Heimkino im Massivholzhaus - Schallübertragung, Position und Raumgröße

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Darkguy
Neuling
#1 erstellt: 16. Mai 2018, 00:49
Hallo zusammen,

wir planen gerade unser Einfamilienhaus und ich hätte dort auch gerne ein Heimkino bzw. einen Medienraum. Geplant ist, das Haus in Massivholzbauweise zu errichten. Das Grundstück liegt außerdem in einer Hanglage (von der Straße weg nach unten abfallend). Es wird keinen klassischen Keller allerdings ein Untergeschoss geben, das teilweise im Hang liegt und von dem aus man auch in den Garten gelangt (etwa die halbe Grundfläche und im hinteren Bereich die halbe Raumhöhe wird also "in der Erde" liegen). Als Raumhöhe schreibt die Bauordnung in diesem Baugebiet mind. 2,50m vor.

Schallübertragung/Schallisolierung?

Jetzt habe ich gelesen, dass gerade bei Holzhäusern der Schall sehr gut auch durch die Holzwände und -decken transportiert wird - natürlich soll aber nicht das ganze Haus wach sein, wenn man abends/nachts das Heimkino nutzt. Daher zunächst die Frage ob jemand Erfahrung mit einem Kinoraum in einem solchen Haus hat und etwas über die Schallübertragung bzw. schallisolierende Maßnahmen sagen kann? Oder sorgen vernünftig dimensionierte und geplante Raumakustikmaßnahmen (Seiten-, Decken-, Bassabsorber) bereits dafür, dass hier genügend Schall und Bass geschluckt wird?

Größe und Position?

Dazu passend auch die Frage nach der Größe und Position des Raumes. Wie ich bereits gelesen habe, sollte der Raum ja nicht quadratisch und nicht rechteckig im Verhältnis 2:1 sein, um stehende Wellen zu vermeiden, richtig? Die derezit geplante Größe, die ich unterbringen kann liegt bei 6×4m. Geplant wären zwei Sitzreihen, die hintere ggf. auf einem Podest und eine möglichst große Leinwand. Wenn's sinnvoll auch kleiner geht wäre das auch OK.

Von der Position her ist das ganze derzeit innerhalb des Hauses im Untergeschoss geplant, unmittelbar grenzen das untere Wohnzimmer (eher für den Sommer oder wenn Besuch da ist), das Gästebad und der Lagerraum unter der Garage an, darüber befinden sich Bad, WC und Abstellraum - Lärmbelästigung sollte sich daher hoffentlich in Grenzen halten. Schlaf-, Kinder- und Gästezimmer sind jetzt Mal bewusst woanders positioniert.

Eine andere Variante wäre, das Kino ggf. großteils unter der Garage zu platzieren, falls das in Sachen Isolation besser passt.

Ausstattung/Technik:

Geplant hätte ich derzeit (und sofern entsprechendes Budget übrig bleibt) einen 4K-Projektor (Sony VPL-VW360ES) und ein 5.2.4 oder 7.2.4 Atmos-System, vermutlich aus der entsprechend aktuellen Klipsch-Serie (4× RP-280F, 1× RP-450C, 2× RP-250S, 4× CDT-5800-C, 2× R-115SW) an einem Denon AVR-X6400H

Vielen Dank für Infos und Hinweise!
erddees
Inventar
#2 erstellt: 16. Mai 2018, 10:10

das Haus in Massivholzbauweise zu errichten.
Tatsächlich massive Blockbohle oder Holzständerwerk? Untergeschoss auch in Holzbauweise und "in Erde liegend"? Letzeres ist gar nicht gut. Holz muss zwingend mit konstruktiven Holzschutz umlüftet sein!
Bei Blockbohlen brauchst du dir kein Gedanken machen, das ist nicht kritischer als ein steingemauertes Haus. Ich weiß wovon ich spreche, ich habe ein Honka-Haus. Bei Holzständerwerk ist das schon anders, da hier mit Holzplatten/Gipskartonplatten die Wände beplankt sind und Körper- sowie Luftschall hervorragend in den Nebenräumen wahrzunehmen ist.

Bei Holzdecken kommt es hier wie da darauf an, wie sie ausgestaltet sind. Um Körper- aber auch Luftschallübertrgaungen weitestgehend zu vermeiden sollten die Decken "schwer" gemacht werden. Bei mir habe ich das mit flächig ausgelegten Gehwegbetonplatten gelöst, die auf einer Blähtonschüttung liegen. Über den Betonplatten dann eine Trittschalldämmung, um Betonplatten und OSB-Platten mechanisch von einander zu trennen. Auf den OSB-Platten dann den eigentlichen Bodenbelag.

