High End 2007 - Mastering Workshop

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Heinrich
Inventar
#1 erstellt: 13. Mai 2007, 22:23
Hallo an alle,

dieses Jahr ist's soweit: Man wird uns auf der High End bei der Arbeit zusehen und zuhören können...

Hier der "Teaser":


Die Produzenten des Labels Quinton, die Tonmeister Andreas Rathammer und Heinrich Schläfer, geben Einblicke in das Mastering von Musikaufnahmen / Musikproduktionen. Was aber genau ist Mastering?

Leider hat Mastering viel von seinem guten Ruf eingebüßt. Während in Zeiten von Vinyl das Mastering eine notwendige Voraussetzung war und schlechtes Mastering zum vorzeitigen Lebensende des Schneidstichels führen konnte, wird heute in vielen Fällen das Mastering ausschließlich missbraucht, um eine Produktion möglichst laut zu machen. Oder einen missglückten Mix zu retten. Oder – gar nicht so selten – beides. Angeblich mit dem Ziel, dass diese Produktion auch auf einem Ghettoblaster oder im Autoradio "gut" klingen solle…

Mit der hohen Schule des Masterings hat dies allerdings nichts zu tun.

Mastering ist der letzte und entscheidende Schritt, bevor eine Produktion auf den Markt kommt. Die letzte Entscheidung über Musik und Klang. Mit frischen Ohren und frischen Ideen. Falls es notwendig ist, kann der Tonmeister noch einmal klanglich – sanft! – eingreifen: Dort ein bisschen mehr Druck im Schlagzeug, dort dafür ein bisschen weniger Knurren im Bass, damit die Stimme die eine, kleine, aber entscheidende Nuance deutlicher zu hören ist.

Mastering ist aber auch die letzte Möglichkeit zum kreativen Eingreifen – der Song kann hier das letzte Mal auf seine Gültigkeit geprüft werden. Und jeder kleine Eingriff verändert die Wirkung der vorherigen Eingriffe. Sorgfalt ist also geboten…

Wir werden an Hand verschiedener Musikbeispiele versuchen, folgende Fragen zu klären:

Dynamik – Kompression – Überkompression
Wie viel Dynamik braucht der Mensch? Und: Kann ein Kompressor überhaupt gut klingen?

Pop-Sound versus Naturklang
Ist "Life On Stage" wirklich der klanglicher Maßstab?

Der Equalizer als Bandleader
Über die Frage: „Wer steht vorne auf der Bühne?“ entscheidet mitunter der Griff zum EQ…

Bandkompression
Zaubermittel oder Nostalgie? Haben die alten Tricks der Tonmeister noch heute ihre Gültigkeit?

Künstlicher Hall im Mastering: Was soll denn das?
Hall einmal anders: Nicht als Raumhall, sondern als Klangfarbe!

Um Ihnen die Wirkung der unterschiedlichen Geräte demonstrieren zu können, haben wir die besten Geräte mitgebracht – überzeugen Sie sich selbst! Und als kleines Schmankerl werden wir im Laufe der High End während der Master Classes auch einen Track "live" mastern, der im Herbst auf einer CD in Stereoplay erscheinen wird – damit alle, die an einer Master Class teilgenommen haben, und auch alle, die nicht zur High End kommen konnten oder keinen Platz mehr bekommen haben, nochmals alle einzelnen Schritte zum guten Klang nachhören können. Denn die guten Plätze werden schnell reserviert sein – also rechtzeitiges Anmelden nicht vergessen!

Übrigens: Eine gut gemasterte Aufnahme klingt natürlich auf jedem Ghettoblaster gut. Und auch im Autoradio. Aber – und erst das ist die hohe Schule, die wir Ihnen demonstrieren werden – eben auch auf Ihrer High End Anlage, wenn Sie die Musik und den Sound so richtig genießen wollen. Und sich dann in beides fallen lassen können…


---------

Soweit also die Ankündigung. Wir werden also im Stereoplay ein paar ausgewählte Geräte aufbauen (nämlich Mastering Geräte vom ALLERFEINSTEN), und dann mal vorführen, was man mit Ihnen anstellen kann. Einmal sehr übertriebene Einstellungen, damit jeder Hörer weiss, was die entsprechenden Parameter/Regler bewirken. Und dann die "feine" Variante. Verglichen wird dabei die Mischung, unser "Live-Master" und das fertige Master.

