielleicht noch über die Menge. Aber bei solch beratungsintensiven Artikeln wie Videorecordern, Videokameras oder aufstellungsintensiven Artikeln wie HIFI-Anlagen (LS-Kabel sauber verlegen nach Kundenwunsch dauert in der Regel lange!!!), bleibt nicht viel hängen.

Das Geschäft gibt es gottlob immer noch. Großer Verkaufsraum, großer Parkplatz direkt am Haus, eigene Werkstatt, vier Außendienst-Teams (hier wird noch beim Kunden repariert) und fair verhandelbare Preise. Accuphase oder Burmester gibt es hier nicht, aber mit Denon, Pioneer, Canton, Elac, Yamaha, Panasonic, Loewe usw. können die meisten ja schon recht gut leben.

Gruss
Norbert
Friesi_1
Neuling
#41 erstellt: 08. Jun 2006, 04:26
Ein guter Freund von mir hatte bis vor ca. 4 Jahren auch ein Hifi Fachgeschäft. Hat es aber geschlossen, da es sich nicht mehr rentiert hat.
Damals habe ich von ihm das eine oder andere Gerät zu seinen Einkaufspreisen erhalten wenn er es vorher in seiner Ausstellung hatte. Damals habe ich auch hin und wieder bei ihm im Laden ausgeholfen und Preislisten mit EK-Preisen von ihm gesehen. Daher weiß ich mit Sicherheit, daß die Rabatte sehr unterschiedliche von den einzelnen Herstellern und auch Produktgruppen sind.
Bei Elektronik und Lautsprechern habe ich keinen einzigen Hersteller gesehen, der 100% Unterschied zwischen EK und VK Preis erlaubt.
Bei manchen Zubehör war das anders aber wirklich nur bei wenigen spezielen Produkten.
Ledigleich bei Auslaufmodellen gab es noch einmal einen Sonderpreis. Dafür hatte man aber auch das Risiko, daß Kunden lieber den Nachfolger kauften und daß der Marktpreis des Auslaufmodells in den Keller fällt.
Außerdem waren alle EK-Preislisten immer mit Netto-Preisen (also ohne MwSt) angeben, während die VK-Listen immer inklusive Steuer galten.
Die Margen der Fachhändler sind also wirklich wesentlich geringer als 100%. Dann ist dabei noch zu beachten, daß kaum jemand zu Listenpreisen verkauft bzw. verkaufen kann. Wir wissen doch alle daß man je nach Produkt zwischen 10-20% Rabatt erhält. Dieser Rabatt wird natürlich vom VK-Preis aus gerechnet. Das heißt es schmälert die Marge um 20-30%.
Ein weiterer großer Kostenblock, der hier noch gar nicht angesprochen wurde ist Werbung. Ohne Werbung kann man heute seine Kundschaft doch gar niht mehr erreichen oder ausweiten. Und Werbung kostet richtig viel Geld egal ob Zeitschrift, lokale Zeitung oder Internet.

Also ich kann nur sagen, daß mein Freund sicher nicht aufgehört hätte, wenn das ganze so lukrativ wäre wie es hier dargestellt wird. Der hat für seinen Laden wirklich gelebt.
Im Unterschied zu den von Achim dargestellten Internet Händlern hatte er ein Fachgeschäft mit einigen sehr guten und bekannten Marken. Sobald jemand Grauimporte, wie von Achim geschildert, verkauft, will so und so kein namhafter Hersteller mehr etwas mit ihm zu tun haben.

Ralf
Bremsenicht
Stammgast
#42 erstellt: 08. Jun 2006, 07:44
@paga58

Das man sich an Kabeln und Vodoo-Zubehör ne goldene Nase verdienen kann ist kein Geheimnis.

Aber das machen ALLE, auch und insbesonder die Discounter. Hatte letztlich wieder das AHA-Erlebnis, als ich unterwegs für nen Kunden noch ein simples Null-Modem-Kabel brauchte. Kostet im EK ca 80 Cent. Der nächste Laden in der Nähe war ein MM, der dafür schlanke 19,90 € haben wollte.

Das ist für mich Abzocke !!

Und nochmals zu dem Thema EK = 40 % vom VK:

Ich gehe davon aus, dass Du die MwSt. vorher rausgerechnet hast ? !