Die Größe des Kinoraumes richtet sich nach deinen Gegebenheiten bzw. danach, wie viel Quadratmeter du bereit bist für den Heimkinoraum zu "opfern". Bei der Position der einzelnen U-Elektronikbausteine folgst du den einschlägigen Empfehlungen zu den Konfigurationen.

Zur U-Elektronik-Ausstattung hast du ja bereits deine Wahl getroffen. Wenn dir das klanglich und bedientechnisch zusagt, spricht nichts gegen die Anschaffung. Ansonsten ist ausgiebiges Ausprobieren angesagt.
ropf
Stammgast
#3 erstellt: 16. Mai 2018, 10:55
Raumakustische Massnahmen zielen auf die Situation IM Raum - nicht jedoch auf den Schalldurchtritt durch Wände, decken etc. - das sind zwei völlig verschiedene Baustellen.

Für Letzteres ist, wie schon gesagt wurde, in erster Linie die Masse verantwortlich - wobei das zu tiefen Frequenzen hin immer schwieriger wird - weil man immer mehr davon braucht. Von daher ist es eine gute Idee, das HK von lärmsensiblen Bereichen soweit weg wie möglich anzuordnen.

Die Höhe sollte nicht zu knapp ausfallen - ein Deckensegel frisst zB. eine ganze Menge davon - ein Podest dito - und letztlich brauchst du genug Sauerstoff im Raum, um nicht mitten im Film zwangslüften zu müssen, besonders bei mehreren Personen. Soweit meine 2Cts.
binap
Inventar
#4 erstellt: 16. Mai 2018, 14:55

Darkguy (Beitrag #1) schrieb:
Eine andere Variante wäre, das Kino ggf. großteils unter der Garage zu platzieren, falls das in Sachen Isolation besser passt.

Genau das solltest Du auch tun...


Darkguy (Beitrag #1) schrieb:
Geplant hätte ich derzeit (und sofern entsprechendes Budget übrig bleibt) einen 4K-Projektor (Sony VPL-VW360ES) und ein 5.2.4 oder 7.2.4 Atmos-System, vermutlich aus der entsprechend aktuellen Klipsch-Serie (4× RP-280F, 1× RP-450C, 2× RP-250S, 4× CDT-5800-C, 2× R-115SW) an einem Denon AVR-X6400H

Welche Leinwand ist denn geplant, welche Größe und welches Format?#
Wenn Du keine Cinemascope-Leinwand verwendest, dann reicht Dir eventuell auch der VW260, da Du dann ja keinen LensShift Memory benötigst.


[Beitrag von binap am 16. Mai 2018, 14:56 bearbeitet]
der_kottan
Inventar
#5 erstellt: 17. Mai 2018, 12:30
Hallo,
vor der Beamerwahl solltest du dir Gedanke über die Leinwandbreite machen. Bei >3m wird es da langsam dunkel bei den VW260/360 Modellen
Deine Raumbreite von ca. 4m wäre ja Prädestiniert für eine knapp 4m breite Cinemascope Leinwand.
Hosh
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 17. Mai 2018, 14:33

erddees (Beitrag #2) schrieb:
Bei Holzständerwerk ist das schon anders, da hier mit Holzplatten/Gipskartonplatten die Wände beplankt sind und Körper- sowie Luftschall hervorragend in den Nebenräumen wahrzunehmen ist.

Das lässt sich so mal gar nicht pauschalisieren.
Ich hatte auch mächtig Angst das unser Holzhaus mit Holzständerwerk zu hellhörig/laut wird weil ich das von Ferienhäusern aus Skandinavien kenne, die innen so gut wie gar nicht gedämmt sind.
Wenn das Ständerwerk aber eine entsprechende Dicke der Innenwände mit ordentlicher Dämmung hat und statt einfachen Gipskarton vielleicht Fermacell benutzt wird, braucht man sich um die Lautstärke nicht so viel Gedanken machen. Unser "Ständer-"Holzhaus ist innen jedenfalls leiser als so manch ein massives Haus, welches ich zuvor bewohnt hatte.

Ich würde raten mal ein grösseres tragbares Soundsystem mit zu einem Musterhaus mitzunehmen, so das Du mal rudimentär testen kannst.


[Beitrag von Hosh am 17. Mai 2018, 14:34 bearbeitet]
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