Natürlich können wir nur einen EINDRUCK vermitteln, aber ich hoffe, daß auch dieser recht spannend wird!

Die verwendeten Geräte werden voraussichtlich sein:

SPL MMC 2
http://www.soundperformancelab.com/mmc2/2486_kurz_D.html

SPL PQ
http://www.soundperformancelab.com/PQ/pq_kurz.html

SPL Passeq
http://www.soundperformancelab.com/passeq/2595_kurz_D.html

Fairman TMEQ
http://www.fairman.dk/p1.htm

Pendulum OCL-2
http://www.pendulumaudio.com/OCL-2.html

TC Electronics System 6000
http://www.tcelectronic.com/default.asp?id=4273


Wir haben bewusst DREI Equalizer und nur EINEN Kompressor dabei, da ich glaube, daß gerade HOCHWERTIGE EQs auch eine Bereicherung für viele Heimanlagen wären (Kompressoren sind komplexer zu bedienen).


Abgehört wir übrigens über Cabasse Sphere, angetrieben von Mark Levinson.


Als Quelle und Ziel dienen dabei unsere High Resolution Recorder, gespielt wird also in 24bit/96kHz. Die Signalverarbeitung ist dann analog oder auch hochauflösend digital.

Und: Es geht im Workshop NICHT um analog vs digital, oder um's "Philosophieren", was wäre, wenn man doch alles gleich nur mit zwei Mikros aufgenommen hätte. Sondern darum, mal das Handwerk UND die Klasse der Geräte zeigen zu können, mit dem das Handwerk ausgeübt wird. Was das Philosophieren über die "reine Lehre" hoffentlich überflüssig macht!


Na denn, vielleicht hat ja der eine oder andere von euch Lust zu kommen. Wenn, dann bitte SEHR BALD bei Stereoplay zum Workshop anmelden...


Wir sehen uns,

Gruss aus Wien,

Heinrich
Hörzone
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 18. Mai 2007, 12:56
kann ich nur empfehlen..
schöner Workshop, interessant, wenngleich für den ein oder anderen vielleicht auch ernünchternd

Heinrich, war nett dich kennenzulernen

Gruß
Reinhard
Accuphase_Lover
Inventar
#3 erstellt: 18. Mai 2007, 23:13
Die Vorführung zeigt vielleicht dem ein oder anderen HighEnder, was für ein Quatsch die Purismusschiene oft genug ist.
Leider sind die verwendeten Geräte doch preislich etwas "heftig".

Aber man kann ja auch am PC einiges in dieser Richtung bewerkstelligen .

Der Klang der Cabasse Sphere war einfach geil !
Hörzone
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 19. Mai 2007, 09:50

Accuphase_Lover schrieb:
Die Vorführung zeigt vielleicht dem ein oder anderen HighEnder, was für ein Quatsch die Purismusschiene oft genug ist.
Leider sind die verwendeten Geräte doch preislich etwas "heftig".

Aber man kann ja auch am PC einiges in dieser Richtung bewerkstelligen .

Der Klang der Cabasse Sphere war einfach geil !


öh..es ging nicht um Geräte für den Heimeinsatz???
Es ging darum wie ein Tonträger entsteht.. und eben darum wieweit das manchmal von HighEnder´s Glauben abweicht

Gruß
Reinhard
Accuphase_Lover
Inventar
#5 erstellt: 19. Mai 2007, 17:22
Wo ist der Widerspruch ?


Gruss
Hörzone
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 19. Mai 2007, 20:18
Weil ein SPL Mischpult in einer Heimumgebung wenig verwendbar ist und ich keinen Einsatzzweck dafür sehe. Auch für den Equalizer gibts eigentlich keine Verwendendung, für den Rest wie Kompressoren sowieso nicht..

Oder?

Viele Grüße
Reinhard
Accuphase_Lover
Inventar
#7 erstellt: 21. Mai 2007, 18:21
Vieles was man beim Mastering macht, kann man auch als "Heim-Hörer" machen, ohne den Klang irreparabel zu schädigen. Das wollte ich damit sagen.
Vielleicht hatte ich mich etwas unklar ausgedrückt.

