Frage: Was bewirkt die Abdeckkappe?

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DiegoD
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Aug 2009, 17:28
Hi Leutz, ich hab mal eine theoretische Frage (und ich tu sie hier in den Diskussionsteil, weil ich nicht weiss wo sonst...)

Also: Bei normalen Lautsprecherchassis hat es im Membrankern eine Abdeckung. Wozu? Ist es nur ein ästhetischer Wert, damit man die Mitte hervorhebt, den Magnet darunter nicht sieht? Wird damit der tongebende Bereich der Membran beschränkt (denn unter der Kappe kommen keine Schallwellen mehr zustande)? Wird die Membran dadurch stabilisiert? Und was passiert klangtechnisch mit dem Chassis mit oder ohne Abdeckkappe?

MfG
DiegoD
Christian92
Stammgast
#2 erstellt: 01. Aug 2009, 21:59
Die Abdeckung nennt man Staubschutzkalotte. Sie sorgt zum einen dafür, dass kein Dreck in das Chassis gelangt und zum anderen verhindert sie den sogenannten "akustischen Kurzschluss". Wenn die Membran nach vorne geht, drückt sie vorne Luft weg(vorne entsteht also ein Überdruck) und auf der Rückseite entsteht ein Unterdruck. Wenn jetzt in der Mitte der Membran ein Loch ist, gleicht sich der Unterdruck von der Rückseite und der Überdruck von der Vorderseite direkt aus, da beide Seiten direkt durch das Loch verbunden sind.
Der Schall wird also ausgelöscht. Je nach Membrangröße und Frequenz(unterschiedliche Wellenlängen) werden mehr oder weniger tiefe Frequenzen ausgelöscht.

Ohne die Kalotte würde sich ein Lautsprecherchassis jedenfalls wie ein altes Radio anhören, da der vorallem der Bassbereich ausgelöscht wird.

Ich hoffe das war verständlich!

Gruß,
Christian


[Beitrag von Christian92 am 01. Aug 2009, 22:01 bearbeitet]
DiegoD
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Aug 2009, 15:19
Ja danke, das war hilfreich und verständlich.

Aber ist der Kurzschluss überhaupt denn realistisch? Denn schliesslich kommt ja noch der Magnet, die Spule (Also der ganze Antrieb), ein Verbindungsstück zwischen Membran und Spule, die Zentrierspinne ist auch noch in der Nähe. Akustischer Kurzschluss macht meiner Meinung nach nur aussenrum Sinn, denn in der Mitte gibts kein Loch, durch das die Luft strömen könnte, oder doch?

MfG
DiegoD
Christian92
Stammgast
#4 erstellt: 02. Aug 2009, 15:26
Doch, die Spule hat ja einen gewissen Abstand zu dem Magneten, da sie sonst nicht frei schwingen könnte.
Hier mal ein Bild, auf einer Seite habe ich mit Rot den Weg der Luft eingezeichnet, das grüne bei der Spule stellt übrigens nur das Magnetfeld dar, ist also nichts was die Luft aufhalten könnte!

Edit: Hab das mit der Zentrierspinne überlesen. Ich weiß nicht wie luftdurchlässig die ist und obs da Unterschiede gibt, wenn die nicht Luftdurchlässig ist hast du natürlich Recht, aber nur, wenn das Chassis keine Polkernbohrung hat, denn dann kann wieder ein Luftausgleich stattfinden.



[Beitrag von Christian92 am 02. Aug 2009, 15:30 bearbeitet]
DiegoD
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 02. Aug 2009, 18:35
Ok, das leuchtet ein und überzeugt.
Danke vielmals.

Zum Thema Polkernbohrung: Wozu ist denn die nützlich? Belüftung und damit Schutz vor überhitzung oder auch Gewicht sparen?
Christian92
Stammgast
#6 erstellt: 02. Aug 2009, 19:01
Die Polkernbohrung dient zum einen, wie du schon erkannt hast, zur Belüftung, aber auch als Druckausgleich. Wenn die Zentrierspinne nicht Luftdurchlässig ist, gibt es ja keinen Weg für die Luft(mit dieser Luft meine ich die Luft "in" dem Chassis, also auf der Innenseite der Membran) nach "draußen", die Luft wird also zwischen Staubschutzkalotte und Polkern komprimiert. Die Polkernbohrung dient hier also als Druckausgleich.

Es gibt aber auch Staubschutzkalotten, die Luftdurchlässig sind, um diese Kompression der Luft im Inneren zu vermeiden, natürlich darf das Chassis dann keine Polkernbohrung aufweisen und die Zentrierspinne muss luftundurchlässig sein, da sonst wieder ein akustischer Kurzschluss entsteht.

Edit: Nochmal zur Staubschutzkalotte, diese erhöht natürlich auch noch die Membranfläche, da sonst in der Mitte ja einfach nur ein Loch wäre, welches keine Luft bewegen kann!


[Beitrag von Christian92 am 02. Aug 2009, 19:05 bearbeitet]
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