Wenn ja, wäre es nett, wenn Du mir die konkrete Frage von oben beantworten könntest:

Habt in Ihrem Eurem Laden auch die teueren B&W-Teile für 40% oder 50% des VKs bekommen (MwSt. rausgerechnet) ? Soweit ich weiss, geht bei den Modellen auch nicht mehr viel mit Grauimport, zumal die Seriennummern ja bei B&W landen und die Geräte ähnlich wie die Denon-A1 auf Bestellung geliefert werden abgesehen von den Vorführern).

Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass B&W (an wen auch immer in der Welt) ne Päärchchen 800D für 8.000 € - MwSt = 6.900 € ausliefert. Das wäre ja auch von B&W betriebswirtschaftlicher unfug, da die ja auch Kohle verdienen wollen. Warum sollten die dem Händler soviel geld überlassen ?

Wie gesagt bei einigen Artikeln kann ich mir das durchaus vorstellen, aber dabei ?

Eine konkrete antwort (auch per PN) wäre ganz nett
Toni78
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 08. Jun 2006, 07:55
Mal ne andere Frage:

Glaubt Ihr das es z.B. in der Modebranche anders ist?

Wer über sowas nachdenkt muss selber bauen.
Cobra71
Stammgast
#44 erstellt: 08. Jun 2006, 08:12
Also nur noch einmal um es klarzustellen...ich rede hie rnicht von Denon, Sony, etc. sondern eher von Burmester, Naim, B&W und die vielen anderen sehr hochpreisigen Anbieter bei denen ein CD-PLayer nicht einige hundert sondern gleich einige Tausend Euro kostet.

Die von Dir geschriebene Geschichte über den Kunden der drei Tonabnehmer anbauen läßt, da kann ich nur sagen dann soll er es auch bezahlen. Es kann ja nicht sein das ich als gut informierter, pflegeleichter Kunde den gleichen Preis zahlen soll wie der Kunde der den Verkäufer drei Stunden an sich bindet...ich gehe in den Laden, sage was ich haben möchte, ggfls. gibt es ein kurzes Gespräch weil mir der Verkäufer lieber etwas anderes empfiehlt (bin ich aber auch vorsichtig mit, denn einige Verkäufer verkaufen lieber das Produkt an dem mehr hängen bleibt als das bessere)...naja auf jeden fall gehe ich dann binnen weniger Minuten dann wieder mit dem gekauften Produkt nach Hause.




Cobra71
pswadv
Stammgast
#45 erstellt: 08. Jun 2006, 08:18
Etliche verständnisvolle Postings rechtfertigen die Aufschläge mit hohen Fixkosten, Steuern, etc. Alles darstellbar.

Warum sind aber die Verkaufspreise vieler Komponenten in USA und Asien viel niedriger als in "good old Europe"?

Zum einen wohl die Fixkosten und zum anderen die Preise der "Distribution" an die Händler. Beides ist mir egal. Ich kaufe mir die Geräte dort, wo es am billigsten ist. Man erspart sich immer noch ordentlich Geld, wenn man alles legal verzollt.

Auch den Hifi-Sektor wird die Globalisierung einholen.
Bremsenicht
Stammgast
#46 erstellt: 08. Jun 2006, 08:19

Toni78 schrieb:
Glaubt Ihr das es z.B. in der Modebranche anders ist?


Modebranche ist aus verschienen Gründen ne Welt für sich.

Imho ist ein Vergleich mit der IT-Branche hier isnnvoller. Und da gibt es keine 100 %, noch nicht einmal 50 % Aufschlag !!
Cobra71
Stammgast
#47 erstellt: 08. Jun 2006, 08:39
Bei der USA Argumentation kommt sogar noch erschwerend dazu das die Leute dort sogar mehr verdienen als hier da die Lebenshaltungskosten dort wohl auch höher sind.
(bitte nicht steinigen, habe diese Info von jemandem der dort einige Jahre gelebt hat, ich hoffe das stimmt so)

Cobra71
Toni78
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 08. Jun 2006, 08:43

Cobra71 schrieb:
Bei der USA Argumentation kommt sogar noch erschwerend dazu das die Leute dort sogar mehr verdienen als hier da die Lebenshaltungskosten dort wohl auch höher sind.
(bitte nicht steinigen, habe diese Info von jemandem der dort einige Jahre gelebt hat, ich hoffe das stimmt so)

Cobra71


Dafür haben die nicht so ein Sozialversicherungssystem (auch wenn unseres gelinde gesagt auch stark "nachgelassen" hat), dort müssen die Leute auch wesentlich mehr arbeiten wenns Geld stimmen soll, 2 oder 3 Jobs sind dort für einen Amerikaner keine Seltenheit.

