Laststabilität: Was bedeutet das bei einem Verstärker?

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Joe_Brösel
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 27. Mrz 2003, 15:48
Was bedeutet "Laststabilität" bei einem Verstärker?

Ein Verstärker betreibt einen Lautsprecher. Der Lautsprecher ist für den Verstärker die Last. Laststabilität bedeutet, daß der Verstärker bis hin zu seiner Nennleistung über alle Frequenzen hinweg eine stabile Leistung an den Lautsprecher liefern kann.
Hierzu ist zu bemerken, daß es anspruchslose und kritisch zu betreibende Lautsprecher gibt, mit allen Facetten dazwischen.
Wann ist ein Lautsprecher ein kritischer Lautsprecher: Zumindest immer dann, wenn er große Schwankungen in der Impedanz über die Frequenz hat, und wenn ein Minimum unterhalb von z.B. 4 Ohm ist, also z.B. bei 2 Ohm.
Wenn dieses Minimum im Baßbereich ist und der Verstärker ist nicht laststabil, dann gibt es mehrere Möglichkeiten, eine davon wäre, daß die Bässe einfach nicht lauter werden, auch wenn man lauter aufdreht.

Ein Lautsprecher ist ein kompliziertes Gebilde aus elektrischen und mechanischen Bauteilen. Elektrische Bauteile in der Weiche und in den Wicklungen der einzelnen Chassis, die sich wiederum in einem Luftspalt eines Magneten bewegen und die die Membran bewegen, dort gibt es mechanische Widerstände wie den Luftwiderstand oder den Widerstand durch die mechanische Aufhängung und frequenzabhängige Widerstände durch die Gehäuseform des Lautsprechers.
Dadurch ist vieles abhängig von der Frequenz. Durch die Bewegung der Spule eines Chassis im Luftspalt wird wiederum eine Spannung an den Verstärker "zurückgeschickt", der das verkraften muß.
Der Lautsprecher ist also kein einfaches lineares System, wie ein Ohmscher Widerstand von 4 Ohm. Es gibt elektronische Widerstände, mit denen man zwar eine Messung simulieren kann um eine grobe Aussagekraft über die Laststabilität zu erhalten, doch sind handelsübliche Lautsprecher immer noch komplizierter als diese elektronischen Widerstände und die meisten Veröffentlichungen in Hifi-Zeitschriften diesbezüglich sind mit Vorsicht zu genießen.


Eine Recherche im Internet hat mir keine brauchbaren Quellen geliefert, um das bildlich zu veranschaulichen.
In der Zeitschrift audio sind immer so schöne Bildchen. Wie die gemessen werden, bei welchen Frequenzen etc weiß icht nicht. Im Internet habe ich nur das gefunden, wobei es bestimmt bessere Seiten gibt:

Es werden hier zwar zwei Lautsprecher verglichen, aber im Prinzip sind die Diagramme zur Laststabilität ähnlich, ich tue deshalb so, als wäre es die Darstellung der Laststabilität eines Verstärkers.
, ein Auszug aus einem PDF-Dokument von http://www.teufel.de
Es ist dreidimensional dargestellt nach oben die Spannung, von rechts nach links die Phasenlage, wobei in der Mitte 0 Grad sind, und von vorne nach hinten die Impedanzverteilung. Wie man sieht, haben die Verstärker bei unterschiedichen Phase und Impedanzen unterschiedliche Leistungen. Beide Verstärker (wenn es welche wären) hätten bei +90Grad oder -90Grad und 2 Ohm keine Leistung mehr abzugeben. Ideal wäre eine ebene Fläche, an jeder Stelle der Phase und der Impedanz gleich hoch.
Da es sich jedoch um den Leistungsbedarf von 2 Lautsprechern handelt, kann man sagen, daß der Klipsch links relativ unproblematisch ist, da er hin zu kritischeren Werten (2 Ohm und +-90Grad) nur einen geringen Leistungsbedarf hat, während der Teufel rechts schon etwas höhere Ansprüche an den Verstärker stellt, die jedoch im üblichen Rahmen sind.

Weiterhin bitte ich um Korrekturhinweise über die Dinge, die ich hier falsch oder unsauber beschrieben habe.


[Beitrag von Joe_Brösel am 18. Apr 2004, 17:27 bearbeitet]
zucker
Inventar
#2 erstellt: 25. Apr 2004, 15:30
Zur Verständlichkeit der Zusammenhängen zwischen der Anschlußimpedanz eines LS und den fließenden Strömen, Ausgangsleistung, Verlustleistungen der End-T und weiterem in einer Endstufe, soll die angegeben Tabelle helfen.

Da immer die Betriebsspannung einer Endstufe der Ausgangspunkt ist, kann unter der Tabelle das grüne Feld mit der jeweiligen Ub der einzelnen Endstufe eingetragen werden. Die Ub umfasst die gesamte Betriebsspannung, also + und - addiert.
Die Emitterwiderstände Re sind mit 0,22R angenommen.

Lastbetrachtungen
lownoise
Stammgast
#3 erstellt: 27. Apr 2004, 17:10
Vielen Dank für die Tabelle. Ganz super.

so long
mazdaro
Inventar
#4 erstellt: 29. Jul 2011, 09:34
Hallo Zucker,

der Link haut nicht mehr hin: könntst Du die Tabelle bitte nochmals hier einstellen?


Irgendwie bin ich inzwischen verunsichert, was die Bewertung von Laststab. anbelangt:
ist nun die Leistungsangabe an unterschiedl. Impedanzen ausreichend od. doch besser ein Würfeldiagramm?

Um zu erläutern, was ich mit "Verunsicherung" meine, werde ich noch ein konkretes Beispiel aufführen.

Bis dahin
mazdaro
Inventar
#5 erstellt: 30. Jul 2011, 16:21
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