Gruss
Hörzone
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Mai 2007, 23:15

Accuphase_Lover schrieb:
Vieles was man beim Mastering macht, kann man auch als "Heim-Hörer" machen, ohne den Klang irreparabel zu schädigen. Das wollte ich damit sagen.
Vielleicht hatte ich mich etwas unklar ausgedrückt.

Gruss


ach so.. na dann
ich halte das für schwierig, denn du müsstest für jede CD neu anfangen..
Ich rede jetzt nicht von einer reinen Frequenzgangkorrektur

Gruß
Reinhard
HiFi_Addicted
Inventar
#9 erstellt: 21. Mai 2007, 23:47
Hallo Reinhard

Es gibt sehrwohl für Kompressoren und EQs in heimanlagen sinnvolle Anwendungen. Mit PEQs lassen sich prima die auswirkungen von Raumoden etwas lindern . Einen Kompressor in kombination mit einem EQ kann man dazu verwenden dass die Tieftöner nicht Anschlagen bzw im Oberbassbereich nicht unnötig eingeschränkt werden. Da mach eine Verbiegung des Sidechain Signals des Kompressors durchaus sinn. IMHO der ideale Tieftönerschutz.

@ Heinrich

Auf welchen RMS Pegel masterst du den eigentlich hin?

MfG Christoph
Hörzone
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 22. Mai 2007, 08:36
Hallo Christoph

ja, das kann schon sein das vielleicht das ein oder andere Sinn machen könnte (ich kann´s nicht beurteilen, aber auch das von dir genannte Beispiel betrifft eigentlich jemanden der die falschen Lautsprecher für den Einsatzzweck gekauft hat. Nun komprimmiere ich als Anwender nochmals bereits komprimmierte Musik, erscheint mir nicht unbedingt sinnig. Für eine Disco.. ja, da wird sowas gemacht, zuhause? Ich bin da nicht wirklich überzeugt

viele Grüße
Reinhard
HiFi_Addicted
Inventar
#11 erstellt: 22. Mai 2007, 16:10
Die Kompression schaltet sich bei mir nur ein wenn gefahr für die Lautsprecher besteht. Darunter greift der kompressor nicht ein. Der EQ biegt den Frequenzgang der LS gerade. Die verbiegerein der Orginalweiche erzeuge ich mit dem EQ damit ich aktiv einen linearen Frequenzgang bekommme.

MfG Christoph
Accuphase_Lover
Inventar
#12 erstellt: 22. Mai 2007, 20:49
Ich halte es so, dass ich CDs oder Quellen welcher Art auch immer, die mir suboptimal oder zumindest deutlich schlechter als sie sein sollten erscheinen, gleich einem Remastering am PC mit professioneller Software unterziehe.
Dabei kann ich auch gleich die Glitches entfernen, die auf sovielen CDs enthalten sind, die aber kaum einer hört, auch die HighEnder offenbar nicht, was mich schon sehr verwundert !.
Am Rechner habe ich dann die volle Bandbreite an Tools zur Verfügung, die als Hardware ganze Räume füllen würden .

Die Chose ist natürlich aufwendig, zugegebenermassen geht da eine Menge Zeit drauf. Neulich hab' ich ein Al Jarreau-Album das ein Viertel Jahrhundert alt ist, bearbeitet.
Das hat auch ein paar Stunden gedauert. Ich habe schon bis zu 12 Stunden an einer CD gedoktert, und das ist nach Studiomassstäben sowieso noch schnell.
Aber auch nur, weil ich kein Denoising, Declicking und Decrackling machen musste. Dann dauert es nämlich richtig lange !

Wenn man sich den Aufwand nicht machen möchte, kann man immernoch einen EQ zwischenschalten, was bei den unterschiedlichen Abmischungen die es gibt, auch sinn macht.
Eine noch so gute Anlage kann nicht besser klingen als die Quelle (theoretisch!), aber bei der Quelle stimmt's halt oft nicht, zumal bei Kopfhörerbetrieb.
Die meisten Korrekturen muss man ja sowieso auf der Frequenzebene vornehmen. Da wirkt ein EQ oft Wunder.
Beim reinen Hören für jeden Track erneut eine optimale Kompressor-Einstellung vornehmen zu müssen, möchte ich mir auch nicht antun. Dann gleich remastern !


Grüsse
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