Eigentlich darf man sooo nicht vergleichen, die Arm-Reich Kluft ist dort noch wesentlich ausgeprägter. Davon abgesehen sind vielleicht Elektronikartikel, Klamotten, Autos und Sprit billiger. Dafür kosten andere Dinge vielleicht mehr als hier.
Allgäuer
Stammgast
#49 erstellt: 08. Jun 2006, 09:10
Mir fällt auf Anheib nur eine Firma ein, die weltweit den gleichen Preis für ihre Produkte nimmt: Porsche.
Neben den genannten Hifiherstellern werden selbstverständlich in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Preise genommen. Ohne es zu wissen behaupte ich, dass die Produkte in Spanien auch einen anderen Preis haben als in Deutschland. Nirgendwo sind Pharmaprodukte teurer als in der BRD. Aspirin kostet in den USA nur ein drittel. Wir brauchen nicht auf die Globalisierung warten: sie ist schon da - auch in der Unterhaltungselektronik - und die unterschiedlichen Preise sind u.a. die Konsequenz!
Selbstverständlich verhält sich der Kunde nach dem ökonomischen Prinzip: kauft also das gewünschte Produkt zum günstigen Preis. Das hat die Preislandschaft ohnehin schon stark verändert. Insbesondere die transparenz der Preise hat dazu beigetragen.
Warum aber sind Naim, Burmester, Accuphase etc... so teuer? Ganz einfach: Verkaufe ich wenig Stückzahlen, muss das Geld über eine entsprechende Spanne hereingeholt werden. Diese Spanne verlangt sowohl der Hersteller als auch der Handel. Selbstverständlich verschiebt sich so das Preis-Leistungs-Verhältnis zum ungünstigen hin. Denn die Qualitätssteigerung zu Massenprodukten ist ja bekanntlich nicht so ausgeprägt wie die Preissteigerung vermuten lässt. Zudem sind (hoffe ich) die Qualitätsstandards höher: Nehmen wir mal Loewe. Die haben auch keine andern Röhren als der Rest. Aber anstelle einer 95% Qualität will man eine 99% Qualität. Und dieser Unterschied kostet gewaltig (verdoppelung der Kosten für das Bauteil wegen 4% Qualitätssteigerung). Denn alle Röhren, diesen Standard nicht erfüllen werden "aussortiert".


[Beitrag von Allgäuer am 08. Jun 2006, 09:12 bearbeitet]
paga58
Inventar
#50 erstellt: 08. Jun 2006, 12:03
Hi,

wer ältere HiFi-Hefte hat (so um 2000/2001) kann mal nach südwestdeutsch. Versendern suchen.
Einer davon ist mein ehem. Kompanjero, der noch in der Branche ist.
Glaubt mir, auch bei diesen Preisen verdient man noch...

Wers nicht glaubt, dass Boxen vor Konditionen schon eine 1,9er oder 2er Kalkulation haben und "Beweise" will:
Mail an AE.SBR bei Web DE mit im Tel.Buch eingetragener Nummer und Angebot für Unterlagen.


Dem Händler, der sich Mühe macht, gebührt ein guter Beratungslohn. Dummschwätzern und Abzockern eher nicht.
Übrigens verdankt Vincent seinen Aufstieg Vertrieben, die gegen EU-Recht ausländischen Lieferern Verkauf nach Deutschland verboten haben und so ihre hohen Preise hier schützen wollten...


Grüße

Achim
mamü
Inventar
#51 erstellt: 08. Jun 2006, 12:29
Allen guten Fachgeschäften gönne ich ein entsprechendes Beratungshonorar bzw. eine größere Gewinnspanne.

Gruß
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